Also nach der Einführung gestern, wo ich heute so ein paar generelle Leitlinien Ihnen zeigen wollte, beginnen wir heute und wir beginnen ja mit einem neuen Gebiet. Jetzt einmal Mitte. Elektrostatik Und wie es sich gehört für ein neues Gebiet, wollen wir uns zunächst einmal einen Überblick über die experimentellen Fakten schaffen, die vorliegen und dann anschließend versuchen, aus diesen Fakten eine zusammenhängende Beschreibung zu erzeugen.
So wie es heute ist, man findet gewisse Phänomene, wundert sich darüber, versteht sie nicht. Und im Laufe der Zeit versucht man dann die Dinge irgendwie miteinander in Beziehung zu setzen und findet Gesetzmäßigkeiten heraus. So ist es immer erfolgt und auch hier jetzt bei der Elektrostatik. Also wir werden beginnen mit den experimentellen Befunden.
Und das werden wir dann immer wieder, wenn wir in ein neues Teilgebiet eintreten, auch wieder so machen, dass wir also mit experimentellen Befunden beginnen. Na ja, die ersten Erfahrungen. Über elektrische Phänomene gehen weit zurück, sogar schon im antiken Griechenland hat man experimentelle Erfahrungen mit Elektrizität gemacht und erst ursprünglich unter Verwendung von Bernstein. Bernstein heißt auf Griechisch Elektron.
Also das, was wir jetzt machen, ist eine Bernsteinerei sozusagen. Und die Elektrizität. Es kommt also vom Bernstein. Aber das macht ja nichts.
Mit Elektrizität verbindet man heute weniger den Bernstein als die elektrischen Erscheinungen. Und da hat sich also schon im antiken Griechenland gezeigt, wenn man also Bernstein reibt, dann kommt es zu eigenartigen Phänomenen. dass da plötzlich Dinge angezogen werden, was man gar nicht geglaubt hätte.
Also Bernstein lädt sich bei Reibung auf. Und das führt dann natürlich dazu, dass man sich bemüht, dann auch diese Beobachtung mehr quantitativ zu machen. Wir beginnen jetzt einmal damit, der Herr Litschauer wird uns das vorführen, wie man diese qualitative Beobachtung... dass man durch Reiben eines PVC-Stabes zu eigenartigen Phänomenen kommen kann. Wie wir hier jetzt gleich sehen werden mit diesen Papierschnitzeln.
Also man kann das glaube ich recht deutlich sehen, dass die also durch die Anwesenheit von diesem PVC-Stab beeinflusst werden, dass da Kraftwirkungen auftreten. Okay, Dankeschön. Aber damit kann man keine Wissenschaft machen. Das ist halt wie immer, wenn man irgendwas Unerwartetes findet, kann man natürlich sagen, erstens kann man sich davor fürchten und greift nie mehr einen PVC-Stab an.
Das ist die dümmste Methode. Das nächste ist, dass man sich denkt, na lustig, na ja, machen wir wieder was anderes. Ist auch nicht sehr gescheit.
Und das dritte ist, dass man sich fragt, wie könnte ich das näher untersuchen? Womit hängt das zusammen? Und in vielen Fällen ist dann die Fragestellung, wie kann man das quantitativer machen?
Denn letztlich, die Einsichten in die Zusammenhänge laufen meistens über quantitative Beobachtungen. Es kann einmal sein, wenn man den öfters reibt, dass das stärker ist und wenn man das weniger oft, dann weniger. Und dass man also da eine quantitative Messung daraus macht.
Von dieser qualitativen Beobachtung zu einer quantitativen Messung kann man kommen, wenn man Elektroskope verwendet. Da gibt es ein Fadenelektroskop und ein Drehzeigerelektrometer. Schauen wir uns zunächst einmal das Fadenelektroskop an.
Da sehen Sie hier einen... Faden praktisch eine Lamelle zwischen zwei elektrischen Polen und wenn man da jetzt einen davon auflädt, dann sehen Sie, dass sich dieser Faden in seiner Lage verändert. Kann man es auch wirklich aufladen, dass der dann so bleibt nachher? Aha, da bleibt er nicht. Gut, also das ist also das Faden-Elektroskop.
Naja, da müsste man dann eine Skala anbringen, das zeigt aber die ersten, naja, jetzt sieht man schon, dass sich hier das entsprechend eingestellt hat und wenn man das wieder entlädt, dann müsste der auch wieder zurückgehen. Genau, da ist er schon. Und wenn man jetzt stattdessen ein... Drehzeigerinstrument nimmt, das werden wir als nächstes anschauen, dann kann man also diese Messung von elektrischen Ladungen auch unmittelbar an einer Skala sichtbar machen mit einem Drehzeiger-Elektrometer.
Da ist es wieder so, dass dieser Drehzeiger sich bewegt durch Abstoßung von dieser zweiten Elektrode. Je mehr Ladungen da drauf sind, desto weiter bewegt sich dieser Drehzeiger dann weg. Und Sie werden sehen, da kann man Ladungsmengen bereits durchaus quantitativ feststellen. geht man wieder weg und wenn Sie es wirklich aufladen, jetzt ist er nicht aufgeladen, laden wir es einmal wirklich auf.
Ja, dann sehen Sie, dass dieser Drehzeiger, wenn er dann zur Ruhe kommt, tatsächlich eine gewisse Zahl anzeigt. In dem ist das 5, das sind nur noch nicht mit irgendwelchen Einheiten versehene Angaben, aber man kann hier relativ zueinander größere oder kleinere Ladungsmengen auf diesem Drehzeigerinstrument feststellen. Also Sie sehen, das ist schon ein deutlicher Fortschritt. gegenüber der Beobachtung von solchen Papierschnitzeln oder von diesem Fadenelektrometer, was wir da zuerst gesehen haben. Also jetzt können wir damit Ladungen quantitativ messen.
Vielen Dank. Das nächste, da sind ja Leute besonders begeistert. Das nächste, was man sich anschauen kann, ist, gibt es nur eine Art von elektrischen Ladungen oder gibt es zwei Arten von elektrischen Ladungen?
Wie kann man das beobachten? Und da können wir wieder das Elektrometer verwenden. Können dieses Zeiger-Elektrometer einmal vorladen mit einer gewissen Ladungsmenge?
