Wie Medikamente auf das Gehirn wirken

May 23, 2024

Wie Medikamente auf das Gehirn wirken

Überblick

  • Einführung: Die meisten Menschen nehmen im Laufe ihres Lebens Medikamente ein, wissen aber nicht, wie diese wirken.
  • Hauptfrage: Wie können verschiedene Wirkstoffe unser Wohlbefinden, Denken und Verhalten beeinflussen?
  • Schlüssel: Medikamente ändern die Übermittlung zwischen Zellen und Gehirn.

Weg der Medizin zum Gehirn

  • Blutkreislauf: Medikamente müssen in den Blutkreislauf gelangen, bevor sie das Gehirn erreichen können.
  • Dauer: Die Zeitspanne variiert je nach Einnahmemethode (Sekunden bis Stunden).
    • Mund: Langsam, da das Verdauungssystem die Medizin zuerst absorbieren muss.
    • Inhalation und intravenös: Schneller, da die Stoffe direkt ins Blut gelangen.
  • Blut-Hirn-Schranke: Bewacht den Zugang zum Gehirn und trennt Blut und Nervensystem, um Gefahren fernzuhalten.
  • Chemische Zusammensetzung: Für den Zugang zum Gehirn nötig.

Wirkung im Gehirn

  • Ziel: Netz aus Neuronen und Synapsen.
    • Neuronen: Bestehen aus einem Kern, Dendriten und einem Axon.
    • Synapsen: Strukturen entlang der Dendriten oder Axone, senden elektrochemische Signale zwischen den Neuronen (Neurotransmitter).
    • Neurotransmitter: Chemikalien, die Verhalten, Emotionen und Wahrnehmung steuern, wirken auf zwei Arten:
      • Hemmung: Hindern Neuronen und begrenzen ihre Aktivität.
      • Anregung: Schicken neue elektrochemische Signale durch das Netzwerk.
    • Abbau oder Wiederaufnahme: Übrige Neurotransmitter werden abgebaut oder ins sendende Neuron wiederaufgenommen.

Beispiele für Medikamentenwirkungen

  • Antidepressiva:
    • Z.B. SSRI stoppen die Rückresorption von Serotonin, erhöhen dessen Menge im Nervensystem und regulieren die Stimmung.
  • Schmerzmittel:
    • Z.B. Morphium steigern Serotonin und Noradrenalin, regulieren Energie, Erregung, Wachsamkeit und Lust, und beeinflussen Endorphin-Rezeptoren zur Minderung der Schmerzwahrnehmung.
  • Beruhigungsmittel:
    • Erhöhen GABA-Produktion, hindern Neuronenaktivität und versetzen in entspannten Zustand.

Illegale und verbotene Substanzen

  • Amphetamine:
    • Z.B. Crystal Meth löst lang anhaltende Dopaminausschüttung aus (Belohnung und Freude).
    • Aktiviert Noradrenalin-Rezeptoren, beschleunigt Puls, weitet Pupillen und löst Flucht- und Kampfreaktion aus.
  • Kokain:
    • Blockiert Wiederaufnahme von Dopamin und Serotonin, verstärkt Energie, Euphorie und unterdrückt Appetit.
  • Halluzinogene:
    • Z.B. LSD, Meskalin und DMT blockieren Serotoninausschüttung, wirken auf neuronale Schaltkreise für Wahrnehmung, Lernen und Verhaltensregulierung.

Risiken und Abschließende Überlegungen

  • Kontrollierte Substanzen: Es gibt Gründe, warum manche Stoffe kontrolliert und illegal sind.
  • Wiederholter Gebrauch: Kann neuronales Netzwerk neu verkabeln, beeinflusst Denken, Entscheidungsfähigkeit, Lernen und Erinnerung.
  • Zukünftiges Wissen: Noch nicht alles über Medikamente bekannt, fortlaufende Forschung nötig.
  • Chancen: Weiterentwicklung Medikamente zur Behandlung medizinischer Probleme.