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Psychologie für alle: Grundlagen und Einblicke

Es ist immer gut, sich einmal zu überlegen, was der Titel einer Vorlesung wirklich bedeutet. In diesem Fall heißt er Psychologie für Nicht-Psychologen. Was oder besser? wer sind denn nicht Psychologen und zweitens, was ist denn Psychologie?

Wer nicht Psychologen sind, das lässt sich vielleicht oder scheinbar einfach beantworten. nämlich alle Leute, die nicht Psychologie studiert haben, die keinen Doktorhut haben, der ausweist, dass sie studiert haben, dann sind natürlich die meisten Menschen keine Psychologen. Aber das ist doch ein bisschen zu einfach.

Denn worauf es ankommt ist, dass es in Wirklichkeit nicht Psychologen überhaupt nicht gibt. Leben Psychologie betreibt, auf seine Weise, und sie betreiben muss. Er muss wissen, was in anderen vorgeht. Er muss versuchen, andere zu verstehen. Er muss versuchen, sogar vorauszusehen, wie andere sich verhalten werden.

Dazu geht er nicht ins Laboratorium in der Universität, sondern dazu geht er nur, und dazu braucht er gar nicht zu gehen, in sein eigenes Laboratorium des täglichen Lebens, in dem alle Experimente und alle Fälle von ihm durchdacht oder überlegt werden können. Das heißt also, die Frage ist gar nicht, ist einer Psychologe oder ist einer nicht Psychologe, sondern die Frage ist eigentlich nur, ist einer ein guter Psychologe oder ein schlechter Psychologe. Und da glaube ich, könnte das Studium für Psychologie ihm dazu helfen, ein besserer Psychologe statt ein schlechterer Psychologe zu werden.

Aber da kommen wir nun zu der zweiten Frage, was ist denn Psychologie? Und diese Frage ist viel schwieriger zu beantworten als die erste und die wird uns ein bisschen Zeit nehmen. Wörtlich ist Psychologie die Wissenschaft von der Seele.

Psychologie ist die Seele und Logie, das Denken über die Wissenschaft. Ja, aber, das ist ja sehr schön, so wörtlich zu übersetzen, aber es sagt uns noch sehr wenig, was diese Wissenschaft von der Seele eigentlich ist, was sie zum Gegenstand hat, welche Methoden sie benutzt, was ihr Ziel ist. Die meisten Menschen denken, dass die Psychologie eine relativ moderne Wissenschaft ist.

Und sie denken das hauptsächlich deshalb, weil das... Wort Psychologie sich im Großen und Ganzen erst in den letzten 100 Jahren oder ein bisschen länger bekannt gemacht hat. Sie vergessen aber, dass es eine Psychologie gibt, die vormodern ist, die sich erstreckt, sagen wir mal vom Jahr 500 vor Christus bis zu... zum 17. Jahrhundert, wenn wir da eine Person nehmen wie Spinoza, dass diese Psychologie aber sich nicht Psychologie genannt hat, sondern Ethik oder auch sehr häufig Philosophie.

Aber sie war nichts anderes als Psychologie. Nun ist die Frage, was war denn das Wesen und das Ziel dieser vormodernen Psychologie? sich relativ einfach sagen. Es war die Kenntnis der Seele des Menschen zum Ziel, ein besserer Mensch zu werden.

Die Psychologie hatte also, wenn Sie so wollen, einen moralischen, einen, Sie können auch sagen, religiösen, einen spirituellen Zweck oder Ziel. Ich gebe nur ganz kurz einige Beispiele dieser vormodernen Psychologie. Der Buddhismus hat eine ganz ausgedehnte und höchst komplizierte und interessante Psychologie.

Aristoteles hat ein Lehrbuch der Psychologie geschrieben, nur hat er es genannt, die Ethik. Die Stoiker haben eine hochinteressante Psychologie entwickelt, manch von ihnen werden vielleicht Mark Aurelius meditieren. ...Kompetitionen kennen.

Sie finden in Thomas Aquinus ein System der Psychologie, aus dem Sie wahrscheinlich mehr lernen können als von den meisten Textbüchern der Psychologie heute. Es gibt dort die interessantesten und tiefsten Diskussionen und Prüfungen solcher Begriffe wie Narzissmus, Stolz, Demut, Überbescheidung. Unabhängigkeit, Minderwertigkeitsgefühle und vieles, vieles andere.

Und so ist es auch mit Spinoza, der auch eine Psychologie geschrieben hat und sie auch wie Aristoteles Ethik genannt hat. Spinoza ist wohl der erste große Psychologe, der ganz klar das Unbewusste erkannt hat, indem er gesagt hat, wir sind uns alle unserer Wünsche bewusst, wir sind uns aber nicht der Motive unserer Wünsche bewusst. Und das ist in der Tat, wie wir ein bisschen später noch sehen werden, die Grundlage der viel später kommenden Freud'schen Tiefenpsychologie. In der Moderne kommt dann eine ganz andere Psychologie, die im Großen und Ganzen nicht so sehr viel älter als 100 Jahre ist. Deren Ziel ist ein ganz anderes.

Die Seele zu kennen, nicht um ein besserer Mensch zu werden, sondern sagen wir mal, sagen wir es einmal ganz roh und grob, um ein erfolgreicherer Mensch zu werden. Man will sich kennen, man will andere kennen, um besser fortzukommen, um größere Vorteile im Leben zu haben, um andere zu manipulieren, um sich selbst so zu gestalten, wie es am besten ist, wenn man erfolgreich sein will. Diesen Unterschied zwischen den Zielen der vormodernen Psychologie und der modernen Psychologie, den versteht man nur ganz, wenn man sieht, wie sehr sich die Psychologie in der modernen Psychologie verändern kann.

die Kultur und die Ziele der Gesellschaft geändert haben. Gewiss waren im klassischen Griechenland oder im Mittelalter die Menschen im Großen und Ganzen vielleicht auch nicht so sehr viel besser, als sie es heute sind. Vielleicht waren sie sogar schlechter in ihrem täglichen Verhalten.

Aber ihr Leben war doch beherrscht von einer Idee. Und die Idee war, das Leben ist nicht lebenswert, nur um sich sein Brot zu verdienen. Das Leben muss auch einen Sinn haben.

Das Leben muss der Entfaltung des Menschen dienen. Und in diesem Zusammenhang steht es. die Psychologie. Der moderne Mensch sieht es anders.

ist nicht so sehr daran interessiert, mehr zu sein, als mehr zu haben, mehr zu verbrauchen, eine größere Position zu haben, mehr Geld, mehr Macht, mehr Ansehen. Und wir wissen heute schon, und das spricht sich immer mehr herum sozusagen, und man sieht es vielleicht am deutlichsten in dem ökonomisch fortgeschrittensten und reichsten Land der Welt, in den Vereinigten Staaten, dass ein... allmählich mehr und mehr Menschen anfangen zu zweifeln, ob diese Ziele sie wirklich glücklich machen. Aber das gehört nicht hierher. Die Frage bleibt, dass diese zwei Ziele auch der Psychologie zwei verschiedene Richtungen geben.

Über diese moderne Psychologie will ich jetzt in einigen Worten sprechen, um Ihnen ein ganz kurzes Bild zu geben, was man sich darunter vorzustellen hat. Ich sollte damit anfangen, dass die moderne Psychologie ganz bescheiden angefangen hat. Sie hat sich darum interessiert.

das Gedächtnis zu studieren, Hörerscheinungen, visuelle Erscheinungen, Gedankenassociationen. Sie hat sich um die Psychologie der Tiere interessiert. Es ginge nur einen Namen zu nennen, so kann man wohl sagen, dass der Name von Wundt der vielleicht bezeichnendste und wichtigste Name dieses Beginnens der modernen Psychologie ist.

Diese Psychologen schrieben nicht für das weite Publikum, sie waren nicht besonders populär, sie schrieben für Fachgenossen. Wie ein anderer Wissenschaftler auch für Fachgenossen schreibt, und nur wenige Leute im Großen und Ganzen, interessiert es sich für das, was er schrieb. Das wird aber ganz anders, als die Psychologie... anfing, populär zu werden, sich nicht mehr in erster Linie mit den Fragen zu beschäftigen, mit denen sie anfing, sondern mit einer Grundfrage, den Motiven des menschlichen Verhaltens. Und das hat im Großen und Ganzen die Psychologie getan in den letzten 50 Jahren.

Und das geht natürlich jeden an. Denn jeder möchte ja wissen, was motiviert ihn eigentlich. Warum? ist er so und nicht anders motiviert. Und wenn die Psychologie ihm verspricht, darüber etwas zu sagen, dann allerdings ist das für ihn von großem Interesse.

