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Gartenarbeit im Juli

Es ist noch nicht ganz Juli. Wir filmen ab 25. Juni. Zufälligerweise liegt Homeacres in der Nähe des Glastonbury Festivals. Und Edward, der Kameramann, ist da dabei. Er fährt also dann aufs Festival und wir können nicht filmen. Außerdem würdet ihr ständig Bässe und Schlagzeuge hören. Außerdem fahre ich in die Vereinigten Staaten. Ich halte auf dem Midwest Fest in Iowa einen Vortrag. Deshalb sind wir ein paar Tage zu früh dran. Aber was ihr hier seht, ist die letzte Juni-Woche. Ich habe hier genug stehen, um euch bei den Arbeiten anzuleiten, die im Juli anstehen, ein sehr beschäftigter Monat. Vor gar nicht so langer Zeit hatten wir hier etwa ganz andere Pflanzen stehen. Da standen Kohl und rote Bete, Fenchel und Spinat. Die haben wir in den letzten Wochen alle geerntet. Wenn eine Pflanze abgeerntet ist, setze ich sofort etwas nach. Das ist Freilandgurke. Gurken kann man auch zu Anfang Juli noch pflanzen. Aber verliert keine Zeit, wenn ihr Pflanzen habt. Das ist Rote Bete. Alles aus Multisaat hochgezogen. Die stehen hier seit etwa 10 Tagen. Und hier sind Karotten, die keimen gerade erst. Es war wirklich kein Karottenjahr, zu viele Schnecken. Wir alle hatten das Problem. Aber mein Garten ist offener als die meisten, das ist mein Glück. Und ich habe wenig Holz. Man muss ihren Lebensraum minimieren. Wenn ihr die Karotten so seht, sind sie noch sehr anfällig. Hier ist kein Platz für Schnecken, ich bin also optimistisch. Die Zwiebeln sehen aber nicht gut aus. Und da führt mich… zu einer Hauptaufgabe im Juli, die Ernte. Viele der Pflanzen hier brauchen dann eine Nachfolge. Die Zwiebeln hier ernte ich etwas früher als erhofft, sie haben diese Krankheit. Die schlimmste überhaupt. Falscher Mehltau. Nicht dasselbe wie richtiger Mehltau. Sie bekommen diese dunklen Flecken. Dann wird alles grau. Nicht mal hell und fröhlich, wie beim richtigen Mehltau. Ihr seht, die Blätter werden erst dunkelgrau und dann gelb. Alles Schöne wird aus ihnen raus gesaugt. Wenn auch die Zwiebel betroffen ist, verrottet sie und man kann sie nicht lagern. Deshalb werde ich sie wohl schon morgen ernten. Dann biege ich die Spitzen um. So macht man das. So erntet man Zwiebeln, wenn sie noch nicht reif sind. Sieht gar nicht schlecht aus, nur etwas klein. Aber dabei denke ich auch voraus. Hier habe ich Grünkohl. Den habe ich vor zehn Tagen gesetzt. Ich sehe gerade, der braucht etwas Wasser. Es ist gerade sehr trocken und wir mussten viel wässern. Das macht man am besten, wenn man frisch gesetzt oder gesät hat. Stellt sicher, dass sie schön nass sind. Dann wässern wir nochmal, wenn sie Früchte tragen. Wie die Erbsen, die wir gesehen haben. Und die Kartoffeln auch. Die haben noch nicht viel bekommen. Jetzt tragen sie Früchte. Im Juli steht die Kartoffelernte an. Die wird hoffentlich gut. Bei dieser Feuchtigkeit tritt manchmal Spätfäule auf. Das sollte man bedenken. Das ist eine No-Dig-Casablanca. Keine riesige Ernte, aber… Wie ihr seht, haben Casablancas eine gute Größe. Es sind doch mehr als ich dachte. Als wir die… Bis jetzt hatten wir etwa ein Kilo, jetzt werden es anderthalb. Das ist seltsam. Wahnsinn. Das sind bestimmt anderthalb Kilo, alles von einer Pflanze. Drei