Was ist die christliche Sexualethik in einer modernen Gesellschaft? Das ist das Thema. Christliche Sexualethik in einer modernen Gesellschaft. Wobei ich nicht eine ganze Sexualethik da entblättere, sondern mich auf einige Punkte, die jetzt mal für heute Morgen ich herausgegriffen habe, darauf konzentriere ich mich. Gestern habe ich einen Vortrag gehalten, bewusst vorher. Viele von euch waren ja da nicht da, ich wiederhole den nicht, aber so drei Minuten. Der Vortrag hieß, was ist eigentlich das Moderne an der Moderne? Denn ich möchte mich heute Morgen mit der konservativen Sexualethik auseinandersetzen, von der ich nicht sehr viel halte. Ich möchte aber vorneweg sagen, ich richte mich nicht gegen Menschen, nicht gegen bestimmte Christen. Das sind meine lieben Mitchristen, das sind meine Schwestern und Brüder. Also konservative Christen sind sehr liebenswürdige Menschen, wie die anderen Menschen auch. Und es sind auch meine Schwestern und Brüder, ich bin nicht ihr Gegner und sie sind nicht meine Gegner, sie sind meine Mitchristen. Aber ich übe Kritik an der konservativen Brille, am konservativen Denksystem und auch an dem konservativen Bibelverständnis. Die Bibel selber ist nicht konservativ. Jesus war nicht konservativ. Aber wenn man die Bibel mit einer konservativen Brille anschaut, dann hat man den Eindruck, die Bibel ist konservativ. Das liegt aber nicht an der Bibel, sondern an der konservativen Brille. Und die möchte ich heute Morgen bewusster machen. Denn auch eine konservative Brille ist eine Brille. Gut, also ich gehe davon aus, dass die konservative Sexualethik in eine moderne Gesellschaft nur noch sehr schlecht hineinpasst. Und es kommt daher, dass die konservative Mentalität, also wenn ich mal aus Versehen sagen werde, die Konservativen, dann war das ein Fehler, der mir rausgerutscht ist. Das ist ja auch viel zu pauschal. Man muss alle konservativen Menschen, jeden für sich würdigen. Aber es ist schon möglich zu sagen, es gibt eine konservative Prägung, mehr oder weniger stark. Es gibt eine konservative Wahrnehmung. Das kann man schon zu Recht sagen. Und die konservative Wahrnehmung steht in einem tiefen Spannungsverhältnis zur modernen Gesellschaft. Denn ein konservativer Mensch, der von sich selber gerne sagt, Herr Zimmer, ich bin konservativ, ich treibe Theologie von einem konservativen Standpunkt aus, ja, okay, kann man machen, aber jemand, der so von sich selber spricht, drückt damit aus, dass er mit der modernen Welt gewisse Probleme hat. Die eigentliche Alternative zum konservativen Denken ist nicht, wie konservative Christen meinen, liberal. Der Antipol zu konservativ ist nicht liberal, sondern modern. Das ist die eigentliche Spannung. Also jetzt will ich kurz sagen, was ist eigentlich das Moderne an der Moderne? Die Moderne kann man nicht gleich abwerten, von konservativem Standpunkt her. Also was ich so gelesen habe in vielen konservativen Büchern, ich habe mich da erkundig gemacht, wird die Moderne relativ schnell abgewertet. Moderne heißt Rationalismus, Moderne heißt Atheismus, Abfall von Gott, Gottlosigkeit. Liberalismus und so weiter und so weiter, also gleich so Abwertungsvorgänge. Nein, das ist keine sachliche Analyse der Moderne, das ist schon eine allergische Reaktion auf die Moderne, von der man eigentlich geheilt werden sollte. Nein, das Moderne an der Moderne muss man ganz sachlich analysieren, nicht gleich mit irgendwelchen negativen Emotionen. Das Moderne an der Moderne, da sind sich die qualifizierten Historiker einig, das was ich sage ist für Fachleute kalter Kaffee. Das Moderne an der Moderne ist, dass der geschichtliche Wandel sich immer rascher vollzieht. Gestern habe ich noch gesagt, er beschleunigt sich. Dann hat aber ein Historiker, der Daniel, mich zu Recht darauf hingewiesen, dass das Wort Beschleunigen ein problematisches Wort gilt. Es gibt heute auch bewusst die Gegenreaktion, entschleunigt euch, verlangsamt euch. Es wird ja immer rascher und schleuniger und schleuniger. Also mir geht es gar nicht um das Wort. beschleunigter Wandel. Nein, wir lassen mal das Wort beschleunigt weg, denn wir brauchen, die Freakies wissen das, wir brauchen heute eine Entschleunigung. Lebt mal wieder langsamer. Aber darum geht es gar nicht. Sondern das Moderne an der Moderne ist, der geschichtliche Wandel vollzieht sich immer rascher. Wir sagen jetzt einfach mal rascher, dann sind wir aus dem Sonderproblem raus. Vom 15. ins 19. Jahrhundert hat sich in Europa ein Modernisierungsprozess ergeben, der so in der Menschheit noch nie da war. Sehr viele Entdeckungen, Erfindungen, gesellschaftspolitische Veränderungen. Die Veränderung, die sich in Europa zwischen dem 15. und dem 19. Jahrhundert ergeben hat, ein solches Ausmaß an Veränderung hat es niemals vorher in 500 Jahren ergeben. Sagen wir mal von 1800 bis 1300 vor Christus. Nicht mal 5%. Es hat zwar immer einen Wandel gegeben, aber dieser Wandel war so langsam, dass man ihn innerhalb einer Lebenszeit von 50 Jahren gar nicht gemerkt hat. Und deswegen waren die alten Leute die weisesten Leute, weil die Gesellschaft ändert sich ja nicht groß. Heute versteht ein Großvater, eine Großmutter die Welt des Enkels nicht mehr. Und deswegen haben die alten Menschen heute leider nicht mehr diesen Respekt und diese Hochachtung wie früher. Das liegt an diesen Strukturveränderungen. Aber jetzt zum Thema. Ich habe also bewusst gesagt, christliche Ethik in einer modernen Gesellschaft Das nehme ich jetzt ganz ernst, denn wir leben in einer modernen Gesellschaft. Ihr könnt ja machen, was ihr wollt, ob euch das gefällt oder nicht, ob ihr damit gut klarkommt oder weniger gut, kann man mal bei anderer Gelegenheit reden, aber wir können nichts daran ändern, dass wir in einer modernen Gesellschaft leben, die sich in einer zunehmenden Geschwindigkeit wandelt. Der geschichtliche Wandel hat nichts zu tun mit Zeitgeist oder Modeströmungen. Das sind konservative Abwehrreaktionen. Natürlich soll ein Christ nicht dem Zeitgeist dauernd hinterherhächeln. Natürlich nicht. Es streitet ja keiner. Also Christen können sich nicht überall anpassen. Sie müssen oft gegen den Strom schwimmen. Und sie können nicht einfach... Ständig dem Zeitgeist zum Opfer fallen, bin ich völlig einverstanden. Aber das ist nicht historischer Wandel. Historischer Wandel ist viel struktureller, tiefer, objektiver. Also wir müssen unterscheiden zwischen einem Ernstnehmen des historischen Wandels und dem Zeitgeist, Modeströmungen zum Opfer fallen. Da müssen wir aufpassen. Aber auch wenn wir Modeströmungen nicht zum Opfer fallen wollen, müssen wir den historischen Wandel angemessen ernst nehmen, berücksichtigen. Jede Ethik, die den geschichtlichen Wandel unterschätzt, nicht wahrhaben will, kommt in schwere Dilemmata. Also deswegen Sexualethik in einer modernen Gesellschaft. Ich nehme also jetzt im ersten Schritt zuerst einmal den geschichtlichen Wandel ernst. Und da merkt ihr, das ist kein konservatives Referat. Ein konservatives Referat wird in aller Regel, vielleicht gibt es mal irgendwo eine Ausnahme, das weiß ich auch nicht, aber in aller Regel, das ist typisch für konservativ, wir fangen gleich mit der Bibel an. Nein, ich fange nicht mit der Bibel an, ich fange damit an, dass sich die heutige mitteleuropäische oder nordamerikanische Realität gebührend ernst nehme. Ich will den historischen Wandel nicht überschätzen. Nein, darum geht es nicht. Aber die viel größere Gefahr ist, dass wir ihn unterschätzen. Also. Ich nähere mich jetzt mal dem Thema Ehe und Familie, zwei sehr wichtige, grundlegende Begriffe in der konservativen Weltsicht. Ehe und Familie. Ich nähere mich diesen zwei wichtigen Begriffen jetzt im ersten Abschnitt meines Vortrags unter dem Thema historische Wandlung, der historische Wandel. den ja auch der Schöpfer Himmels und der Erde ermöglicht. Gott ist ja der Herr der Geschichte. Gott hat eine Geschichte, eine Weltgeschichte, als Schöpfer, als Herr der Zeiten und Räume, als Herr der Geschichte, der die Geschichte an ein Ziel führen wird, das er kennt. Wir kennen es nicht. Und diese Geschichte ist eine Geschichte, die sich jetzt in den letzten 500, 600 Jahren zunehmend rasch... verändert. Das hängt schon mit Gottes Weltregierung zusammen. Gut, also Wandlungen. Ehe und Familie heute. ist etwas fast völlig anderes als zur Zeit von Jesus und von David. Fast völlig anders. Und das müssen wir erstmal angemessen berücksichtigen. Dann können wir mal in die Bibel schauen und dann können wir mal brüderlich, geschwisterlich überlegen, wie können wir die biblische Botschaft... Die Offenbarung Gottes ist aber eingebunden in eine gewisse Zeit und