So wurde diese Motivations- Verhaltenspsychologie, vielleicht die populärste Wissenschaft unter allen und besonders in den letzten 20 Jahren, hat sie an Popularität noch nichts verloren, sondern eher gewonnen. Nun, diese populäre Psychologie enthält im Großen und Ganzen zwei Hauptschulen, die Instinkttheorie und die Verhaltenspsychologie. oder Verhaltungstheorie, auf Amerikanisch oder auf Englisch Behaviorism. Lassen Sie mich zunächst ein paar Worte über die Instinkttheorie sagen. Die verdankt ihren Ursprung einem der größten Denker des 19. Jahrhunderts, Charles Darwin.

Darwin hat schon ein paar Worte über die Instinkttheorie gesagt. angefangen, sich mit den Instinkten, mit den menschlichen Motivationen zu beschäftigen und gestützt auf ihn haben dann eine große Reihe von Psychologen eine Theorie aufgebaut, die kurz gesagt betont, dass jede Handlung ein Motiv hat und dass jedes Motiv ein selbstständiger Instinkt ist, der in den Menschen eingeboren ist, genauso wie ein Instinkt dem Tier eingeboren ist. Also, wenn sie aggressiv sind, dann ist die Ursache ihr Aggressionsinstinkt. Wenn sie unterwürfig sind, ihr Unterwürfigkeitsinstinkt. Wenn sie Besitzlust haben und habgierig sind, dann der Besitzinstinkt.

Wenn sie eifersüchtig sind, dann der Eifersuchtsinstinkt. Wenn sie gerne kooperieren, dann der Kooperationsinstinkt. Wenn sie leicht davonlaufen, dann der Fluchtinstinkt.

Und so weiter und so fort. Und tatsächlich haben die Instinkt-Theoretiker, wenn man sie alle zusammen nimmt, ungefähr 200 verschiedene Instinkte. Verschiedene Instinkte genannt, die also dann wie auf einem Klavier jede Taste, wenn man sie anschlägt, ein ganz bestimmtes menschliches Verhalten motivieren. Die Hauptvertreter dieser Instinkttheorie waren zwei Amerikaner, William James und William McDougall. Nun könnte vielleicht es Ihnen erscheinen, aus der Beschreibung, die ich Ihnen gebe, dass das eine sehr...

vereinfachte und eigentlich naive Theorie ist. Das ist nun keineswegs so. Mit der Einstellung, die Darwin einmal gegeben hatte, haben diese beiden Männer und noch andere, die sehr große und schärfsinnige Denker waren, ein außerordentlich interessantes Gebäude aufgebaut, nur dass dieses Gebäude meiner Meinung nach und der vieler anderer nicht richtig konstruiert ist.

Das heißt, dass es eigentlich kein Gebäude ist, sondern nur ein Blueprint, der gar nicht in der Wirklichkeit zum Ausdruck kommt. Die letzte große Instinkttheorie, die jetzt sehr populär geworden ist, sehr populär war vor einigen Jahren, ist die von Konrad Lorenz, der die Menschen die Aggression zurückgeführt hat auf einen mehr oder weniger eingeborenen Instinkt zur Aggression. Die Hauptschwierigkeit mit diesen Theorien war, dass sie zu einfach waren.

Es ist eben sehr... Ja. Einfach, wenn man alle Handlungen nimmt und jede für jede einzelne Handlung dann einen Instinkt, der dahinter steht, theoretisch produziert, damit erklärt man ja eigentlich gar nichts.

Man sagt nur, die Handlung hat ein Motiv und jede einzelne Handlung hat ein verschiedenes Motiv und diese Motive sind angeboren. Das konnte man weder beweisen und hat es nicht bewiesen für die meisten dieser sogenannten Instinkte. Es gibt einige wenige. wie zum Beispiel die defensive Aggression oder die Flucht, bis zu einem gewissen Grade auch die Sexualität, obwohl man da schon viel weniger sicher sein kann, in der es quasi instinktive Anteile gibt, aber auch hier besteht die Tatsache, dass das Lernen, der kulturelle und gesellschaftliche Einfluss, selbst diese anscheinend angemessenen Tatsachen, die man da schon viel weniger sicher sein kann, sind die Tatsachen, die man da schon viel weniger sicher sein kann. geborenen Triebe außerordentlich modifizieren kann, so sehr, dass sie bei Menschen, die diesen Modifizierungen unterworfen sind, einfach verschwinden oder auf der anderen Seite ungeheuer verstärkt werden.

Die andere Schwierigkeit dieser Theorie war eben, dass man gewisse Instinkte bei manchen Menschen und manchen Kulturen findet, sehr stark entwickelt, und wieder in anderen sehr wenig. Zum Beispiel gibt es primitiv... Es gibt primitive Stämme, die außerordentlich aggressiv sind. Es gibt primitive Stämme, die fast überhaupt keine Aggressivität haben.

Sie sehen das ja auch an einzelnen Menschen. Wenn heute jemand zum Psychiater kommt und sagt, doch, ich habe eine gewisse Aggressivität, dann ist das eine gewisse Aggressivität. Doktor, ich bin so wütend, ich möchte alle umbringen, ich möchte meine Frau umbringen, meine Kinder umbringen, mich umbringen, dann sagt ja der Doktor nicht, ja, da ist also der Aggressivitätsinstinkt bei diesem Mann so stark, sondern er macht eine Diagnose und sagt, dieser Mann muss krank sein.

Denn diese Aggressivität, die er da ausdrückt, dieser Hass, der in ihm aufgeballt ist, ist eben eine Krankheitserscheinung. Wäre das ein Instinkt, dann wäre es ja... eine natürliche Erscheinung und nicht das Anzeichen einer Krankheit. Wir finden ferner hin, und das ist sehr wichtig, dass gerade die primitivsten Menschen, die Jäger und Sammler, die also am Beginn aller Zivilisationen stehen, dass diese gerade die am wenigsten aggressiven Menschen sind.

Wenn die Aggressivität eingeboren wäre, dann sollten ja die die Aggressivität am deutlichsten zeigen. Während man umgekehrt zeigen kann, dass die Aggressivität am wenigsten aggressiv ist, dann sollten die Aggressivität am deutlichsten zeigen. kann, dass mit dem Wachstum der Zivilisation vom, sagen wir mal, vom Jahre 3000, 4000 v. Chr. an, mit dem Aufbau von großen Städten, Königen, Hierarchien, Armeen, mit der Erfindung des Krieges, mit der Erfindung der Sklaverei und ich sage absichtlich Erfindung, denn das alles sind nicht naturgegebene Phänomene, dass damit auch der Sadismus, die Aggressivität, die Lust...

zum Unterwerfen und zum Zerstören in einem ungeheuren Maß größer ist, als sie es war unter den ganz primitiven, vorgeschichtlichen Menschen. Diese Schwierigkeiten hat nun die entgegengesetzte Schule, die Verhaltungstheorie bestimmt, das genaue Gegenteil zu behaupten, nämlich zu behaupten, dass überhaupt nichts angeboren ist, dass alles nur die vollen Menschen sind. ist von sozialen umständen und von sehr geschickter manipulierung von menschen entweder in durch die gesellschaft oder auch in der familie der wichtigsten Der nächste Vertreter heute dieser Schule und der berühmteste ist der Professor Skinner in Amerika, der in seinem letzten großen Buch so weit gegangen ist, dass er gesagt hat, solche Begriffe wie Freiheit oder Würde, das sind reine Fiktionen, die existieren überhaupt nicht, sondern die sind nur produziert durch die Beeinflussung der Menschen, sodass sie durch diesen Einfluss die Idee haben, sie möchten frei sein, aber die sind nicht frei.

In der Natur des Menschen liegt weder ein Wunsch nach Freiheit noch das Gefühl der menschlichen Würde. Ich gebe Ihnen ein einfaches Beispiel für diese Theorie. Der kleine Hans will keinen Spinat essen.

Nun, wenn die Mutter ihn dafür bestraft, das wissen wohl viele Eltern, dann hat das keinen großen Erfolg. Professor Skinner sagt, das ist doch die falsche Methode. Man redet gar nicht viel vom Spinat, sondern einmal wird der Spinat zum Mittagessen gebracht. Und wenn der kleine Hans ein bisschen isst, dann guckt ihn die Mutter freundlich an und verspricht ihm noch ein Stück Torte extra.

Das nächste Mal... Dann kommt der Spinat wieder auf den Tisch und der kleine Hans ist schon geneigt, ihn zu essen. Dann lächelt die Mutter ihn ebenso freundlich an und gibt ihm diesmal ein Stück Schokolade.

Bis der kleine Hans konditioniert ist, das heißt bis er... er gelernt hat, wenn er den Spinat isst, dann kriegt er eine Belohnung. Wer will denn keine Belohnung haben? Und nach einiger Zeit isst er den Spinat mit Vergnügen, lieber als alles andere Gemüse.