Pfund. Bei No-Dig braucht man bei der Kartoffelernte keine Gabel. Die Oberfläche ist weich. Der Untergrund ist fest, aber nicht hart, die Wurzeln kommen hindurch. Aber er ist eben fest genug, dass die Knollen nicht nach unten sinken. Deswegen bekommt man sie ziemlich schnell heraus. Ich habe sie mit Grasschnitt vor Sonnenlicht geschützt, das ging gut. Hätte ich nicht gedacht, also Danke für die Anregung. Man verteilt einfach gemähtes Gras auf den Knollen. Wir haben auch Extra-Kompost genommen. Klassischerweise folgt auf Kartoffeln Lauch, so wie hier. Das ist Multisaat-Lauch. Falls ihr daran noch nicht gedacht hattet, ist es wohl zu spät. Lauch muss Anfang Mai gesät werden. Die sind sogar von Ende April, Multisaat in Anzuchtschalen. Das nennt man eintopfen. Man steckt sie in Töpfe voller Kompost. So lassen Pflanzen nach dem Aussetzen nicht nach. Wenn sie noch nicht so weit waren. Den Salat zum Beispiel setzen wir recht früh, wie ihr seht. Die stehen hier seit zwei Tagen. Teilweise erst gestern, da standen Karotten. Die sind jetzt abgeerntet. Ich habe sie alle gleichzeitig geerntet und den Salat gesetzt. Hier steht Sellerie, der ist bald so weit. Kaum ein Gemüse braucht mehr Wasser. Wenn ihr bei Trockenheit Sellerie anbaut, denkt ans Wässern. Ihr werdet merken, dass die Stangen weniger sehnig werden. Das geht nie ganz weg, aber es hilft. Der braucht noch etwa drei Wochen. Heute benutze ich mein langes Pflanzholz. Ich habe hier Löcher gemacht. Acht Stück in einem 1,5-Meter breiten Beet. Da habe ich Grüne Zwergbohnen rein gesetzt. Die kann man auch in der ersten Juliwoche säen. Aber nicht später. Diese Timing-Angaben sind auf die Winterhärtezone 8 bezogen. Wenn das Klima bei euch wärmer ist, etwa in Texas, das liegt lustigerweise auch in Zone 8, könnt ihr noch das Ende der Hochsommerhitze abwarten. Ich würde jede Gelegenheit nutzen, neu auszusäen und neue Setzlinge vorzubereiten. Nutzt den Schatten in eurer Aufzucht-Ecke. So holt ihr das Beste aus dem Rest der Saison raus. Wir sind noch nicht mal halb durch. Die Knoblauchernte ist durch. Wenn ihr noch welchen in der Erde habt, seht zu. Nur der Hardneck kann noch warten, es sei denn er hat Rostpilz. Wir hatten Rost, man sieht immer noch die fürchterlichen Flecken. Ich werfe sie auf den Kompost. Manche raten davon ab, aber ich kompostiere alles. Ich habe natürlich einen heißen Kompost, aber ich glaube, diese Schädlinge sind so pflanzenspezifisch. Etwa die Milben auf den Zwiebeln. Das hängt vom Wetter ab. Ob du sie in der Nähe hast, oder nicht - die kommen einfach. Das ist der Unterschied zum Knoblauch, der war unter der Erde. Und hat weniger Rost abbekommen als die Blätter. Das passiert, wenn der Knoblauch zu lange in der Erde bleibt. Die Außenhülle beginnt, zu faulen. Man sieht die Wölbungen. Das ist nicht das Ende der Welt, aber irgendwann wird der Knoblauch matschig. Sieht nicht schön aus und lässt sich nicht lagern. Das ist eine der Juli-Aufgaben, man muss viel Kompost machen. Wenn ihr damit nicht schon im Juni angefangen habt, müsst ihr eben von den Nachbarn schnorren. Mein Nachbar da vorn hat sieben Schubkarren voller Disteln und Unkraut beigetragen. Dieser Haufen wir sehr warm werden. Das Thermometer zeigt… Wahrscheinlich etwa… Die Schicht, in