Kultur. Wie können wir die Botschaft der Bibel sinngemäß auf heute beziehen? Da müssen wir erstmal den historischen Wandel berücksichtigen. Und deswegen fange ich ganz betont so an, damit vielleicht ein konservativer Tellerrand sich erweitern möge. Also das erste ist das Heiratsalter. Geheiratet wird in der gesamten Antike, nicht nur in der Bibel, sondern in allen anderen Völkern auch. Das Heiratsalter ist in der Bibel, bei den Ägyptern, bei den Babyloniern, bei den Assyrern, bei den Sumerern, bei den Hethitern, bei den Kanaanäern, bei den Persern, bei den Griechen, bei den Römern, überall das gleiche. So auch in der Bibel. Also das biblische Heiratsalter ist einfach das antike Heiratsalter. Und das ist bei Mädchen höchstens 14 Jahre. Also mit 14 Jahren heiratet man alle Mädchen. Die können sich da gar nicht wehren. Aber man kann auch schon mit 13 und 12 heiraten. Ab 12 Jahren... Ist ein Mädchen heiratsfähig in der Antike? Im Judentum feiert man noch heute Bat Mitzvah mit zwölf Jahren. Bar Mitzvah bei den Söhnen 13 Jahre, aber Bat Mitzvah, die Töchter, werden mündige Hüdinnen mit zwölf Jahren. Warum? Weil man mit zwölf Jahren heiratsfähig ist. Man kann auch mit zwölf Jahren heiraten. Also überlegt euch mal, wollt ihr in diese Zeiten zurück? Das wäre biblisch. Heiratsalter zwischen 12 und 14, jetzt müsst ihr euch mal vorstellen, vorehelicher Geschlechtsverkehr, das gibt es praktisch nicht. Da muss man ja richtig, wie wir denn das machen? Wenn man mit 12 Jahren heiratet, kann gut sein, dass man in der Ehe warten muss, bis man geschlechtsreif wird. Denn die Pubertät in der Antike war ein bis zwei Jahre später wie heute, weil die Ernährung nicht so gut war. Also die Pubertät bei Mädchen war schon 13, 14 Jahre, bei Jungen 15, 16, die sind heute wesentlich früher bei Jungen. Das Heiratsalter der Jungen war 17 Jahre, vielleicht auch 18, aber wenn man mit 19 noch nicht verheiratet war, da war man Unikum. Das gibt es praktisch nicht. Mozart, noch Mozart, hat selbstverständlich wie alle anderen Männer mit 17 geheiratet. Ja, völlig klar, wann denn sonst? Also Männer heiraten bis zur Industrialisierung mit 17 Jahren, höchstens 18. Erst mit der Industrialisierung entsteht eine mehrjährige Schulpflicht. Berufsausbildung und so weiter. Und dann im 19. Jahrhundert hebt sich das Heiratsalter zum ersten Mal auf 20, 21, 22. Heute liegt es zumindest in der akademischen Jugend bei 28, 29 ist das heutige durchschnittliche Heiratsalter. Ich bin morgen auf einer Hochzeit, da ist die Braut 41 und der Mann 45. Das ist ein bisschen überdurchschnittlich, aber so selten ist das heute auch nicht. Aber viele heiraten mit 33, 35. Also es ist irgendwie eine ganz andere Welt. Warum sollte man auch vorehelichen Geschlechtsverkehr betreiben? Also wie gesagt, das ist gar kein ethisches Thema. Es kommt in der Bibel ein, zweimal vor, wenn man mit einer Verlobten schläft. Ja, das ist ein Sonderfall. Das Verlobte ist 13, heiraten wird man 14. Und in der Verlobungszeit soll man nicht miteinander schlafen, erst wenn man verheiratet ist. Aber zur Zeit Jesu zum Beispiel in Galiläa haben jüdische Lehrer das Gebot aufgehoben, weil römische Soldaten sehr gern jüdische Mädchen vergewaltigt haben. Und da haben dann die jüdischen Lehrer gesagt, bevor römische Soldaten unsere Mädchen vergewaltigen, sollen die Verlobten miteinander schlafen. Also da gab es auch gewisse Hebungen und Senkungen. Aber warum soll man vorehnlichen Geschlechtsverkehr betreiben? Gehen wir mal zur Mädchenseite. Die wissen ja, ich bin ja eh mit 13, 14 verheiratet, also ich kann da nichts verschlafen. Es geht ja sofort mit dem Sex los. Seid ihr eigentlich alle für regelmäßigen Sex bei 14-jährigen Mädchen? Ja, das ist biblisch. Wenn heute jemand mit 15 schwanger wird, eine Schülerin, neunte Klasse, Realschule, kommt hin und wieder vor, meistens bei nicht stabilen familiären Verhältnissen. Bei stabilen familiären Verhältnissen kommt es sehr selten vor. Ich war 10, 12 Jahre an einer Realschule, Schulpraxis für Studenten. Ich habe in 10, 12 Jahren zweimal erlebt, dass eine Realschülerin... unter 16 schwanger wurde. Das ist dann ein gewisses Problem. Aber die ist 15 und schon schwanger. Ja, ich sage euch, in biblischen Zeiten ist man 13, 14 und schon schwanger. Sehnt ihr euch zu der Zeit zurück? Weil konservative Bibelausleger romantisieren die biblischen Verhältnisse. Die werden ganz romantisch. Nein, die sind gar nicht romantisch. Die Mädchen können sich gar nicht wehren. Voller Sex, männerorientierter Sex ab 13 und 14. Meint ihr, dass da alle Mädchen sehnsüchtig darauf gewartet haben? Das ist biblischer Kontext, wie antiker Kontext. Also Heiratsalter 14, kann aber auch 13 sein, kann manchmal auch 12 sein. Maria in der Weihnachtsgeschichte war verlobt. Zu dieser Zeit in Galiläa ist man zwischen 13, mit 13 ist man verlobt, mit 14 heiratet man. Also ihr müsst euch mal, falls ihr irgendwann mal ein bisschen biblisch werden wollt, ich glaube nicht, dass es einer von euch ist. da misst ihr euch jetzt mal A, B, C, Maria ist 13,5 Jahre alt. Wenn man die barocken Kirchen anguckt, Maria, denkt man, die ist 30 Jahre alt. Das ist eine ganz reife, aparte Frau. Nein, die ist 13,5. Das ist ein ganz junger Teenie. Und das ist biblisch, da wird gleich geheiratet und sofort Kinder. Sofort. Mit 18 hast du drei Kinder, mit 25 hast du acht Kinder und mit 32 bist du Großmutter. Wollt ihr in die Zeiten zurück? Hand hoch, wer will? Sehe euch sowieso nicht. Jetzt machen wir mal weiter in einer echten Aufklärung, weil die konservative Ethik hat gar kein Interesse an solchen Informationen. Denn je weniger man weiß, desto leichter bleibt dieses Modell so harmlos und intakt. Unwissenheit wird im konservativen Bibelmodell zum Vorteil. Was ist das für ein Modell? Wenn die Unwissenheit zum Vorteil wird, kann man dieses Modell leichter aufrechterhalten. Das ist aber ein Modell. Also ich setze jetzt mal Aufklärung dagegen. Der zweite Wandelpunkt ist, du heiratest nicht etwa aus Liebe. Nein, das könnt ihr euch abschminken. Also du entscheidest auch gar nicht, wen du heiratest. Auch der Sohn nicht mit seinen 17. Das ist alles Patriarchalismus. Also du wirst verheiratet. mit 14 wirst du verheiratet und kannst dich nicht wehren, Eltern gesteuert. Wir sagen Ehe, jetzt müsst ihr euch mal bewusst machen, ist das gleiche Wort wie heute. Sagen jetzt so Naivlinge, Ehe, biblische Ehe, Schöpfungsordnung, hast du die Ehe? Ja, aber was für eine Ehe? Das gleiche Wort suggeriert. Ja, es waren auch ungefähr die gleichen Verhältnisse. Es ist das gleiche Wort. Ehe und Familie. Aber das ist nur ein Wortgeklingel. Also das erweckt suggestiv einen völlig falschen Eindruck. Hat damals Ehe und heute Ehe, biblische Ehe, biblische Sexualethik. Gibt es das überhaupt? Meint ihr, dass die ihr heute, kein Mensch wendet eine biblische Sexualethik heute an? Die gibt es auch gar nicht. Jesus sagt über die Gestaltung der Erotik kein Wort. Er äußert sich zur Ehescheidung und Ehebruch. Aber zur Alltagsgestaltung der Erotik hat Jesus überhaupt kein Bedürfnis, Rezepte zu verteilen. Der hat kein Bedürfnis danach. Der hätte aber viel Grund gehabt, weil er mit Frauen und Männern unterwegs war. Lest mal Lukas 8, 1-3. Viele Frauen zogen mit Jesus durch die Lande, mit den Jüngern. Und zwar verheiratete Frauen. Johanna, die Frau des Kusa, war ein Abteilungsleiter im Ministerium von Herodes, dessen Frau zieht mit Jesus durch die Gegend. Also da ist schon eine spannende Geschichte dahinter. Gut, also in der Nachfolge Jesu kam es zu einem ganz engen Zusammenleben von Männern und Frauen, die waren miteinander unterwegs. Pharisäer, Sadduzeer, Zeloten sind reine Männerbünde, Männereliten. Aber Jesus hatte kein Interesse an einer Männerelite, er wollte das Zusammenleben von Mann und Frau. Das war damals sehr aufsehenerregend. Weil damals hatten Rabbinen keine Schülerinnen, aber Jesus hatte auch Jüngerinnen. Trotzdem, trotzdem äußert sich Jesus nicht zur weiblichen Erotik oder sonst irgendwie. Er hatte doch viel Grund. Und in den Schriften damals, in den jüdischen Schriften, da wird viel gesagt, wie oft und in welcher Stellung. Und so tausend Onkel-und Tantenhafte Ratschläge macht Jesus nicht. Er hat kein Bedürfnis danach, obwohl er viel Grund gehabt hätte. Habt ihr da mal schon ein bisschen ernsthaft nachgedacht? Also, zwei erste tiefe Wandlungen, Heiratsalter 14, 17 und man wird verheiratet, man heiratet nicht aus Liebe und du kannst dich da nicht wehren. Warum eigentlich die bibeltreuen konservativen Gruppen, warum erheben die nicht zum Ziel elterngesteuerte Verheiratung im Alter von 14 bis 17? Dann wäre es biblisch. Die