Nun, so kann es vorkommen. Professor Skinner hat viele Arbeiter darauf verwendet, zu zeigen, wie man das nur am geschicktesten macht. Man wiederholt nicht diese Belohnungen immer wieder, sondern dann lässt man sie wieder aus, dann führt man sie wieder ein. Und viele geistreichen Untersuchungen und Experimente sind gemacht worden, wie man die Menschen am besten verführt, wie man sie am besten durch Belohnungen dazu bringt, das zu tun, was der andere will, der ihn belohnt. Warum der andere das will, das interessiert den Professor Skinner gar nicht, denn er sagt, Werte gibt es gar nicht, die irgendeine objektive Bedeutung haben.

Das ist ganz verständlich, wenn man an die Situation des Psychologen im Laboratorium denkt. Ob die Maus oder das Kaninchen essen oder nicht essen, das ist ja ganz uninteressant. Interessant ist nur, dass man sie dazu bringen kann mit diesen Mitteln. zu essen oder nicht zu essen. Und da sich diese Verhaltensbiologen, die Menschen auch und sich selber sogar, im Grunde genommen, obwohl nicht so bewusst als Versuchskaninchen erleben, so interessiert sie auch nicht die Frage, wozu und warum man dazu oder dazu bedingen soll, sondern nur, man kann es und wie man es am besten tut.

Der Behaviorismus trennt das Verhalten des Menschen vom Menschen. Er untersucht nicht den sich verhaltenden Menschen, sondern er untersucht nur das Produkt. Das Produkt ist Verhalten. was dahinter steckt der Mensch, davon sagt man ausdrücklich, das ist ganz uninteressant, das ist Philosophie, das ist Spekulation, alles was uns interessiert ist, was der Mensch macht.

Er untersucht auch nicht die Welt, die wir in der Welt haben. die Frage und noch weniger darauf kann er eine Antwort auf die Frage geben, warum denn eigentlich doch erstaunlich viele Menschen nicht so reagieren, wie sie reagieren sollten, wenn die Theorie richtig wäre. Wie viele Menschen rebellieren, wie viele Menschen sich nicht anpassen, wie viele Menschen nicht auf die Bestechung in feinerer Art reagieren, die im Grunde genommen diese ganze Theorie ja darstellt, sondern genau das Gegenteil tun. Sie geht davon aus, dass die meisten Menschen sich lieber bestechen lassen, als sie selbst zu sein, als das zu tun, was aus ihrem eigenen Wesen und aus ihrer eigenen Anlage erfolgen würde. Die Instinkttheorie und die behavioristische Theorie haben etwas gemeinsam, trotz der großen Gegensätze.

In beiden Fällen ist der Mensch nicht und in keiner Weise der Gestalter seines Lebens. Der Mensch der Instinkttheorie wird getrieben von der Vergangenheit der menschlichen und tierischen Rasse. Der Mensch des Behaviorismus wird getrieben von den gesellschaftlichen Arrangements der Welt. von gesellschaftlichen Bedingungen, die zu seiner Zeit wirksam sind. Er wird von den opportunistischen Verführungskünsten seiner Gesellschaft bedingt, genauso wie der andere Mensch von der Vergangenheit seiner Rasse bedingt ist.

Aber kein Modell von Menschen in diesen beiden Theorien wird bestimmt von dem, was er will, was er ist, was seinem Wesen entspricht. Diese zwei großen Richtungen stellen die Mehrzahl dessen dar, was man heute moderne Psychologie nennen kann. Und es ist zu sagen, dass die Behäbigung der Menschen, die wir heute kennen, Die juristische Psychologie hat heute den Sieg davon getragen.

Die meisten Professoren an amerikanischen Universitäten sind Behavioristen und die Sowjetpsychologie ist dem auch sehr verwandt. Aus guten gesellschaftlichen Gründen, denen ich hier nicht weiter nachgehen kann. Neben diesen beiden großen Richtungen der Psychologie steht eine dritte, die Psychoanalyse oder wie man auch sagen kann und oft sie nennt die Tiefenpsychologie, die von Freud vor über 80 Jahren gegründet worden ist.

Das Ziel von Freud letzten Endes ist, die menschlichen Leidenschaften und speziell die irrationalen Menschen zu verändern. menschlichen Leidenschaften rational zu verstehen. Das heißt zu verstehen, was denn die Ursachen, die Bedingungen sind, des Hasses, der Liebe, der Unterwerfung, der Destruktivität, des Neids, der Eifersucht.

All der Leidenschaften, die die großen Schriftsteller, die großen Dramatiker, denken Sie nur an Shakespeare oder an Balzac oder an Dostoevsky, in ihren Romanen so großartig behandelt hatten, alles das zum Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung zu machen. Er schuf die Wissenschaft des Irrationalen. Er wollte das Irrationale nicht in künstlerischen, sondern in rationaler Weise erfassen. Deshalb ist es auch verständlich, dass die Freud'sche Theorie einen viel größeren Eindruck auf Künstler, speziell die surrealistische Schule, machten. als auf Psychologen und Psychiater, die im Grunde alle diese freudschen Ideen für Unsinn hielten.

Denn das war ja genau, was die Künstler interessierte. Was sind die menschlichen Leidenschaften und wie kann man sie verstehen? Die Psychiater waren ja im Wesentlichen nur daran interessiert, wie kann man den Menschen heilen von solchen Symptomen, die ihm entweder Schmerzen zufügen oder die ihm... nicht angepasst machen an die Erfordernisse der Gesellschaft und seines eigenen Fortkommens.

Freud wollte aber, und das ist sehr wichtig zu verstehen, nicht nur wissenschaftlich die Motive des Handelns, speziell der Leidenschaften, untersuchen. Er hatte genau wie die Vor-und Nachfolger-Motiven, moderne Psychologie und im Gegensatz zu den Hauptzweigen der modernen Psychologie auch ein moralisches Ziel. Sein Ziel war, dass der Mensch sich verstehen soll, sein Unbewusstes aufdecken soll, um zu erreichen Unabhängigkeit, die Herrschaft der Vernunft, die Zerstörung der Illusionen und die Zerstörung der Unabhängigkeit zu erreichen.

und damit ein freier, unabhängiger, auf die Vernunft sich bauender Mensch war. Seine moralischen Ziele waren die, so könnte man sagen, der französischen Aufklärung, des Rationalismus, und nicht nur der französischen, der Aufklärung, des Rationalismus, des Glaubens an die Vernunft. Aber sie stellten ein Ziel dar, was...

über das hinausging, was die übrige Psychologie und der Psychologie verstand, oder was die übrige Psychologie sich setzte. Die setzte sich ja gar kein Ziel, außerdem den... Menschen besser funktionieren zu machen. Das Freud'sche Ziel war ein Modell des Menschen, das in vieler Weise mit den der großen Aufklärungsphilosophen übereinstimmte.

Seine Theorie, das heißt die Art und Weise, wie er sie formulierte, die allerdings war sehr vom Zeitgeist bestimmt, vom Darwinismus, vom Materialismus seiner Zeit, vom... Instinktivismus. Und so formulierte er seine Theorie in vieler Weise, als ob er selbst ein Instinktivist wäre. Und das hat zu großen Missverständnissen über Freud geführt. Und ich will nun im Folgenden zunächst einmal zu zeigen versuchen, was ich, und das ist natürlich eine persönliche Auffassung, die nicht von allen und sogar vielleicht nicht von den meisten geteilt wird, was ich als den Kern der Frucht und der Frucht, deutschen Entdeckungen ansehe.

Ich kann mich mit dem, was ich hier als das Wesentliche, als den Kern der Psychoanalyse bezeichne, zunächst einmal auf Freud berufen, der selbst gesagt hat, dass jeder der drei Begriffe, drei Konzepte anerkennt, sich mit Recht als ein Vertreter der Psychoanalyse bezeichnen kann. Und diese drei Konzepte waren das Unbewusste, der Widerstand, und die Übertragung. Oder Sie können auch am Anfang sagen, statt des Unbewussten, die Verdrängung, der Widerstand und die Übertragung. Das ist heute leicht vergessen von den meisten. Menschen, die, wenn sie an Psychoanalyse denken, denken an Ich, über Ich und Es, an den Oedipus-Komplex, an die Sexualität.

Und das sind gerade die Dinge, die Freude aus seiner Grunddefinition der Psychoanalyse herausgelassen hat. Ich möchte versuchen nun, Ihnen diese drei Begriffe etwas klarer vorzuführen und dabei mich auf Beispiele zu beschränken, die aus dem täglichen Leben sind, die Sie bei sich und bei denen, mit denen Sie umgehen, leicht beurteilen. beobachten können, wenn Sie nur Ihre Augen aufmachen.