der es steckt, ist etwa 10 Tage alt. und es zeigt schon 65 Grad. Das schaffen die Unkrautsamen nicht. Ich bin froh, dass es nicht zu heiß ist. Aber diesen Haufen ist vom 29. Mai, heute ist der 25. Juni. In einer Woche werfen wir nichts mehr drauf. Ich zeige euch etwas über das Kompostieren. Das ist entscheidend in dieser Saison. Eine Vorschau auf mein neues Buch, das im September rauskommt. Ich merke sehr viel Bedarf nach Infos über Kompost. Dieser Haufen ist von Oktober. Ihr seht… Der sieht richtig gut aus. Er ist aber noch etwas stückig. Manche glauben ja, man müsse alles durchkompostieren. Aber das muss nicht sein. So kommt er bei mir aufs Beet. So bietet er Pilzen und anderen Organismen Nahrung. Glaubt also nicht, er muss perfekt sein. Wir sieben ihn auch nicht. Wir sieben nur Holzschnitzel. Aber das ist was anderes. Der hier ist sogar neun Monate alt. Im Sommer haben wir keine Verwendung dafür. Fertigen Kompost lagere ich hier. Die ganze Anlage ist überdacht, das ist praktisch, weil… Regen in fertigem Kompost nichts verloren hat. Bei der Kompostierung macht das nichts, aber später schon. Und diese kleinen Behälter. Von einem Extrem zum anderen. Diese großen Haufen braucht man in mittelgroßen Gärten eigentlich nicht. Die hier sind super. Das sind 330 Liter. Wir haben ihn zwischen Dezember und April befüllt. Und diesen praktischen Kompostbelüfter kann man in den Haufen hinein schrauben, fast bis zum Boden, es ist gar nicht schwer. Je nachdem, wie hoch die Dichte eures Haufens ist. Beim Rausziehen seht ihr, was drin ist. Rätselhaftes Ding. Es hat eine helle Farbe, sieht fast aus wie ein… Nicht wie Erde, eher pilzig. Es ist ziemlich feucht. Man sieht die Würmer, die mögen das. Das verweist auf das Wetter, das wir im Winter und im Frühling hatten. Es hat von April bis Dezember durchgeregnet. Entsprechend waren alle Zutaten nass. Selbst mit dem Deckel, den ich auf jeden Fall drauf lasse, wird der Kompost… Er ist ok, aber etwas zu feucht, Wasser schließt Luft aus. Das ist einer der Gründe, warum man den Kompost vor Regen schützt. Das hier ist ein nettes Beispiel für Zwischenpflanzen. Das macht man, wenn Setzlinge bereit sind, aber kein Platz für sie ist. Das passiert im Juli oft. Die Beete sind alle voll. Das hier mache ich seit Jahren. Diese Kombination. Das hier waren alles Karotten. Die haben es echt geschafft, gesät am 4. April. Ich musste sie ausdünnen. Vor zwei Wochen habe ich genug Karotten geerntet, um Platz für diese Rosenkohl- Zwischenpflanzung zu haben. Die habe ich am 8. Mai gesät. Und sie mit 5 Wochen hier hingesetzt. Man erntet permanent weiter Karotten. Die hier ist gegabelt. Wir bekommen hier viele Formen. Aber die meisten sehen gut aus. Diese Karotten sind nicht mal drei Wochen alt. Das reicht wirklich, sie sind köstlich. Man halt also eine fortlaufende Ernte, während die nächste Pflanze schon wächst. Meiner Erfahrung nach tut das den Pflanzen gut. Das denkt man erst gar nicht, denn wenn man sie pflanzt, überdecken die Karottenblätter den Rosenkohl. Aber sie gehen eine Partnerschaft ein. Die arbeiten zusammen, wenn sie nah genug stehen. Wenn man diese kleinen Kohlpflanzen setzt, lässt man ihnen Platz, weil sie so groß werden. Wenn also nichts dazwischen steht, sagen sie: "Hallo da