Und dann anschauen, wenn man mit einer weiteren Ladung in die Nähe kommt, wird das die Anzeige immer vergrößern oder kann es auch sein, dass die Anzeige wieder zurückgeht. Schauen wir uns das einmal an. Also jetzt können wir gleich verwenden, diese Ladung, die hat sich da drauf gehalten, das zeigt, dass das gut isoliert ist. Und wenn man also jetzt da mit diesem Glasstab noch einmal in die Nähe kommt, machen wir es wieder ein bisschen finster, dass Sie es besser sehen.
dann sehen Sie, dass das zurückgeht und das ist ganz wesentlich. Ist der Glasstab wieder weg, dann bleibt es wieder dort, wo es ist. Es wurden keine Ladungen übertragen.
Aber es zeigt sich, dass dieser Glasstab sozusagen eine entgegengesetzte Wirkung hat zu dem, was wir zuerst ja mit dem PVC-Stab gemacht haben. Wenn wir aber jetzt den PVC-Stab nehmen und den... durch Reibungselektrizität elektrisch machen und da in die Nähe kommen, dann werden Sie sehen, dass das noch zunimmt, soweit dieses Elektrometer das kann. Also versuchen wir es nochmal, geht deutlich hinauf, bleibt dann wieder so auf einer mittleren Stellung und wenn Sie jetzt noch einmal mit dem Glas kommen, dann sollte man jetzt schön sehen, dass das eben von dieser mittleren Stellung aus dann hinunter geht.
Sehen Sie? Und wieder zurück mit dem Glas und es bleibt wieder dort. Also dieses Experiment zeigt bereits recht eindrücklich, und das ist sehr einfach, dass es scheinbar mehr als eine, also zwei unterschiedliche Beladungen gibt. Die eine, die heute in der einen Richtung hinauftreibt und wenn man die gegengesetzte Ladung nimmt, den Effekt wieder reduziert.
Also das ist jetzt einmal nur dadurch, dass wir in die Nähe gekommen sind. Man kann das aber auch noch anders machen, indem wir uns überlegen, dass wir hier so vorgehen können, dass wir einerseits von einem Glasstab her kommend in Schritte eine Ladung auf das Elektrometer bringen und dann mit einer Kugel. Und wenn wir dann vom PVC-Stab her kommen, wird das wieder herunternehmen können. Also jetzt sollte man vielleicht das Elektrometer entladen. Und jetzt werden wir einmal mit der einen Elektrizität das Elektrometer aufladen und dann wieder entladen.
Also jetzt haben wir vom Glasstab her kommend mit einer Metallkugel eine Ladung übertragen. Richtig. Und jetzt mit dem PVC. Nein, nein, machen wir es nochmal. Gut, ja.
Das war jetzt viel. Und jetzt gehen wir zurück. Jetzt nehmen wir die andere Ladung her, die sich offenbar bei diesem PVC Stab ergibt. Und übertragen die mit der Kugel. Das war jetzt schon zu viel möglicherweise.
Mal schauen, ich glaube sie haben jetzt schon die Gegenladung drauf. Ja, das ist es nicht. Ich fange mal von vorne an, entladen wir es noch einmal.
Laden wir es mit der Glaselektrizität, wenn ich mich einmal so ausdrücken darf. So, und jetzt nehmen wir es einmal in kleineren Schritten. Jetzt tun wir nicht zu viel Elektrizität von dem PVC, sondern halt nur in kleinen Schritten was draufladen von der PVC-Elektrizität. Ja genau, und noch einmal, sehen Sie, durch die andere Polarität der Elektrizität geht der Ausschlag wieder zurück. Also auf die Art und Weise kann man deutlich erkennen, dass es zwei Arten von Elektrizität gibt.
Sehr schön schaut das aus, wunderbar. Also das ist nicht etwas, was wir da erfinden, dass wir einfach zwei Arten von Ladungen haben, sondern man kann das experimentell mit einfachen Mitteln bereits feststellen. Und jetzt ist natürlich die Frage, wie machen wir das?
Und die Idee war, dass man das mit Plus und Minus macht. Also die eine Sorte von Ladungen kriegt ein positives Vorzeichen und die andere Sorte ein negatives. Das wird dadurch bereits irgendwie nahegelegt, weil die eine die andere wieder wegkompensieren kann, wie Sie gesehen haben.
Indem man die andere dazugebt, geht die Beladung wieder zurück. Und jetzt ist natürlich die Frage, was ist positiv und was ist negativ. Und ein gewisser Herr Lichtenberg, der solche Experimente gemacht hat, der hat dann einfach festgelegt, die Elektrizität, die vom Glasstab kommt, die ist Plus und fertig. Und so ist es bis heute. Und das war eigentlich eine recht unglückliche Wahl.
Nur das hat der Herr Lichtenberg damals nicht wissen können, weil nämlich sich dann später erst gezeigt hat, dass die Elektrizitätsleitung in metallischen Leitern so vor sich geht, dass da Elektronen unterwegs sind, also negativ geladene Ladungsträger. Also in den allermeisten Fällen, wo wesentliche Ladungsmengen transportiert werden, passiert das durch Elektrizitätsleitungen in Metallen und dort sind das dann die negativ geladenen Teilchen. Und da hätte man natürlich geschickterweise das so definieren können, dass das dann die positiven sind.
Den Elektronen ist es wurscht, ob es positiv oder negativ genannt werden, aber wie wir damit umgehen. Weil wenn das nämlich die positiven wären, dann würde die... tatsächliche Bewegungsrichtung der Elektronen mit der Stromrichtung, mit der technischen Stromrichtung auch zusammenfallen.
Durch diese etwas unglückliche Definition durch den Herrn Lichtenberg ist es so, dass wenn negative Ladungen sich in dem Leiter bewegen, entspricht das dem Umstand, als würden sich positive Ladungen in der Gegenrichtung bewegen. Und die Richtung, in die sich positive Ladungen bewegen, das nennt man die positive Stromrichtung. Und so bewegen sich die Elektronen in den metallischen Leitern entgegen.
gegen der Stromrichtung, die wir immer annehmen, wenn wir irgendeinen Verbraucher zwischen Plus und Minus hängen und da sagen wir, es fließt dazwischen der Strom. Die Elektronen fließen in der Gegenrichtung. Und diese Ungeschicktheit kommt durch diese Definition. Und dann werden Sie sich natürlich denken, dann tragen wir es um. Aber stellen Sie sich diese Verwirrung vor.
die dann dadurch zustande käme, wenn man jetzt auf einmal weltweit Plus mit Minus umtauschen müsste und überall alles auslackieren oder neu bezeichnen. Und das hat sich dann keiner mehr angetan. Also so bleibt es bei dieser Bezeichnung.
