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Unterschiede zwischen Pflanzen- und Tierzellen

Neben geilem Essen, Gym und Feiern gibt's noch etwas anderes, sehr wichtiges auf dieser Erde. Und zwar den Unterschied zwischen Pflanzen und Tierzellen. Yeah. Von außen betrachtet sind Pflanzen und Tiere leicht zu unterscheiden. Doch wie sieht's im Innern der Zelle aus?

Bevor wir beide Zellen vergleichen, sollten wir sie vielleicht erstmal einzeln betrachten. Denn wenn du etwas vergleichst, wovon du keine Ahnung hast, bringt das nämlich genau nix. Erstmal gibt's jetzt also nen groben Überblick. Für die Minimalisten unter euch oder die, die zu busy sind und keine Zeit haben, sich das ganze Video reinzuziehen.

Starten wir mit den Pflanzenzellen. Generell ist es wichtig zu wissen, dass die Zelle kompatimentiert ist und jedes Kompartiment verschiedene Aufgaben hat. Diese Reaktionsräume nennen sich auch Zellorganellen. Es gibt keinen leeren Raum in der Zelle, das ist alles mit Eiweißen und anderen Stoffen ausgefüllt.

Die Pflanzenzellen enthalten nen Zellkern, Chloroplasten, Mitochondrien, ein endoplasmatisches Reticulum, den Golgi-Apparat, Ribosomen, Peroxisomen und ne Vakuole. Drumherum um den ganzen Kram sieht man die Zellmembran und die Zellwand mit Plasmodesmen. Ist die tierische Zelle jetzt wirklich so anders?

Wie wir sehen, gibt's hier so ziemlich den gleichen Rotz wie in der Pflanzenzelle. Sie enthalten auch nen Zellkern, Mitochondrien, dat endoplasmatische Reticulum, nen Golgi-Apparat, Ribosomen und Peroxisomen. Die Zellmembran ist auch wieder am Start. Außerdem gibt's noch Zentriolen und Lysosomen. Im Vergleich sehen wir, es fehlen nur die Vakuole, die Zellwand und die Chloroplasten.

Anstatt der Plasmodesmen gibt's Desmosomen in der Zellwand, das bedeutet, die Zellen sind untereinander anders verbunden. Mehr dazu später. Wer jetzt Bock hat, doch ein bisschen mehr zu blicken, sollte unbedingt dranbleiben. Was haben die einzelnen Teile der Zelle, also die Organellen, jetzt auf dem Kasten?

Gucken wir uns die Pflanzenzelle mal genauer an. Der Zellkern mit dem Kernkörperchen, auch Nucleolus genannt, enthält das Erbgut. Es ist der Ort der DNA-Replikation und Transkription. Weiteres Genmaterial liegt in den Chloroplasten und den Mitochondrien.

Der Chloroplast wird durch das Chlorophyll grünlich und zwar nicht nur auf dem Bild, sondern auch in echt. Sie stellen den Ort der Photosynthese dar, wo Kohlendioxid und Wasser mithilfe der Lichtenergie in Glucose, also Zucker und Sauerstoff umgewandelt werden. Mitochondrien sind das Kraftwerk der Zelle.

Sie liefern die Energie für alle Vorgänge innerhalb der Zelle. Hier findet der Hauptteil der Zellatmung statt. In der Zellatmung wird hier Sauerstoff und Zucker zu Kohlendioxid, Wasser und Energie. Mitochondrien sind gewissermaßen das Gegenstück zu den Chloroplasten.

Das endoplasmatische Reticulum liegt direkt am Kern und ist ein Kanalsystem. Es ist für Translation der Proteinbiosynthese verantwortlich. An einem Teil sitzen Ribosomen und es wird raus ER genannt.

Hier findet die Synthese von bestimmten Proteinen statt. Der andere Teil hat keine Ribosomen und ist verantwortlich für Fettsäurelipid-und Steroidherstellung. Man nennt es auch glattes ER.