Zunächst einmal das Verdrängte. Das heißt, dass wir häufig von Motiven bestimmt sind, deren wir uns vollkommen unbewusst sind. Lassen Sie mich mit einem kleinen, banalen Beispiel beginnen. Vor einiger Zeit hatte ich den Besuch eines Kollegen und ich wusste, dass er mich nicht besonders mochte und war sogar etwas erstaunt, dass er mich besuchte. Er kommt die Treppen herauf, reicht mir die Hand und sagt fröhlich, auf Wiedersehen.

Ja, das heißt ja, unbewusst wollte er schon wieder gegangen sein. Er hatte diesem Besuch nicht mit großer Freude entgegengesehen. Und sein Unbewusstes kam zur Sprache, indem er sagte auf Wiedersehen statt guten Tag.

Ja, was konnte man da sagen? Gar nichts. Da er selbst ein Psychoanalytiker war, wusste er genau, dass er sich enthüllt hatte und er konnte nicht sagen, ja das wollte ich ja nicht sagen, denn das wäre ja nur sehr...

naiv gewesen, denn wir beide wussten, es kam nicht darauf an, was er sagen wollte, sondern was sein Unbewusstes oder was er unbewusst oder sogar nicht einmal unbewusst fühlte, nur was er nicht sagen wollte. Es war halt nur peinlich und man sagte gar nichts, aber das ist ein Beispiel, wie es hundertmal passiert und Freud hat viele solcher Beispiele gegeben. Oder nehmen Sie ein anderes Beispiel, Sie nehmen einen Sadist. Der sadistische Vater, der seinen Sohn prügelt, das gibt es ja nun seltener heute, denke ich, als es vor 50 Jahren war. Ein sadistischer Vater, das heißt ein Mann, der ein Vergnügen daran hat, anderen Schmerzen zuzufügen.

oder seine strenge Kontrolle über andere auszuüben. Wenn Sie ihn aber fragen, warum er das tut, und gewöhnlich brauchen Sie ihn gar nicht zu fragen, er sagt das immer leicht von selbst, sagt er, ja, ich muss das tun, damit mein Sohn ein anständiger Mensch wird oder bleibt. Ich tue das aus Liebe für ihn.

Ja, glauben Sie ihm das? Vielleicht, vielleicht auch nicht, aber sehen Sie sich einmal sein Gesicht an. Sehen Sie sich einmal an, wie er aussieht, wenn er prügelt.

Die Augen sind auf. die Augen, die einen leidenschaftlichen Zug annehmen, sein Gesicht, das gespannt ist, Sie sehen in Wirklichkeit in diesem Gesicht einen Mann, der voller Hass und voller Freude ist, prügeln zu können. Sie können dasselbe finden bei Polizisten, nicht bei allen, oder bei Krankenwärtern, oder bei Gefängniswärtern, oder bei vielen anderen Privaten.

Privatangelegenheiten. Es wird mehr oder weniger verhüllt, je nachdem der Mensch aus Selbstinteresse es verhüllen muss. Aber bleiben Sie beim Beispiel dieses Vaters. Wenn Sie ihn sehen, wissen Sie, sein Motiv ist nicht das, was er sagt, dass das zum Heil des Kindes geschieht. Das ist eine Rationalisierung.

Sein Motiv ist sein sadistischer Trieb. Aber von diesem Motiv weiß er gar nichts. Oder nehmen Sie ein Beispiel, was größere geschichtliche Bedeutung hat, das Beispiel von Hitler. Hitler hat bewusst immer nur gefühlt, dass er das Beste für Deutschland will.

Deutschlands Größe, Deutschlands Gesundheit und was nicht. Obwohl er die grausamsten Befehle gegeben hat, hat er nie bewusst, soweit wir das wissen können, gefühlt, dass er aus Grausamkeit handelt. Er hat immer bewusst gefühlt, dass er aus Grausamkeit handelt. Er handelt aus dem Wunsch, Deutschland zu helfen. Er handelt, um die geschichtlichen Gesetze zu verwirklichen, im Namen des Schicksals, im Namen der Rasse, im Namen der Vorsehung.

war sich nicht bewusst, dass er ein Mensch ist, der Lust hat an der Zerstörung. Er konnte keine gefallenen Soldaten sehen, keine zerstörten Häuser sehen, deshalb ging er nie an die Front im Zweiten Weltkrieg, nicht aus persönlicher Feigheit, sondern er konnte nicht ertragen, die konkreten Folgen seiner eigenen Zerstörungslust zu sehen. Das ist ganz ähnlich, wie man das bei Menschen findet, die zum Beispiel einen Waschzwang haben, die sich immerzu waschen müssen.

Bewusst wollen sie immer rein sein. Wenn man aber solche Menschen untersucht und analysiert, dann findet man, dass unbewusst sie wissen, sie haben Blut an den Händen oder Dreck an den Händen, nicht nur am Stecken. Und dass sie sich von dem befreien wollen, von dem, was sie unbewusst fühlen, ist ihr Verbrechen oder ihre verbrecherische Absicht, in dem sie ständig sich waschen müssen.

sich beweisen müssen, wie rein sie sind. Nun, Hitler selbst hatte etwas von dem. Er hatte zwar keinen Waschzwang, aber viele Beobachter haben festgestellt, dass er überreinlich war und übersauber war.

Mehr als das der normale saubere Mensch sein würde. Aber ich habe nur die Parallele gezogen. Er wollte nicht sehen die Realität seiner eigenen Zerstörungslust, sondern...

Er wollte das, er hat das verdrängt und nur seine guten Absichten erlebt. Das allerdings ging nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn es schließlich so weit war, dass er wusste, Deutschland oder besser gesagt er hatte den Krieg verloren, da hörte die Verdrängung seiner Zerstörungslust schon fast auf. Da wollte er ganz Deutschland zerstören.

Da wollte er das deutsche Volk zerstören. Da sagte er, dieses Volk ist nicht wert, weiter zu leben, weil sie den Krieg nicht gewinnen konnten. Da kam am Ende die reine Zerstörungslust dieses Mannes zum vollen Ausdruck.

Aber die war immer da, die war immer in seinem Charakter, die war nur verdrängt und rationalisiert, bis die Dinge zu dem Punkt gekommen waren, wo er sie nicht länger verdrängen konnte. Aber selbst da hat er noch eine Rationalisierung gegeben, die Deutschen müssen sterben, weil sie nicht verdienen, weiterzuleben. Nun, Sie finden solche Beispiele, dramatische und undramatische, überall, jeden Tag, wie Menschen ihre wirklichen Motive rationalisieren, sich ihrer nicht bewusst werden, sie verdrängen. Und warum? Weil sie aus vielen Gründen nicht ertragen können.

von sich etwas zu wissen, was entweder ihrem Gewissen oder der öffentlichen Meinung so widerspricht, dass sie sich in einer für sich selbst sehr unangenehmen Lage befinden, wenn sie sich bewusst wären, was sie eigentlich treibt. So ziehen sie es vor, sich dessen nicht bewusst zu sein und deshalb nicht in Konflikt zu kommen. mit einem Teil von sich selbst, mit ihrem besseren Selbst, wenn sie wollen, oder auch mit dem, was die meisten anständigen Menschen denken.

Nun kommt dabei eine sehr interessante Folge der Verdrängung, dass wenn sie Menschen andeuten oder sagen, was sie wollen, Ihre wirkliche Motive sind, dann reagieren die Menschen mit dem, und damit komme ich zu dem zweiten Punkt, was Freud Widerstand genannt hat. Sie wehren sich gegen die Information, selbst die aus gutem Willen und in ihrem Interesse ihnen angebotene Information, aufs Heftigste. Sie wollen nicht wissen, was die Realität ist, die in ihnen vorgeht.

Sie verhalten sich nicht so auf diese Information, wie sagen wir mal ein Autofahrer, dem ein anderer Fahrer sagt, dass seine Tür nicht geschlossen ist, oder seine Lichter nicht funktionieren. Der nimmt ja diese Information dankbar zur Kenntnis. Nicht so die Menschen, denen man auf das Verdrängte hinweist, sondern die reagieren mit Widerstand. In all den Fällen von Verdrängung, die in der Welt verursacht werden, die ich vorher erwähnt habe, in all diesen Fällen kann man erwarten, dass die Menschen mit Widerstand reagieren, wenn man sie darauf hinweist, was eigentlich in ihnen vorgeht.

Das heißt, was die Realität ist, ihre innere Realität ist, statt der Fiktion, der Rationalisation, die sie sich aufbauen. Nun, wie reagieren denn die Menschen im Widerstand? Eine hauptsächliche Reaktion ist Ärger, Wut, Aggression. Wenn die Menschen das hören, was sie nicht hören wollen, werden sie wütend. Sie wollen sozusagen den Zeugen der Tat entfernen.