picken sich auch das raus, was sie gebrauchen können. Sie sagen zwar, die anderen picken sich die Rosinen raus, aber sie selber genau gleich. Sie sagen nur, Geschlechtsverkehr vor der Ehe gibt es nicht. Das sagen sie, aber den Rest lassen sie weg. Jetzt kommt die dritte Frage, es gibt noch viel mehr, wir fangen ja erst an. Meint ihr, dass das Kleinigkeiten sind? Sind das Nebensächlichkeiten? Wollt ihr heute mit 14 bis 17 heiraten, Eltern gesteuert? Heißt doch Ehe. Ja, aber es ist eine 14, 17-jährige Stadtehe und Eltern gesteuert. Das müsst ihr bei dem Wort Ehe dazu denken. Wer macht das in Texas? Also die dritte Veränderung ist Patriarchalismus, Männerherrschaft. Die Mädchen wechseln aus der Herrschaft des Vaters in die Herrschaft des Eheherrn. Denn der Mann heißt im Judentum und in der Antike Eheherr. Er ist ein Herr. Aus der Herrschaft des Vaters wird er übergeben in die Herrschaft des Eheherrn. Und zwar aus der elterlichen Wohnung direkt in die eheliche Wohnung. Und was heißt das? Nicht, dass Mann und Frau gemeinsam eine neue Wohnung einrichten. Ja, du liebe Zeit. So ist es heute. Nein, die 14-Jährige wird inkorporiert in die Sippe des Mannes. Dort ist alles schon, alle Möbel, alles da. Die kommt, die 14-Jährige, man kann fast heute sagen, die Arme, aber die hat das nicht so empfunden, war ja bei allen so. Also die wird einfach in das Haus der Sippe des Vaters. eingegliedert, immer nur die Frauen. Die Männer können daheim bleiben, die kennen alle schon, das ist ihre Hauseinrichtung, die Frau kann da gar nichts machen. Und der Chef ist natürlich weiterhin der Vater, weil der 17-Jährige ist ja noch nicht wirklich. Und die Schwiegermutter ist natürlich die Chefin. Also nicht mit, jetzt denkt bloß nicht an gemeinsamen Start, neue Adresse und wir beide richten uns nach unserem Stil ein. Patriarchalismus, also in die Männersippe und da ist alles schon fertig und da wirst du inkorporiert, viel machen kannst du da nicht. Da wirst du hübsch angepasst und so möglichst schnell Kinder. Und jetzt gehen wir mal, ja das vierte, ich mache manches ein bisschen kürzer, Polygamie. Also im Orient ist Polygamie nicht gerade normal, aber es gab Zeiten, wo mehr Polygamie wie Monogamie war. Also ein Mann hat mehrere Frauen, gibt es auch in der Bibel, ist dort nicht verboten. Zur Zeit Jesu war das schon selten, aber verboten war es nicht direkt. Also im antiken Orient ist durchaus... Polygamie, Ehe, Ehe. Wenn du Ehe hörst, musst du immer auch denken, ein Mann und mehrere Frauen, das ist biblisch. Wünscht ihr euch das zurück? Dann der nächste, Männer vielleicht ja schon. Der nächste Unterschied, Kinderreichtum ist ein wunderschönes Ziel. Kinderreichtum heißt 10 bis 20 Kinder. Meine Großmutter war die 16., die letzte. Meine Großmutter war Pflückerin auf einem großen herrschaftlichen Junkergut in Schlesien. Ist natürlich dann vom Sohn des Junkers verführt worden, schwanger geworden und dann vom Hof gejagt worden. Ja, so war das früher, in den guten alten Zeiten. Also Kinderreichtum, 10 bis 20 Kinder, weil die Hälfte ist gestorben. Die Kindersterblichkeit war hoch, annähernd die Hälfte aller Kinder starb oder ein Viertel, ein Drittel. Und dann nach dem 18. Kind starb die Mutter im Kindbettfieber, dann ist sie auch gestorben. Im Alter von 29 Jahren bei der Geburt des 16. Kindes. Das sind die biblischen Zeiten. Also Kinderreichtum gibt ja heute auch... konservative Familien mit 10, 12, 8, 6 Kindern, okay, kann jeder machen, wie er will, aber Kinderreichtum war damals absolut notwendig. Die haben das nicht aus Kinderfreundlichkeit, es gab ja auch keine Pille, das ist auch nicht ganz unwichtig, wir haben heute eine Pille, verändert die Sexualethik erheblich, kann man nicht einfach übersehen. Also... Kinderreichtum war ein Wunschziel von Mann und Frau, von den Frauen auch, weil die kamen aus diesem Gehäuse natürlich auch nicht raus. Warum? Kinder waren die einzige Altersvorsorge. Es gab ja keine Versicherungen in der Antike. Kinder waren der einzige Schutz im Alter. Kinder waren aber auch sehr billige Arbeitskräfte. Schon Fünfjährige können im Hof fegen, kann Eier einsammeln und so weiter. Also Vierjährige, Sechsjährige, Achtjährige können wahnsinnig nützlich sein in ganz einfachen Arbeiten. Holz sammeln, Brennholz sammeln gehen, Und so weiter. Also Kinder waren wichtige, billige Arbeitskräfte. Kinder, Söhne, nur Männer waren wichtige Zeugen vorm Ortsgericht. Frauen waren als Zeugen in der Bibel überhaupt nicht zugelassen. Frauen können vor Gericht überhaupt nicht auftreten. Der Auferstandene aber war die erste Zeugin Maria aus Magdala. Kann man schon fast vermuten, dass das Absicht war. der Auferstandene ist erst einer Frau erschienen, lest mal Johannes 19, 11 bis 18, also da muss man fast ab, keiner kann die Psyche eines Auferstandenen, weiß ich auch nicht, aber auf jeden Fall, der Auferstandene kommt zu Maria und dann sagt er am Ende, berichte es den Männern. Ja, die werden aber geguckt haben, gell? Und geglaubt haben sie es nicht, gell? Also der Auferstandene hat sein Kreuz gehabt mit den Männern. Gut, also Frauen waren nicht zugelassen. Jetzt nochmal, also man brauchte Kinder. Also in der Antike muss aus der Ehe eine Familie werden. Es geht gar nicht anders. Heute ist es nicht mehr ganz so selbstverständlich, nicht weil die Leute schlechter geworden sind, schlechteren Charakter, die guten romantischen alten Zeiten. Sex ab 14, ohne Wahl, kannst dich nicht wehren, das waren aber wirklich gute Zeiten. Also Kinderreichtum ist ein Segen, weil zeigt auch die Potenz vom Platzhirsch, so ein ordentlicher Haus. Vater, wenn du ein ordentlicher Patriarch werden willst, musst du schon deine 10 bis 20 Kinder zeugen. Dann bist du ein Patriarch. Mann heißt in der Antike, werde ein Hausvater, werde ein Patriarch, 10 bis 20 Kinder. Das ist auch bei Ehe und Familie. Das gleiche Wort. dieses Spiel mit den gleichen Wörtern, wie billig, wie naiv, möglichst keine Aufklärung. Solche Sachen, wie ich jetzt sage, hört ihr auf keiner fundamentalistischen Bibelschule. Die werden sich hüten. Außerdem wissen sie es gar nicht, weil sie haben es gar nicht in ihrem Blickfeld. Sie denken gar nicht gezielt darüber nach. Sie werten es gar nicht so engagiert aus wie ich jetzt. Ich bin ja auch nicht konservativ. Also das Nächste, was ihr wissen müsst, es gibt in der Antike keine Jugendlichen. Das gibt es gar nicht. In der Antike gibt es keine Jugendlichen. Das Wort gibt es gar nicht. Du bist Kind, bis sieben bist du wirklich ein kleineres Kind, von sieben bis 14 bist du ein größeres Kind, bist auch noch Kind, aber ab zwölf heiratsfähig und wenn du heiratest, bist du erwachsen. Ja, warum sind es keine Jugendlichen? Ja, weil die Papa und Mama schon sind mit 15 und 18. Dann hast du nicht mehr das Gefühl eines Jugendlichen. Die sind ja dann Eltern. Also es gibt, zwischen 12 und 14 wirst du Mama und zwischen 17 und 18 wirst du Papa. Dann ist aus mit der Jugendzeit, es gibt gar keine Jugendzeit. Heute aber, international in der westlichen modernen Gesellschaft, sind die Männer und Frauen, denkt mal nach, Bis 25 ungefähr Jugendliche. Die werden zwar juristisch mit 18, damit sie auch in der Bundeswehr für das Vaterland sterben können, müssen sie erwachsen sein, damit sie als Soldaten sterben können. Kannst ja keine Jugendlichen sterben lassen. Also hat man das Alter da auf 18 festgesetzt. Aber Jugendlicher bist du bis Mitte 20. Warum? Du verdienst in der Regel relativ wenig oder gar nichts. Du bist nicht in der Regel Papa oder Mama. Und du hast noch keine stärkere gesellschaftliche Verantwortung. Und dann fühlt man sich als Jugendlicher. Erwachsen wird man heute psychologisch zwischen 25 und 30. Und deswegen ändern sich heute die jungen Menschen zwischen 20 und 30. Kolossal. Du bist mit 30 ein ganz anderer wie mit 20. Und deswegen helfen auch Frühehen mit 20 nix. Die jungen Leute in eine Frühehe treiben mit hintergründigem Gewissensdruck. Weißt du, biblisch, Sex vor der Ehe, ich bring nachher, der Müll dieser konservativen Ethik landet bei mir an der PH. Ich krieg die Katastrophe. Ich werde es euch berichten. Ich meine mit Müll nicht Menschen, sondern diese Dilemmas. Leute heute in der modernen Gesellschaft in eine Frühehe durch allgemeinen Gewissensdruck, die Eltern, der Chorleiter, der Prediger und sonst noch ein paar, kommen heiraten, da kann nichts mehr passieren. Das ist die schlechteste aller Lösungen. Menschen heute in eine Frühehe zu treiben, ist unmoralisch. Das ist Unmoral, keine Moral. Ich sage euch auch nachher warum. Da gibt es echte Gründe, nicht fromme Sprüche, Gründe, Sachgründe. Also es gibt keine Jugendlichen. Es