Und man muss immer am Anfang schon sehr aufpassen, wie man was einführt. Dem Herrn Lichtenberg wird es seinerzeit nicht bewusst gewesen sein, was er damit angefangen hat, sozusagen. Aber so ist es halt bis heute festgelegt. Rein willkürlich. Da ist keinerlei sonstige Bedeutung dahinter.
Also zwei unterschiedliche Ladungen und die Ladungssorte, die man kriegt, wenn man einen Glasstab reibt, das ist die positive Ladung. Naja, also damit haben wir ja mal schon etwas. Aber das nächste, was wir uns jetzt anschauen wollen, ist, wie werden sich denn diese Ladungen jetzt verhalten? Das heißt, was passiert, wenn zwei Körper, die entweder die gleiche oder die ungleiche Ladung tragen, miteinander, wenn die in die Nähe kommen, wie wechselwirken die miteinander? Dass es da eine Wechselwirkung gibt, das haben wir schon bei diesen Papierschnitzeln gesehen.
Aber das muss man ja irgendwie ein bisschen klarer machen können. Und da haben wir zu diesem Zweck hier eine recht sensible Anordnung. Auf ganz feinen Fäden hängen da zwei Holundermarkkugeln.
Das eignet sich halt besonders dafür. Wirklich so wie aus einem alten physikalischen Kabinett sozusagen, wo man halt mit relativ einfachen Mitteln hier Effekte zeigen kann. Die hängen also da an zwei so Fäden herunter und gegenwärtig sind sie umgeladen und hängen da einträchtig nebeneinander.
Und der Herr Litschauer wird uns jetzt zeigen, was passiert, wenn man die Gleichnamig, also beide mit einer Sorte von Elektrizität auflädt. Schauen wir uns an, als wenn diese beiden Holundermarktkugeln beide mit der gleichen Elektrizitätssorte aufgeladen werden. Ganz beachtliche Kräfte wieder auftreten.
Das kriegen Sie nicht mehr. Na ja, jetzt sieht man es aber wirklich deutlich. Die sind da oben viel näher beisammen, die beiden Aufhängungen, als unten die beiden Kugeln. Also die stoßen sich ziemlich stark ab. Es ist nur dumm, dass sie die gerade so...
Na na, jetzt sieht man es. Die tun sich so ein bisschen herumdrehen. Es gibt nur eine Richtung, wo man es dann gut sieht. Aber das ist jetzt sehr deutlich zu sehen. Also gleichnamig geladene Kugeln stoßen einander ab.
Vielen Dank. Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen, meine Damen und Herren, wie ist das überhaupt mit dieser Reibung? Erzeugt man da die Ladungen durch diese Reibung mit entweder dem Reheitel oder dem Katzenfell, was wir da auch verwenden? Oder wie kommt es dazu?
Was passiert, wenn man also da eben etwa zum Beispiel einen Glasstab mit einem solchen Leder... Wenn man einen Fleck reibt, wieso kommt es da dann überhaupt zu solchen Ladungseffekten? Und auch das können wir mit Hilfe unserer Elektrometer anschauen, indem wir jetzt einmal nachschauen, was passiert, wenn man eben mit einem Rehleder den Glasstab reibt. Und da können wir jetzt so vorgehen. Der Herr Litschauer wird mit dem Rehleder den Glasstab reiben und dann den Glasstab mit dem Elektrometer in Kontakt bringen und damit wird es aufgeladen.
Mit positiver Ladung. Und dann nimmt er das Rehleder und legt es auch auf das Elektrometer drauf. Und dann schauen wir mal, was passiert. Also positiv aufgeladen, Drehleder drauf und die Ladung geht wieder praktisch zur Gänze zurück.
Das heißt, die Ladung ist nicht weg. Durch diese Reibung mit dem Rehleder kam es nur zu einer Ladungstrennung. Vorher war das System insgesamt ungeladen.
Durch den Reibungsvorgang wurden die positiven Ladungen auf dem Glasstab bevorzugt. in die Mehrheit gebracht und die negativen Ladungen haben sich auf das Rehleder hin bewegt. Und wenn man dann einmal zunächst mit dem Glasstab auflädt und mit dem Rehleder dann wieder die andere Ladung drauf gibt, gleicht sich das aus und Sie kriegen in Summe wieder Null. Das heißt, man hat de facto mit einem solchen Reibungsvorgang... nicht Ladungen erzeugt, sondern nur Ladungen getrennt.
Man hat durch solche Reibungsvorgänge eine Ladungstrennung hervorgerufen. Und das kann man also mit diesem Experiment deutlich zeigen. Vielen Dank, Herr Litschauer.
Also wenn es Ladungstrennung ist, auf die es hier ankommt, dann ist das auch damit konsistent, dass in einem System die Ladungen tatsächlich in Summe erhalten bleiben. Man kann nur positive Ladungen in einen Systembereich und negative in den anderen Systembereich bringen, aber die Summe der Ladungen... bleibt die gleiche.
Das ist also bereits ein wesentlicher Hinweis darauf, dass die Ladung eine Erhaltungsgröße ist, dass Ladungen erhalten bleiben. So ähnlich wie Energie erhalten ist und Impuls erhalten ist, so kommt also hier eine weitere wichtige Größe dazu, die elektrische Ladung. Ladung ist eine Erhaltungsgröße.
Wenn wir experimentieren wollen mit Ladungen, dann können wir sie nicht neu erzeugen, wir können sie nur trennen, sodass wir dann von der einen Ladungssorte mehr haben als von der anderen und damit bleibt netto eine Ladung und das ergibt dann auch die entsprechenden Effekte, mit denen wir es zu tun haben. Also die Ladungstrennung spielt eine wichtige Rolle. Dann ein weiterer Punkt, der vielleicht auch noch wichtig ist. Was hat es denn mit diesen Ladungen auf sich?
Sind die einfach extra da irgendwo oder sind die immer auf irgendwelchen Körpern drauf? Und das kann man dadurch illustrieren, dass wir nachschauen können, wie man einen Ladungstransport durchführt. Also wenn man zum Beispiel nur... wenn man einen geladenen Körper in die Nähe von einem anderen Körper bringt, dann wird da zunächst nichts passieren.
Man muss tatsächlich einen Transport durchführen. Die Ladung, wie wir oft in der Elektrostatik auch sagen, löffeln. Löffeln zum Beispiel, wie man eine Suppe löffelt.
Also löffeln mit Hilfe einer leitenden Kugel. Und das können wir auch zeigen und dabei gleich einmal sehen, dass Ladungen... auch anders als nur mit Katzenfällen und Glasstäben oder sowas erzeugt werden, sondern hier verwenden wir ein Hochspannungsgerät, wo wir die positive Hochspannung auf eine Elektrode legen.
