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Geschichte und Entwicklung der Bildung

Musik Die ersten Menschen hatten kein besonders leichtes Leben. Die wilden Tiere waren größer, schneller und gefährlicher. Ständig mussten die ersten Menschen weglaufen, sich verstecken und auf Bäume klettern. Dann war es auch manchmal richtig kalt und sie mussten frieren und bestimmt waren sie oft auch sehr hungrig. Und so musste der Mensch sich etwas einfallen lassen, um nicht gefressen zu werden, zu fangen oder zu erfrieren. Glücklicherweise hatten ein paar von den ersten Menschen da eine richtig gute Idee. Und weil das auch wirklich gute Ideen waren, durfte man die ja auch nicht mehr vergessen, weil man sonst wieder von vorne anfangen müsste. Also gab man das Wissen weiter, zum Beispiel wie man Feuer machen kann oder wie man Tiere vertreibt. Die Alten gaben es den Jungen weiter, damit ihre Kinder es ihren Kindern sagen können. Das erste Schulfach, wenn es damals schon eine Schule gegeben hätte, wäre gewesen überleben. Und das Interessante war, dass es zu dieser Zeit noch keine Sprache gab. Aber nach und nach bekamen sie es langsam mit der Sprache hin. was auch wirklich praktisch ist. Denn deswegen konnten wir euch das auch alles erzählen. Wollt ihr mal sehen, wie das allererste Klassenzimmer aussah? An den Wänden der Höhenmalt. Die Kinder hörten und sahen, was ihre Eltern und Großeltern getan hatten. Zum Glück passten die meisten auf, sonst gäbe es uns heute wahrscheinlich nicht. Irgendwann entdeckten die Menschen den Ackerbau und die Viehzucht und wurden sesshaft. Und dann wurde auf einmal das Zählen und Rechnen wichtig. Das brauchte man ja auch, wenn es darum ging, zum Beispiel seine Ziegen zu zählen. Und so wurde wohl die Mathematik erfunden. Also ich mag nicht so viel Mathematik, es ist schwer zu rechnen. Und so. Ich finde Mathe ein bisschen gut. Ich esse Mathe! Ich finde Mathe toll! Und weil es immer mehr unterschiedliche Dinge gab, die wichtig waren, und die man sich gegenseitig mitteilen wollte, wurde es notwendig, dafür unterschiedliche Zeichen zu entwickeln. Denn die Bilder auf der Höhenwelle konnte man ja nicht immer mit sich tragen. Und es wurde ja auch... Zu aufwendig, um immer ein neues Bild zu malen. Aus diesen Zeichen entwickelte sich die erste Schrift. Doch diese Schriftzeichen konnten erst sehr wenige Menschen lesen und schreiben. In der Zeit entstanden die ersten Berufe. Derjenige, der gute Krüge herstellen konnte, wurde Töpfer. Und wer gut Eisen bearbeiten konnte, wurde Schmied. Diese Handwerker zeigten dann ihren Kindern, was sie konnten und wussten. Und diese gaben das dann an ihre Kinder weiter und immer so weiter. Aber lesen, schreiben und rechnen konnten nur die Kinder lernen, die nicht arbeiten mussten, also von den Eltern, die Geld übrig hatten. Die gaben dann das Geld Leuten, die ihre Kinder unterrichteten. Aus den ersten kleinen Dörfern wurden Städte und bald veränderte sich noch viel mehr. Die Menschen fingen an, sich ernsthafte Gedanken zu machen. Wer bin ich? Woher komme ich? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Ich bin ein Lebewesen. Ich bin ein Säugetier. Ich komme aus einem Mischpermium. Ich bin von Gott erschaffen. Ich komme aus dem Bauch meiner Mutter. Ich bin ein Teil meiner Familie. Ich bin ein liebevoller Mensch. Ich hoffe, dass meine Kleine nicht wissen, Ich hoffe, dass ich und meine Familie immer gesund bleiben. Ich bin ein hilfsbereiter Mensch. In Griechenland wurden dann die ersten Schulen gegründet, an denen es Lehrer und Schüler gab. Gelernt wurde Rechnen, Lesen, Schreiben, Musik, Astronomie und Philosophie. Aber auch Musik, Tanz und Dichtkunst. Ein besonders wichtiges Schulfach war Rhetorik, bei dem die Schüler lernten, gut zu reden. Wie geht's dir, Alter? Bitte rede etwas Gwanter. Hä, was laberst du? Ich meine, dass du auf deine Wortwahl achten könntest. Hä? Mach's mir gleich und achte auf deine Wortwahl. Na, fand ich du Vogel. Diese Schulen waren aber nur für Jungen. Die Mädchen durften nicht am Unterricht teilnehmen. Sie sollten im Haushalt von ihren Müttern lernen, um selber gute Mütter zu werden und gesunde kleine griechische Kinder zu bekommen. Erst später durften auch Mädchen die Schule besuchen, obwohl nicht klar ist, wie viele diese Gelegenheiten dann auch wirklich nutzten. Die Jungs lernten vor allem auch ihren Körper fit zu halten. Vor allem in Sparta war es wichtig, stark zu sein und gut kämpfen zu können. Diese Leibesübungen waren das Wichtigste in dieser Schulzeit und verbreiteten sich als Erziehungsmaßnahme auch im alten Ruhr. Die Römer übernahmen auch sonst viel von den Griechen. So kamen viele Lehrer, die an den römischen Schulen unterrichteten, aus Griechenland. Es gab in Rom aber auch schon verschiedene Schulen. An niederen Schulen gab es nur die Fächer Lesen, Schreiben und Schreiben. und Rechnen. An höheren Schulen wurden vor allem die Rede in römischer und griechischer Sprache sowie Recht, Politik und Ethik gelehrt. Aber besonders wichtig war nach wie vor die Erziehung zum kriegstüchtigen Staatsbürger Roms. Doch das römische Reich wurde zu groß und bumm, zack, weg war es. Und vieles geriet in Vergessenheit. Und die meisten Menschen lebten als Bauern und konnten weder lesen noch schreiben. Sie mussten hart arbeiten und dann auch noch Steuern und Abgaben zahlen. Tag, Eurohoheit! Was macht ihr denn hier? Müsst ihr nicht zu Hause helfen? Ich bin gerade auf dem Weg dorthin, Eurohoheit. Und ich habe gerade das Schwert zu König Arthur gebracht. Braucht ihr nicht auch einen Deutsch mit goldenen Diamanten? Nein, ich habe jetzt keine Zeit. Mein Hauslehrer wartet. Hauslehrer? Wieso gehen Sie nicht in die Schule? Schule? Wovon redet ihr? Was ist das? Das brauchst du eh nicht zu wissen. Da kannst du eh nicht hin. Die Städte wurden langsam größer. Viele Handwerker und Baumeister errichteten große Kirchen und Kathedralen. Denn die Religion, das Christentum, war zu dieser Zeit sehr wichtig. Es waren vor allem die Kirchen und Klöster, die das Wissen der Antike aufbewahrten und weitergaben. In den Klosterschulen wurden nur Jungs unterrichtet. Der Unterricht war auf Lateinisch und war sehr, sehr streng. Am wichtigsten von allen waren die sieben freien Künste. Geometrie! Da geht es um Formeln, so wie Kreise, Dreiecke, Quadrate. Dialektik. Das ist ein schwieriger Begriff, der sehr unterschiedlich verstanden wird. Grammatik. Die Sprache, ja die Grundstruktur, die unterliegende Struktur. Astronomie. Die Wissenschaft von den Sternen, von den Himmelskörpern. Arithmetik. Drei, vier, fünf. Fünf, sechs, sieben, acht. Philosophie. Philosophie ist eine ganz alte Beschäftigung mit der Weisheit. Musik. Und wenn es nicht richtig war, konnten sie sich leisten, einen Hauslehrer anzustellen. Dieser unterrichtete nicht nur die Söhne, sondern auch die Töchter des Hauses. Das