drüben!" Da müsst ihr aufpassen. Ihr müsst die Karotten weiter ernten. In etwa drei Wochen sind sie alle weg. Bis dahin wässern wir den Rosenkohl, der braucht viel Feuchtigkeit. Dann wird er groß. Diese Abdeckung hier ist ein Netz, es ist weicher als die aus Plastik, es besteht aus Pflanzenfasern. Die gibt's auf meiner Crocus-Seite. Den Link packe ich euch in die Beschreibung. Wie die meisten nachhaltigen Produkte sind sie etwas teurer. Ich weiß noch nicht, wie lange sie halten, die Hersteller geben drei Jahre an, das wäre ok. Bisher funktioniert es sehr gut. Und hier drüben stehen die Kompost-Buchten aus Paletten. Die sind mittelgroß. Wir haben schon mal Videos darüber gemacht, vier Haufen in drei Buchten… Man befüllt immer nur die beiden äußeren Buchten. Die haben eine gute Größe für mittelgroße Gärten. Aber auch für richtige Schrebergärten. Wenn ihr es schafft, eine davon, also 1,1 Quadratmeter, innerhalb von 2 bis 3 Monaten zu befüllen und dann aufhört, damit ihr nicht immer weiter Zeug oben drauf werft. Wenn ihr aufhört, wird er stark absinken. Dann werft ihr… Das ist der aktuelle Haufen, den machen wir seit vier Tagen. In zwei Monaten ist der voll. Und dann sind sie alle voll. Den hier haben wir mit gewendetem Material befüllt. Wenden bedeutet bewegen. Man bewegt ihn hin und her, wendet ihn, dadurch bekommt er Luft, das tut ihm gut. Und wir decken alles mit Wellblech ab. Das schützt die fertigen Haufen vor dem Regen. Nur der aktuelle Haufen kann Regen vertragen. Das ist wirklich guter Kompost. Wenn man die Bucht leert, muss man ihn aber zwischenlagern, denn es ist noch zu früh, ihn zu verteilen. Damit beginnt man erst im Oktober, gegen Ende der Saison. Und hier ist ein gutes Beispiel für eine frühe Pflanzung. Da sieht man ein Prinzip, das euch weit bringt. Die Multisaat. Dieses Beet war voll von roter Bete, das meiste ist jetzt abgeerntet. Ich habe die Blätter etwas ausgedünnt, so sehen wir, was übrig ist. Wenn man Multisaat erntet… Das hier ist ein kleiner Hüpfer. Man hat oft eine große neben einer kleinen. Und wenn man sie so dreht, und die andere festhält, kommt die große raus und die Kleine hat Platz. Dann könnt ihr später nochmal ernten, wenn die hier soweit ist. Dieses Beet liefert seit einem Monat rote Bete. Die kamen gerade recht, wirklich toll. In etwa einer Woche ist es durch. Dann habe ich im Gewächshaus schon Pflanzen bereit, ihr könnt auch noch aussäen, zum Beispiel Wirsing. Das ist der einzige Kohl, den ich Anfang Juli säe. Brokkoli für Winter und Frühling, vor allem lila Sprossenbrokkoli. Eine Sorte heißt Santee, die trägt im Januar oder Februar Früchte. Und eine weitere, Claret, dann im März, April. Lest also das Kleingedruckte in eurem Saatkatalog. Das hilft bei der Planung. Bei Sommer-Kohlsorten und anderen Pflanzungen im Juli sollte man beachten, welche Schädlinge sie fressen. Schädlinge können… Man kann alles richtig machen, und dann macht ein Schädling alles kaputt. Ich bin also vorsichtig. Vielleicht etwas zu sehr, aber das kommt von Erfahrung. Hier drunter ist Salat. Dieses Netz heißt Thermacrop. Hier seht ihr es, die stehen hier seit fünf Tagen. Sie sehen gut aus, aber man sieht die Winden. Eine weitere Juli-Aufgabe, Unkraut. Wenn es warm ist, kommt die Winde immer von