Wenn Sie sich das da anschauen, das Netzgerät ist hier über einen Schutzwiderstand an diese Elektrode angelegt und mit Hilfe der Metallkugel kann man jetzt von der Elektrode die Ladungen... hinüber schaufeln auf dieses Elektrometer. Und Sie sehen, mit jedem Schaufeln geht wieder mehr Ladung da drauf.
Vielleicht noch einmal. Okay, danke. Also Sie sehen, das funktioniert wunderbar. Und das ist hier auch so, das ist hier der rote Pol, da ist eine positive Spannung dran. Spannung, was das ist, werde ich näher besprechen, erst später.
Aber jedenfalls haben wir damit jetzt positive Ladungen auf dieses Elektrometer gebracht. Und jetzt können wir gleich nachschauen, ob da wirklich auch die richtige Polarität wird. Denn wir brauchen jetzt nichts anderes machen, als wenn wir mit einem Glasstab mit einem geriebenen, nur in die Nähe kommen von dem Elektrometer.
Schauen wir, was passiert. Glasstab wird gerieben und Sie kommen in die Nähe und Sie sehen, es nimmt zu. Okay, wenn Sie wieder weggehen, bleibt es wieder, wo es ist. Die Ladungen wurden nicht übertragen.
Es zeigt sich nur, dass das in derselben Richtung weitergeht. Also hat man hier wirklich eine positive Ladung. Nehmen wir jetzt hingegen den PVC-Stab, wo wir schon gesehen haben, das ist die entgegengesetzte Ladung. Wenn man den reibt und in die Nähe bringt, dann sehen Sie, dass die Anzeige deutlich zurückgeht. Und wenn man wieder wegnimmt, bleibt es wieder bei der ursprünglichen Einstellung.
Also, das Plus auf diesem Hochspannungsnetzgerät stimmt. Stimmt überein mit der Festlegung durch Lichtenberg. Der Glasstab zeigt die gleichnamige Wirkung wie hier die Ladung vom Pluspol dieses Netzgerätes. Vielen Dank.
Damit kommen wir eigentlich schon dazu, wie das ist, wenn man Ladungen transportiert. Das ist zunächst etwas, was in der Elektrostatik gar nicht primär wichtig ist. Wir wollen uns erst statische Vorgänge anschauen. Bei den elektrischen Strömen ist es dann wichtig, sich zu überlegen, was passiert, wenn Ladungen fließen.
Aber dennoch ist es ganz gut, sich anzuschauen, was passiert, wenn Ladungen fließen. Dass man also Ladungen nicht nur durch Löffeln, so wie wir das jetzt gemacht haben mit diesen Kugeln, transportieren kann, sondern auch in anderer Weise. Aber dazu müssen die Körper, wo man so einen Transport machen möchte, auch leitfähig sein.
Und da haben wir zunächst einmal, um das zu illustrieren, ganz einfach sollen die Experimente ja sein nach Möglichkeit, ein Holzstück hier. einen Holzstab, einen trockenen. Und dieser Holzstab, wie Sie gleich sehen werden, der ist elektrisch nicht leitend.
Also wenn wir da jetzt wieder ein Elektrometer aufladen, in der gewohnten Weise, jetzt also zum Beispiel negativ aufladen, dann sehen Sie, dass dieses Elektrometer jetzt eine deutliche Ladung anzeigt. Und wenn Sie jetzt mit dem Holzstab da berühren, dann passiert nichts. Der Holzstab, wenn er trocken ist, leitet Ladungen nicht oder kaum.
Und wenn wir jetzt aber nass machen diesen Holzstab und das Experiment dann nachher noch einmal durchführen, fließen die Ladungen von dem Elektrometer ab. Also Sie sehen, in dem Fall, wenn man feuchtes Holz hat, hat man eine gewisse Leitfähigkeit. Trockenes Holz hat keine Leitfähigkeit.
Also Ladungen können durch Leiter hindurch fließen und damit erhält man einen Strom. Der Strom hier war jetzt sehr gering. Wir werden in weiterer Folge dann, wenn wir zu den elektrischen Strömen kommen, mit wesentlich größeren Ladungsmengen zu tun haben. Vielen Dank.
Also damit haben wir eine Reihe von elektrostatischen Grundversuchen durchgeführt. Und jetzt kommt es natürlich darauf an, dass man etwas genauer schaut, wie ist denn nun quantitativ diese Kraft zwischen zwei geladenen Körpern. Mit diesen Holundermarkkugeln haben wir heute nur zum Teilerfolg gehabt.
Wir haben zwar die Abstoßung feststellen können, Die Anziehung hat nicht so hundertprozentig funktioniert, aber Sie werden sich vielleicht erinnern, diejenigen unter Ihnen, die bei den experimentellen Methoden waren im letzten Wintersemester, das werden ja wahrscheinlich die meisten gewesen sein, dass wir bei dem Beispiel zu den Kräften einerseits die Gravitationskraft gemessen haben mit dieser keventischen Drehwaage und dann aber auch elektrische Kräfte mit der Coulomb. Drehwaage. Daher werden wir hier dieses Experiment, das wir Ihnen ja schon tatsächlich vorgeführt haben, nicht mehr tatsächlich noch einmal vorführen. Weil es aber so wichtig ist für das weitere Verständnis, werden wir eine Bildplatte dazu zeigen, wo Sie sehen werden noch einmal, was für wesentliche Erkenntnisse man durch die Coulomb'sche Drehwaage gewinnen kann. Da werden die Wechselwirkungskräfte zwischen geladenen Metallkugeln angesehen.
Eine Metallkugel ist festgehalten, die andere ist auf einer Drehwaage mit einem elastischen Draht entsprechend aufgehängt und kann durch Wechselwirkungskräfte... dann bewegt werden. Sie sehen da die linke von den zwei Kugeln ist an einer Drehwaage und kann sich so drehen an diesem senkrechten Draht.
Die rechte Kugel ist festgehalten und die Position der drehbaren Kugel wird mit einem Lichtzeiger, der da hinten zu sehen ist, sichtbar gemacht. Wenn die Kugeln aufgeladen werden, gleichnamig, dann dreht sich die linke Kugel weg und der Lichtzeiger wandert da nach rechts aus. Der lange Lichtzeiger da, der zeigt die Nullstellung an.
Und Sie sehen also, dass es hier einen deutlichen Ausschlag gibt. Die Kugeln stoßen einander ab und wir haben also hier da entsprechend eine neue Stellung gegenüber der Null. Und jetzt werden wir sehen, was weiter passiert auf diesem Video.