Sie können ihn nicht gut umbringen, denn das wäre zu riskant. So entfernen sie ihn in symbolischer Weise. Sie werden wütend auf ihn.

Sie sagen ihm, du handelst nur aus Neid, aus schlechten Motiven. du hast mich, du hast Freude daran, mir etwas nachzusagen, was schlecht ist und so weiter und so weiter. Und sie werden manchmal so wütend, dass sie sogar gefährlich sein können.

Wie weit sie ihre Wut gehen lassen, hängt wiederum ab von den Umständen. Wenn es riskant ist, seine Wut so zu zeigen, sagen wir mal ein Untergebener seinem Vorgesetzten, dann sagt er gar nichts, er geht nur nach Hause und lest. lässt sich an seiner Frau aus.

Wenn aber es nicht riskant ist, wenn er nämlich der Vorgesetzte ist, dann kann er auf die Kritik eines Untergebenen, und es ist ja gar keine Kritik, sondern es wäre ja nur ein Hinweis auf etwas, was ihm, was wahr ist, dann kann er darauf so reagieren, dass er ihn einfach entlässt. Und natürlich entlässt nicht mit dem Bewusstsein, dass dieser Mann ihn betrachtet. verletzt hat, wie könnte denn dieser kleine Mann ihn verletzen, sondern mit Hinweis darauf, dass dieser kleine Mann eben ein Verleumder ist, ein gemeiner Mensch ist.

Und wie kann man denn so einen Menschen in seinem Betrieb haben? Eine andere, einfachere Weise des Widerstandes ist, man überhört es. Besonders wenn der Hinweis nicht sehr massiv ist, wenn er ohne große Betonung vorgebracht ist, dann werden Sie häufig finden, dass der andere... das missversteht oder gar nicht hört und überhaupt nicht reagiert. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber es ist die einfachste Weise des Widerstandes.

Eine andere ist, man wird müde oder deprimiert. Viele Eheleute kennen das voneinander. Wenn sie irgendetwas sagen, was ein wahres Motiv an dem Handeln des Anderen ausdrückt, dann wird die andere Seite müde und deprimiert, häufig so, dass er dann anklagt und sagt, schweigend oder ausdrücklich, du siehst ja, was du mit mir getan hast.

Hier, jetzt bin ich im Stande der Depression, weil du diese Bemerkung gemacht hast. Ob die Bemerkung wahr oder unwahr ist, spielt gar keine Rolle, ob er darauf hinschaut. so oder so reagieren, mystisch auch keine, er will sie nicht hören.

Nun, die Frau oder der Mann, die die Bemerkung gemacht hat, die werden sich hüten nach einiger Zeit, noch einmal auf ein unbewusstes Motiv hinzuweisen, denn sie wissen ja, sie haben dafür zu teuer zu bezahlen. Oder man läuft davon. Das tut man manchmal in der Ehe, weil man erlebt, dass der andere entdeckt hat, was man verhüllen will, dessen man sich auch gar nicht bewusst war, aber vielleicht doch bewusst geworden ist, weil es das kann man nicht ertragen, man will es nicht hören. Man will es nicht hören, weil man sich ja nicht ändern will. Man will ja so sein, wie man ist.

Also muss man wecken. Und dasselbe findet man häufig auch in der Psychoanalyse, dass Patienten, wenn der Analytiker etwas sagt, was sie wirklich nicht hören wollen, die Analyse abbrechen. Und natürlich dann sagen, ja, ich habe die Analyse abgebrochen, weil der Analytiker, ich habe schon selbst solche Fälle gesehen, weil der Analytiker selbst verrückt ist. Der hat Sachen über mich gesagt, die zeigen, dass er eine Paranoia hat, dass er wahnsinnig ist.

Wie könnte er sonst solche Sachen sagen? Jeder andere würde wissen, dass der Analytiker ganz recht hat. aber der Mensch, der davon betroffen ist und der wiederum so Angst davor hat, sich zu ändern, dass er nur mit Gewalt, und das sind ja alles Formen der Gewalt, von denen ich hier spreche, nur mit Gewalt reagieren kann.

Ich will dich nicht hören und ich will das nicht wiederhören. Nein, das alles ist natürlich anders, wenn ein Mensch sich wirklich ändern will, wenn ein Mensch sich wirklich verstehen will, wenn er wirklich die Wahrheit über sich wissen will. will, um sich ändern zu können, dann reagiert er im Großen und Ganzen nicht mit Ärger, nicht mit Fortlaufen, nicht mit den anderen Reaktionen, sondern er ist im Grunde dankbar, dass man ihm etwas sagt, was für seine Entwicklung notwendig ist. So dankbar, wie er dem Arzt wäre, wenn er eine Diagnose macht, dass er eine Krankheit hat.

Und, äh, aber die meisten Menschen sind ja nicht darauf bedankt. nicht nur bedacht, sich zu ändern, sondern nur zu beweisen, dass sie sich nicht zu ändern brauchen und dass der andere immer schuld ist. Im Grunde genommen kann man wohl ohne Übertreibung sagen, dass ein großer Teil unserer Energie darauf verwandt wird, zu verdrängen und dann Widerstand zu leisten, wenn das Verdrängte berührt wird.

Das ist natürlich eine ungeheure Verschwendung an Energie, die viele Menschen daran hindert, diese Energie für fruchtbare Zwecke zu verwenden. Und nun komme ich zum dritten Begriff, nämlich dem Begriff der Überwachung. Übertragung. Im engeren Sinn hat Freud damit gemeint, dass der Patient den Analytiker erlebt als eine Person der frühen Kindheit, also als den Vater, die Mutter und dass seine Reaktionen zum Analytiker im Grunde genommen nicht die sind, wie zu dem Menschen, der real ihm gegenüber sitzt oder hinter ihm sitzt, sondern als den Menschen, den er in ihm erlebt und das ist den Vater oder die Mutter oder den Großvater, wie er ihn als Kind erlebt hat. Ich will Ihnen nur ein kleines Beispiel geben, das das recht drastisch zeigt.

Der große amerikanische Analytiker Harry Stack Sullivan Er erzählte mir einmal von einer Patientin, die ihn schon für drei Wochen gesehen hatte, und dass sie nach der dritten Woche, als sie aus dem Zimmer gehen wollte, sagte, ihn sich anguckt und sagte, was, Sie haben ja gar keinen Part. Und Sullivan hat nie ein Bart getragen. Sie hat für drei Wochen geglaubt, dass er ein Bart hat, weil ihr Vater ein Bart hatte.

Dieser Mann, dieser Psychiater war ein X, war nicht dieser reale Mensch, sogar visuell gesehen, sondern er war der Vater, sodass das sogar zu der Illusion geführt hat, der Mensch hat einen Bart. hat eine Bedeutung, die weit über das hinausgeht, was man in der psychoanalytischen Therapie beobachten kann. Ganz allgemein gesehen ist vielleicht die Übertragung die wichtigste Ursache oder eine der wichtigsten Ursachen für menschliche Konflikte und menschliche Irrtümer in der Einschätzung der Realität. Das heißt, in der Übertragung sehen wir die Welt durch die Brille der Welt.

Wir sind die Brille unserer Wünsche und Ängste und verwechseln Illusionen mit Realität. Wir sehen andere Menschen nicht so, wie sie wirklich sind, sondern wie wir uns wünschen, dass sie seien oder wie wir Angst haben, dass sie seien. Und diese Illusion vom anderen Menschen nimmt den Platz ein seiner Realität.

Wir erkennen ihn nicht, wie er wirklich ist, sondern nur, wie er ist von uns. unseren Wünschen und Ängsten ausgesehen und verhalten uns zu ihm nicht als zum realen Menschen, sondern zu dem Menschen, der das Produkt unserer Fantasie ist. Ich will Ihnen nur ein paar Beispiele geben, wo das so ist.

wichtig ist. Sie finden eines der wichtigsten Beispiele in dem nicht gerade seltenen Vorgang, wenn Menschen sich verlieben. Das kommt ja jetzt weniger vor als früher, weil die Sachen einfacher gehen.

Aber darüber will ich jetzt nicht reden. Aber sagen wir mal, wenn Menschen sich wirklich verlieben, dann sind sie ganz sicher, dass sie sich verlieben. erfüllt von der Schönheit, den Tugenden, den Eigenschaften, den guten Eigenschaften des anderen Menschen und ungeheuer angezogen.

