Der Grundpfeiler für den Vermögensaufbau ist bei mir mein 70-30 Aktien-ETF-Weltportfolio. Ganze 10 Jahre lang schon, über 120 monatliche Sparraten gingen von mir hier schon rein. Ich bin gefühlt verheiratet mit dem Drum. Aber nicht nur ich empfinde große Freude an dieser Möglichkeit, mein Geld für mich arbeiten zu lassen, denn in Deutschland sind Investmentfonds Gott sei Dank auf dem Vormarsch. Es scheint fast so, als würde Deutschland von der Sparbuchfraktion auf immer mehr den Aktienzug aufspringen.
Eine wirklich gute Entwicklung, wie ich finde. Anleger wissen nämlich vor allem die Hauptvorteile von ETFs zu schätzen. Kostengünstig, renditestark, passive Anlageform, gepaart mit breiter Risikostreuung, ohne Aufwand.
Wenn man das jetzt so liest, dann könnte man sich denken, Wahnsinn, das ist ja der heilige Gral der Geldanlage. In Bayern würde man sagen, die eierlegende Wollmilchsau. Aber es gibt natürlich wie immer auch ein paar Stolperfallen und Nachteile, die man vermeiden sollte, im Thema ETF sparen.
Und genau diese schauen wir uns heute einmal an. Viel Spaß also mit dem Video. Bevor wir loslegen, an dieser Stelle wie immer der Hinweis, dass alles in diesem Video hier keinerlei Anlageberatung ist und nur meine persönliche Recherchearbeit.
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Der erste Fehler, den man öfter sieht, ist, dass ETFs nicht so genutzt werden, wie sie eigentlich gedacht waren. Denn nur weil die Vorteile, die wir uns gerade schon angesehen haben, auf der Produktebene also dem ETF an sich funktionieren und vorherrschen, muss das nicht gleich auch für die Anlegerebene gelten. Was meine ich damit genau?
Naja, schauen wir uns mal den Punkt langfristiges Investieren und Vermögensaufbau betreiben an. Dafür eignet sich ein ETF prinzipiell schon. Aber auch nur dann, wenn Buy and Hold betrieben wird, also kaufen und liegen lassen. Kein aktives Hin-und Hergetrade.
Die langfristig, zumindest historisch bedingte, solide Rendite von ETFs kam ja erst über einen sehr, sehr langen Zeitraum hinweg. Von dem Durchstehen von vielen Schwankungen nach oben und unten. Wer nun aktiv mit ETFs handelt, hat hier vielleicht einen Nachteil.
Warum sind denn ETFs eigentlich so beliebt geworden? Und warum haben diese aktiv gemanagte Fonds immer mehr verdrängt? Einmal natürlich wegen den wesentlich geringeren Kosten und keinen Ausgabeaufschlägen.
Aber eben zum anderen, weil wissenschaftlich bewiesen wurde, dass die wenigsten Fondsmanager es geschafft haben, über einen sehr langen Zeitraum hinweg den Markt zu schlagen, also out zu performen. Wenn du jetzt aktiv hin-und hertradest, also als Anleger das selbst machst, könnte es dasselbe Endresultat haben. Das geht auch ein bisschen in den Punkt passive Geldanlage mit rein.
In Theorie ist der monatlich blinde Sparer, der die Marktsituation und Newslage und so weiter einfach ausblendet und stumpf investiert, komme was wolle, der der eigentlich 100% rational anlegt. Wenn man jetzt aber beispielsweise nicht nur aktiv tradet und verkauft, sondern auch mit dem Einstieg abwartet, bis der große Crash kommt, überhaupt erstmal zu kaufen, macht er genau denselben Fehler wieder. Ich habe hierzu sogar mal ein Video gemacht, um die Hintergründe zu analysieren. Einmal kaufen vs. langsam in den Markt reingehen. Anbei nochmal verlinkt.
Funktionalität und Pflegeleicht kann man ebenfalls von der Grundidee von ETFs abkommen. Wenn man einmal im Thema ETF drin ist, braucht es maximal ein paar Minuten pro Quartal, um sich mit dem Thema zu befassen. Und mehr Zeit, die man dann überhaupt reinstecken würde, wird auch nicht direkt mehr Rendite bringen.
Fast sogar im Gegenteil. Denn außer natürlich, man macht den nächsten Fehler und weicht von der pflegeleichten Buy-and-Hold-Strategie ab und jagt den Renditen von Hype-ETFs hinterher. Wie zum Beispiel den ARK-ETF von Katie Wood, die nun einige Jahre später sogar schlechter gelaufen sind als der breite Weltmarkt. Und das schneidet auch gleich in den nächsten Punkt mit rein.