Hierbei dient es als Calciumspeicher bzw. in der Leber als Glykogenspeicher. Außerdem ist es dort wichtig für die Entgiftung der Zellen.

Und was sind jetzt diese Ribosomen? Sie bestehen aus rRNA und aus ribosomalen Proteinen. Sie sind verantwortlich für das Umschreiben der mRNA, bedeutet Messenger-RNA, In einer Aminosäureabfolge, was die Translation darstellt. Stellt sie euch also einfach als kleine Maschinen vor, die Proteine herstellen.

Sie lesen also die DNA als Bauplan und realisieren das Bauwerk. Der Golgi-Apparat ist für die Sekretion der Zellen und nachträgliche Modifikation von Proteinen zuständig. In diesem Apparat werden Vesikel abgeschnürt, um die synthetisierten Stoffe sicher an ihr Ziel zu bringen. Es geht hier also um Stoffsortierung und Transport.

Das Post Office also. Außerdem ist er wichtig für die Synthese von Zellulose. Der Golgi-Apparat besteht übrigens aus einigen membranumschlossenen Zisternen, also Hohlräumen, die sich zu Diktiosomen zusammenlagern.

Es kommt auf die Zelle an, wie viele Diktiosomen man so vorfindet. Die Peroxisomen sorgen für Entgiftung, denn sie wandeln Peroxide in Wasser um, um die Zelle zu schützen. Wer denkt, die Vakuole ist eher unwichtig für die Zelle, hat sich da wohl ein bisschen verkalkuliert. Sie nimmt in Pflanzenzellen meist den Großteil der Zelle ein.

In der Vakuole befindet sich der flüssige Zellsaft. Die Zentralvakuole sorgt erstmal für die runde Form, das Wachstum und die Farbe der Zelle. Sie ist außerdem für den Turgordruck verantwortlich, mit dem zum Beispiel das Sprengkraut seine Samen durch die Gegend katapultiert. Hehe, okay. Wenn ihr einen Tag bevor eure Eltern aus dem Urlaub wiederkommen feststellt, dass ihr natürlich nicht die Blumen gegossen habt, kann der Turgor euch den Arsch retten und durch Last-Minute-Gießen die Pflanze in kürzester Zeit wieder aufputschen.

Krasser Scheiß. Gelöste Stoffe werden gespeichert und Giftstoffe werden hier in Zaum gehalten, damit sie in der Zelle nicht schaden können. Mit dem Zellsaft kann sie sogar kleine Moleküle verdauen. Sie ist vom Zellinnern von einer Membran namens Tonoplast abgegrenzt. In Kontaktstellen zwischen Pflanzenzellen kommen Plasmodesmen zum Einsatz.

Das sind Kanäle, die durch die Zellwand zweier Pflanzenzellen ragen. Die sind bei den tierischen Zellen durch Desmosomen ausgetauscht. Zwei tierische Zellen können sich über die kleinen Pimmel verbinden und Stoffe austauschen.

Wichtig ist auch die Zellmembran. Sie besteht aus einer Lipid-Doppelschicht mit verschiedenen Proteinen und trennt das Zellinnere von der Zellwand. Außerdem ist sie semipermeabel.

Kleine Erinnerung, Semipermeabel bedeutet halbdurchlässig, also dass nur manche Substanzen passieren dürfen. Die Zellmembran ist quasi der Türsteher der Zelle. Die Zellwand der Pflanzenzellen kommt direkt dahinter, an der stoßen die verschiedenen Zellen aneinander. Was kann die so? Sie bringt Stabilität und ist für den Druckausgleich wichtig, damit die Zelle nicht explodiert oder so.

Außerdem wird sie so vor schädlichen Stoffen geschützt, die nicht reingelassen werden. So, zurück zu den Tieren. Die Tierzelle enthält also alles außer der Vakuole und den Chloroplasten.