Und das hat früher oder auch jetzt noch manchmal für das zur heirat und dann nach einem halben jahr sehen sie das ist ja gar nicht der mensch in denen sie sich verliebt hatten dass ein ganz anderer mensch sie haben sich verliebt in ein phantom sie haben sich verliebt in ein gegenstand übertragung weil sie diesem anderen menschen nur das gesehen haben was sie sehen wollten vielleicht mütterliche züge vielleicht güte gescheitheit ehrlichkeit was weiß ich und sie haben nicht gesehen, dass das eine Illusion ist. Sie hassen dann häufig den anderen Menschen, weil sie glauben, dass er sie enttäuscht hat. haben sie sich selbst getäuscht, weil sie nicht die Realität, sondern die Illusion gesehen haben. Aber das muss nicht so sein, das sollte nicht so sein.

nicht so sein, wenn die Menschen lernen würden, die Übertragung zu verstehen, wenn sie lernen würden zu sehen, wie häufig sie ein falsches, illusorisches Bild von anderen haben, weil sie etwas sehen oder jemanden sehen, wie sie ihn sehen möchten. Das Gleiche gilt auch von einem anderen großen Gebiet, nämlich dem der Politik. Wenn sie einmal sehen, die Erweiterung, den Enthusiasmus, den Millionen von Menschen für Führer haben. Man hat es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern gesehen. Manchmal waren die Führer schlecht, manchmal waren sie auch gut.

Aber das ist nicht die einzige Frage, obwohl diese Frage sehr wichtig ist. Es gibt noch ein anderes Phänomen hier. Und das ist, dass man sehen kann, dass der durchschnittliche Mensch... Das heißt, die meisten Menschen, und wir können sogar sagen, Gott sei Dank, obwohl es sehr gefährlich ist, dieser Zug, von dem ich jetzt spreche, eine tiefe Sehnsucht haben nach einem, der kommt und heilt, nach einem, der die Wahrheit spricht, nach einem, der Sicherheit hat, nach einem, der sie führt, nach einem, der es gut meint. Und wenn einer kommt, der es versteht, sich als...

als den aufzuspielen, der es gut meint, der sicher ist, dann übertragen sie diese Erwartung auf diesen Menschen und glauben, dass er der Heiler, der Heilende, der Erlöser ist, auch wenn er in Wirklichkeit ein Zerstörer ist, der sie und ihr Land ins Unglück bringt. Sie sehen es auch in der Politik häufig, nicht mit den großen Führern, mit Politikern, die einen Eindruck machen, weil sie an der Television schön wirken, weil sie geschickt reden, weil sie den Leuten nach der Politik sprechen. Munde reden, weil sie kleine Kinder küssen und weil sie der Illusion, einen Menschen zu finden, der es gut meint, der die Kinder wenigstens gern hat, dann kann er ja nicht alle hassen. Dann ist ja wenigstens jemand da, mit dem er...

er es gut meint, weil diese Illusion übertragen wird auf diese Menschen, die in Wirklichkeit das ganz bewusst, systematisch tun, weil sie wissen, das zieht die Menschen an. Alles das würde nicht vorkommen, wenn die Menschen mehr verständen von der Übertragung, wenn die Menschen sich mehr Mühe geben würden zu sehen, wo sie Dinge unrealistisch mit der Brille ihrer eigenen Wahrheit sehen würden. und versuchen würden, kritisch zu sein, kritisch zu sehen, zu unterscheiden zwischen Vision und Realität, an ganz kleinen Handlungen des Anderen zu sehen, wo er sich verrät, dass er nicht das ist, was er zu behaupten vorgibt.

Manchmal sind die unbekannten kleinen Handlungen sehr viel wichtiger als das, was die Menschen so betonen, als die großen Reden, die sie halten. Wenn das so wäre, dann würde allerdings in dem Maße, in dem eine solche Besserung erzählt wird, sowohl die Liebe, die Ehe, das politische Leben ganz wesentlich von einer Plage befreit werden, von einem Fluch befreit werden. Dass die Menschen in Illusion leben, dass die Richtigen und die Guten, Huten zu finden und in Wirklichkeit nicht sehen, dass sie der Übertragung nachgeben, dass sie nicht die Realität sehen können. Das ist allerdings nicht einfach zu lernen.

Das erfordert ein Studium, Praxis jeden Tag. Sie haben das Laboratorium, wie ich schon vorher sagte, ja zu Hause, bei sich in ihrem täglichen Umgang. Beobachten Sie sich, beobachten Sie die Menschen. Und im Übrigen hat die Television hier einen großen Vorteil in dieser Hinsicht, neben den vielen Nachteilen, die sie hat. Die Television verrät sehr genau Dinge von anderen Menschen, weil sie das Gesicht und die Gesichter der Menschen, die Gästen und den Ausdruck so genau beobachten können.

Sie können eine Menge erfahren über den politischen Führer. Wenn er an der Television spricht, werden Sie ihn dort sehen. Aber Sie werden nur eine Menge erfahren, wenn Sie wissen, wie man richtig beobachtet. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass die kritische Auflösung der Übertragung in jeder Hinsicht, in persönlichen Bedeutungen, und in politischen Beziehungen von entscheidender Wichtigkeit für eine Verbesserung des politischen und persönlichen Lebens der Menschen sein könnte und wert ist, sehr ernst genommen zu werden. Nun möchte ich ein paar wenige Worte sagen über die Entwicklung der Psychoanalyse, weil sehr so viele Menschen annehmen, Psychoanalyse, das ist eine Sache, die entweder...

definiert wird, wie ich schon sagte, durch den Oedipuskomplex oder die Bedeutung der Sexualität, oder aber verwirrt sind durch die vielen Schulen und ihre Ansprüche, die sie machen. In Wirklichkeit ist es, kann man die... die verschiedenen Schulen der Psychoanalyse und die Entwicklung in ganz kurzen Worten darstellen.

Der erste, der die Analyse weiterentwickelt hat, ist Freud selbst. Er hat von den 20er Jahren an seine alte Theorie, die aufgebaut war auf dem Konflikt zwischen dem Sexualinstinkt und dem Selbsterhaltungsinstinkt, geändert und eine neue Theorie geschaffen, die aufgebaut ist auf dem Konflikt zwischen zwei biologischen... Und die psychologischen Kräften, dem zur Zerstörung und dem zur Vereinigung, zur Liebe, dem Lebenstrieb und dem Todestrieb. Ich kann jetzt hier nicht darauf eingehen, welche Bedeutung diese Entwicklung hat. Sie bedeutet aber, obwohl Freud es nicht so sah, eine grundsätzliche Weiterentwicklung, man möchte fast sagen, eine neue Schule der Psychoanalyse von Freud selbst gegründet.

Die zweite große Entwicklung der Psychoanalyse ist die, die durch den Einfluss von Jung erfolgt ist. Jung hat widersprochen, wie dann auch die meisten anderen, derer, die sich von Freud getroffen haben. und abweichende Ideen vorgetragen haben, widersprochen der Synthese von der zentralen Rolle der Sexualität.

Er hat die psychische Energie als eine Einheit aufgefasst. den Namen Libido nicht mehr den sexuellen Energien, sondern psychische Energie im Allgemeinen gegeben. Und er hat in geistreicher und tiefschürfender Weise versucht, das, was man im Unbewussten des einzelnen Patienten findet, zu sehen, aufzudecken in den Mythen, Symbolen der Völker bis zu den primitivsten und von uns am verschiedensten aussehenden primitiven Kulturen. Adler war ganz im Gegenteil, nicht interessiert am Mythos, nicht interessiert an den Tiefen.

Adler war interessiert, man möchte sagen, an der Strategie des Lebenskampfes. Und so hat er als zentralen Begriff, zentrales Motiv der menschlichen Motivation angesehen, den Willen zur Macht. Aber wenn ich das so sage, klingt das viel einfacher. Als Adler das selbst gemeint hat, was er geschrieben hat, ist außerordentlich geistreich, komplex und hat viel zu unserer Menschenkenntnis beigetragen.

Ganz besonders ist zu erwähnen, dass er der Erste war, lange vor Freud, der der Menschenaggression einen entscheidenden Platz in seinem psychologischen System eingeräumt hat. Dann komme ich zu zwei weiteren Schulen, die miteinander in vieler Weise identisch sind. Zunächst einmal der psychiatrischen Schule, der von einem Schweizer in Amerika lebenden Psychiater, der vor einigen Jahren gestorben ist.

Adolf Mayer, begründet worden ist, gefolgt von einem der hervorragendsten amerikanischen Psychologen, Psychoanalytiker Harry Stack Sullivan und die jetzt ihren radikalsten und ich glaube fruchtbarsten Ausdruck gefunden hat in den Arbeiten des englischen Psychologen Lying. L-A-I-N-G Was diese Schule gemeinsam ist, ist erstens die Ablehnung der Sexualität als der Triebfeder menschlichen Verhaltens und die Hinwendung zu den zwischenmenschlichen Beziehungen, zu dem, was zwischen Menschen vor sich geht, wie Menschen aufeinander reagieren. wie sie aufeinander wirken, wie, wenn man so sagen will, das Feld ist, das entsteht und existiert, wenn Menschen miteinander sind.