da rein. Also hebe ich neue Wurzeln mit der Kelle aus, so gut es geht. In der Mitte des Beetes sieht man zum Glück eher wenig. Ich mache mir auch um Kaninchen Sorgen, die lieben vor allem kleine Pflanzen. Wie Salat, Spinat, sogar kleine Zwiebeln. Passt also gut auf. Wir haben hier aber in letzter Zeit weniger Kaninchen. Vielleicht liegt es an meiner Katze, Minty… Zwei hat sie schon erwischt. Und Füchse. Für's erste wird's also gehen. Ich nehme die Abdeckung ab. Ich lasse sie ungern länger drauf als nötig. Dieses Netz ist aber sehr praktisch. Die mag ich lieber, weil man die Pflanzen besser sieht. Das ist ein echter Vorteil. Man sieht, wie es läuft, man erkennt Probleme, findet Unkraut und so weiter. Ganz einfaches Netz. Das ist aus Plastik, nicht pflanzlich wie das davor. Nur das letzte da vorn ist anders. Das dahinter ist ein Vogelschutznetz. Das ist ganz normales Polypropylen, ein Vogelschutznetz mit 12 mm-Maschen, das ist auch gegen die Kaninchen, die lieben Mangold. Gegen Rehe habe ich es auch schon benutzt. Die kommen hier manchmal rein, da ist so ein Netz eine schnelle Lösung. Gleich zeige ich euch den Folientunnel auf die Pflanzen dort bin ich nicht stolz. Meine Tomaten sehen nicht gut aus. Das liegt wohl hauptsächlich am Wetter, es ist zwar warm, wie ihr an meinen Klamotten seht, wir haben heute 25 Grad. Aber bisher hatten wir wenig Sonne, und wir hatten kühle Nächte. Sogar hier drin waren es nur fünf Grad. In sieben von neun Nächten. Das hat den Pflanzen nicht gefallen. Sie sind zögerlich, das merkt man. Noch vor einer Woche wärt ihr schockiert gewesen. In diesen letzten warmen Tagen haben sie sich sehr erholt. Die Spitzen sehen besser aus, unten ist es übel. Man sieht kaum Früchte. Noch so eine Sache in diesem Jahr. Ich sehe wenig Früchte. Das hier ist Sungold. Na also, das ist nicht schlecht. Das ist die untere Rispe. Und ihr seht, ich habe sie gestutzt, ich nehme die hier sogar ab. Eine eher kleine Frucht. Wenn ich die Rispe lang gelassen hätte, hätten die unteren Früchte den Boden berührt. Das ist der Grund. Und ich nehme immer Blätter raus, denn dann… Ich mache das so. Bei Sungold geht das recht einfach. Dieses Blatt ist ok. Es ist sehr gekrümmt. Das haben viele von uns. Das liegt am Temperaturunterschied tags und nachts. Es gibt noch weitere Faktoren. Viele Theorien dazu. Ich bin so beschäftigt, dass ich mich zu wenig um sie kümmere. Tomaten zahlen Fürsorge großzügig zurück. Verzeiht mir, Leute. Ich versorge die Erde mit Kompost, hoffe auf gutes Wetter, und überlasse den Rest ihnen. Es ist aber noch nicht alles verloren. Witzig, wie die Melonen da drüben wirklich gut aussehen. Wenn auch nicht so gut wie im Gewächshaus, das sehen wir gleich. Dort ist es wärmer. Aber das ist ok. Im Juli muss man überdachte Melonen zurückschneiden, Die schießen in alle Richtungen, das ist harte Arbeit. Je größer die Pflanzen, desto mehr gibt es zu tun. Tomaten brauchen bei so kühlen Klima immer viel Zeit. Im Sommer haben wir oft keine große Ernte. Wenn sie draußen stehen, kommt die Gefahr der Fäule hinzu. Tut mir leid, wenn ich etwas negativ klinge, aber ich berichte gerne das Gute und das Schlechte. Wie diese Gurken. Ich konnte es nicht glauben. Vor einer Woche… Hier ist einiges los. Für mich ist das