Denn Welt-ETFs wie MSCI World, Emerging Markets oder All World haben tausende Aktien drin. Wenn man nun aber wieder auf Sektorwetten wie Cannabis, Cybersecurity oder Länderwetten runtergeht, hat man wieder nur eine Handvoll an Aktien mit dabei, mit Klumpenrisiko. Man muss sich auch einfach bewusst machen, dass das Wachstum und die Beliebtheit von ETFs nicht jedem schmecken. Es gibt keine Provisionen mehr, keine teuren Gebühren und Berater.
Selbst die Broker verdienen an kostenlosen Sparplänen kaum etwas. Kein Wunder also, dass die Finanzindustrie Sachen wie ETFs im Versicherungswandel, gehebelte ETFs, Faktor-ETFs und vieles weitere auf den Markt bringt. Ein weiterer Fehler, den man auch nicht machen darf, ist zu denken, dass ETFs in Anführungszeichen sicher sind.
Ein ETF-Sparer sieht zum Beispiel den Wirecard-Absturz und die Insolvenz davon. Ein ETF-Sparer sieht, wie die ganze Asset-Klasse, Bitcoin und Kryptowährungen teilweise stark nach unten fliegen. Und lacht sich dann natürlich ins Fäustchen, weil ihm wäre das ja nicht passiert.
Denn ETFs sind breit aufgestellt und eine sichere Sache. Aber ist das wirklich so? Am Ende des Tages ist ein ETF ja immer noch ein Sammelsurium an Aktien.
Daher hat man auch erstmal dieselben Risiken wie Aktien an sich. Klar, der ETF schützt für Einzelaktienrisiken wie Komplettausfällen und so weiter. Aber beispielsweise das Thema Volatilität, was viele Anleger mit Risiko gleichsetzen, kann auch ein ETF nicht rausnehmen. Denn auch weltweite Aktienindizes schwanken stark.
Im Mittel ist die Rendite historisch bedingt zumindest immer ganz gut gewesen, aber das heißt nicht, dass es nicht mal extrem krasse Jahre dabei sind, wo es auch nach unten rauscht. Das muss man sich einfach bewusst machen. Allem auch, da ETFs ja oft das Erste sind, was einem Anfänger im Thema Vermögensaufbau geraten wird. Ey, nimm doch einfach mal den MSCI World, führ das Erbe deiner Oma her. Denn diese ETFs sind ja schließlich mit lauter Vorteilen versehen und sicher.
Und zack, gibt es dann ein paar Jahre, wo minus 30 bis minus 40 Prozent in der Tagesordnung sind. Und der Anleger ist für immer von der Börse verbrannt worden. Am Ende zählt nur, dass es weniger Verlustjahre als Gewinnerjahre gibt. Und die Verluste geringer sind als die Gewinne.
Aber Volatilität ist eben vorherrschend. Ist nicht ein Direktrisiko an sich, aber fühlt sich oft so an, vor allem für neue Anlieger. Ein weiterer Punkt, den man beachten sollte, ist, dass ETFs nicht so oft gewechselt werden. Das klassische Tagesgeld-Hopping kennt vielleicht noch der eine oder andere von euch aus der Zeit, als es keine Zinsen gab. Heute ist das ETF-Hopping geworden.
Die Gründe dafür könnten vielfältig sein. Beispielsweise ist der Sparplan doch nicht mehr kostenlos bei dem Broker, weil eine Aktion ausgelaufen ist. Oder zwei ETF-Anbieter verschmelzen. Oder es gibt einen ganz neuen ETF mit besseren Konditionen.
Es ist ja auch völlig normal, denn die ETF-Szene ist noch nicht wirklich groß. Und das große Wachstum, das wir aktuell sehen, kommt immer mehr. Eine ganze Branche im Wandel quasi.
Schaut mal an, wo wir vor 10 Jahren noch standen. Das Thema ist noch in den Start schon, auch wenn es sich oft nicht so anfühlt. Eher alteingesessene Banken stoßen jetzt teilweise in den Bereich ETF vor, nachdem ihre aktiven Vorprodukte einfach immer mehr out geworden sind.
Und jeder will natürlich auch im ETF-Hype mitverdienen. Was für uns Anleger erstmal eine gute Sache ist, denn Wettbewerb stärkt das Geschäft. ETFs werden so immer günstiger, optimierter, steuerlich besser aufgesetzt und so weiter. Bei diesem Punkt sage ich also nur, nicht überstürzt handeln. ETFs sind eine gute Sache, auf 10, 20 und 30 Jahre Anlage dauert.