Und alle diese Psychoanalytiker haben das in außerordentlich feinsinniger und tiefer Weise ausgebaut und ganz speziell sich konzentriert auf die eine der Formen der Psychopathologie. auf die sogenannten Schizophrenien, von denen sie im Grunde genommen, die sie im Grunde genommen nicht als Krankheit im eigentlichen konventionellen Sinn ansehen, sondern als eine Form des persönlichen Erlebens der zwischenmenschlichen Beziehungen, die zwar ihre drastischen Auswirkungen hat, die aber doch in erster Linie ein psychologisches Problem darstellt, wie alle anderen psychologischen Probleme. Probleme auch. Lange hat das am meisten vorgetrieben, weil er imstande war, am klarsten zu sehen, das Verhältnis der Schizophrenie als einer individuellen Erkrankung, in Anführungsstrichen, zur sozialen Situation nicht nur innerhalb der Familie, sondern innerhalb der Gesellschaft. Sehr ähnlich ist die Theorie, die von einer Reihe von Schizophrenen, von anderen Psychoanalytikern entwickelt worden ist, den Engländern Winnicott und Fairbank, dann einem Schüler von Ferenc Ebalint und von mir selbst, die auf derselben Grundlage vorgeht, aber sich nicht in erster Linie auf die Schizophrenien bezogen hat, sondern auf die sozialen und philosophischen Kräfte, die wirksam sind in der Bildung der Zwischenfragen.

zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber beide Schulen gehen in derselben Weise, in derselben Richtung vor und das sind im Großen und Ganzen die wichtigsten Entwicklungen, die es innerhalb der Psychoanalyse gibt. Seid freud. Die fruchtbarsten Entwicklungen meiner Meinung nach, und ich muss wieder betonen, dass das natürlich ein subjektives Urteil ist, in dem manche anderen anderes Urteil werden. Nachdem wir uns mit den wichtigsten Errungenschaften...

und der Entwicklung der Psychoanalyse beschäftigt haben, taucht nun eine letzte und wichtige Frage auf, und das ist die, was ist eigentlich die Zukunft der Psychoanalyse? Und darüber möchte ich nun einiges sagen, was nicht so einfach ist, weil die Meinungen hierüber außerordentlich verschieden sind. Sie finden im Großen und Ganzen zwei extreme Meinungen. zu dieser Frage. Die eine ist, die Analyse ist ganz nutzlos, sie hat gar keine Erfolge, es macht gar keinen Unterschied aus, ob man jemanden analytisch zu heilen versucht oder nicht.

Und das andere Extrem ist, Die Analyse ist eine Kur und Lösung für alle seelischen Probleme. Und wenn immer jemand ein Problem hat, dann muss er sich hinlegen und muss sich drei, vier Jahre analysieren lassen. Und sonst gibt es keine andere gute Lösung. Das war bis vor einiger Zeit in Amerika eine außerordentlich verbreitete Einstellung, die aber gerade in den letzten Jahren durch das Aufkommen anderer Therapien etwas geschwächt worden ist.

Nun einige Worte über die extreme negative Kritik. Ich glaube, dass diese Kritik, die sagt, die Analyse hat gar keine Heilwirkung, unhaltbar ist. Das ist nicht nur meine Erfahrung als Analytiker, der...

seit über 40 Jahren praktiziert, sondern auch viele andere und relativ objektive Kollegen. Da sind die Daten schlecht ausgewählt, wenn man das behauptet. Es wird außerdem häufig vergessen, dass in vielen Fällen Analytiker nicht genügend kompetent sind. Das kommt in jedem Beruf vor.

Und auf der anderen Seite ist oft die Auswahl der Patienten nicht glücklich, dass man versucht hat, Patienten zu analysieren, für die diese Methode nicht geeignet ist. Aber in Wirklichkeit sind viele Menschen von Symptomen von Analyse geheilt worden. worden und mehr als nur von Symptomen ist es so, dass viele Menschen zum ersten Mal gelernt haben, über sich selbst klarer zu sein, mit sich selbst ehlicher zu sein, etwas freier zu sein, etwas mehr näher an der Realität zu stehen und das ist selbst ein außerordentlich wichtiger Vorgang, ein außerordentlich wichtiges Resultat, was von sehr vielen Menschen, die vielen Menschen unterschätzt wird, die immer nur fragen, ja wie steht es denn mit dem Symptom. Natürlich hat diese Meinung, diese antianalytische Meinung, gewisse Voraussetzungen, die in der Zeit liegen. Erstens einmal eine Meinung, die man häufig findet, das einzige, was Menschen hilft, sind Medizin.

Wenn man nicht schlucken kann, dann gibt es auch keine Hilfe. In den Pillen liegt das Heil. Oder, alles muss schnell gehen. Da gibt es jetzt in Amerika ein Buch, was auch natürlich in Deutschland übersetzt ist, Ich bin okay, du bist okay.

Ein ganz oberflächliches Buch, was eine... dünner Aufguss seiner freudschen Theorie ist, was in Wirklichkeit nur dann hilft, wenn die Menschen daran glauben, das heißt als Suggestion hilft. Aber das geht schnell, ist einfach, verlangt kein...

nachdenken und verlangt vor allen Dingen nicht, dass sich die Menschen mit dem eigenen Widerstand voraussetzen. Das ist in der Tat eines der wichtigen Dinge, die diese Art Therapie vermeiden. Alles ist einfach, alles ist leicht und das ist ja der allgemeine Zug der Zeit.

Heute wird, glaubt man, alles muss leicht sein und was nicht leicht zu lernen ist, das lernt man besser gar nicht. Es gibt ein Beispiel, das war einmal eine Geschichte, die erzählt wurde von einem jungen Mann, der in ein sehr elegantes Restaurant geht, sich die Speisekarte geben lässt, lange darüber studiert und dann dem Oberkellner sagt, tut mir leid, Sie haben nichts, was mir gefällt und weggeht. Nach zwei Wochen kommt er wieder und der Oberkellner fragt ihn, das ist ein sehr elegantes Restaurant, es fragte ihn sehr höflich, ob der Herr nichts, warum.

warum der Herr nichts gefunden habe das letzte Mal. Und da antwortet ihm der junge Mann, ach nein, ich hätte schon was gefunden, aber mein Analytiker hat mir gesagt, ich soll Selbstbehauptung praktizieren. Das ist eine Methode zu lernen, wie man sich seiner selbst versichert, wie man auftreten kann, nicht mehr Angst vor Oberkellnern hat.

Naja, mit dieser Methode, wenn man das praktiziert, kann man das auch lernen, wie alles andere auch, wie eine Sprache. Nur aber bleibt unentdeckt, warum man so unsicher ist. Es bleibt unentdeckt, dass man eben eine Neigung hat, und hier komme ich wieder zur Übertragung, alle anderen als Autoritäten, als Vaterfiguren anzusehen.

Und weil man jetzt mit dieser Methode zwar im Restaurant besser vorankommt, noch sonst nicht selbst mehr behauptet, hat man die wirklichen Ursachen überhaupt nicht berührt und bleibt der selbst unsichere Mensch. Man ist sogar in einer schlechteren Situation, denn man ist sich gar nicht mehr bewusst, dass man selbst unsicher ist. Und warum ist man so? man unsicher.

Nicht deshalb, weil man nur Angst vor der Autorität hat, sondern man ist unsicher, weil man selbst sich nicht voll entwickelt hat, weil man seine eigenen Überzeugungen nicht traut, weil man ein kleines Kind geblieben ist, der auf... Darauf hofft, dass andere ihm helfen, weil man nicht voll erwachsen ist, weil man an sich selbst zweifelt. Das kann man nicht mit Methoden der Psychotherapie, die man Verhaltungstherapie nennt, in Wirklichkeit ändern. Damit wird nur der Schmutz unter den Teppich gekehrt. Aber nicht alle Kritik ist unberechtigt.

Ich möchte einige der meiner Meinung nach berechtigten Kritik hier anführen. Sehr häufig hat die Psychoanalyse ausgeartet in freies Geschwätz. Freud hat begonnen mit der Idee der freien Assessorat.

dass man alles sagt, was einem einfällt. Und er hat angenommen, dass dann die Dinge gesagt werden, die ganz aus der Tiefe kommen, die ganz echt sind, die von Bedeutung sind. Aber wenn Sie sich viele Analysen heute ansehen, dann schwätzen die Leute nur so daher und reden zum hundertsten Mal über ihren Mann und was der getan hat und über die Eltern, was die getan haben.

Es kommt dabei überhaupt nichts heraus, es ist immer wieder dasselbe. Und jemand hört zu. und sie haben das Gefühl, damit wird etwas gewonnen und damit werden sie schließlich sich ändern. Mit Reden ändert sich niemand, mit Reden allein.

