Bis jetzt habe ich mir nie viele Gedanken über Gott gemacht. Mit Religion hatte ich nur an Weihnachten zu tun. Sonst war mir das alles ziemlich gleichgültig.
Warum sollte ich mich auch mit Gott beschäftigen? Aber jetzt ist das anders. Jetzt bin ich Vater und muss mich um meine beiden kleinen Kinder kümmern. Und ich muss mir überlegen, in welchem Glauben ich sie aufziehe oder ob ich sie überhaupt religiös erziehe.
Und das ist gar nicht so einfach zu entscheiden. Mein Vater ist Protestant und er glaubt an Engel. Und das ist der Engel dort. Und dann baue ich das ganze Bild um das auf. Und so hätte noch niemand glauben können, wie ein Engel war.
Meine Mutter ist Jüdin, daher bin ich auch Jüdin. automatisch auch Jude. Religiös erzogen hat sie mich allerdings nicht. Sie glaubt vor allem an gutes Essen.
Meine Schwester ist Schamanin. Sie ist so eine Art naturreligiöse Medizinfrau. Sie hält meine Kinder für spirituell unterversorgt.
Ihr praktiziert ja zu Hause eigentlich nichts von all dem, was ihr anzubieten hättet. Das ist meine Tante aus der Schweiz. Sie ist gläubige Protestantin und ihrer Meinung nach ist Religion für Kinder sehr wichtig.
Wirst du mit deinen Kindern beten? Nein, nein. Mein Schwiegervater ist Moslem, aber manche Details seiner Religion sind ihm rätselhaft. Ich kann auch nicht erklären, warum ein Christ nicht in Paradies kommt nach dem Lehren vom Islam.
Das ist meine Schwiegermutter. Sie ist Altkatholik. Ich habe nicht genau verstanden, was das ist, aber sie ist in jedem Fall eine gute Großmutter und macht sich Sorgen um ihre Enkelkinder.
Meine jüdische Mutter sieht das allerdings anders. Aber was sind meine Kinder denn nun? Moslems? Protestanten?
Katholiken? Juden? Oder Tatsächlichheiten? Oder gar nichts von alledem? Muss man nach Gott suchen oder offenbart er sich uns?
Hat Gott einen Einfluss auf die Berufswahl oder Partnerwahl? Gibt es Gott überhaupt? Warum zucke ich immer leicht zusammen, wenn ich über Gott nachdenke? Werden meine Kinder ein erfüllteres Leben mit Religion haben oder ohne Religion?
Meine Schweizer Tante argumentiert in Religionsfragen nach dem Mehrheitsprinzip. Da eure Kinder in einem Land aufwachsen, wo eigentlich das Christentum stärker verbreitet ist, stark verbreitet ist, würde ich das Christentum wählen. Nicht, weil ich sie jetzt bin, sondern einfach, weil sie da in dieser Gesellschaft aufwachsen. Meine Tante hat vielleicht recht.
Das Christentum könnte ein akzeptabler Kompromiss sein. Ich bin nicht zur Religionsweitergabe prädestiniert und meine muslimische Frau auch nicht. Im Islam wird die Religion nämlich vom Vater an das Kind weitergegeben und im Judentum über die Mutter.
Soll ich mein Kind vielleicht einfach taufen lassen? Darüber spreche ich mit Pater Lipke von der katholischen Wiedereintrittsstelle in München. Kinder spüren das sehr genau, wenn die Eltern etwas machen und selber sich nicht damit identifizieren können. Deshalb sollten die Eltern das keinesfalls tun, sondern sollten auf jeden Fall einen Weg wählen, den sie selber für richtig halten. Ansonsten könnte man natürlich ein Kind taufen, aber dann würde es nicht innerlich als Christ aufwachsen, würde sich im Christentum auch nicht wohlfühlen.
Ich hab's befürchtet. Ich muss gläubig werden, damit meine Kinder glauben können. Geht das nicht einfacher?
Wozu gibt es denn konfessionelle Kindertagesstätten in Deutschland? Eigens dafür ausgebildete Erzieher müssten den Glauben doch viel besser vermitteln können, als ein ratloser Ungläubiger wie ich. Und morgen früh ist dann auch noch Schabbat oder nicht mehr? Nein, nein!
Doch, doch, doch! Doch, ist auch noch Schabbat. einer jüdischen Kita eingeladen worden.
