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Temperaturmessung und Hygiene in Kliniken

In der Klinik wird die Temperatur je nach Grunderkrankung zwischen ein und zweimal pro Tag ermittelt. Bei Fieber oder nach Operationen kann es auch häufiger erforderlich sein. Vor jedem Patientenkontakt muss eine hygienische Händedesinfektion durchgeführt werden.

Achten Sie immer auf eine rückenschonende Arbeitsweise, indem Sie beispielsweise das Bett auf Arbeitshöhe stellen. In der Praxis werden häufig Infrarot-Ohrthermometer und digitale Thermometer eingesetzt. Infrarot-Ohrthermometer messen die vom Trommelfell ausgehende Wärmestrahlung.

Aus hygienischen Gründen wird vor jeder Messung eine neue Schutzkappe auf die Sonde gesetzt. Die Messspitze des Thermometers muss direkt auf das Trommelfell gerichtet sein. Dazu wird an der Ohrmuschel leicht nach hinten oben gezogen, um den Gehörgang frei zu machen. Gegebenenfalls müssen Hörgeräte vor der Anwendung entfernt werden. Der Vorteil ist die einfache, schnelle und diskrete Messung.

Das Ergebnis entspricht zudem in etwa der Körperkerntemperatur. Die Werte können jedoch leicht verfälschen, wenn sich Ohrschmalz im Gehörgang befindet oder wenn die Messsonde nicht richtig positioniert wurde. Achten Sie zudem darauf, dass der Patient nicht über längere Zeit auf dem Ohr gelegen hat oder das Ohr abgedeckt war. Dies kann ebenfalls zu Messfehlern führen. Für einige Patientengruppen ist die Messung im Ohr ungeeignet, zum Beispiel bei Neugeborenen oder Patienten mit Ohrentzündungen.

Neben den Infrarot-Ohrthermometern kommen häufig digitale Thermometer zum Einsatz. Sie eignen sich zur sublingualen, axillaren und zur rektalen Messung. Bei der sublingualen Messung, also der Messung unter der Zunge, sollte der Patient vorab keine kalten oder warmen Getränke zu sich genommen haben, da sonst das Ergebnis verfälscht wird.

Für Patienten mit Atemnot oder Bewusstseinsstörungen sowie bei Kindern sollte eine andere Messmethode gewählt werden, da Messfehler hier nicht ausgeschlossen werden können. Bei der Rektalenmessung wird die Sonde mit einer Creme gleitfähig gemacht, damit sie schmerzfrei eingeführt werden kann. Der Vorteil der Rektalenmessung ist die kurze Messzeit.

Außerdem wird bei dieser Methode am ehesten die Körperkerntemperatur erfasst. Nachteil ist die erhöhte Verletzungsgefahr. und das in die Intimsphäre des Patienten eingegriffen wird.

Gehen Sie daher bei der Messung besonders behutsam vor und schützen Sie die Intimsphäre, indem Sie beispielsweise einen Sichtschutz aufstellen. Neben diesen Methoden kann die Temperatur auch noch an der Stirn, in der Leiste und vaginal gemessen werden. Im klinischen Alltag kommen Sie aber kaum zum Einsatz, da Sie ungenau und oder unangenehm sind.

Auf Intensivstationen besteht zudem die Möglichkeit, die Temperatur kontinuierlich über einen zentralen Venenkatheter oder am Blasenkatheter zu erfassen. Zusätzlich zum erhobenen Temperaturwert gibt es einige Beobachtungsaspekte, die mit der Körpertemperatur eng verbunden sind und die dokumentiert werden müssen. Zum Beispiel Schwitzen, Durstgefühl, verminderte Urinausscheidung, Zittern, Gänsehaut.

Schüttelfrost und die Farbe der Haut. Vor Verlassen des Zimmers werden die Hände desinfiziert. Die erhobenen Werte und eventuelle Auffälligkeiten werden am besten direkt dokumentiert. Ist die Temperatur besonders hoch oder niedrig und sind gleichzeitig weitere Beobachtungsaspekte oder Vitalparameter auffällig, sollte ein Arzt informiert werden.