Leitungswasser trinken, einen Ziegelstein in die Toilettenbox legen oder die Zahnpastatube aufschneiden, um die letzten Reste rauszukratzen. Das sind so ein paar absurde Tipps, mit denen man sicherlich ein paar Euros sparen kann, aber sicherlich nicht die größten Geldfresser, die uns immense Summen in unserem Leben kosten. Fakt ist, das Leben kostet Geld. Trotzdem macht es keinen Sinn, jeden Cent fünfmal umzudrehen.
Es gibt auf der anderen Seite aber große Kostenblöcke, bei denen es sich schon lohnt, einmal genauer hinzuschauen. Deswegen schauen wir uns in diesem Video einmal die sieben größten Geldfresser im Leben an. Viel Spaß beim Video!
Hi, mein Name ist Thomas von Finanzfluss und im heutigen Video schauen wir uns einmal ein paar große Geldfresser an, die man sich in seinem Leben mal unter die Lupe nehmen sollte, um sicherzustellen, dass man hier nicht tausende Euros verbrennt. Vorab bevor wir loslegen, erstens mal ist diese Liste natürlich nicht vollständig. Es gibt sicherlich noch einige Punkte, die man hier ergänzen könnte. Das hängt natürlich immer von Lebenssituation zu Lebenssituation ab. Zweitens möchten wir hier nicht eine Anleitung geben, um frugal zu leben oder möglichst seine Kosten auf ein Minimum zu reduzieren.
Denn wer langfristig Vermögen aufbauen will, sollte nicht nur auf die Kosten gucken, sondern sollte vor allem schauen, dass er eine hohe Sparquote hat, investiert und möglichst seine Einnahmen regelmäßig steigert. Das ist ein viel besserer Weg, um Vermögen aufzubauen, als immer nur die Kosten zu reduzieren. Nichtsdestotrotz, wie in der Einleitung erwähnt, Das Leben kostet Geld und jetzt schauen wir uns mal die größten Geldfresser an.
Punkt Nummer 1 sind die allseits beliebten Versicherungen. Laut Bundesverband Deutscher Versicherer hat jeder deutsche Bundesbürger im Schnitt 6 Versicherungen. Das sind jede Menge Verträge, die jeden Monat oder einmal im Jahr einen erheblichen Geldbetrag kosten.
Aus diesem Grund macht es Sinn, sich einmal seinen Versicherungsbestand bei den Sachversicherungen, aber vor allem auch bei den Versicherungen für die Altersvorsorge etwas genauer hinzuschauen. Denn bei den Versicherungen gilt folgender Leitsatz. Es soll immer nur das versichert werden, was existenzbedrohende Risiken sind.
Das bedeutet, ihr sollt immer nur das versichern, was im Schadensfall euren Ruin bedeuten könnte. Beispielsweise einen Personenschaden, bei dem ihr jemandem über Jahre lang oder Jahrzehnte lang Schmerzensgeld bezahlen müsst, der euch dann in die Privatinsolvenz treiben kann. Einen solchen Schadensfall könnt ihr über eine sogenannte Haftpflichtversicherung abdecken.
Eine weitere wichtige Versicherung ist zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsversicherung. Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr unnötige Versicherungen. Wenn hier der Schadensfall eintritt, ist das nicht existenzbedrohend für euch. Ich denke hier zum Beispiel an eine Reisegepäckversicherung, an eine Handyversicherung oder an eine Glasbruchversicherung.
Alle drei genannten Versicherungen werden euch nicht eure Existenz absichern und im Schadensfall könnt ihr die Kosten notfalls auch selbst tragen. Aus diesem Grund solltet ihr euch erstens von überteuerten Versicherungen trennen, zweitens Versicherungen regelmäßig miteinander vergleichen und drittens bei den Versicherungen, die wirklich wichtig sind, euch professionelle Hilfe suchen, wie zum Beispiel bei Honorarberatern oder vertrauenswürdigen Maklern, bei denen ihr Nettotarife bekommen könnt, also Tarife ohne Provision. Ihr bezahlt also dann die Berater für ihre Beratungsleistung oder bei einem üblichen Versicherungsmakler, der verschiedene Angebote miteinander vergleichen kann.
Welche Versicherungen wichtig sind und welche ihr euch getrost sparen könnt, das haben wir euch in diesem Video bereits gezeigt. Ebenfalls sehr, sehr vorsichtig solltet ihr sein, wenn ihr euch eure private Altersvorsorge über sogenannte Lebens-oder Kapitalversicherungen aufbauen wollt. Die sind in der Regel sehr teuer und werfen heutzutage so gut wie keine Rendite mehr ab.