nicht normal. Ich denke, das sind Kälteschäden, die Blätter verlieren den Rand. Die neuen Blätter sehen für mich normal aus. Aber wo bleiben die Früchte? Nun ja, hier sind sie. Das ist die erste. Die nehme ich ab, weil sie… Ich habe sie aufgehalten, bis sie bis hier gingen. Das sind große Cordon-Gurken. Wenn die Pflanze noch klein ist, entwickelt sie sich nicht richtig. Anfang Juli kommen die Früchte, etwa zwei Wochen später als sonst. Ich hoffe es jedenfalls, denn das Wetter sieht nicht gut aus. Das mit der Temperatur muss ich mit euch teilen. Wir nutzen diese Wärme so gut es geht, Zum Abschluss werfen wir einen Blick ins Gewächshaus. Diese halben Wandmodule lasse ich drin, damit die Türen aufbleiben können. Und sie halten Schädlinge ab. Wenn ihr die Melonen hier seht, seht ihr, welchen Unterschied die Temperatur macht. Ich bin völlig überwältigt. Wir haben sie zur selben Zeit gesät wie die im Folientunnel. Heute ist der 25. Juni. Die wurden am 29. März gesät. Genau, Ende März, Anfang Mai haben wir sie gesetzt. Die waren schnell. Es ist klasse, wenn etwas so gut funktioniert. Nochmal, die Tomaten. Ich bin ohne Worte. Hier sind ein paar Berner Rose-Samen vom letzten Jahr. Sie sehen aber nicht danach aus, vielleicht sind sie falsch etikettiert. Das passiert mir manchmal mit selbst gesammelten Samen. Kann passieren, aber vielleicht werden sie ja was. Tolle Blätter, aber zu wenige Früchte. Und da wächst so viel nach. Wenn ihr eine Ecke dafür habt, könnt ihr sie im Juli mit vielem füllen, denn viele Pflanzen werden abgeerntet. Erbsen und Saubohnen, rote Bete, Karotten, Frühlingszwiebeln und Salat. Die Liste der Früh- und Sommerernte ist lang. Die Pflanzen sind dann weg. Und was kommt dann? Ein Gutes Beispiel ist die rote Bete, die haben wir ja noch. Bis Anfang Juli könnt ihr rote Beete noch säen, entweder direkt, oder, und das geht super, in Multisaat-Modulen. Nur kleine Tabletts. Die hier habe ich entworfen. Und der Kohl, Anfang Juli können wir zwei Samen säen und später ausdünnen, etwa Wirsing. Und in der zweiten Juliwoche können wir etwa Fenchel und Kohlrabi säen, für die Herbsternte Ende September, und im Oktober und November. Habt immer viel potenzielle Ernte in euren Beeten, und vernachlässigt den Herbst nicht. Und wenn eure Setzlinge bereit zum Pflanzen sind, bevor der Boden soweit ist, setzt ihr sie entweder dazwischen oder topft sie ein. Das ist ein 7-Zentimeter-Topf. Ich nehme halb selbstgemachten, halb Pete's peat-Kompost. Und dann rein da. Ihr könnt eine davon in einen hiervon setzen. Macht ein Loch und setzt sie rein. So sind die Pflanzen soweit, wenn der Platz frei wird. Und ich habe einfache Regel bezüglich der Anzahl neuer Aussaaten. Und zwar mache ich mehr als ich brauche. Es ist phänomenal, wie man mit meinen No-Dig-Prinzipien immer wieder Fläche findet. Es muss schnell geht, also setzt sie einfach rein. Ihr müsst keiner Vier-Jahres-Rotation folgen. Ein gutes Beispiel sind die Kartoffeln, die seit zehn Jahren hier wachsen, das sehen wir dann in einem anderen Video. Einige Setzlinge verliert man immer. Zieht deswegen immer mehr Pflanzen auf, als benötigt. Ich hoffe, dieser Einblick in den Juli hat euch gefallen. Ein toller Monat. Versucht einfach, mit dem schnellen Wachstum mitzuhalten.