war die einzige Chance, für die Mädchen unterrichtet zu werden. Außer sie wurden Nonnen. Adlige schickten ihre Söhne zur Ausbildung eines Rittern auf andere Burgen. Sie fingen dort als Page an und wurden mit 14 zum Knappen. Sie mussten Hilfsdienste leisten und lernten vor allem Reiten und Fechten. und höflich sein. Wenn sie sich bewährten, wurden sie schließlich Selbstritter. Über lange Zeit blieb die Kirche absolut bestimmt für alle Bereiche des Lebens der Menschen, bis irgendwann ein neues Zeitalter begann. Martin Luther und andere warten es, die Sichtweise der Kirche in Frage zu stellen und führten so zu einer Teilung der Kirche. Wissenschaftler, Künstler und Gelehrte machten wichtige Erfindungen und Entdeckungen. Der Buchdruck, die Medizin, die Seefahrt und vieles andere. Man wusste nun, dass die Erde rund ist. und sich um die Sonde dreht. Der Mensch geriet immer mehr in den Mittelpunkt. Wir befinden uns nun im 16. Jahrhundert auf einem Marktplatz. Es herrscht reges Treiben. In den Städten entstanden nun Schulen, die nicht unter kirchlicher Leitung standen. Bald durften dann auch endlich mal Mädchen in die Schulen. Sie wurden aber dann von den Jungs getrennt unterrichtet, was meistens die Ehefrau vom Lehrer übernahm. Bis zu dieser Zeit waren die Kinder wie kleine Erwachsene gesehen und behandelt worden. Aber langsam änderte sich dieses Bild. Immer mehr Gelehrte begannen sich mit der Entwicklung des Kindes zu beschäftigen. Hast du schon gehört, was Comenius gesagt hat? Wer ist denn Comenius? Na, ein Pädagoge. Aha, und was hat er jetzt gesagt? Omnes, Omnia, Omnium. Alle, alles gründlich zu lehren. Locke sagt, jeder Mensch ist am Anfang wie eine leere Wachstafel, die beschrieben werden kann. Damit ist gemeint, dass jedes Kind alles lernen kann. Rousseau sagt, so wie pflanzliches Leben von alleine wächst, soll auch die urwüchsige Natur des Kindes die Chance haben, sich von selbst zu entfalten. Heißt das, dass man die Kinder sich selbst überlässt? Nein, sondern dass man das Kind zwar leiten, aber ihm glauben lassen soll, es sei der Meister. Der Lehrer zieht nicht, sondern schiebt unauffällig. Also nicht Erziehung, sondern Erschiebung. Herr Pestalozzi fordert ganzheitliche Bildung für alle. Er lehrte geistige und praktische Fähigkeiten. Also geistig mit dem Kopf und praktisch mit den Händen? Verstehst du? Begreifen! Die Ansichten dieser Leute waren Theorien und wurden in der Praxis immer wieder überworfen. Aber sie sollten nach mehr als 200 Jahren in der modernen Pädagogik wichtige Grundgedanken sein. Obwohl schon viele gute Ideen zur Erziehung da waren, ging es mit deren Umsetzung nur langsam voran. Bildung sollte umfassend, aber auch kindgerecht sein. Aber oftmals war es so, dass viele Kinder bereits arbeiten mussten, um den Lebensunterhalt ihrer Familie mitzubestreiten und die meisten Kinder hatten einfach keine Zeit für Schule. Bildung blieb ein Privileg der Wohlhabenden. Ausgehend von den pädagogischen Überlegungen und Konzepten zur Bildung für alle, gelang es durch die Verstaatlichung des Schulwesens nach und nach entsprechende Gesetze für den Schulbesuch aller Kinder durchzusetzen. Und bald kam schon die Schulpflicht. An die Ansätze Pestalozzis knüpften in der Folgezeit verschiedene Pädagogen an, die bis heute ihren Einfluss nicht verloren haben. Zum Beispiel Maria Montessori, Rudolf Steiner und A.S. Neu. Diese fanden es wichtig, die Schüler in ihrer