gibt in der Antike keine Singles. Es gibt keinen einzigen Single in der Antike. In Stuttgart aber und in anderen Großstädten ist jede dritte Wohnung eine Single-Wohnung. Das kennt die Bibel gar nicht. Sollen die alle auf Sex verzichten? Bei 40% Scheidungsquote, wie viel geschiedene Singles? Ja, Sex gehört in die Ehe. Ihr Lieben, das ist schon ein bisschen platt. Also, es gibt in der Antike schon einzelne Menschen im Sinne von unverheiratet. Wenn sie psychisch krank waren, viele waren verwitwet, viele waren auch geschieden. Denn das Scheidungsrecht, das hat ja nur der Mann, der kann da zwei männliche, das sind auch Männer, Zeugen nehmen und dann sagen, ich bin mit meiner Frau unzufrieden, die kocht nicht gut genug. Ist man geschieden? Was meint ihr, wie viele Mädchen mit 17 schon geschieden waren? Oder mit 19, das ist ein tolles Scheidungsrecht, ist den Interessen der Männer aus dem Herzen gesprochen. Da hat Jesus aber einen Riegel vorgeschoben, kann man aber nicht auf heute übertragen. Denn heute verdienen die Frauen oft genauso gut, haben Doktortitel. Früher, eine geschiedene Frau, das war aus, Leben war aus. Kannst heimgehen und dann lebst du als Schattengewächs im Haus. Im Oikos, im Bayit deines Vaters, mit den Verwitweten, waren viele Verwitwete, und mit den Knechten und dem Gesinde, niemand heiratet eine geschiedene Frau. Auch wenn sie mit 17 oder 19 schon geschieden war. Das machen Männer nicht. Also ihr guckt mir an, wie wenn ihr vom Mond kommt. Ich will nur sagen, das was ich hier sage, ist das A vom ABC einer Bildung. Das ist das A. Da braucht ihr gar nicht in die Bibel groß reingucken. Wer heute schräg lebt, kann auch die Bibel nicht gerade auslegen. Ja, man muss ja auch die Sache benennen. Also, jetzt fasse ich mal zusammen. Man kann zwar, wenn man so will und wenn man Interesse daran hat oder wenn man einfach naiv ist und einen sehr kleinen Tellerrand und immer nur homogen in der gleichen Gruppe lebt. In Amerika leben in diesen 213 kleinen Freikirchen von der Wiege bis zur Bahre immer nur das gleiche Gedankengut. Ich habe mal in Jerusalem einen Amerikaner getroffen, so 20 Jahre alt, war zum ersten Mal in Jerusalem und er kam aus... Texas aus einer kleinen Freikirche und man hat gemerkt, er hat von der Muttermilch an immer nur die gleichen Gedanken gehört. Und Theologie-Professoren aus Deutschland, ganz schlimm. In der Regel sehr eng mit dem Teufel verbunden. Also ich habe mit diesem sehr netten, charmanten, aber unglaublich verkorksten 20-jährigen Amerikaner gesprochen. Ich habe mal psychologisch probiert. Ich sage euch, keine Chance. Keine Chance. Du kommst gar nicht ran. Also es gibt Prägungen, da bist du vollkommen machtlos. Und die sind sehr erfolgreich. 98% aller Zeugen Jehova-Kinder werden Zeugen Jehova. 97% aller ultraorthodoxen Judenkinder werden wieder ultraorthodox. Du kannst die Kinder so dressieren, so indoktrinieren, das ist eine Art Gehirnwäsche. Da kannst du mit 20 nichts mehr machen. Die sind dicht. So kann man seine Freikirche auch stabilisieren. Also, jetzt zähle ich, ja, also, so ist es halt, wenn man mir zuhört. Also, ich zähle mal jetzt auf, Ehe und Familie, halt, halt, der dickste Brummer, habe ich ja noch gar nicht gesagt. Sie hätten fast vergessen, das hätte ich mir beim Heimweg nicht mehr verziehen. Also der dickste Unterschied, in dem sich alle anderen ein Stück weit sammeln, ist, es gibt in der Antike gar keine Familie. Das gibt es nicht. Das Wort gibt es gar nicht. Wir sagen heute manchmal, das war eine Großfamilie. Das ist aber auch schon so ein moderner... Nein, es gibt gar keine Familie. Ja, man kann im 18. Jahrhundert sagen, das war nur Großfamilie. Und die europäische Großfamilie des 16., 17., 18. Jahrhunderts verwandelt sich im 19. und 20. Jahrhundert zur kleinbürgerlichen Kleinfamilie. Vier-bis fünf-Zimmerwohnung zur Miete, zwei Kinder. Ja, das gibt es in der Antike gar keine. Mietwohnungen und zwei Kinder. Ich bitte euch. Also nein, in der Antike gibt es das Haus. Ich und mein Haus. Und ein Haus ist was ganz anderes wie eine Familie. Lasst euch nicht irreführen. Lasst euch doch ein bisschen aufklären. Dass ein bisschen Bildung unsere Gehirngänge klärt. sonst hältst du ja im Kopf nicht aus. Diese Dummheit und Naivität, die in christlichen Gruppen manchmal geradezu gefeiert wird. Damit kann man keine Sexualethik in einer modernen Gesellschaft aufbauen. Also Ehe und Familie gibt es nicht so, wie wir heute die Worte verstehen, sondern es gibt ein Haus. Da leben 20 bis 50 Personen und ist keine Mietwohnung, ein Haus. Da leben also drei Generationen, vielleicht sogar vier hin und wieder, 10 bis 20 Kinder. Dann aber auch die wenigen unverheirateten Geschwister sollte es solche geben. Eher die Verwitweten, die schon früh verwitwet sind oder früh geschieden sind. Die hocken da alle daheim rum. Und dann noch die Knechte, Gesinde und Sklaven. Das ist ein Haus. Das hat auch Luther noch. Der große Katechismus, der ist für Hausväter. Und die Hausväter sind die Herren über Frau, Kinder, Knechte und Gesinde. Das ist die Welt des lieben Martin Luther. Die ist noch relativ nahe dran an der biblischen Welt. Gut, ich fasse jetzt mal zusammen. Also ohne, dass ihr diese acht Unterschiede, die keine Kleinigkeiten sind, man fragt sich wirklich, welcher Nebel hat es mit sich gebracht, dass viele Christen, hunderttausende, Millionen Christen, wenn sie 20, 40, 60, 80 Jahre alt sind, sich über diese Dinge noch nie ernsthaft Gedanken gemacht. Was ist das für eine christliche Religion? die solche Dinge ausblenden muss, damit sie schön overprotected ihre Nachwuchstalente, ihre Schäfchen in der Herde hält. Was ist das? Was ist das für eine Konzeption, wo man diese Dinge fast gar nicht sagen darf? Weil, ich weiß, wovon ich rede. Wenn man mal so anfängt, da gehen die Gesichtsmuskeln in manchen leitenden christlichen Führungspersönlichkeiten, das gefällt denen gar nicht. Unwissenheit ist ein Vorteil für konservative Konzeptionen. Die klappen vor allem gern auf dem Land, im Westen der USA, wenn alles gut läuft, gesunde Kinder. Es gibt so konservative Familien, da läuft einfach alles. Die Kinder werden wieder gläubig, keiner ist schwul. Und da bleibt diese Ideologie, dann klappt sie. Man muss auch sagen, sie kann manchmal klappen. Die Frau ist im Rücken des Mannes, die Mädchen werden alle auf die Heirat vorbereitet in Texas, Heirat in Texas bei republikanisch bekehrten Familien, also 19, 18, 19. Die Mädchen lernen schon kochen und alles, zack, Ehe. Gut, also ein... Ein sehr konservativer katholischer Theologe aus Bayern, will den Ort nicht sagen, schreibt mal in seiner Facebook, die biblische Botschaft ist für mich objektiv. Die Bibel ist objektiv. Ja, was meint der gute Mann? Ist mir nicht klar. Diese Floskel. Will er damit sagen, diese acht Gründe sind unwichtig? Dann hat er sich aber schwer getäuscht. Was soll denn diese Nebelkerze? Welche Interessen stecken da dahinter? Welcher Verdummungsfaktor? Ja, also, wenn ich jetzt eine Sexualethik aufbauen will, ihr Lieben, es geht nicht prinzipiell, bewusst, grundsätzlich nicht ohne diese Einleitung. Wenn wir diese acht Dinge unterschätzen, vom Tisch wischen, ich will das nicht wahrhaben. dann kommt halt auch Entsprechendes raus. Also jetzt wechsle ich mal in unsere Gegenwart. Ich habe noch gar nicht die Bibel zitiert. Ich werde aber nachher ein paar ganz ungewöhnliche Stellen zitieren. Die hört ihr so wahrscheinlich gar nie. Einfach zur Auflockerung, dass ihr kein Smoke im Gehirn habt. Also heute ist das Heiratsalter durchschnittlich 27, 28, 29. Es ist im Steigen begriffen. Ich finde es selber, aber darum geht es ja nicht, was ich persönlich gut finde. Jetzt geht es erst mal um den historischen Wandel. Da kann man nicht gleich, ich hätte es aber gern anders. Nein, das geht nicht. Ich hätte es vielleicht auch manches anders. Denn der historische Wandel ist nicht immer nur gut. Die Moderne hat auch ihre großen Schattenseiten. Ich bin also nicht modernistisch. Modernisten nennt man Leute, die sagen, je moderner, desto besser. Nein, das glaube ich nicht. Aber wir können den Wandel nicht aufhalten. Wir müssen ihn meistern. Wir müssen ihn gestalten, souverän, durch sachlich kompetente Analysen. Und dann müssen wir uns zusammensetzen und ethisch beraten, was ziehen wir für Konsequenzen. Aber wenn man den Wandel schon strukturell unterschätzt und am besten gar keinen Wandel, gleich eins zu eins aus der Bibel darüber, dann nein, davon verspreche ich mir nichts. Und mir tun die Kinder und Jugendlichen ein Stück weit bei aller Geborgenheit, die die haben, die sind ja schon overprotected. Aber wir tun die Kinder