Das ist nicht die Methode, die Freud gemeint hat, die Methode der Aufdeckung und die Methode des Kämpfens mit dem Widerstand. Oder eben damit verwandt ist der Glaube, den viele Menschen haben, dass man ohne Anstrengung etwas erreichen kann und sogar so etwas Wichtiges wie schwere Probleme. zu lösen.

Ohne Anstrengung kann man im Leben nichts erreichen, auch wenn die Annoncen Ihnen versprechen, dass Sie in wenigen Stunden dies oder jenes lernen können. Wer Anstrengung fürchtet, ja sogar wer Frustration oder Leiden fürchtet, der wird nie etwas erreichen und so kommen die Leute, die glauben, wenn sie nur lang genug reden, dann werden sie zum Schluss wie aus einer Maschine die Heilung oder die Besserung sehen. Die kommt aber mit dieser Methode nie.

Ein anderer Fehler ist, dass man intellektualisiert, statt zu erleben. Man redet und redet und redet über Theorien. Und was es bedeutet, dass die Großmutter einen einmal geschlagen hat und dieses und jenes.

Und wenn man sehr gebildet ist, dann macht man sehr komplizierte Theorien. Und in Wirklichkeit redet man nur über Theorien, aber man erlebt nichts. Man erlebt nichts, was in einem ist. Man erlebt nicht seine Angst. Man erlebt nicht seine Lieblosigkeit.

seiner Abgeschlossenheit von anderen Menschen. Das alles ist im Widerstand geschützt und das natürlich entspricht einem Zug der Zeit, die ja sowieso dahin geht, den zerebralen Menschen vorzusehen. Mit Denken macht man alles.

Fühlen ist nur ein unnötiger Ballast, den man möglichst wenig benutzt. Und endlich kann man sagen, es gibt heute viele Menschen, die denken, dass wenn sie nur, wenn sie irgendwelche Schwierigkeiten haben, das erste ist, man läuft zu einem Psychoanalytiker, die gar nicht daran denken, dass man ja erst einmal versuchen sollte, selbst mit... seinen Schwierigkeiten fertig zu werden.

Und erst dann, wenn man das nicht gut kann, und wenn man weiß, woran man gescheitert ist, einigermaßen wenigstens, dann soll man jemand anderes fragen. Die Analyse bleibt immer noch die gebeste Therapie für eine Reihe von Störungen, nämlich die Ich-Bezogenheit oder mit einem anderen Wort der Narzissmus, was zur gleichen Zeit heißt die Unbezogenheit zu anderen Menschen, Flucht in Illusionen, gestörtes seelisches Wachstum, aber auch Symptome wie ein Waschzwang und eine ganze Reihe von Symptomen, obsessiver Art und kompulsiver Art, die man eben mit der Analyse verwendet. keine andere Methode wirklich und fruchtbar heilen kann als der Psychoanalyse.

Aber einen vielleicht noch wichtigen Platz als... für die Kur oder Heilung von Krankheiten hat die Psychoanalyse in einer ganz anderen Richtung, nämlich als eine Methode zur Förderung seelischen Wachstums und der menschlichen Selbstentfaltung. Nun, ich muss gestehen, dass diesen Wunsch nach seelischer Entfaltung heute nur eine kleine Minderheit hat.

Die meisten Menschen, und ich habe das schon vorher einmal betont, haben ein ganz anderes Ziel. Mehr zu haben, mehr zu konsumieren. Wenn sie 20 Jahre alt sind, denken sie, sie sind fertig. Und von dann geht ihr ganzes Streben darauf hin, dieses fertige Instrument gut zu benutzen. Und wenn sie menschlich sich noch verändern würden, das erscheint ihnen nur als einen Nachteil.

Denn wenn man sich verändert, dann passt man ja nicht mehr. nicht in die Schablone herein, mit der man rechnet, dann weiß man ja nicht, ob man noch dieselbe Meinung hat in zehn Jahren, wie man sie jetzt hat, und weiß Gott, wie das dann mit dem Fortkommen steht. Die meisten Menschen wollen also...

gar nicht wachsen und wollen sich nicht entfalten. Sie wollen sich benutzen und das wird auch allgemein als der richtige Weg zu Leben anerkannt. Mit gewissen Ausnahmen allerdings, die heute in der ganzen westlichen Welt zu sehen sind, vielleicht ganz besonders in den Vereinigten Staaten, das heißt nämlich, dass sehr viele Menschen heute erkennen, dass wenn sie alles haben und alles genießen und noch mehr und noch mehr, dass sie trotzdem ganz unerforscht sind.

erfüllt und unglücklich sind, dass das Leben trotzdem für sie keinen Sinn hat, dass sie deprimiert sind, dass sie ängstlich sind, dass sie sich fragen, ja wozu leben wir denn, wenn alles, was wir tun, nur dazu dient, um noch einen besseren Wagen zu kaufen, wenn sie sehen, wie unglücklich ihre Eltern sind oder ihre Großeltern sind, die alles hatten, was sie wollten und ihr ganzes Leben dafür geopfert haben. Diese Minderheit hat eine alte Weise, wieder mehr oder weniger klar entdeckt. Und das ist, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Dass Besitz und Macht nicht glücklich machen.

Dass sie ängstlich machen, dass sie Spannungen schaffen. Und diese Menschen wollen sich... widmen einem anderen Ziel, nämlich mehr zu sein, statt mehr zu haben.

Mehr vernünftiger zu sein, klarer die Dinge zu sehen, die Illusionen zu verlieren, um die Zustände abzuschaffen, die der Aufrechterhaltung der Illusionen bedürfen. Diese Sehnsucht zeigt sich häufig in sehr naiven Formen, in einer Begeisterung für orientalische Religionen, für Yoga, für Zen-Buddhismus, für Buddhismus. Ich sage naiv, nicht weil...

religionen naiv sind ganz und gar nicht das interesse an sich naiv wäre sondern weil die menschen in einer weise daran herangehen sie lassen sich täuschen von reklamen methoden mancher indischen fakire die sich als heilige die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, die sich für die Menschen, und von allen möglichen Gruppen, die dies oder jenes Heilmittel preisen, indem sie angeblich menschliche Sensitivität kultivieren und häufig doch alles nur Schwindel ist. Hier, glaube ich, hat die Analyse einen ganz riesigen Platz, nämlich als Praxis, sich selbst zu erkennen, seine eigene Realität zu sehen, und damit die Menschen, die sich für die Menschen, von Illusionen frei zu werden, frei zu werden von dem Getriebensein, von Angst, von Habgier, von Gier ganz im Allgemeinen und imstande zu werden, die Welt anders zu erleben, nämlich als Gegenstand meines Interesses, meiner Bezogenheit, meiner schöpferischen Kraft, indem ich mich als Gegenstand vergesse. und mich als den handelnden, fühlenden, als den nicht entfremden Menschen erlebe. Das kann geübt werden. Zu dieser Übung kann die Analyse beitragen, indem sie eine Methode darstellt, wirklich sich zu erleben, zu erleben, wer man ist, wo man steht, wohin man geht.

Danke. Dazu ist es günstig, wenn man eine Analyse durchmacht bei einem Analytiker, der diese Dinge versteht, der nicht auch glaubt, dass der Zweck der Analyse ist, den Menschen angepasster zu machen. Aber diese Analyse sollte nicht zu lange dauern, das macht häufig abhängig. Wenn man genügend gelernt hat, um das Werkzeug zu gebrauchen, dann sollte man beginnen, sich selbst zu analysieren. Und das ist eine Aufgabe, die das ganze Leben durchdauert.

Das macht man bis zum letzten Tag des Lebens. Am besten jeden Morgen, verbunden mit Atemübungen, mit Konzentrationsübungen und mit, wie man sie zum Beispiel findet in der indischen Meditation, in der buddhistischen Meditation, wollte ich sagen, und wie man sie in der Literatur überhaupt finden kann, in verschiedenen Religionen. Und das Wesentliche davon ist, sich aus dem Getriebe herauszuhalten, zu sich selbst zu kommen, einen aufzuhören, ständig Anreizen zu folgen und sich selbst zu erleben. selbst aktiv zu werden.

Ich glaube, wenn man das tut, und ich habe viele Beispiele gesehen und an mir persönlich auch erlebt, dann hat das einen sehr großen Vorteil für... die Erlebnisfähigkeit des Menschen und für seine Gesundung nicht im medizinischen Sinn, nicht im alltäglichen Sinn, sondern für seine Gesundung in einem seelischen, wenn sie so wollen, moralischen oder spirituellen Sinn. Dazu aber braucht man Geduld und Geduld ist heutzutage eine der am wenigsten verbreiteten Eigenschaften.

Wer es versuchen will, dem wünsche ich viel Glück dabei.