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Wichtige rhetorische Mittel erklärt

May 26, 2025

Übersicht über die wichtigsten rhetorischen Mittel

Rhetorische Figuren

Alliteration

  • Beispiel: Milch macht müde Männer munter.
  • Definition: Gleiche Anfangsbuchstaben bei aufeinander folgenden Wörtern.

Anapher

  • Beispiel: Er lacht nicht laut, er lacht lieber leise.
  • Definition: Wiederholung gleicher Wörter am Satzbeginn.

Antithese

  • Beispiel: schön und hässlich; jung und alt.
  • Definition: Gegenüberstellung von gegensätzlichen Begriffen/Gedanken.

Chiasmus

  • Beispiel: Ich singe am Morgen, am Abend schweige ich.
  • Definition: Symmetrische Überkreuzstellung zweier semantisch oder syntaktisch ähnlicher Satzglieder/Wörter.

Correctio

  • Beispiel: Diese Äpfel haben einen guten, nein, den besten Geschmack.
  • Definition: Berichtigung eines zu schwachen/ unzutreffenden Ausdrucks.

Ellipse

  • Beispiel: Er rannte nach draußen. [er] Blieb stehen. [er] Keuchte.
  • Definition: Auslassung eines Satzteils/Wortes; führt zu unvollständigem Satz.

Epipher

  • Beispiel: Deine Augen sind wie Sterne, wie funkelnd leuchtende Sterne!
  • Definition: Wiederholung gleicher Wörter am Satzende.

Euphemismus

  • Beispiel: "preisgünstig" vs. "billig"
  • Definition: Beschönigung.

Hyperbel

  • Beispiel: ein Meer von Tränen
  • Definition: Starke Übertreibung.

Inversion

  • Beispiel: Glänzend sind deine Augen.
  • Definition: Unübliche Anordnung der Satzteile.

Ironie

  • Beispiel: Auf diese Klassenarbeit haben Sie sicher zwei Wochen gelernt.
  • Definition: Offensichtlich unwahre Behauptung, mit der das Gegenteil ausgedrückt wird.

Klimax

  • Beispiel: Ich kam, sah und siegte.
  • Definition: Steigerung.

Litotes

  • Beispiel: Das war nicht schlecht.
  • Definition: Verneinung des Gegenteils.

Metapher

  • Beispiel: Jakob ist der Einstein in dieser Klasse.
  • Definition: Vergleich ohne "wie"; Bedeutungsübertragung.

Metonymie

  • Beispiel: Die Schule dankt dem Herrn Bürgermeister.
  • Definition: Begriff durch einen bedeutungsverwandten ersetzen (z.B. Ort für Personen, Gefäß für Inhalt).

Neologismus

  • Beispiel: Sozialtourismus; Rentnerschwemme
  • Definition: Wortneuschöpfung.

Onomatopoesie

  • Beispiel: zischen; schnattattattattattern
  • Definition: Lautmalerei.

Oxymoron

  • Beispiel: Hassliebe; geliebter Feind
  • Definition: Verbindung zweier Begriffe mit gegensätzlicher Bedeutung.

Paradoxon

  • Beispiel: Weniger ist mehr.
  • Definition: Aussage mit krassem Widerspruch.

Parallelismus

  • Beispiel: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
  • Definition: Wiederholung einer syntaktischen Struktur.

Parenthese

  • Beispiel: Ich wollte ihr - sie ahnte es nicht - einen Heiratsantrag machen.
  • Definition: Einschub in einen Satz.

Personifikation

  • Beispiel: Mutter Natur, Vater Staat
  • Definition: Vermenschlichung.

Pleonasmus

  • Beispiel: der weiße Schimmel
  • Definition: Gleiche Bedeutung wird mehrfach zum Ausdruck gebracht (Redundanz).

Repetitio

  • Beispiel: "Ach! Ach! Wo bist du?"
  • Definition: Wiederholung.

Rhetorische Frage

  • Beispiel: Wer kann das schon verstehen?
  • Definition: Frage mit bereits bekannter Antwort.

Symbol

  • Beispiel: @ = Medien
  • Definition: Sinnbild, das über sich hinaus auf etwas Allgemeines verweist.

Tautologie

  • Beispiel: voll und ganz; nackt und bloß
  • Definition: Bezeichnung des selben Begriffs durch dasselbe oder mehrere gleichbedeutende Worte.

Vergleich

  • Beispiel: Achill ist stark wie ein Löwe.
  • Definition: Verknüpfung zweier Bedeutungsbereiche durch Hervorhebung des Gemeinsamen.

Rhetorische Figuren auf Satzebene

Hypotaxe

  • Beispiel: Er singt, weil er fröhlich ist.
  • Definition: Unterordnung von Nebensätzen unter Hauptsätze (zusätzliche Informationen).

Parataxe

  • Beispiel: Mooser ist krank; er liegt im Bett.
  • Definition: Aneinanderreihung von Hauptsätzen.