Da muss ein Wechsel gut überlegt sein. Meine Empfehlung ist, wie ich es selbst mache, alle paar Jahre einfach mal zu schauen, ob es was Neues am Markt gibt oder Besseres. Und ob mein aktueller Setup noch gut funktioniert. Und es muss ja auch nicht immer direkt ein Verkauf von ETF A sein und ein Neukauf von ETF B. Denn das löst ein steuerliches Ereignis aus, was langfristig zum Nachteil werden kann. Eine gute Idee ist also auch, wenn man in den ETF wechseln möchte, nicht direkt den alten zu verkaufen, sondern einfach nur die Sparraten ruhen zu lassen und nur noch in den neuen ETF zu besparen.
Ein weiterer Fehler, den man auch immer mal wieder sieht, sind Überlappungen und Überschneidungen in den ETF-Zusammenstellungen. Schaut man sich mal den MSCI World und den Merchant Markets an, sieht man, dass 0,0% der Titel in beiden ETFs gleichzeitig enthalten sind. Das ist ja auch logisch, weil sie sich perfekt ergänzen.
Einmal entwickelte Länder und einmal Schwellenländer. Nun ist aber oft der Fehler, dass gegen den Grundsatz nicht für komplizieren verstoßen wird. Einmal will ich zum Beispiel auf die Welt setzen, aber hey, Europa ist solide, da möchte ich etwas übergewichten mit einem Stock 600 Index.
Dann noch ein Fokus auf Indien, da gefällt mir die Wirtschaftsperspektive. Asia-Pacific als Chance generell ebenfalls noch mit dazu. Aber A, bitte alles ohne China, denn ich mag die geopolitische Spannung nicht. Was könnte hier jetzt das Problem sein?
Nehmen wir mal einen sehr einfachen Fall an. Ein Anleger nimmt den MSCI World, will aber als Renditebooster noch den S&P 500 dazunehmen. Ganze 486 Positionen, also Aktien von Unternehmen, sind in beiden ETFs gleichzeitig drin.
Denn 97% vom S&P 500 sind auch im MSCI World drin. Mit der Market Cap gewichtet, kommt man so auf eine Überschneidung von knapp 70%. Das heißt, diese Zusammensetzung der ETF bringt wirklich kaum einen Mehrwert.
Man kauft gefühlt dieselben Aktien einfach doppelt. Apple, Microsoft, Nvidia und Co. Hier könnte man sich also die Frage stellen, ob diese Kombination überhaupt nötig ist.
Oder ich nehme zum Beispiel einen MSCI World, nehme noch einen NASDAQ 100 dazu und einen Sektor-ETF auf dem Bereich Informationstechnologie. Hier habe ich jetzt erneut wieder fast dieselben Titel drin. Außer unnötiger Komplexität und potenziell höheren Gebühren gewinne ich fast gar nichts. Und die Diversifikation ist auch gar nicht mehr. Ein einziger All-World-ETF hat ja bereits fast alle Unternehmen der Welt drin, die börsengelistet sind.
Nur weil man jetzt mehr ETFs von der Anzahl nimmt, ist man in Summe nicht breiter aufgestellt. Ein weiterer Fehler ist, dass die Vorwährung zu ernst genommen wird. Das ist quasi die Währung, in die der ETF notiert und aufgesetzt ist und eine der vielen Kriterien, die man bei der ETF-Auswahl betrachten kann.
Und es ist auch erstmal gut zu denken, dass dies eine Relevanz hat, denn die meisten ETFs notieren in US-Dollar und das Währungspaar Euro-US-Dollar schwankt teilweise schon enorm. Aber ich persönlich beachte es nicht wirklich, dass meine ETFs alle in US-Dollar sind und ich sage euch jetzt auch warum. Zuerst einmal ist mein Broker in Deutschland und rechnet alles automatisch in Euro für mich um. Ich sehe im Zweifel also gar nicht, dass der ETF an sich in US-Dollar notiert. Und was will ich eigentlich dagegen machen?
Die einzige Lösung wäre, einen Hedge-DTF zu besparen, um die Währungsschwankungen abzusichern. Aber erstens haben diese generell höhere Gebühren und zweitens ist das Glaskugel lesen. Wer weiß schon, welche Währung sich wie entwickelt. Wenn man es sich mal genauer überlegt, ist ein ETF, der weltweit streut, eh schon in verschiedenen Währungen diversifiziert.