und Jugendlichen ehrlich, aufrichtig. Ich habe sie ja an der PH. Von den 600 bis 800 Studierenden kommt die Hälfte aus pietistisch, evangelikal, fundamentalistisch und charismatischen Gruppen. Meistens studieren sie Theologie nur als drittes Fach, weil mehr haben sie Angst. Gut, also jetzt gehen wir mal in die Gegenwart. Heiratsalter nehmen wir mal an 27 Jahre. vor allem in den Städten, ich orientiere mich jetzt erstmal an den Städten, nicht am Land, nicht weil ich was gegen das Land habe, sondern weil von der Stadt aus werden die Entwicklungen gesetzt und heute ist auf dem Land, hat man ja auch Handys auf dem Land und Internet. Der Unterschied zwischen Stadt und Land ist heute nicht mehr so groß. Er wird immer kleiner, wenn dann auch die Kabel eine entsprechende Geschwindigkeit... Ich meine, hier gibt es ja gar kein Handyanschluss. Also, was machen wir jetzt? Heute wird ein Mädchen bei guter Ernährung zwischen 11 und 13 geschlechtsreif und Jungen zwischen 13 und 14, so ungefähr, werden sie geschlechtsreif. Sie heiraten aber aus vielen tiefen Gründen, das ist kein Zufall, heiraten Sie im Durchschnitt in Mitteleuropa und Nordamerika mit 27. Und jetzt sage ich euch mal ganz öffentlich, das ist ein vollkommen neues ethisches Problem. Dieses Problem kennt die Bibel null. Sie kennt dieses Problem nicht. Das ist nämlich jetzt eine Wartezeit von 13, 14 Jahren. Und ich glaube, ich weiß nicht, wie ihr das seht, dass der Schöpfer, der liebe Gott, die Liebe so gemacht hat, dass sie ganzheitlich ist. Du kannst nicht lieben ohne Körper. Weil die Liebe erfasst Geist, Seele und Körper. Das hat der liebe Gott so gemacht. Ich bin da relativ unschuldig. Und jetzt hat der liebe Gott es auch so gemacht, dass der Körper in jungen Jahren am meisten blüht. Also rein medizinisch von der Zellproduktion her hat der menschliche Körper die höchste Vitalität mit 20 Jahren. Das merkt man auch in bestimmten Sportarten, die kannst du mit 22 schon nicht mehr ganz so gut und mit 26 gar nicht mehr. Sei mal Kunstturner, Weltmeisterschaft mit 26, da hast du ein Problem. Also die Vitalität, ich sage mal anders, der Körper ist nun mal so, das ist Schöpfung, der Körper blüht am stärksten in jungen Jahren. Jetzt komme ich mal zur Bibel, es gibt ja ein super schönes, faszinierendes, erotisches. Das Lied in der Bibel, das hohe Lied der Liebe im Alten Testament. Da sagen bestimmte Menschen, also das kann man ja nur mit Grauen sich abwenden, das ist alles allegorisch. Der Bräutigam ist Christus und die Braut ist die Gemeinde. Nein, nein, nein, nein. Also im Hohen Lied der Liebe sage ich euch mal, da redet der Freund und die Freundin. Das glaube ich nicht, dass die 60 Jahre alt waren oder 40. Die heißen mein Freund, meine Freundin. Die heißen nicht meine Frau und mein Mann. Die sind offensichtlich, also ich bitte euch, ich bin unschuldig. Ich kann nichts dafür. Die sind offensichtlich unverheiratet. Also lest mal Hohelied 3, die ersten Verse und Hohelied 5, die ersten Verse. Ich sage mal, was da drin steht. Mein Freund, komm mit mir auf das Feld, da werden wir uns der Liebe hingeben. Also ich weiß nicht, wie es euch geht, aber verheiratete Paare üben selten den Beischlaf auf dem Feld. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Kommt mit mir auf das Feld, da sind sie außerhalb der Kontrolle. Und da wollen wir uns, also mein Kollege hat mir immer gesagt, früherer Kollege von mir, wo ein Wille ist, da ist auch ein Gebüsch. Also, das ist Bibel. Ich sage nochmal, damit ihr die helle, klare Luft der Bibel atmen könnt, in Hiob, in Hohes Lied, 3 oder 5 heißt es, ich weiß jetzt nicht, was steht in 3 und 5, ich habe nicht mehr nachgucken können. Da heißt es, ich glaube in 5, 1 bis 3 oder in 3, 1 bis 3 heißt es, komm mein Freund in die Kammer meiner Mutter. Da wollen wir uns der Liebe hingeben. Ich möchte mal in Texas Bibelarbeit über diesen Text hören. Ja, aber die moderne Bibelwissenschaft, die die Bibel wirklich ernst nimmt, und diese Auswahlprinzipien, die konservative Brille mal runter, in der Bibel steht tausendmal mehr. Also nehmen wir mal diese Stelle, die wird nur in der Universitätstheologie wirklich gewürdigt. Ich habe noch keinen Hauskreis gesehen. Also da steht drin, komm in die Kammer meiner Mutter, da wollen wir uns... der Liebe hingeben. Jetzt sage ich euch mal, wie mit 98 Prozent, keiner weiß es genau, aber mit wissenschaftlichen Mitteln kann man diese Situation mit einem hohen Grad an Wahrscheinlichkeit, es spricht alles dafür und nichts dagegen. Also was ist da gemeint? Meistens haben diese Bauernhäuser eine Kammer für die Frau, da waren so Mehl und Speise und Spinnrad, also so Frauensachen waren da drin und es war der eine oder andere, der hat sich da Das war der einzige Raum, wo die Frau ein bisschen das Sagen hatte. Da sind die Männer eigentlich nie oder selten reingegangen. Und jetzt, wenn der Beischlaf, weil um den geht es. Ich kann nichts dafür. Also wenn der Beischlaf jetzt, das sind zwei Unverheiratete in der Bibel und diese Schrift steht in der Heiligen Schrift, da kannst du mit konservativer Ethik gar nichts mehr machen. Also wenn die jetzt sich der Liebe hingeben, 13,5 und 16,5 Jahre alt. dann kommt die Mutter rein. Das haben die zwei, die Tochter und die Mutter, vorher so verabredet. Wenn wir mitten im Geschlechtsverkehr sind, da kommst du einfach zufällig rein und siehst uns beim Geschlechtsverkehr. Das hat wahrscheinlich die Mutter mit ihrer Mutter auch schon so abgesprochen. Nämlich, wenn das so ist, Das ist der einzige Fall in der Bibel, wird in 3. Mose genau geklärt, dann darf sich dieser Mann von dieser Frau nicht mehr scheiden. Es gibt ein einziges Scheidungsverbot in der Bibel. Also jetzt tun wir mal Bibelarbeit machen, auf ein bisschen neuen Wegen. dass die Bibel ihr Wort sagen kann, ob es euch gefällt oder nicht, ob das euren Tellerrand sprengt oder nicht. Die Bibel muss sagen dürfen, was zu sagen ist. Also es gibt ein klares Gebot in der Tora, wenn Verlobte oder eben vor der Heirat miteinander schlafen und es gibt Zeugen in flagranti. dann muss dieser Mann diese junge Frau heiraten und darf sich von ihr ein Leben lang nicht scheiden. Das heißt, es ist eine Strafe für die Männer, aus Männersicht gesehen, weil das Scheidungsprivileg ist eines der wichtigsten Privilegien der Machos. Ein heutiger Ölscheich heiratet ein 16-Jähriger, macht mit seiner Jagd ein halbes Jahr eine Fahrt. Wenn er wieder zurückkommt, lässt er sich scheiden, heiratet die nächste 16-Jährige und beginnt wieder eine Fahrt. Er fremdgehen musste er nicht. Das ist das Scheidungsprivileg der Machos. Also jetzt tun wir mal Sexualethik treiben auf biblischem Niveau. Weil da kommen jetzt ethische Fragen. Alles andere war die Bibel ja wie bei den Römern, bei den Ägyptern, bei den Assyrern. Nein. Ein junger Mann, der das machen lässt, die haben natürlich darüber gesprochen, weißt du, da kommt meine Mutter rein und dann heiraten wir, dann darfst du dich aber dein Leben lang von mir nicht mehr scheiden. Also die jungen Männer, die das machen, die lieben wirklich ihre 13er-Halbjährige, weil sie verzichten auf ein Privileg. Das war illegal, illegal, gegen das Gesetz, aber es war legitim. Es war höchste Ethik. Du kriegst nämlich Ethik nicht gesetzlich. Das Leben kriegst du nicht in Gesetze. Ich werde nachher sagen, welche ethischen inneren Grundsätze es gibt, die wirklich tiefe Qualität haben. Aber die Leute wollen äußere Normen. Die wollen so ihre Regeln, dass sie genau wissen, wo sie dran sind. Nein, in der modernen Gesellschaft brauchen die jungen Leute eine selbstverantwortete Ethik. keine Gängelung durch äußere Normen. Obwohl, wo ist alles so, dann ist alles klar, dann klappt alles. Nein, nein, das ist Blimi. Also, kurzer Ausflug ins hohe Lied. Jetzt gehen wir wieder zurück, Heiratsalter 27. So, jetzt nehmen wir mal den leichteren Fall an, die beiden sind erwachsen. Also das erlebe ich an der PH ständig. Die, die so erste Liebespaare, gibt es ja zig an der PH. Ja, natürlich schlafen die alle miteinander. Ich fände das auch gar kein Problem. In einem bestimmten Rahmen, den ich gleich sagen werde. Also ich jammer da nicht, ich habe auch kein Bedürfnis, mit denen da belehrende Gespräche zu führen. Wie erwachsene Menschen ihre Erotik... ...gestalten, soll sich die Gemeindeleitung bitte raushalten und nicht so rumschnüffeln. Die Erotik... Ich sage euch mal ein grundsätzliches Beispiel. Jahrhundertelang in der Kirche hat man gelehrt, die Erotik muss genau kanalisiert werden. Also 117 Regeln mit schlechtem Gewissen flankieren, dass die Jugendlichen auch spuren. Ich habe jetzt vor ein paar Tagen gehört, dass ein 