Es wird jetzt die eine Ladung auf dieser Kugel halbiert, indem mit einer ungeladenen, gleichgroßen Kugel die Ladung in Kontakt gebracht wurde. Und Sie sehen, durch diese Halbierung geht auch die Kraftwirkung auf die Hälfte zurück. Also was man daraus erkennen kann, ist, dass die Kraftwirkung auf zwei elektrisch geladene Körper, ihre Wechselwirkungskraft proportional ist zur Ladung, die man auf den Kugeln hat. Jetzt wurde die andere Ladung halbiert, wieder durch Berührung mit einer umgeladenen Metallkugel gleicher Größe. Und was man sieht ist, dass auch hier wieder eine entsprechende Halbierung auftritt.
Natürlich muss das System wieder schön ins Gleichgewicht kommen, aber man sieht hier, dass noch einmal die Kraft auf die Hälfte zurückgeht, wenn man die Ladung auf einer der beiden Kugeln halbiert. Also jetzt sind wir von ganz auf halb auf Viertel gekommen. Ein überzeugender Nachweis dafür, dass die Ladung und die Kraft miteinander proportional sind.
Aber die andere Frage natürlich, die uns interessiert ist, wie hängt die Kraft mit dem Abstand der beiden Kugeln zusammen? Jetzt werden die Kugeln wieder entladen und damit wird die Kraftwirkung wieder auf 0 zurückgehen. Sehr wichtig, dass man am Schluss eines solchen Experimentes immer schaut, ob der Nullpunkt auch der gleiche geblieben ist.
Und das kann man also hier an diesem Video schon deutlich erkennen. Also wir kriegen wieder den ursprünglichen Nullpunkt und das Ergebnis, das wir erhalten, ist, dass der Betrag der Wechselwirkungskraft proportional ist zur Größe der Ladung auf jedem der beiden Körper. Das müsste dann das nächste Folge-Design an, mit der Abhängigkeit vom Abstand.
Wieder werden die Kugeln geladen, gleichnamig. Ursprünglich war der Nullpunkt hier wieder festgelegt durch diesen längeren Lichtzeiger da hier. und man sieht also hier die Stellung jetzt bei einem bestimmten Abstand.
Das zeigt jetzt da 10 nach dem, was ich sehe. Und das ist leider nicht sehr scharf. 10, 11, 14. Also es wird von 10 auf 14 erhöht. 14, das ist 10 mal Wurzel 2. Also um den Faktor Wurzel 2 erhöht. Und Sie sehen, wenn man den Abstand nur um den Faktor Wurzel 2 erhöht, geht die Kraftwirkung bereits auf die Hälfte zurück.
Und wenn man jetzt noch einmal um den Faktor Wurzel 2 erhöht und kommt damit dann auf 20, von 10 auf 20, Verdopplung des Abstandes. dann werden Sie sehen, dass jetzt die Kraftwirkung auf ein Viertel der ursprünglichen Kraft zurückgeht. Und daraus ist also zu schließen, dass der Betrag der Kraft proportional ist zu 1 durch R². steht auf ein Viertel und jetzt werden Sie uns wahrscheinlich noch vorstellen, dass wieder der Nullpunkt erhalten geblieben ist.
Ja, das ist wirklich schön gegangen. Und wenn wieder beide entladen werden, geht das also wieder auf Null zurück. Okay, das passt.
Vielen Dank. Also, diese wichtigen Coulomb'schen Versuche haben dazu geführt, dass man also zwei wesentliche Abhängigkeiten gefunden hat. Nämlich eben, dass die Kraftwirkung zwischen zwei geladenen Körpern die klein sind gegen ihren Abstand, also man kann in guter Näherung von Punktladungen sprechen, dass die einerseits proportional sind, die Kraftwirkungen, zu der Ladung auf den Körpern und zum Reziprokwert des Abstandsquadrates. Und das führt also dazu, dass wir erhalten, der Betrag der Kraft ist gleich, bis auf einen Proportionalitätsfaktor, die... Eine Ladung Q1 mal der zweiten Ladung Q2 durch R².
Und dann braucht man da natürlich noch irgendeinen Proportionalitätsfaktor, den man natürlich auch eins lassen kann. Der hängt davon ab, in welchen Einheiten man diese Ladung misst. Mit dem, was wir da bisher haben.
kann man ja gar nicht wirklich sagen, was die bestimmte Einheit einer Ladung ist. Dreimal reiben auf dem Glasstab ist dann vielleicht die positive Ladungseinheit. Sie sehen sicher schon, dass man damit zu keinen reproduzierbaren Ladungseinheiten kommen würde.
Und man schreibt heute da hier einen Vorfaktor 1 durch 4 Pi Epsilon 0. Sehr mysteriös. Vor allem, was soll dieses 4 Pi? Und was ist es mit diesem Epsilon 0? Dieses 4 Pi, das kann ich morgen gleich aufklären.
Vielleicht kommen wir sogar heute noch dazu. Das Epsilon 0, das müssen wir ein Stückchen noch aufschieben, bis wir das quantitativ erklären können. Ich möchte dazu nur sagen, Wenn man dieses Gesetz hier, so wie es hier steht, betrachtet. dass es natürlich naheliegend wäre, da drinnen jetzt dieses y0 gleich 1 durch 4pi zu setzen und dann wird der ganze Vorfaktor, um den es da hier geht, zu 1 und dann hat man es am einfachsten, dann sagt man, die Kraft ist betragsmäßig einfach gleich die eine Ladung mal der anderen Ladung durch den Abstand zum Quadrat.
Aber besonders gescheit ist es nicht, denn dann überlegen Sie sich, was hat denn dann in dem Fall die Ladung für eine Dimension? Da heißt es Ladung mal Ladung, also die Ladungseinheit zum Quadrat und dann bringen Sie das R-Quadrat hinüber. und haben dann F mal R Quadrat, Newton mal Quadratmeter, ist das Quadrat der Ladungseinheit.
Wenn Sie daraus jetzt die Dimension für die Ladung kriegen, dann ist die Dimension der Ladung gleich Meter mal Wurzel aus Newton. Naja, also Wurzel aus Newton, das ist nicht wirklich etwas sehr Anschauliches. Das eignet sich nicht besonders gut. Trotzdem hat man das seinerzeit...
als elektrostatische Ladungseinheit bezeichnet. Allerdings hat man das damals mit den CGS-Einheiten, Zentimeter-Gramm-Sekunde, gemacht. Und nicht nach den heutigen Meter-Kilogramm-Sekunde-Einheiten.