Nehmt mal ein Portfolio, das die gesamte Welt abdeckt. Dort ist zum Beispiel eine Firma aus Amerika drin. die aber ihre Produkte in Afrika, Südamerika, Europa und Indien verkauft und dort also in Fremdwährung ihre Umsätze macht. Wenn das Geld jetzt ins Headquarter transferiert werden soll, finden lauter verschiedene Währungsumrechnungen statt, mit Rupia, Euro, Yen, Rand und Co. An ganz anderer Stelle nochmal weitere Umrechnungen, wenn die Umsätze aus aller Welt in der Heimatbilanz in US-Dollar umgerechnet werden müssen.
Da ist so so viel Währungsthematik mit drin, dass es langfristig kaum ins Gewicht fällt und man nicht beachten sollte. Eine andere beliebte Thematik ist, dass man zu penibel auf das Thema Kosten schaut. Das wird jetzt erstmal etwas voll wunderlicher klingen, denn das Rausnehmen von Kosten aus der Investmentstrategie, was ja auch durch ETFs ermöglicht wird, ist einer der größten Hebel jemals. Während die ETF-Kosten gerade einmal der Bruchteil von einem einzigen Prozent sind, kommen wir ja von einem Niveau, wo 5% Ausgabeaufschlag und 2% jährliche Kosten bei aktiven Fonds an der Tagesordnung waren. Wie enorm das eigentlich die Rendite behindert hat, zeigt das folgende Beispiel auf.
400 Euro Sparrate pro Monat, 40 Jahre lang angespart, in einen Welt-ETF mit 7% Rendite pro Jahr. Bei gar keinen Kosten hätten wir am Ende ein Gewinn von 802.000 Euro. Bei 0,3% Kosten würden uns so 80.000 erstmal davon entgehen. Bei 1,8% Kosten im Schnitt ist fast die Hälfte am Ende weg.
Aber warum ist das jetzt eigentlich so viel? Weil der Zinseszins hinten raus immer mehr beschnitten wird. So wird aus einer Kostenquote von in Anführungszeichen nur 1% pro Jahr einfach mal 30-40% weniger Gewinn am Ende der Spardauer.
Prinzipiell ist es also erstmal eine super Sache, die Kosten zu fokussieren und hoch zu gewichten in der ETF-Auswahl. So haben auch alle Meine-Welt-ETFs maximal 0,2% TER pro Jahr. Aber nun müssen wir etwas aufpassen.
Die TER ist nämlich nur eines der Kriterien, die man bei der ETF-Auswahl beachten kann. Man sollte also die anderen Kriterien nicht ignorieren und nur blind auf die TER schauen. Steuerliche Aspekte, Ausschüttung oder Tesorierer, Fonddomizil und Fondgröße sind ebenfalls wichtig. Meine High-Level-Meinung ist, alles unter 0,3% pro Jahr ist top bei der TER.
Ich selbst würde jetzt nicht ein ETF wechseln. nur weil die TER zum Beispiel um 0,02% besser ist woanders. Ein anderer wichtiger Punkt ist auch, dass oft die Kostenstruktur eben genau in diesem Fall nicht im Detail verstanden wird.
Hier muss man jetzt aber fairerweise sagen, das ist schon Feinjustierung. 99% der Folge werden über langes, permanentes Sparen mit hoher Sparrate gemacht. Das, was wir uns jetzt gleich anschauen, ist dann das letzte i-Tüpfelchen an Optimierung.
Die TER, Total Expense Ratio, ist also die Kennzahl, die alle hernehmen, um zu vergleichen, ob ein ETF günstig oder teuer ist im Vergleich zu anderen. Die Kosten sind dann quasi ein Prozentsatz, der jährlich vom ETF-Vermögen entnommen wird. Man sieht diese Kosten also erstmal gar nicht auf irgendeine Abrechnung oder sowas. Aber das sind, obwohl Total im Namen steht, nicht alle Kosten, die eigentlich anfallen. Auf Anlegerebene zum Beispiel fallen ja noch Kosten wie für die Orderausführung, Sparplangebühren und Co. an und auch andere mögliche Depotgebühren.
Aber auch beim ETF an sich haben wir noch weitere Unterschiede je nach Anbieter oder Produkt mit drin. Beispielsweise gibt es ja ETFs, die nicht alle Aktien aus dem eigentlichen Index nachkaufen. sondern nur die wichtigsten.