21-Jähriger, der in einem ganz frommen Elternhaus ist, dann... So Hausgemeinde, die nirgendwo angeschlossen ist, ist ein bisschen extrem, aber das kommt schon auch vor. Und die Mutter, die haben auch sieben, acht Kinder, und die Mutter vor allem, also er studiert Physik in einer großen Stadt, ich will nicht zu viel Einzelheiten sagen, ist also in einer großen Universität, studiert Physik und hat sich verliebt in eine Studentin und die in ihm erlebt ein wunderschönes Vierteljahr, aber die andere ist nicht christlich. Ich kann... die will jetzt mal so lang nach dem Vierteljahr, sie lieben sich ja, sind beide erwachsen, wo ist denn da das Problem? Die will jetzt so langsam Sex, gell? Aber er ist so umzingelt von furchtbaren Gewissenswissen, weil seine Mutter ständig sagt, du darfst du ja nicht vor der Ehe, also wie wenn das wirklich in der Ethik, dass Kinder verhungern. auf der Welt. Deswegen kümmert die Mutter nicht arg. Aber wenn ihr Sohn vor der Ehe in einer Liebesbeziehung mit einer Gleichaltrigen Sex hat, dann kracht für die Mutter, was ist denn das für eine perverse Ethik? Das ist doch pervers. Also jetzt hat sich die Freundin getrennt und er ist fix und fertig. Er wird demnächst mit mir ein Gespräch führen, weil er konnte mit ihr nicht schlafen vor lauter schlechtem Gewissen. Und die süße Studentin, die haben sich wirklich tief geliebt, die sagt, ich muss mich von dir trennen, du bist nicht ganz richtig im Gehirn. Das hört man dann, in den Kreisen immer nur die Fälle, die gelingen. Also jetzt stehst du vor so einer Wartezeit. Das ist ethisch. ein ernstzunehmender neuer Faktor, den du mit Bibelstellen überhaupt nicht bearbeiten kannst. Denn die Bibel kennt diese 13 Jahre Wartezeit nicht. Und der Körper blüht nun mal mit 18 bis 23 einmal erstärksten. Da kann ja auch nichts dafür. Und die Liebe ist ganzheitlich. Du kannst den, ich sag nachher schon, innere Maßstäbe, weil es geht mir gar nicht darum, jeder kann machen, was er will, es ist sowieso alles egal, das sind dann diese Karikaturen. Was ist die Alternative zur konservativen Ethik? Laissez-faire, nein, gar nicht. Ich bin für eine tief verbindliche, verantwortete Sexualethik. Viel tiefer, als es in konservativen Gruppen überhaupt möglich ist. Weil die sind durch rigorose Gewissensnormen, durch eine innere Polizei sowieso gegängelt. Wo ist denn da noch eine Ethik? Also, wenn junge Erwachsene sich kennen, das müssen alle selber rausfinden. Die Paare werden das schon merken, wenn es Zeit ist. Ich würde auch sagen, nicht gleich am dritten Abend ins Bett schlupfen. Das Körperliche sollte dem Seelischen nicht kilometerweit vorausgaloppieren. Das Seelische und das Körperliche müssen beieinander, sollen beieinander bleiben. Und die... die Paare mit Stil, mit Qualität, ob sie bekehrt sind oder nicht, es gibt da keinen Unterschied. Die Paare, die ein gewisses Niveau haben, schlupfen auch nicht sofort ins Bett. Und wenn es mal passiert, ist dann auch nicht groß schlimm. Also da muss man gar keinen Religionskrieg eröffnen. Also ich würde mal sagen, es ist vollkommen normal und es ist ethisch ohne jedes Problem. dass 19-Jährige, 20-Jährige, 22-Jährige, wenn sie sich einige Monate, Vierteljahr, halbes Jahr kennen und lieben und sie beide wollen, dass sie dann miteinander schlafen. Wunderschön, die Wonne der Sexualität ist eine der schönsten Erfindungen vom lieben Gott. Also ich sage euch, der liebe Gott, Brüte war der nett. Der hat ja alle Stellungen, die möglich sind, hat der liebe Gott ermöglicht. Was denkt ihr, wie der da manchmal oben lächelt? Es hat mal ein ganz Frommer gesagt, nur dass ihr es mal gehört habt, wenn er der Schöpfer gewesen wäre, dann hätte er die Fortpflanzung geistlicher geregelt. päpstlicher als der Papst, heißt doch herrlich, dass Gott, der war nicht Brüte, der war nicht verklemmt, sonst hätte er seine... Frauen und Männer irgendwie anders erschaffen. Die Schöpfungswohnne der Erotik hängt ja auch tief mit dem Glauben zusammen. Man kann tiefe Transzendenzerfahrungen in der Erotik machen. Manche Menschen, moderne Menschen, können Transzendenz gar nicht mehr anders erleben. Also bei Orgelspiel im Kölner Dom haben die keine Transzendenzgefühle mehr. Aber bei einem tiefen, wenn es so richtig knistelt... Da merken sie, es gibt ein Geheimnis. Es gibt eigentlich drei tiefe Geheimnisse, drei intime Fragen. Und das ist Gott, Erotik und Tod. Das sind die drei großen intimen Fragen, wo alles auf dem Spiel steht. Könnt ihr mich noch verstehen? Es war gerade zu leise. Also wenn jetzt zum Beispiel, noch ein weiterer Punkt, wenn die zusammenziehen, ich rede immer wieder mit Gemeindeleitungen von progressiven Freikirchen, die mir sagen, Herr Zimmer, 70% der evangelikalen Eierschalen haben wir Gott sei Dank hinter uns, aber Aufbau einer kompetenten Sexualethik ist uns noch nicht gelungen. Wenn jetzt unsere eigenen Kinder, die sind jetzt in dem Alter 17, 20 und so, wir eiern eigentlich rum. Ich weiß selber nicht genau, was wir sagen sollen. Ich sage, immerhin, ihr eiert wenigstens. Besser als diese rigorosen, panzerartigen Regeln. Ihr gebt wenigstens zu, dass es nicht so einfach ist. Und dann rede ich mit denen ein paar Stunden. Oder ich war vor einiger Zeit bei einem baptistischen Ehepaar, die durchaus mit der Gemeindeleitung zu tun haben. Und da habe ich mal ein paar Vorträge gehalten. Und dann... kommt der Sohn, 21 Jahre, mit seiner Freundin, geht hoch und sagt die Frau, ja, die Freundin übernachtet hier. Dann sage ich, wie redet ihr in eurer Baptistenkirche? Ja, wir reden gar nicht drüber. Über diese Fragen wird nicht geredet, aber weißt du, Siegfried, bevor mich mein Sohn anlügt. Und bevor er es im Auto oder im Wald, er steht ja zu seiner Freundin, er hat sie mir vorgestellt, dann ist uns lieber freikirchliches Elternpaar Jubilate. Die haben sich freigeschwommen aus dieser konservativen Gewissensherrschaft. Dann ist uns lieber bei uns daheim. Ich habe gesagt, super, super. Aber sie sagen, es ist nicht typisch, wir wissen es gar nicht, denn auch die anderen Elternpaare mit ihren Eltern, wir reden nicht wirklich offen. Also wir schaffen es nicht. Oh, was für ein Dilemma. Also wenn die zusammenziehen, ja warum nicht? Die Mieten sind sehr hoch. Es gibt viele Gründe, dass man nicht gleich heiratet. Auch wenn sie zusammenziehen, sich ehrlich lieben und hoffen, dass es was wird, das hat niemand in der Hand heute. Ja, auch wenn man heiratet, ist die Scheidungsquote bei 40 Prozent. Also auch dieser Verwaltungsakt auf dem Standesamt ist ja wirklich so entscheidend. Also die setzen zum Teil auf die Klingel. Also sie bekennen sich offen dazu, dass sie zusammen wohnen. Sie sagen es ihren Eltern, sie sagen es ihren Freunden, sie stehen öffentlich dazu. Jetzt frage ich euch wirklich auch, die ihr mir zuseht. Wo, könnt ihr mir mal sagen, ist da ein moralisches Problem? Ich weiß beim besten Willen nicht. Die sind beide erwachsen, sie wollen es beide, sie bekennen sich dazu öffentlich. Das ist wichtig, weil Werteklärung, was ist ein Wert? Value Clarification ist ein großes Forschungsthema in Harvard und in vielen Universitäten. Klären wir mal, was ist ein Wert? Ein Wert ist nur das, wozu du öffentlich stehst. Alles, was du heimlich machst. Aber öffentlich nicht drüber reden willst, ist kein Wert, das ist ein Unwert. Und Wert ist auch nur langfristig. Du kannst nie sagen können, meine wichtigsten Werte gelten aber nur für Hochsommer. Nein, die Werte gelten immer langfristig. Also ein Wert ist nur, wenn ich mich öffentlich dazu stelle und wenn Langfristigkeit mein Wunsch ist. Und das ist gegeben. Also wer will denn hier meckern? Wer will denn hier Bibelstellen zitieren? Hört doch auf, mit der Bibel konservative Irrtümer in eine moderne Gesellschaft zu setzen. Das hat keinen Wert. wenn ihr in euren konservativen Gruppen glücklich seid, Gott segne euch und mache euch selig, aber lasst den Rest der Christenheit in Ruhe. Gut, jetzt kommen noch so ein paar Schlussgedanken. Ja, mein Ziel und auch das meiner Kollegen, es gibt ja, kauft euch das Handbuch der evangelischen Ethik, ist vor zwei Monaten erschienen, super gut, tief, da kommt aber nicht bloß Sexualethik, da geht es erstmal los mit Wirtschaftsethik. Dann Rechtsethik. Wo gibt es denn das auf welcher Bibelschule? Rechtsart ist unheimlich wichtig. Politische Ethik, Sozialethik, da geht es dann um Gerechtigkeitsfragen, Weltverantwortung, Armut, das ist Sozialethik. Und dann kommt Ethik der Lebensformen. Früher hat man gesagt, Ehe und Familie. Das ist nicht ohne Grund, dass man dieses Eiern mit den gleichen Begriffen, weil das erweckt bei vielen nicht informierten Menschen