Selbstbestimmung und Selbstorganisation zu unterstützen, ihnen zu helfen, sich selbst zu helfen. Im Dritten Reich wurden diese Ansätze ausradiert und sogar verboten. Der Unterricht war von der nationalsozialistischen Ideologie bestimmt. Das NS-Regime setzte einen autoritären Erziehungsstil durch und sorgte für eine neue Ausgrenzung von Kindern. Für den Zugang zu höheren Schulen und Hochschulen war die Rassenzugehörigkeit maßgeblich. Juden und Andersdenkende waren unerwünscht. Im geteilten Deutschland entwickelten sich die Bildungssysteme unterschiedlich. Während in der BRD die anti-autoritäre Erziehung Ansätze fand, wollten die Schulen der DDR eine einheitliche sozialistische Bildung. Nach der Wiederfindung der BRD, Vereinigung setzte sich in Deutschland ein Schulsystem durch. Gleiche Bildungschancen für alle bildeten sich in der Idee einer Gesamtschule ab. Doch mehr und mehr hatte sich in den letzten Jahren eine Trennung zwischen zwei Schultypen entwickelt. Leistungsstarke Kinder haben die Chance, eine Schule zu besuchen, in der sie gut gefördert werden. Nur wenige schaffen den Übergang, der Rest bleibt zurück. Um eine akademische Laufbahn einzuschlagen, müssen die Schüler heute besonders fleißig, zielorientiert und stressresistent sein. Und ganz wichtig, keine Zeit verlieren. In den Klassenzimmern verändert sich einiges. Während traditionelle Medien wie Bücher nicht mehr so bedeutend sind, finden neue Techniken ihren Weg in den Unterricht. Werden Lehrer bald überflüssig? Oder reichen Lernzellen? Jeder für sich? Wir beantworten Fragen aus dem Katalog per Klick? Wir kommunizieren miteinander per SMS, Mail und über große Netzwerke. Ist das die Zukunft? Stromausfall weltweit. In den Großstädten werden die Lebensmittel knapp. Die ersten Supermärkte werden geplündert. Kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen. Politiker werden evakuiert. Schulen stellen den Betrieb ein. Ja, das war natürlich alles nur Quatsch. Die Schulen der Zukunft werden natürlich anders aussehen. Wir schalten jetzt live dorthin. Wir haben die Möglichkeit, draußen in Gewächshäusern und Laboratorien direkt zu lernen. Wir entscheiden, wann und wo wir was lernen und die Experimente stellen wir selbst zusammen. Wobei uns die Lehrerberatenden zur Seite stehen. Es gibt eine gute partnerschaftliche Kommunikation zwischen Schüler und Lehrer. Es wird in kleinen Klassen unterrichtet. Lernaufgaben werden unterschiedlich vermittelt. Lerntempo und Lernrhythmus wird auf die Schüler abgestimmt. Die Talente jedes Einzelnen werden gefördert. Individuelle Selbstfindungswege werden in Kursen berücksichtigt. Sieht so unsere Zukunft aus? Das ist so eine Geschichte, wo man dann sagt, die Ideen der Kinder... laufen nicht auf hemmungslosen Individualismus oder Hedonismus hinaus, sondern sie schaffen Bedingungen für ein anderes soziales Miteinander. Das hat mich total begeistert. Meine Traumschule soll zu jedem Raum ein Jacuzzi sein. Meine Traumschule soll an der Wand mit Pommes sein. Die kann man abmachen und damit kann man schreiben. Und draußen ist eine Röhre. Ich rutsche vom Dach und darunter kann man auf die Hofpause rutschen und bis ins Himmel. Die Schule ist so bunt, man kann sie nicht mal ein Kleckchen sehen. Der Raum soll auch bunt sein, alles soll bunt sein. Ich will, dass bei Kunst auch die Sachen viel freier sind, also dass man nicht immer Sachen machen muss, die der Lehrer sofort entscheidet.