Na, wie auch immer. Jedenfalls, das hat sich nicht durchgesetzt. Ein wichtiger anderer Grund ist, warum sich das so nicht durchgesetzt hat, dass die Tat durch...
vorgegebene Ladungseinheit eine sehr geringe Ladung ist. Solche Ladungen, die man eben durch Reibungsvorgänge bei elektrostatischen Experimenten trennen kann. So wie wir das bei dem PVC-Stab und bei dem Glasstab gesehen haben. Aber für viele praktische Anwendungen ist diese Größe der Ladungseinheiten nicht ausreichend. Wir brauchen, gerade wenn es um elektrische Ströme geht, wenn man also wirklich was Handfestes mit den Ladungen machen möchte, zum Beispiel einen Elektroherd betreiben oder einen Heizlifter oder eine Lampe zu erleuchten, da reichen diese Ladungsmengen bei weitem nicht aus.
Und daher verwendet man eben eine andere Einheit, die zusammenhängt mit der Wahl dieser Größe Y0. Die Sy0 nennen wir etwas hochtrabend die elektrische Feldkonstante. Und letzten Endes, meine Damen und Herren, ist das eine universelle Konstante, die im Wesentlichen die Einheit der elektrischen Ladung festlegt. Das ist so etwas Ähnliches wie mit der Lichtgeschwindigkeit. Nur bei der kann man sich mehr darunter vorstellen.
Die Lichtgeschwindigkeit, da denkt man an die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes, aber letzten Endes ist das eine Größe, die, wie wir im Wintersemester ausführlich besprochen haben, im Wesentlichen dazu dient, die Einheit der Länge, ein Meter, zu legen. Und wenn man die anders definieren würde, dann kriegt man eine andere Längeneinheit. Und wenn man es zu 1 macht, dann ist...
ein Meter, im Wesentlichen eine Zeiteinheit, eine sehr kleine Zeiteinheit, und zwar die Zeiteinheit, die Zeit, die verstreicht, damit sich das Licht ein Meter lang weiter bewegt. Also es ist auch bei der Lichtgeschwindigkeit, dem C0, so, dass das letztlich eine universelle Konstante ist, die etwas mit der Definition von Basiseinheiten zu tun hat. ebenso bei der elektrischen Feldkonstante.
Also wenn wir jetzt die Basiseinheiten annehmen im SI-System, Da wird die Ladung nicht primär als Basiseinheit festgelegt, sondern die elektrische Stromstärke. Und da kann ich vorläufig Ihnen noch nichts genaueres sagen, weil das erfordert Kenntnisse der Wechselwirkung zwischen zwei stromdurchflossenen Leitern. Da muss man dann schon etwas über...
die Lorentzkraft und über Magnetfelder kennen, aber ich verspreche Ihnen, das kommt in dieser Vorlesung und wir werden das dann auch durchführen. Aber jetzt muss ich um Geduld bitten, dass ich das zu diesem Zeitpunkt Ihnen noch nicht wirklich ausreichend erklären kann. Man definiert sich also die Einheit der elektrischen Stromstärke und zwar darüber, dass man sagt, man hat zwei parallele stromdurchflossene Leiter. Die ziehen einander mit einer gewissen Kraft an.
Warum, das kommt später. Und wenn nun diese Kraft einen bestimmten Wert hat, dann definiert man, dass eine bestimmte Stromstärke von einem Ampere, eben der SI-Einheit für die Stromstärke, jeweils durch jeden der beiden Leiter durchfließt. Wenn man diese Stromeinheit festlegt, dann ergibt sich ein Stromstärke, sich daraus eine Ladungseinheit.
Und wenn man diese Ladungseinheit hier drinnen verwendet, dann ergibt sich diese bestimmte Größe, y0 mit einem bestimmten Wert. Und das y0, was man da dann erhält, ist eine sehr kleine Größe. 8,854 und da gibt es ein paar weitere Dezimalstellen, mal 10 der minus 12. Also 10 der minus 12, das ist schon was. Coulomb-Quadrat durch, und damit sich das also entsprechend ausgeht, steht dann Newton mal Quadratmeter. Und das Coulomb...
Das definieren wir jetzt als die Ladungseinheit. Coulomb. Na, weil eben Coulomb sich so verdient gemacht hat um die Coulomb'sche Drehwaage.
Na ja. Wie kommt man das konkret? Das kann ich Ihnen erst näher erklären, wenn wir über die Kraftwirkung zwischen elektrischen Strömen sprechen.
Was ich aber tun kann, ist... Wenn wir dieses y0 hier jetzt wirklich verwenden in dieser Beziehung hier, diese 8,854 mal dann können wir uns dadurch konkret ausrechnen, was wir da erhalten, wenn man hier jetzt zwei Ladungen betrachtet, die jeweils eine Ladung von einem Coulomb haben. Und die miteinander in Wechselwirkung stellen. Und was wir machen, ist, wir betrachten also zwei Ladungen.
Q1 gleich Q2 gleich ein Coulomb. Im Abstand. von einem Meter. Also da ist ein Kolomb, da ist ein Kolomb und dazwischen ist ein Abstand von einem Meter.
Und wir wollen jetzt wissen, wie groß ist die Kraftwirkung auf diese beiden Ladungen. Da brauchen wir nur einsetzen. Machen wir nur größenordnungsmäßig.
Wir wollen das jetzt nicht auf Punkt und Komma genau ausrechnen. Dann kriegen wir also absolut F-Beil. Was haben wir da? 1 durch 4 Pi.
Pi ist 3, irgendwas. 4 mal 3 ist 12. Das ist ungefähr 10. Also ein Zehntel. Es geht um eine Größenordnungsabschätzung. Mehr wollen wir jetzt gar nicht. Was wird da ungefähr herauskommen?
Wirklich kann man das genauer ausrechnen. Das interessiert uns ja gar nicht. Dann haben wir da 1 durch Epsilon 0. Das ist 8,8 mal 10-12, das ist so wie 10 mal 10-12, also 10-11.
Also haben wir da nach unten stehen, 10 minus 11. Und dann haben wir Q1, Q2, 1 mal 1 durch R², das ist 1. Also haben wir da schon was. Sind wir schon fertig? Was bleibt also da stehen? 10 mal 10 minus 11, das ist 10 minus 10. Und 1 durch ist 10 der 10. 10 hoch 10 Newton.
10 hoch 10 Newton. Das ist beachtlich. Na ja, wieder so ungefähr.