zwangsläufig falsche Eindrücke. Und an diesen falschen Eindrücken liegt vielen Konservativen, bewusst oder unbewusst. Deswegen heißt es heute Ethik der Lebensformen. Okay? Gut, also jetzt noch zwei Punkte. Gibt es eine Schöpfungsordnung? Nein. Das ist ein konservatives Märchen. Es gibt Ordnung, überhaupt der Begriff Ordnung. Werdet barmherzig. werdet Friedenstifter, kämpft für Gerechtigkeit. Dieses Ordnungsdenken, also ja, es gibt eine Hausordnung und im Schwäbischen ist das Wichtigste die Kehrwoche. Da muss Ordnung sein. Ordnung hat sofort eine Tendenz zum Statischen, als ob sich das nicht ändert. Und auch eine Tendenz zum System, zu einem geschlossenen System. Nein, hört mit diesem geschlossenen Systemdenken auf bei der Bibel. Die Bibel ist kein geschlossenes System. Sie hat ungeheuer wertvolle Anregungen, Perspektiven, Horizonte. Sie vermittelt Orientierung, Anregung, Inspiration, aber sie ist kein Ordnungssystem. Also es gibt zwei Schöpfungserzählungen, aber das sind Erzählungen und kein dogmatisches System. Du kannst aus zwei Erzählungen, die ich sehr schätze, von denen ich sehr viel Inspiration erhalten habe, diese beiden Schöpfungserzählungen sind wirklich grundlegend, aber sie sind keine Dogmatik. Ehe gibt es überhaupt nicht in 1. Mose 1 und 2, gibt es nicht. Das ist eine fromme Manipulation. Es heißt zwar, der Mann wird Vater und Mutter verlassen, hört mal zu, es müssen ja immer die Frauen Vater und Mutter verlassen. Dieser Satz, der Mann wird Vater und Mutter verlassen, ist nie praktiziert worden. Er ist eine Ohrfeige für das Patriarchat. Denn die Frauen verlassen ja Vater und Mutter. Also ich sage euch, in der Erzählung ist Pfeffer drin, aber man muss seine Brillen abnehmen. Versucht einen unverstellteren Blick. raus aus dieser Prägung, die ja wie ein Gefängnis ist. Also es heißt, der Mann wird Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, ankleben und die beiden werden ein Fleisch sein. Da ist schon auch Sex gemeint. Ein Fleisch sein heißt im Hebräischen umfassend eine Lebensgemeinschaft sein mit Einschluss der Sexualität. Aber es geht dabei nicht nur um Sexualität. Übrigens werden gar keine Kinder erwähnt. In Genesis 2, Schöpfungsordnung nach konservativer Manipulation, steht nichts von Kindern da. Weil Sexualität ist auch ein Selbstzweck. Erotik hat seinen Sinn in sich selber und ist nicht nur Mittel zum Zweck, um Kinder in die Welt zu setzen. Das wird in Genesis 2 bereits gesehen. In Genesis 2 geht es überhaupt nicht um Ehe. Das ist biblisch. unhaltbar, ist auch in der Bibelwissenschaft seit Jahrzehnten aufgegeben. Sondern was zieht Mann und Frau so an, dass ein Mann Vater und Mutter verlässt, Großfamilie, und seiner Frau mehr Gewicht gibt wie seinen Eltern, das nenne ich Emanzipation, und seiner Frau anhängt. Das ist die Anziehungskraft der Geschlechter. Und das ist eine Schöpfungskraft. Das ist noch gar nicht Ehe. Adam und Eva haben ja nicht geheiratet. Standesamt gibt es da auch nicht. Sondern es geht darum, dass Mann und Frau sich unheimlich stark anziehen. Also es geht um die Anziehungskraft der Geschlechter, aber es geht nicht um Ehe. Also es ist ein völliger Irrtum, ein unbiblischer Irrtum. Denn die kulturelle, institutionelle Gestaltung... wird in 1. Mose 1 und 2 bewusst völlig draußen gehalten. Es geht nicht um kulturelle Institutionen. Wie dieser Geschlechterdrang zwischen den Geschöpfen Gottes, wie sie kulturell, institutionell geregelt werden, ist bewusst hier gar nicht Thema. Also redet bitte nicht mehr von Schöpfungsordnung, das ist ein konservatives Wunschdenken. Sie wollen ihr konservatives System pseudomäßig mit der Bibel untermauern, geht aber nicht. Geht nicht. Welche Maßstäbe haben wir für eine qualifizierte, humane, menschenfreundliche Sexualethik? Will ich euch drei Maßstäbe sagen. Ich habe sie vor allem von Helmut Gollwitzer, großer Lehrer von mir, Theologie-Professor in Berlin, jahrelang in sibirischer Gefangenschaft als junger Pfarrer. Er hätte heimgehen können. Adenauer und andere haben für viele sibirische Kriegsgefangene ein Heimkehrrecht erworben. Also Golwitzer hatte seine Fahrkarte nach Deutschland, nach einigen Jahren Kriegsgefangenschaft. Aber in dieser Nacht schreibt er, redet Gott zu ihm, ziemlich deutlich, wie er es auch nicht jeden Tag gehört hat. Und Gott sagt zu ihm, nein, du fährst nicht heim, die Sterbenden brauchen dich. Er bleibe bitte weiterhin freiwillig in sibirischer Kriegsgefangenschaft, dass du die Sterbenden begleiten kannst. Und Golwitzer hat weiterhin hunderte von sterbenden Menschen im Tod begleitet und die Beerdigung gehalten. Und das ist so ein Mann, das nenne ich ein Mann Gottes. Also das ist kein Pfiffikus. Helmut Golwitzer ist eine geistlich... bewährte Vatergestalt. Und er hat ein kleines Büchlein geschrieben, das Hohelied der Liebe. Das müsst ihr lesen, kann ich euch empfehlen. Das ist qualifizierte christliche Sexualethik in einer modernen Welt. Und er schreibt, es gibt eigentlich nur drei tiefe Grundsätze, mehr braucht man gar nicht. Diese äußeren Gebote und Regeln, die entmündigen, sondern ihr müsst selber herausfinden, was für euch wann dran ist. Das könnt nur ihr in eurem Gewissen. Gemeinsam mit euren Liebsten könnt ihr das gemeinsam herausfinden. Das ist eine tolle Suchaufgabe, die kann euch niemand abnehmen. Also, Goldwitzer sagt, das Körperliche sollte dem Seelischen nicht meilenweit vorausgaloppieren. Das wird langfristig, mittelfristig nicht gut. Da liegt kein Segen drauf. Ihr schadet euch selber. Zweitens, jetzt wird es ganz wichtig, probiere in sexuellen Dingen niemals jemanden zu etwas zu bringen, was er im tiefsten selber nicht will. Verzichte auf diesen Versuch. Das ist ethisch. Also Krieg in sexuellen Dingen, niemand rum. Durch Arrangement, durch Musik, Räucherstäbchen und weiß doch was. Nein, nein, der andere muss take your time. Es ist nicht immer die Frau, wie bei dem wirklich seelisch gestörten, bekehrten Christen, der so gestört war, dass diese wahrscheinlich völlig normal empfindende Studentin gesagt hat, jetzt ist er allein. Also probiere nicht, jemanden zu etwas zu bringen, was er im tiefsten selber nicht will. Das macht man nicht. Da liegt kein Segen drauf. Und die dritte Regel ist, erkaufe dein sexuelles Glück nicht dadurch, dass du lügst. Dass du eine Person austrickst, hinter dem Rücken. Da geht es jetzt vor allem um Ehebruch, aber nicht nur, auch bei vorehelicher Hausgemeinschaft. Also erkaufe dein sexuelles Glück nicht dadurch, dass du jemanden hintergehst und anlügst und der ist dann der Depp. Da liegt kein Segen drauf. Ich habe vor einiger Zeit mal einen Mann, der hat bei mir so gestanden, dass er seine Frau betrügt, schon monatelang, konsequent, obwohl diese Frau selber zum zweiten Mal verheiratet war, weil sie schon einmal betrogen wurde. Und dann habe ich zu diesem Mann gesagt, du spielst aber ein sehr gefährliches Spiel. Da sagt der Mann, ich kann nicht aufhören. Das ist so toll, der Sex da mit dieser anderen. Und die will es ja vor allem, die will es mehr als ich. Man kann sich das immer ein bisschen so zurechtlegen. Und da habe ich nur gesagt, stell dir mal den Fall. stell dir mal den Fall vor, dass es rauskommt. Auch furchtbar, Kinder, es wäre eine Katastrophe. Und meine Frau ist ja schon mal so verletzt worden. Ich habe gesagt, ich habe Sorge, dass das innerhalb von einem Vierteljahr so regelmäßig, wie ihr das macht, in der gleichen Stadt, das ist ein ganz hohes Risiko. Aber er hat gesagt, ich kann nicht aufhören. Gut, dann haben sie mal Sex im Auto und das Handy ist an, aus Versehen. Der Mann von ihr hört ihren Geschlechtsverkehr im Auto. Er war aber dann die Kacke am Dampfen. Und da war wirklich viel los. Er hat mir später gesagt, Siegfried, ich war wie in einem Wahn. Ich könnte mir heute im Rückblick selber ohrfeigen. Jetzt bin ich aufgewacht. Ich habe die beiden in einer katholischen Kirche, wo niemand da war, offene Tür, haben wir uns zu dritt ganz vorne hingesetzt und die beiden haben sich erneut ihr Ja-Wort gegeben. Da hat er aber Glück gehabt. Ja, ja, ja, Entschuldigung. Immer wenn es so existenziell wird, neige ich zu einem meditativen Ton. Oder ein Freund von mir geht fremd, es kommt raus. die Ehe hängt am seidenen Tuch, er ruft mich dauernd an und jammert, wie schlecht es ihm geht. Und dann sage ich zu ihm, also Hugo, der heißt nicht Hugo, Hugo, hör auf mit deinem beschissenen Selbstmitleid. Das nützt dir nichts, das nützt deiner Frau nichts, das nützt deinem lieben Gott nichts. Hör auf mit deinem bescheuerten Selbstmitleid. Hast du doch selber eingebrockt. Später hat er sich bedankt. dass ich so ernst mit ihm geredet habe. Irgendwie