Temperaturmessung und Hygiene in Kliniken

Sep 2, 2024

Temperaturmessung in der Klinik

Häufigkeit der Messung

  • 1 bis 2 Mal täglich, abhängig von der Grunderkrankung
  • Häufiger bei Fieber oder nach Operationen

Hygienemaßnahmen

  • Vor jedem Patientenkontakt: hygienische Händedesinfektion

Ergonomie am Arbeitsplatz

  • Rückenschonende Arbeitsweise: Bett auf Arbeitshöhe stellen

Thermometertypen

Infrarot-Ohrthermometer

  • Nutzen: Messen Wärmestrahlung vom Trommelfell
  • Vorgehen:
    • Neue Schutzkappe vor jeder Messung
    • Ohrmuschel leicht nach hinten oben ziehen
    • Hörgeräte ggf. entfernen
  • Vorteile:
    • Einfach, schnell, diskret
    • Ergebnisse entsprechen Körperkerntemperatur
  • Nachteile:
    • Verfälschung durch Ohrschmalz oder falsche Positionierung
    • Ungeeignet für Neugeborene oder Patienten mit Ohrentzündungen

Digitale Thermometer

  • Einsatzorte:
    • Sublingual, axillar, rektal
  • Sublinguale Messung:
    • Keine kalten/warmen Getränke vor der Messung
    • Ungeeignet bei Atemnot oder Bewusstseinsstörungen
  • Rektale Messung:
    • Mit Creme gleitfähig machen
    • Erfasst Körperkerntemperatur am besten
    • Nachteile: Verletzungsgefahr, Eingriff in Intimsphäre

Alternative Messorte

  • Stirn, Leiste, vaginal
  • Selten genutzt wegen Ungenauigkeit oder Unannehmlichkeit

Kontinuierliche Messung auf Intensivstationen

  • Über zentralen Venenkatheter oder Blasenkatheter möglich

Beobachtungsaspekte bei Temperaturveränderungen

  • Schwitzen, Durstgefühl, verminderte Urinausscheidung
  • Zittern, Gänsehaut, Schüttelfrost, Hautfarbe

Dokumentation

  • Händedesinfektion vor Verlassen des Zimmers
  • Direkte Dokumentation der Werte und Auffälligkeiten
  • Arzt informieren bei ungewöhnlichen Temperaturen oder weiteren Auffälligkeiten