Ein Kilogrammgewichtsstück wird zur Erde angezogen mit circa 10 Newton. 9,81. Nur Größenordnungen. Aber das ist ja schon was.
Das heißt, 10 Newton ist das Gewicht von einem Kilogrammstück. Jetzt haben wir da 10 der 10. Newton. Wie groß ist die Masse, die dieses Gewicht hat?
Das sind 10 der 9. Kilogramm. Das sind 1000 Millionen Tonnen. 10 der 9. Kilogramm, das sind 10 der 6. Tonnen.
Also wir haben ca. 10 hoch 6 Tonnen, werden mit der gleichen Kraft zur Erde gezogen, wie diese Wechselwirkungskraft zwischen diesen zwei Ladungen. Verstehen Sie mich?
Eine gewaltige Kraft. Deswegen haben wir beschlossen, der Herr Litschauer und ich, dass wir dieses Experiment nicht durchführen. Sie könnten sich vorstellen, dass das zu größeren Schwierigkeiten führt.
Und andererseits erkennen Sie, wie winzig die Ladungsmengen hier sind im Vergleich dazu. Jetzt werden Sie wieder andererseits denken, was soll das? Das ist doch ein Blödsinn. Kein Mensch kann jemals solche Ladungen für irgendwelche elektrostatischen Experimente zur Verfügung stellen. Wer kommt auf so eine kranke Idee?
eine derartige Ladungseinheit festzulegen, sodass also eine Ladungseinheit auf eine gleiche im Abstand von einem Meter eine solche Kraft ausübt wie die Gewichtskraft von einer Million Tonnen. Warum tut man das? Aus der Elektrostatik her ist das nicht zu verstehen.
Aber es zeigt sich, bei den Strömern, bei den elektrischen Strömern, so wie wir sie im Alltagsleben haben, wenn man Glühbirnen damit betreibt oder irgendwas, da fließen einige Ampere. Und ein Ampere ist ein Stromfluss, der dadurch bestimmt ist, dass pro Sekunde ein Coulomb durch einen Leiterquerschnitt hindurch tritt. Und da haben wir tatsächlich derartige Stromflüsse. Also was sich in unseren Leitungen, in den Wänden, durch die Steckdosen, in den Anschlussleitungen zum Bügeleisen usw.
dadurch bewegt, das sind tatsächlich solche Coulombs. Da fließen mehrere Coulombs pro Sekunde durch einen solchen Leiter durch. Jetzt werden Sie sich fragen, aber Moment!
Wir merken gar nichts von diesen Millionen Tonnen Wechselwirkungskräften. Wie gibt's das? Da hat's doch was! Na würden nur diese Ladungen durchfließen, dann würde es zu gewaltigen Wechselwirkungen kommen. Aber in einem solchen metallischen Leiter, und durch solche Leiter fließt ja meistens der Strom, der uns interessiert, in so einem metallischen Leiter gibt es ja nicht nur die Elektronen, die da sich durchbewegen, sondern auch die positiven Atomkerne.
Und die gleichen einander jeweils aus. Das heißt, es sind in den Körpern gewaltige Ladungsmengen vorhanden. aber die sind immer weitgehend ausgeglichen.
Und wenn es da ein Ampere durch einen metallischen Leiter durchfließt, dann bedeutet das tatsächlich, dass ein Coulomb pro Sekunde durch einen Leiterquerschnitt durchfließt. Aber gleichzeitig ist so viel positive Ladung in dem Leiter vorhanden, dass die Gesamtladung... der fließenden Elektronen und der entsprechenden Atome sich wieder komplett ausgleicht. Nach außen ist dieser Leiter ungeladen.
Die positiven Atomrümpfe sitzen starr in dem Leiter drinnen und die Leitungselektronen bewegen sich und kommen damit zu so großen Ladungsmengen. Aber statische Effekte kriegt man nicht zu sehen. Weil sich hier die Ladungen immer ladungsmäßig ausgleichen.
Trotzdem gibt es die Bewegung. Und würde man jetzt die Ladungseinheit hier so wählen, dass sie für so elektrostatische Anordnungen gerade günstig ist, das wäre so etwas wie Piccolomb. Das ist Zehnter minus Zwölf und dann hätten wir ungefähr das, was wir hier haben. dann hätten wir zwar da eine angenehme Ladungseinheit für die elektrostatischen Experimente, aber dafür die Ströme unserer Alltagswelt wären dann 10 der 12. Stromeinheiten und sowas.
Das hat ja keinen Sinn. Und in der Praxis sind die Ströme und ihre Anwendungen viel wichtiger als elektrostatische Vorgänge. Und deswegen hat man sich dann darauf geeinigt.
wie immer aus praktischen Gründen, dass man eben dieses SI-System so wählt, dass man also die Ladungseinheit mit einem so großen Wert versieht. Also das musste ich schon an der Stelle einmal erklären, wie man denn eigentlich zu dieser großen Ladungseinheit kommt. Und dieses Coulomb schreibt man dann auch als eine Ampere-Sekunde, weil Ampere...
Das ist dann eben ein Coulomb pro Sekunde. Wenn ein Ampere in einem Leiter fließt, dann tritt ein Coulomb pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt durch. Und daher ist ein Coulomb gleich eine Ampere Sekunde.
Und dass das so eine Rieseneinheit ist, das liegt eben daran, dass man damit vernünftige Stromeinheiten kriegt. Aber aufgrund dessen ist dann auch die elektrische Elementarladung. wieder eine sehr kleine Größe, wenn man sie in Coulomb angibt. Dies bezeichnen wir als E.
Diese elektrische Elementarladung ist dann ungefähr 1,6 mal 10 der minus 19. Coulomb. Also eine sehr kleine Ladung, die als elektrische Elementarladung auftritt. Und da ist noch ein Punkt, den ich zum Abschluss der heutigen Einführung noch dazu sagen muss.
Es ist ja gar nicht gesagt, Dass es eine solche kleinste Ladung gibt, zunächst einmal, als allem, was wir da bisher an Experimenten durchgeführt haben, ist es so, dass man heute beliebige Ladungen, auch beliebige kleine Ladungen herstellen kann. Aber es hat dann die berühmten Experimente gegeben, die zurückgehen auf den Herrn Ehrenhaft und den Herrn Milliken. Und diese Experimente zeigen, dass es eine kleinste Ladungseinheit gibt. Milliken und Ehrenhaft.
Ich schaue gerade, wo ich mir das da hergeschrieben habe. Und das wurde so durchgeführt, das eignet sich nicht besonders gut für ein Vorlesungsexperiment. Die haben unabhängig voneinander Experimente in einem Plattenkondensator durchgeführt, wo also entsprechende Ladungen plus Q und minus Q angebracht sind.
