Der Wirecard Skandal und die Flucht von Jan Marsalek
Jul 16, 2024
Der Wirecard Skandal und die Flucht von Jan Marsalek
Hintergrund der Geschichte
Am 19. Juni 2020 rast ein Taxi zum Flugplatz Föslau bei Wien.
Fahrgast: gut gekleideter Mann, zahlt 7920€ bar, ohne Quittung.
Flug: kleine Cessna Citation Mustang, Modell 510.
Abflug um 20:03 Uhr, Passagier: Jan Marsalek, bedeutende Figur eines großen Wirtschaftsskandals.
Wirecard's Aufstieg und Fall
Gegründet 1999: Deutsche Antwort auf Silicon Valley, vergleichbar mit PayPal.
Anfänge: Zahlungen für Porno- und Glücksspielseiten, später seriösere Kunden.
2018: Größer als Deutsche Bank.
18. Juni 2020: Ernst & Young Wirtschaftsprüfer entdecken einen Finanzloch von 1,9 Milliarden Euro.
Rücktritt: Vorstandsboss Markus Braun tritt zurück.
Ermittlungen: Festnahme von Markus Braun und weiteren Führungskräften.
Flucht von Jan Marsalek
Dezember 2022: Großprozess, Marsalek bleibt aber auf der Flucht.
23. Juni 2020: Marsalek reist von Manila nach China, ohne auf Überwachungskameras erkannt zu werden.
18. Juni: Marsalek in Münchner Restaurant mit österreichischen Kontakten, plant Flucht über Belarus.
Marsalek's Verbindungen und Aktivitäten
Villa in München: Treffpunkt für Marsalek und zwielichtige Tätigkeiten, u.a. Planungen mit Agenten und Militärs.
Russland: Mehrfache Reisen, Kontakte zum russischen Geheimdienst und zur Wagnergruppe.
Neues Leben in Russland: Unter neuer Identität, Spionagetätigkeiten.
Identitätswechsel: Verwendung mehrerer falscher Pässe und Decknamen.
Weltweite Verfolgung
Ermittlungen: Deutsches BKA, Europol, und Interpol intensiv beteiligt.
Behördenvollzug: Durchsuchung von Marsaleks Besitz, Dienstreisen ins Ausland (Singapur, Dubai, Russland).
Spionage: Marsalek als russischer Spion, Informationen von Wirecard an russischen Geheimdienst weitergeleitet.
Letzte Hinweise und mögliche Aufenthaltsorte
Juli 2023: Brief an deutsche Justizbehörden, Marsalek beteuert Unschuld, keine Ortsangabe.
Dubai: Vermuteter aktueller Aufenthaltsort, Arbeiten für Wagnergruppe nach Prigoschins Tod.
Neue Recherchen: Verbindungen zu russischen Geheimdiensten über Liebesbeziehung sowie Nutzung gefälschter Pässe.
Fazit
Die Jagd nach Marsalek bleibt intensiv; er zählt zu den meistgesuchten Männern weltweit. Der Wirecard-Skandal hat weitreichende Konsequenzen und Verbindungen zu internationalen Geheimdiensten und dubiosen Geschäften.