Diese kann mal also besser oder mal schlechter laufen, je nachdem wie glücklich die Auswahl getroffen wurde. Manche Anbieter haben auch Vordomizile mit mehr Möglichkeiten, Quellensteuern zurückzufordern wie andere. Manche verleihen die Aktien im ETF und können nochmal extra Rendite machen, andere machen das nicht. Durch Umschichten von Aktien mit Ziel der Indexanpassung können dem Anbieter ebenfalls Kosten entstehen.
All diese Effekte übersetzen sich in Summe dann in die Performance des ETFs, die eben von der Performance des nackten Index abweichen kann. Und genau dieser Unterschied wird als TD bezeichnet. TD steht hier für Tracking Difference, eigentlich selbsterklärend der Name.
Wenn wir mal die größten MSCI World ETFs nehmen und nach TR und TD aufzeigen, sieht man, dass teilweise ETFs eine hohe Abweichung zum Index haben. Übrigens ist eine negative Tracking Difference eher positiv für den Anleger. Das heißt, der ETF hat sich besser entwickelt als sein eigener Index. Meine zwei MSCI World ETFs zum Beispiel gehören nach dem Vorvolumen zu den größten, die es gibt.
Sind jetzt also keine Geheimtipps. und haben beide trotzdem ihren Index geschlagen, obwohl sie auch eine niedrige TR haben. Auf der anderen Seite sieht man aber auch ETFs, die eine sehr, sehr niedrige TR von 0,1% haben, dann dafür aber durch eine sehr, sehr schlechte Tracking-Differenz in Summe schlechter gelaufen sind. Ein weiterer anderer Fehler, den man oft sieht, ist, das ganze Hack-Mack rund um das Thema Freibetrag ausnutzen. Es gibt ja pro Jahr aktuell 1.000 Euro steuerfreie Kapitalerträge pro Person in Deutschland.
Die kann man jetzt über verschiedene Wege ausnutzen. Entweder nimmt man ausschüttende ETFs, bis man die 1.000 Euro voll hat und geht dann in Tesorierer über. Oder man behält gleich nur Ausschütter. Oder man hat nur Tesorierer und nutzt dann die Vorabpauschale aus.
Oder man verkauft einen Teil der tesorierenden Anteile kurz vor dem Jahresende und realisiert so Gewinne und kauft danach einfach wieder neu. Oder man nimmt einen Dividenden-ETF mit Fokus auf Ausschüttungen, um die 1.000 Euro voll zu machen. Oder man macht die 1.000 Euro schon mit ganz anderen Anlageformen voll. Versteht mich jetzt nicht falsch, das ist alles eine super Idee, vor allem auch, weil diese 1.000 Euro pro Jahr nach dem Jahr abgelaufen sind.
und damit für immer ungenutzt bleiben, wenn man sie nicht ausschöpft. Aber das Thema Steuern sparen darf eigentlich nicht die Anlagestrategie bestimmen und im Zweifel auch verschlechtern. Ich habe da schon die wildesten Konzepte gesehen, die zum Ziel haben, den Pauschbetrag auszunutzen. Meine Meinung ist hier nur, verzettelt euch nicht.
Im Zweifel ist Positionen verkaufen vor Ablauf des Jahres immer noch das Einfachste. Und der letzte Tipp, den ich euch geben kann, ist, glaubt nicht alles, was man liest, vor allem in Bezug auf die Kritik von ETF. Diversifikation braucht man zum Beispiel nur als Anfänger. ETFs sind dummes Geld, denn gescheite Anleger kaufen aktiv Aktien und performen diese ETFs einfach aus. Und außerdem sind ETF böse und fördern den Systemcrash, was man hier nicht alles schon für uns im Internet gelesen hat.
Ich habe mal ein Video gemacht und genau diese Mythen entlarvt. Hier nochmal verlinkt. Am Ende muss man hier auch einfach wieder feststellen, ETFs sind zwar für Anleger positiv, aber für viele Personengruppen und auch Unternehmen einfach geschäftsschädigend.
Kein Wunder also, dass viele Parteien versuchen, diese schlecht zu reden. Und damit sind wir auch schon am Ende angelangt und machen ein kleines Recap. Ein ETF ist in Theorie eine super Sache, mit vielen Vorteilen verbunden.
Wenn man es jetzt noch schafft, als Anleger diese so zu spielen, wie sie am besten funktionieren, und man rational und emotionsbefreit in den Staat geht, steht dem Erfolg eigentlich nichts mehr im Wege. Und man hat seinen persönlichen, heiligen Gral gefunden. So denke ich es zumindest für mich persönlich. In dem Sinne hoffe ich, ihr konntet etwas aus diesem Video für euch mitnehmen. Vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.
Euer Finanzbär.