Dazwischen gibt es ein elektrisches Feld. mit elektrischen Feldvektoren, das wird morgen genauer erklärt, wie das zu verstehen ist. Und wenn man da drinnen jetzt geladene kleine Öltröpfchen anbringt, einen Öltröpfchennebel, dann zeigt sich, wenn man das systematisch macht, dass auf diesen Öltröpfchen immer nur Vielfache einer bestimmten kleinsten Ladungsmenge auftreten. Das zeigt sich dann daran, wie schnell sich die hinauf oder hinunter bewegen. Die haben ja einerseits ein gewisses Gewicht, mit dem sie zur Erde gezogen werden und aufgrund des elektrischen Feldes gibt es dann auch eine elektrische Kraft auf diese Tröpfchen.
Wir haben ja schon gesehen, dass wenn sich geladene Körper miteinander in Wechselwirkung befinden, da ist eine positive Ladung, da eine negative und da gibt es dann diese geladenen Tröpfchen, dann treten hier Kräfte auf. Und wenn da auf einem solchen Tröpfchen zwei oder drei Ladungen drauf sind, dann wird auch die doppelte oder dreifache Kraft ausgeübt werden. oder Steiggeschwindigkeiten dieser Tröpfchen, das ist eine recht mühsame Sache, das genau auszuwerten, kommt man also darauf, dass diese Tröpfchen nicht eine kontinuierlich variierende Ladung tragen, wie man sich das zunächst natürlich naiverweise vorgestellt hätte, sondern dass diese Ladungen auf diesen Tröpfchen nur quantenhaft auftreten, in gewissen Vielfachen eines bestimmten elementaren Ladungsquantums. Und aufgrund dessen hat man dann also feststellen können, wie groß dieses Elementarquantum, das elektrische Elementarquantum ist.
Und da kommt man dann eben experimentell auf diese Größe, die ich da mit 1,6 mal 10 der minus 19. Coulomb aufgeschrieben habe. Also diese Größenordnung 10 hoch minus 19. Coulomb, die sollten Sie sich merken. Das ist also schon eine wesentliche Größe für die minimal mögliche Ladung. Das ist übrigens ein typischer Quanteneffekt, der hier auftritt. Klassisch ist das nicht zu verstehen.
Es zeigt sich eben, dass elektrische Ladungen nur als Vielfache einer Elementarladung auftreten und diese Elementarladung wieder ist letzten Endes nichts anderes als eine Eigenschaft von Elementarteilchen. Insbesondere von Elektronen, aber auch Protonen und anderen Elementarteilchen. Die haben also entweder keine oder eine positive oder eine negative Ladung. Das ist eine Quantengröße.
für Elementarteilchen. Und Körper bestehen ja letztenfalls aus Elementarteilchen. Und jetzt erkennen Sie schon, wieso da so große Ladungsmengen in einem ganz ordinären, einfachen Kupferleiter fließen können. Weil ja eben so viele Atome und Moleküle pro Kubikmeter in einer solchen Materie drinnen ist. Wenn da jedes Elektron eine derartige Ladung trägt und man kann sich ausrechnen, wie viel da pro Kubikzentimeter oder pro Zentimeter, Kubikmeter vorhanden sind, und die strömen dann, dann kommt man auf diese großen Ladungsmengen.
Das ist sehr klein, aber es ist ja auch nur ein Elektron. Und wie viele Moleküle hat man in einem Körper und in jedem Molekül gibt es wieder viele Elektronen. Das heißt, auf die Art und Weise kommt man dann auf die großen Ladungsmengen.
Also Sie sehen... Mit diesen Experimenten konnte gezeigt werden, dass es ein elektrisches Elementarquantum gibt. Ich möchte übrigens erwähnen, der Milliken hat die Experimente in Amerika durchgeführt, daher ehrenhaft in Wien.
Da war tatsächlich einer meiner Vorgänger in dieser Vorlesung, der hat auch hier in Wien die Einführungsvorlesung gehalten und hat also ungefähr zeitgleich mit Milliken diese Experimente gemacht. Es war irgendwie tragisch. dass er dann nicht die gleiche Weltöffentlichkeit bekommen hat wie der Herr Milliken, weil er hat irgendwie... etwas unglücklich nicht mit Öltröpfchen, sondern mit festen Partikeln gearbeitet.
Das wollte er machen, damit er es besser macht, weil das Öl verdampft und so ein festes Teilchen nicht. Und er wollte sicher gehen, dass nicht durch das Verdampfen von solchen Öltröpfchen eine Störung eintritt. Nur feste Teilchen wieder sind dann nicht so genau kugelförmig und auf die Art und Weise war es dann nicht so einfach, die Experimente quantitativ auszuwerten. Denn kugelförmige Teilchen, da kann man mit dem Stokeson Gesetz, das wissen Sie aus der Hydrodynamik noch im vergangenen Semester, sich sehr gut die Reibungskräfte, die Sedimentationsgeschwindigkeiten, denken Sie an die fallenden Kugeln im Rapsöl ausrechnen.
Und das ist dem Milliken gut gelungen. Und der Ehrenhaft hat das mit festen, nicht kugelförmigen Teilchen gemacht, ist dann zu nicht einfach interpretierbaren Ergebnissen gekommen und letzten Endes hat er sich dann irgendwie selbst dadurch geschadet, dass er gefunden hat, es scheint so, als ob es Teile von Elementarladungen geben kann. Und damit hat er seine Experimente selbst erschossen, gewissermaßen. Es war einfach das Bestreben, die Dinge besonders gut zu machen und in dem Fall war das leider übers Ziel geschossen. Und der Milliken hat also den Haupttreffer gemacht und hat natürlich auch den Nobelpreis dafür gekriegt.
Also so läuft es halt manchmal. Und so ist halt der Ehrenhaft um diese Ehre umgefallen. Aber hier an der Tafel steht er schon auch mit drauf. Und es ist, ich nenne es das...
Milliken-Ehrenhaft-Experiment. Aber in der Literatur zählt natürlich immer das, was dann wirklich hat. Das sind heute die Milliken-Versuche.
Also soviel einmal zur Einführung. Und morgen werden wir beginnen, diese Sachen etwas quantitativer und formaler zusammenzufassen. Und Sie werden sehen, nur aus dieser einfachen experimentellen Gleichung lässt sich bereits...
Eine nächste Begegnung ableiten. Danke. Vielen Dank.