ist er dann auch aufgewacht. Also, das ist nicht gut. Jetzt will ich aber, Martin, habe ich noch fünf bis acht Minuten? Ja. Die Antwort habe ich gehofft. Jetzt sage ich euch noch ein paar Beispiele zum Schluss. kommt ein Student zu mir in die Sprechstunde, Herr Zimmer, kann ich mal unter vier Augen in der Sprechstunde, da weiß ich immer schon, jetzt kommt was. Also, sage ich, ja, bitte setzen Sie sich hin. Kaum ist er gesessen, Herr Zimmer, ich habe die falsche Frau geheiratet. Aber wirklich verzweifelt. Ihr könnt lachen. Ich muss ja auch irgendwie lachen. Aber der ist da gehockt wie ein Häufchen Elend. Da sage ich, was, Sie haben die falsche Frau geheiratet? Sind Sie sich da ganz sicher? Ja, Herr Zimmer, ganz sicher. Wie alt sind Sie? 23. Und jetzt erzählen sie mal. Jetzt erzählt er also christliche Gruppe und dann in einem Chor gesungen und dann kam es ein bisschen so zum Sex und dann... Eltern, Chorleiter, also heiratet, alles in Butter, einfach heiraten. Heirat ist die Allerweltslösung in dieser primitiven Ethik. Die frühe Ehe hat aber die höchste Scheidungsquote, Scheidungsquote von über 60 Prozent, weil sich Menschen zwischen 20 und 30 heute, in der Antike ist ein Schuster so ein Schuster, Bäcker so ein Bäcker, man heiratet und ab 20 ändert sich nichts mehr. Aber heute ändert sich alles. Also habe ich gesagt, jetzt sagt der Herr Zimmer, was soll ich machen? Überlegt mal, was hättet ihr denn? Er erzählt also, ja, meine Frau ist ein Jahr jünger, 23, 22. Sie will jetzt den Beruf nicht nennen, weil könnte man als negativ empfinden. Also sie hat kein Abitur, was ja wirklich keine Schande ist. Diese Arroganz der Abiturienten und diese Komplexe derer, die kein Abitur haben, ist auch ein sensibles Thema. Das Fass will ich jetzt nicht aufmachen. Also auf jeden Fall, Herr Zimmer, aber jetzt bin ich an der PH, 80 Prozent Mädchen, Studenten. Ah, die sind ja noch... viel hübscher und außerdem können sie auch noch Französisch. Also jetzt hat er gemerkt, an der PH, der kommt ja irgendwo so vom Land, jetzt ist er im Duft der großen weiten Welt, sieht diese hübschen Frauen, sportlich, emanzipiert, gebildet, jetzt hat er gemerkt, ich habe die falsche Frau, Kai Rathen. Jetzt sagt er mir, Herr Zimmer, was soll ich machen? Also ich will das mal öffentlich sagen, ich habe öfter solche Gespräche, ich kriege das ja ab. Diese vermurkste, konservative, scheinheilige Ethik, die kriege ich ab. Dann habe ich gesagt, also gut, dass Sie sich das eingestehen, jetzt müssen wir ganz cool bleiben. Ich weiß auch nicht, was ich tun soll, ich bin ja nicht Ihr Papa, wir durchdenken mal die Sache ganz offen. Haben Sie schon mal mit Ihrer Frau darüber geredet? Nein, die weiß nichts. Dann habe ich gesagt, also irgendwann müssen Sie anfangen, mit ihr ganz offen darüber zu reden. Aber jetzt, Sie sind 23, habe ich gesagt, es kommt auf ein Jahr nicht an. Jetzt sind Sie nun mal verheiratet, jetzt braucht Ihre Ehe... jede Chance, die sie verdient. Also wenn sie je aus der Ehe aussteigen wollen, das weiß sie nicht, wird sich finden. Dann brauchen sie ein ganz klares, gutes Gewissen. Sie brauchen den Rücken frei, um neu durchstarten zu können. Und das können sie nur, wenn sie mit ihrer Frau viele ehrliche, offene Gespräche führen, auch darauf hören, was ihre Frau sagt. Und dass sie ihrer Ehe jede Chance einräumen. Jede Ehe verdient jede Chance, die möglich ist. Und da braucht man mindestens ein Jahr. Also das müssen sie jetzt schon investieren. Also gut, er hat das alles so, es hat ihm eingeleuchtet. Über ein Jahr später. Er hat auch gesagt, er muss nach Spanien, Gastsemester, seine Frau kommt mit. Da habe ich gesagt, super, das ist ein guter Zufall. Könnt ihr mal unter euch, ohne die ganzen hübschen PH-Studierenden, könnt ihr mal in Barcelona oder wo ein halbes Jahr euch mal wirklich finden. Also nach ungefähr anderthalb Jahren hat er Examen gemacht bei mir. Ich habe mich wieder erinnert, das ist doch der Typ von damals. Nach der Prüfung bin ich zu ihm hin und habe gesagt, also Herr Sowieso, wie sieht es denn aus? Dann hat er gesagt, ja Herr Zimmer, ich habe das so gemacht. Wir haben ganz oft geredet, aber meine innere Gewissheit hat zugenommen, dass das ein Fehler war. Ich bin unter pseudokristlichem Gewissensdruck. in diese Ehe gedrückt worden. Und meine Frau auch, die singt auch in dem Chor. Und ich habe übrigens auch gesagt, eine wichtige Frage, wenn Sie wirklich herausfinden wollen, ob die Ehe gut gegründet ist, fragen Sie sich mal, freuen Sie sich bei dem Gedanken, mit dieser Frau die nächsten 40 Jahre zusammenzuleben? Freuen Sie sich bei dieser Vorstellung? können sie innerlich mit Freude sagen, ich möchte mit dieser Frau alt werden. Er hat gesagt, Herr Zimmer, die Frage war wirklich mein Kriterium, es war Horror. Wenn ich mir gedacht habe, dass wir, er hat gesagt, Herr Zimmer, es ging nicht, es ging nicht. Meine Frau hat am Anfang schwer darunter gelitten, aber sie hat es im Laufe des Jahres eingesehen, wir sind jetzt getrennt und demnächst wird die Scheidung sein. Dann habe ich ihm nur noch gesagt, Herr, sowieso nicht gleich unter der nächste Rockzipfel schlupfen. Es gibt eine Scheidungsforschung, die ist ganz wichtig. Über 40% aller Ehen werden geschieden. Die Frühehen noch viel größer. Die sind sehr instabil. Die Scheidungsforschung besagt, es gibt drei bis vier Hauptgründe für Scheidungen. Der erste Grund ist ein Wechsel aus der Elternwohnung direkt in die Ehewohnung. Bei jungen Frauen ist das manchmal so ganz schlecht. Ganz schlecht. In der Antike war das normal. Die sind alle aus der elterlichen, hopfen sie in die eheliche. Nein, lebt erstmal ein, zwei, drei Jahre selbstständig, selber einkaufen, Wäsche waschen, nicht mehr im Hotel Mama, selber Brot einkaufen, selber Wäsche waschen, sich ein Wochenprogramm aufbauen. Wechselt nicht aus der elterlichen in die eheliche Wohnung, ist ein Hauptscheidungsfaktor. Zweitens, sofort Kinder. Ich kenne auch Frühehen, wo manche sagen, ja, ich würde es vielleicht nochmal machen. Übrigens auch bei den Frühehen, auch bei denen, die halten. Es gibt auch Frühehen, die halten. Aber da ist auch interessant, wenn man diese Frühehen, wenn sie dann 40 sind, nochmal fragt, würdet ihr es nochmal so machen? Da zögern sie. obwohl es doch gut gegangen ist. Und die andere Frage, findet ihr das ein gutes Modell für die meisten? Dann sagen sie nein. Also diese Fragen hört man im konservativen Lager auch nicht. Selbst bei den Frühen, die klappen, blicken die nach 15 Jahren ziemlich kritisch zurück. Muss man auch ein bisschen ethisch berücksichtigen. Ich habe immer wieder ein Seminar angeboten mit Kollegen zusammen, immer zu zweit. Meine persönliche Glaubenskarriere. Und da musste man sich persönlich anmelden. Und da ging es immer darum, wie kann ich mein persönliches Glaubensverhältnis zu Gott, meine Gottesliebe, meine Jesusliebe, wie kann ich sie verbinden mit der modernen Bibelwissenschaft, mit der Universitätstheologie. Das geht durchaus. das tut sich sehr gut. Und da waren also immer nur 20, 25 Teilnehmer. Und ich habe es öfters erlebt, Eine einzige Teilnehmerin war schon verheiratet, weil man erzählt dann aus seinem Leben, jeder kommt mal dran und da sagt die 23-Jährige als Beispiel, ich bin schon verheiratet seit einem halben Jahr, ich bin ganz glücklich, ich bin gläubige Christin, mein Papa ist Pastor, also das habe ich gut gemacht, die hat sich selber ein bisschen Mut zugeredet, ich bin ganz glücklich verheiratet. Ich habe es aber jedes Mal gehört, dass 95 Prozent... der anderen Studierenden, gerade auch der Frauen, die zum Teil 25, 26 waren, die haben alle aus tiefstem Herzen gesagt, würde ich niemals machen. Ich fühle mich jetzt eigentlich, wenn du heutige 20-Jährige anguckst, die sind noch zum Teil so kindlich, weil sie so geboren, kleinbürgerlich, Klaviersturm, Ponyreiten. Ich sage euch eine. Und eine 16-Jährige in der Antike, die hat keine andere Wahl gehabt, aber eine heutige 20-Jährige, meint ihr wirklich, dass die reif ist zur Ehe? Wie wird sie mit 30 darüber denken? Gut, ihr Lieben, es war ein Versuch. Das konservative, ethische Modell. überzeugt in einer modernen Gesellschaft nicht mehr. Sie müssen dann nachhelfen durch ein bisschen Druck, durch ein bisschen schlechtes Gewissen und durch komische Bibelzitate. Aber die Bibel kennt dieses Problem gar nicht. Es ist ein ernstes, tiefes, vollkommen neues ethisches Problem, diese Wartezeit mit blühendem Körper und in der modernen Gesellschaft Kann man nicht einfach sagen, wenn ihr anständig seid und dem lieben Gott gehorchen wollt, dann wartet ihr 14 Jahre. So steht es in der Bibel. Nein, das geht nicht.