Das ist ziemlich logisch, da Tiere ja keine Photosynthese betreiben. Man kann nämlich eben nicht nur von Luft und Liebe leben. Außerdem wären sonst ja alle Tiere grün. Die Zellwand gibt's hier auch nicht.

Warum nicht? Da es in der Tierzelle keine Vakuole gibt, die Flüssigkeiten aufnimmt, muss die Zelle auch nicht vom Platzen geschützt werden. Dafür ist das Zytoskelett, das die Zelle stützt, in den Tierzellen viel stärker ausgeprägt. Außerdem müssen Tierzellen beweglicher sein, was bei dem Pflanzen durch die Zellwand verhindert wird.

Also ganz wichtig! Merkt euch, die tierische Zelle hat keine Zellwand. Die Tierzelle hat wie die Pflanzenzelle auch ein paar Specials. Zentriolen gibt's in jeder Tierzelle, aber nur in den Zellen niederer Pflanzen, also Algen, Moos, Fahne und sowas.

In den Zellen aller anderen Pflanzen gibt's die nicht. Und was können die Zentriolen? Sie bestehen aus kleinen Röhrchen, die man Mikrotubuli nennt und haben verschiedenen Transport-und Stützaufgaben.

Vor allem bei der Mitose und der Meiose kommen sie zum Einsatz, wenn sie die Hälfte des Erbguts jeweils auf eine Seite der Zelle ziehen. Dann gibt's noch die Lysosomen. Das sind kleine Vesikel, gefüllt mit Enzymen, die im Golgi-Apparat gebildet werden. Ihre Aufgabe ist es, bestimmte Stoffe oder Zellteile zu verdauen und, falls möglich, wiederzuverwerten.

Spielen also eine wichtige Rolle bei der Zellerneuerung. Auch beim Absterben von Zellen sind sie wichtig, da löst sich einfach ihre Membran auf und die Enzyme fressen die Zelle auf. Ein Teil der Aufgaben von Lysosomen wird bei den Pflanzenzellen von der Vakuole übernommen.

In beiden Zelltypen findet man das Zytoplasma. Es setzt sich zusammen aus Zytosol und Zytoskelett. Zytosol ist die Substanz, die alle Zellorganellen umgibt.

Das Zytoskelett aus Proteinen stabilisiert die Zelle und sorgt für Form, Bewegung und Transport innerhalb der Zelle. Wenn man die Organellen in der Zelle und das Zytoskelett mit dazu nimmt, spricht man von Protoplasma. So Leute, jetzt wisst ihr, was die Grundlage dafür ist, dass ihr Essen, Gym und Feiern überhaupt genießen könnt, denn das wäre ohne diese kleinen Dinger hier gar nicht drin.

Wir fassen also zusammen, Pflanzen und Tierzellen haben viel gemeinsam. Beide enthalten nen Zellkern, Mitochondrien, ein endoplasmatisches Reticulum, den Golgi-Apparat, Ribosomen und Peroxisomen. Pflanzenzellen haben außerdem ne Vakuole, Chloroplasten und eine Zellwand mit Plasmodesmen.

Die tierische Zelle hat fast den gleichen Kram. Die wichtigsten Unterschiede? Pflanzenzellen haben eine stabile Zellwand, die die Zellen schützt und immer in Form und Position hält. Die fehlt bei den Tierzellen, da sie nicht so viel Wasser aufnehmen und beweglich sein müssen.

Darum haben sie auch keine Vakuole. Außerdem gibt's die Chloroplasten bei den Tierzellen auch nicht, da sie keine Photosynthese betreiben. Dafür haben Tierzellen Zentriolen und Lysosomen.

Das Zytoplasma gibt's in beiden Zellarten. Hier nochmal den ganzen Spaß als Tabelle. PZ und TZ stehen natürlich für Pflanzenzelle und Tierzelle.

Mehr zu dem Thema gibt's in den anderen Videos von uns, einfach reinklicken, bis gleich dort.