Und nun frage ich mich, was bringen diese Rituale so kleinen Menschen, die noch nicht einmal richtig sprechen können? Verstehen die Kinder überhaupt, was sie da machen? Wir haben die Altersgruppe von zwei bis fünf Jahren. Und da ist noch oft so, dass die Kinder so denken wie wir eigentlich. Sie übernehmen das, was der Erwachsene ihnen eigentlich vermittelt.
Aber dieses Bewusstsein kommt, glaube ich, erst, wenn Kinder auch anfangen, philosophisch zu werden. Und wenn sie dann anfangen... auch nachzudenken über die Evolution. Und die Evolution machen wir ja hier noch nicht.
Bei uns ist ja zum Beispiel Schabbesbaum feiern wir, weil Gott hat sechs Tage gearbeitet. Der hat die Welt und die Menschheit erschaffen. Und sie lernen das von ganz klein auf bis zum sechsten Lebensjahr.
Wenn sie in die Schule kommen und fangen in ein Naturkunde zu haben, dann fangen diese Fragen vielleicht an zu sagen, ich glaube nicht an Gott. Und dann, was macht man da? Na, das weiß ich nicht.
Das ist nicht mehr meine Altersgruppe. Glück gehabt! Genau das ist doch mein Problem. Was passiert, wenn meine Kinder die Schöpfungsgeschichte hinterfragen?
Und sie sich mit der Evolutionstheorie von Darwin auseinandersetzen? Da muss ich doch überzeugende Antworten haben. Wie lösen denn jene Erzieher dieses Problem, die ganz offiziell nicht an Gott glauben? In einer humanistischen Kita möchte ich erfahren, warum es für Kinder besser sein soll, nicht an Gott zu glauben. Wir vermitteln auch Glauben.
Wir vermitteln Glauben in die eigene Kraft. Also wir wollen die Kinder schon darin bestärken, an sich selbst zu glauben. Und weniger an etwas Übernatürliches, was ja eigentlich real nicht existiert. Gott ist nicht real für sie, sie können ihn nicht anfassen.
Er ist in Notsituationen nicht da für sie. Kinder brauchen was Greifbares. Aber sie können doch dann beten.
Ich weiß nicht, ob es ausreicht, wenn ein Kind gerade hinfällt, ob es dem Kind reicht, dann zu beten. Kinder sollen also an sich selber glauben und nicht auf Gott vertrauen. In einer evangelischen Kita sieht man das naturgemäß anders.
Hier bemüht man sich v.a. um die Vermittlung christlicher Werte. Was fasziniert denn Kinder? an Geschichten aus der Bibel. Die Kinder mögen das, weil dort goldene Schrift drauf ist oder überhaupt goldene Sachen dran sind, die glänzend sind.
Und die mögen halt diese Geschichte, weil die eigentlich auch sehr eindrucksvolle Bilder da drin sind. Es gab eine Zeit, wo ich an allem zweifelte, an Gott und der Welt. Und bei mir ging es erst wieder los, als ich selbst ein Kind bekam.
Da... Da habe ich gedacht, es gibt etwas. Kinder helfen schon dabei, gläubig zu werden.
Das ist meine Erfahrung. Also mein Kind war mein bester Lehrer im Leben. Können meine Kinder nicht auch zu ihrem Glauben finden, ohne dass ich sie vorpräge? Meine Tante hat also ihre Zweifel.
Weil ich einfach auf keine Richtlinie erzogen werde. Und nachher sagen, ihr könntet, wenn ihr erwachsen seid, wählen. Ja, was wird wählen, wenn du nichts mitgekriegt hast?
Auch meine altkatholische Schwiegermutter hat eine klare Vorstellung vom religiösen Werdegang meiner Kinder. Auf jeden Fall sollen wir die beiden Kinder ganz offen erziehen und aber auch in der Schule sie entscheiden lassen, am Religionsunterricht teilzunehmen. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, würde es mich stören, wenn sie sagen würden, sie würden bei dem katholischen Unterricht teilnehmen. Es wäre dann lieber, bei den Protestanten teilzunehmen, denn diese Frömmigkeit, die teilweise bei den Katholiken besteht.
Sagt mir nicht so ganz zu. Ich war heute in der Kirche und habe eine Kerze angezündet. Was heißt das?