Der zweite Punkt sind laufende Tarife und Abos. Wer von euch kennt es nicht, ihr seid gerade entspannt an einem Samstag oder verkaufsoffenen Sonntag in einer Fußgängerpassage unterwegs und eine junge Person spricht euch mit einem großen Lächeln im Gesicht an und möchte euch ein Magazin, eine Spendenmitgliedschaft oder ein anderes Abo verkaufen. Abos sind sehr schnell abgeschlossen, das ist nicht das Problem, allerdings haben sie die Eigenschaft, dass sie immer viel länger laufen als die eigentliche Nutzerdauer.
Aus diesem Grund sollte man sich solche Dauergeldfresser regelmäßig anschauen und vorknöpfen. Wenn sie nicht mehr passen, macht es Sinn, diese Abos zu stoppen oder nach vergleichbaren Angeboten zu suchen und das Geld dann anderwertig zu nutzen. Hier mal eine kleine Liste aus unserem Brainstorming, welche verschiedenen Abos es gibt, die ihr euch vielleicht einmal anschauen solltet. Allen voran auf der 1 natürlich das Fitnessstudio. Wie häufig haben wir uns schon vorgenommen, sportlicher zu werden und tragen uns am Anfang des Jahres und an lebensverändernden Events, wenn wir zum Beispiel in eine neue Stadt ziehen, im Fitnessstudio ein.
Dann sollten wir kritisch mit uns selbst sein und analysieren, ob es Sinn macht, ein Fitnessstudio-Abo zu haben, also jeden Monat zu bezahlen, aber vielleicht nur einmal im Monat oder alle drei Monate hinzugehen. Oder sollte man dann vielleicht doch den Tarif ändern und dann jedes Mal, wenn man tatsächlich ins Fitnessstudio geht, hierfür dann natürlich etwas mehr bezahlen. Weitere Punkte sind Magazine oder Zeitungen. Lest ihr diese tatsächlich noch? Oder abonnierte Apps.
Es gibt sehr viele Apps, die ihr vielleicht über den Apple Store oder den Google Play Store abonniert habt und die dann einmal im Jahr abgebucht werden. Nutzt ihr diese Apps überhaupt noch? Weitere Mitgliedschaften sind zum Beispiel digital. wie zum Beispiel Spotify, Netflix oder andere Streaming-Dienste. Ein Abo, was ich zum Beispiel immer noch laufen habe, obwohl ich es schon auflösen wollte, ist Audible.
Ich bin zwar großer Audible-Fan, aber ich habe mittlerweile so viele Credits, dass ich mir fast zehn Bücher bei Audible holen könnte. Das bedeutet, ich sollte hier meine Mitgliedschaft erstmal pausieren. Weitere Beispiele sind zum Beispiel Vereinsbeiträge aus alten Sportvereinen, an denen man nicht mehr aktiv teilnimmt. oder solche Reisebegleiter, wie zum Beispiel die Bahncard, die sich unangenehmerweise jedes Jahr wieder um ein Jahr verlängert und bei der man doch jedes Jahr immer wieder die Kündigungsfrist verpasst. Darüber hinaus gibt es neben den Abos auch noch Verträge und Tarife, die man regelmäßig checken sollte.
Hierzu zählt zum Beispiel der Handyvertrag. Kann ich hier eventuell mehr Leistung haben oder für dieselbe Leistung weniger Geld bezahlen? Und dasselbe gilt zum Beispiel für Strom-und Gastarife.
Hier habt ihr auch die Möglichkeit, einmal im Jahr zu wechseln. Vergleichen lohnt sich natürlich hier. Kommen wir nun einmal zu Geldvernichter Nummer 3, was wieder ein vermutlich sehr emotionaler Punkt sein wird, nämlich das allseits beliebte deutsche Auto.
Wir haben bereits zu diesem Thema ein Video produziert, das findet ihr hier oben, da haben wir mal ein bisschen gerechnet und gezeigt, dass man beim Auto auf bis zu drei verschiedenen Wegen Geld verlieren kann. Der erste und größte Punkt ist der Wertverlust. Der Wertverlust beträgt fast 50% in den ersten drei Jahren des Autos. Der zweite Punkt sind die Betriebs-und Wartungskosten.
Hierzu zählen die Spritkosten, die Versicherungskosten, die TÜV-Kosten, die Reparaturkosten, Parkkosten und so weiter. Und die dritte Möglichkeit, mit seinem Auto Geld zu verlieren, ist, indem man sein Auto nicht bar bezahlt, sondern entweder liest oder auf Kredit bezahlt und dann fallen hier nämlich noch Finanzierungskosten an. Hier solltest du dir ganz genau überlegen, wie viel dir denn deine Mobilität wert ist, also wie viel Geld du in ein Auto stecken möchtest.
Idealerweise schaffst du es, eine solche Entscheidung nicht emotional sondern bis zu einem gewissen Grad auch rational zu treffen. Tipps, um beim Auto Geld zu sparen, sind zum Beispiel, naja, zunächst einmal einen Gebrauchtwagen kaufen, denn hier ist der größte Teil des Wertverlustes schon mal hinter dir. Und dann eventuell auch über Alternativen nachzudenken, wie zum Beispiel öffentlicher Personennahverkehr oder wenn du in der Nähe eine Carsharing-Möglichkeit hast, doch lieber ein Carsharing-Abo abzuschließen.
und dann auch nur dann für das Auto zu bezahlen, wenn du es tatsächlich nutzt. Wichtig an dieser Stelle noch einmal, das hier ist keine Anleitung, um zum Hardcore-Frogerlisten zu werden. Wir möchten dir hier einfach nur die größten Kostenblöcke aufzeigen und du kannst dich dann selbst dazu entscheiden, ob du hier optimieren möchtest oder eben nicht.
Punkt Nummer 4 haben wir einmal als Süchte abgetan, also wenn du nach etwas süchtig bist. Eine solche Sucht kann zum Beispiel Alkoholsucht sein oder eine Sucht, zu der wir schon mal speziell ein Video produziert haben. nämlich das Rauchen.
Rauchen ist in den letzten Jahrzehnten politisch gewollt immer teurer und teurer geworden. Wer ab heute jeden Tag ein Päckchen raucht und das über 40 Jahre durchzieht, angenommen, dass die Zigaretten nicht weiter an Preis steigern werden, der hat insgesamt für seine Sucht fast 100.000 Euro ausgegeben. Wer das Geld stattdessen lieber regelmäßig anlegt zu 5%, der kommt auf über 317.000 Euro an Kapital.
Jetzt kommt hier sicherlich der hämische Kommentar, ich bin nicht Raucher und habe trotzdem keine 317. 15.000 Euro. Das kann natürlich sein, denn diese Geldanlage ist natürlich rein hypothetisch. Nichtsdestotrotz ist es wichtig zu verstehen, dass solche Süchte Geld kosten. Kommen wir zu Punkt Nummer 5, da euch sicherlich ebenfalls bekannt vorkommt und von dem sehr wahrscheinlich kein Mensch geschützt ist, nämlich sogenannte Impulskäufe. Forschung haben wir herausgefunden, gerade wenn wir emotional etwas labil sind oder entscheidungsschwächer und müde, tendieren wir deutlich mehr dazu, Impulskäufen nachzugeben.
Ich kenne das zum Beispiel aus meinem privaten Umfeld von Ärzten, die eine Nachtschicht im Krankenhaus hatten und 24 Stunden im Operationsblock verbracht haben. Die kommen dann am nächsten Morgen in den Feierabend und kaufen sich erstmal etwas, was sie sich üblicherweise nicht gekauft hätten. Bei einem guten Freund von mir war das so. das zum Beispiel eine Tischfußballplatte.
An sich natürlich für den ganzen Freundeskreis eine amüsante Investition und das kann man sich sicherlich auch mal gönnen. Solche Impulskäufe sollten sich aber nicht häufen und man sollte selbst Mechanismen für sich festlegen, wie man diese Impulskäufe reduzieren kann. Zunächst einmal macht es Sinn, wenn man einkaufen geht, sich vorab Gedanken zu machen, was man denn kaufen möchte.
Also sich so eine Art Einkaufszettel macht. Zweitens macht es Sinn, sich immer eine Überdenkperiode von mal mindestens einem Tag, idealerweise vielleicht sogar 30 Tagen einzuräumen, um sich wirklich zu überlegen, ob man das Objekt der Begierde denn tatsächlich braucht und noch haben möchte. Wenn man nach mehreren Nächten drüber schlafen immer noch an dieses Objekt denkt, dann ist es sicherlich eine gute Investition in sein Wohlbefinden.
Eine weitere Regel habe ich mir mal von Jay-Z abgeguckt, der einmal sagte, if you can't buy it twice, you can't afford it. Was sinngemäß heißt, wenn du nicht genug Geld hast, um dir die Sache zweimal zu kaufen, ohne dich in finanzielle Schwierigkeiten zu stürzen, kannst du es dir nicht leisten. Punkt Nummer 6 betrifft dich umso mehr, je größer dein Vermögen ist. Wir haben es einmal Inflation und Opportunitätskosten genannt.