Man kann nie wissen, besser etwas doppelt zu machen als nichts. Das erinnert mich an meine Tante, die auch nichts geglaubt hat. dass man auf dem Friedhof trotzdem einen Stein gelegt hat. Weißt du, bei den Jugendlichen tut man einen Stein, dass man auf dem Friedhof war. Da habe ich sie gefragt, warum machst du das?
Ja, man kann nicht wissen. Vielleicht ist doch was. in religiösen Dingen mehrgleisig gefahren zu sein.
In meiner Kindheit spielte Gott jedoch gar keine Rolle. Niemand schien ihn zu vermissen, außer meine Schwester. Sie hat ihr Defizit an religiöser Prägung in unserer Familie überwunden und gibt mittlerweile schamanische Seminare. Als sie als Jugendliche ihre ersten spirituellen Gehversuche unternahm, haben wir sie noch ausgelacht.
Sie musste sich den Weg zu ihrem Glauben mühsam freikämpfen. Deshalb glaubt sie zu wissen, wie ich es bei meinen eigenen Kindern besser machen kann. Wenn du dich jetzt quasi 20 Jahre fragst, in welche Richtung, dann haben sie keine Richtung. Wenn du sagst, okay, eigentlich sind alle Richtungen okay, ich nehme jetzt einfach die, die ich gerne zum Beispiel auch ein bisschen mehr davon erfahren möchte, finde ich, dann gibst du wenigstens die Chance, dass sie alle eine haben. Wenn du dich lange, lange fragst, was ist es denn und was sollte ich denn, am Schluss haben sie wirklich wieder nichts, so wie wir es hatten.
Und dann gehen sie weiter und fragen sich dasselbe und geben wieder dann nichts weiter. Und ist das so schlimm? Also wenn du veranlagte Kinder hast, wie ich jetzt bin, ist es nicht schlimm, aber es wäre mir eine echte Hilfe gewesen oder es wäre...
Ich hätte es leichter gefunden. Ich beziehungsweise jetzt, ich fände es leichter, auf etwas zurückgreifen zu können. Mir war nicht klar, wie stark meine Schwester unter der religionsfernen Erziehung unserer Familie gelitten hat. Aber was geschieht eigentlich, wenn nicht nur ein Kind, sondern ein ganzes Land ohne Religionsunterricht aufwächst? In Chemnitz, das früher Karl-Marx-Stadt hieß, war zu DDR-Zeiten jedes bisschen Glaubenspraxis verdächtig.
Hier besuche ich den irischen Pastor Barry Sloan in seiner methodistischen Gemeindekirche. Die evangelisch-methodistische Bewegung ist eine Freikirche, die in England entstanden ist. Ich frage Barry Sloan, was mit Kindern passiert, die in der Gemeinde die in einem religionsfeindlichen Umfeld aufwachsen.
Als ich vor zehn Jahren hierher kam in die Kirche, kam ein Kind in den Gottesdienst. Sie setzte sich vorne hin, sie schaute auf das Bild und dann habe ich gehört von der Kanzel, als ich da vorne stand, wie sie ihre Nachbarin gefragt hat, wer ist das und was trägt er? Und was trägt er da auf dem Kopf und warum? Und was ist ein Kreuz und warum?
Und das war für mich Kulturschock von Nordirland, wo jedes Kind von Jesus gehört hat und jedes Kind weiß die Basics vom christlichen Glauben. Und hier ein Kind ungefähr 10, 11 Jahre alt, die gar nichts vom christlichen Glauben oder gar nichts von Jesus gehört hat. Das ist allerdings erstaunlich.
Anscheinend wird Religion erlernt, aber auch wieder verlernt. Aber ist das wirklich so schlimm? Natürlich ist es bedauerlich, wenn Kinder die christlich geprägte europäische Kulturgeschichte nicht mehr verstehen können.
Aber soll ich sie alleine deshalb religiös erziehen? Warum brauchen Kinder Gott? Ich denke genauso, warum wir alle Gott brauchen.
Kinder sind gar nicht anders. Ein Leben mit Gott ist viel schöner als ein Leben ohne Gott. Gott ist unterwegs mit den Kindern, auch wenn die Kinder das noch nicht wissen.
Also ein Leben mit Gott, das ist eine Bereicherung. Das ist eine Bereicherung, das ist Halt für heute und Hoffnung für morgen. Das gibt dem Leben Sinn. Gott gibt dem Leben Sinn.