Die Deutschen haben extrem hohe Summen auf dem Girokonto. Im April 2020 waren es sogar eine Billion Euro. Hierzu kommen dann noch die ganzen weiteren Sichteinlagen, nämlich Geld auf Tage, oder Festgeldkonten. Dieses Geld hat einen enormen Nachteil, es produziert so gut wie keine Rendite. Und genau das ist ja das Ziel einer Geldanlage.
Im Gegenteil sogar, es verliert an Kaufkraft durch die sogenannte Inflation. In den letzten Jahren hatten wir zwar eine verhältnismäßig geringe Inflation, nichtsdestotrotz waren aber auch die Zinsen auf diesen Sichtanlagen extrem gering. Hinzu kommen sogenannte Opportunitätskosten. Opportunitätskosten bedeutet in diesem Kontext Wir haben die Opportunität, also die positive Möglichkeit verpasst, in andere renditebringende Wertpapierklassen, wie zum Beispiel Immobilien oder internationale Aktien, verpasst.
Und dieses Verpassen einer möglichen Rendite könnte man als Kosten bezeichnen. Daher Opportunitätskosten. Diese beiden Punkte, Inflation und Opportunitätskosten, gehören für mich zusammen.
Diese gilt es, besonders wenn man ein größeres Vermögen hat, zu reduzieren. Drei bis vier Netto-Monatsgehälter sollte man auf dem Girokonto oder einem Tagesgeldkonto als Puffer haben. Den Rest sollte man in ein Anlageportfolio investieren. Wer sein Geld in den letzten 20 Jahren einfach nur hat auf dem Girokonto liegen lassen, zum Beispiel 20.000 Euro, der hat heute gemessen in der Kaufkraft nur noch 15.000 Euro. Also einen satten Abschlag von minus 25%.
Hättest du das Geld über denselben Zeitraum hinweg zu 5% am Kapitalmarkt investiert, wäre es jetzt mehr als 53.000 Euro wert. Kommen wir zum siebten großen Geldfresser und bleiben direkt mal im Domain der Geldanlage, nämlich die Kosten beim Investieren. Wir wären ja nicht finanzfluss, wenn wir nicht regelmäßig auf das Thema Kosten beim Investieren hinweisen würden und wie viel Geld einen das kosten kann.
Wir haben hier einmal unseren kleinen Rechner herangezogen, mit dem man ETF-Kosten mit Kosten eines aktiv gemanagten Fonds vergleichen kann. ETF-Kosten haben wir mal auf ungefähr 0,2% angesetzt und die jährlichen Kosten des aktiv gemanagten Fonds bei 1%. Bei einem Anlagezeitraum von 10 Jahren und rund 50.000 Euro sieht man schon einen Unterschied von über 7.000 Euro in den Kosten über den gesamten Zeitraum.
Wenn du allerdings deine Altersvorsorge aufbauen möchtest, was in der Regel sicherlich etwas länger als 10 Jahre ist, musst du diesen Kostenunterschied nochmal multiplizieren. Noch größer ist der Unterschied bei sogenannten Lebens-und Rentenversicherungen. Hier sind nämlich die Renditen in der Regel nochmal einen Ticken geringer, die Kosten dafür aber höher. Ich hoffe, dieses Video war hilfreich für dich gewesen.
Wenn du dir einen Überblick über deine laufenden Kosten machen willst, kann ich dir nur wärmstens mal empfehlen, für eine gewisse Zeit in deinem Leben ein Haushaltsbuch zu führen. Das kann zum Beispiel auch nur drei Monate sein, um mal herauszufinden, wofür du denn so dein Geld ausgibst. Dazu haben wir natürlich auch schon Videos produziert und wir haben auch ein extra Haushaltsbuch-Template, das findest du unten in der Videobeschreibung.
Wichtig zu erwähnen ist auch, dass das hier keine Tipps sind, um reich zu werden. Denn um reich zu werden, musst du vor allem eine möglichst hohe Sparquote festlegen und vor allem dafür sorgen, regelmäßig dein Einkommen zu steigern und das, was du auf die Seite gelegt hast, zu investieren. Alleine durch Kostenreduktion wirst du das nicht erreichen. Ich hoffe, dieses Video hat dir gefallen. Wenn ja, gib uns gerne einen Daumen hoch und schreib doch mal unten in die Kommentare, welche Kostenblöcke wir vergessen haben und was du so für kleine Hacks hast, um diese Kostenblöcke zu reduzieren.
Ansonsten, wenn du das erste Mal auf unserem Kanal bist, würden wir uns freuen, wenn du uns abonnieren würdest. Wir produzieren regelmäßig neue Videos und Tutorials zu den Themen Geldanlage, Anlagestrategie und Finanzprodukte, um dir die Welt der Finanzen verständlicher zu machen. Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Video.