Das klingt schön, ist aber auch ziemlich vage. Andererseits wirken Menschen wie Barry Sloan so ausgeglichen und überzeugt in ihrem Glauben, dass ich schon etwas neidisch werde. Da muss doch irgendetwas dran sein.
In Erlangen spreche ich mit einer Gruppe junger Baptisten. Baptisten gehören auch zur evangelischen Konfessionsfamilie. Sie lassen sich erst als Erwachsene taufen. Die Baptisten sagen, Kinder sind noch nicht reif, um über ihren Glauben zu entscheiden.
Unser Glaubensbekenntnis ist Jesus Christus als Jesus. Jesus Christus. für uns, für jeden Einzelnen persönlich gestorben ist. Ich bin auch noch nicht lange im Glauben. Und alleine schon, wie er einen Menschen schnell verändert, also jetzt mich, ist einfach der Wahnsinn.
Also wie er mich verändert hat, mein Umfeld. wie ich jetzt auch mit anderen Leuten umgehe und so, das hat sich innerhalb von ein paar Monaten geändert und das hätte ich nie alleine geschafft. Diese jungen Menschen wirken sehr durchdrungen von ihrem Glauben.
Das beeindruckt mich. Aber gleichzeitig irritiert es mich auch ein wenig. Woher nehmen sie bloß diese Gottversunkenheit?
Klagen sie denn niemals Zweifel an ihrem Gott? Auch wenn man mal sauer ist auf Gott, wenn irgendwas nicht geklappt hat, dann streitet man halt mit Gott. Man kann ihn auch anklagen und sagen, ja super, was hast du jetzt wieder gemacht? Und das finde ich auch...
Man bleibt bei Gott, ist aber trotzdem Sau und hat seine Zweifel. Aber trotzdem geht man nicht weg von ihm. Viele sagen, es ist doch so viel Schreckliches passiert, es gibt keinen Gott.
Für mich ist es immer genau andersrum. Wenn das Schreckliche, was hier passiert, alles ist, dann wäre ich schon längst verzweifelt. Und dann muss ich sagen, ohne meinen Glauben wäre ich tot.
Nicht, weil ich mich dann bewusst umgebracht hätte, sondern weil ich an dieser Welt schon verzweifelt wäre, wenn man das alles so sieht. Nicht alle sind so gefestigt in ihrem Glauben wie diese Baptisten. Was passiert, wenn die Zweifel überhand nehmen? Darüber spreche ich mit Pfarrer Lenz, der mir von seiner persönlichen Glaubenskrise erzählt. Als ich meine erste Pfarrstelle angetreten hatte, mit Enthusiasmus und wie das so war, und dann habe ich aber nach etwa zwei, drei Jahren eine schwere Krise durchgemacht.
Zum einen ging damals meine Ehe auseinander, was mich selber in meinem eigenen Welten-Selbstbild sehr erschüttert hat. Angst, Trauer um die Kinder, um die Ehe, meine Glaubwürdigkeit als Pfarrer. Ich hatte große Probleme in der Kirche selber.
Bis dahin sogar, dass ich ein psychologisches Gutachten einbringen musste, ob ich überhaupt zu dem Job inne lag, das war alles an der Grenze dessen, wo ich dachte, ich hatte sogar teilweise, das sage ich ganz offen, sogar Selbstmordgedanken. Das war ganz schlimm und ich kann nicht mehr. in diesen Zeiten erinnern.
Es gab eine Situation, wo ich nicht still gebetet habe, sondern wirklich geschrien habe, Gott, wo bist du eigentlich? Und Gott war irgendwie wie ein grauer Horizont, dem ich diese Frage entgegenschleudere, aber wo ich nichts gefühlt habe. Dann später, wo ich diese Krise durchgangen bin, dann wurde mir eins sehr deutlich und wichtig.
Dieses alte christliche Symbol des Kreuzes, das ist ja ein uraltes religiöses Symbol, was schon längst vor den Christen da war, was die Horizontale und die Vertikale verbindet, die Erde mit dem Himmel und so weiter. Und die poende christliche Art ist, dass man in die Mitte dieses Kreuzes diesen ohnmächtig sterbenden Christus gestellt hat mit dieser Frage, mit der er stirbt, mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Glaube war dann für mich nicht mehr etwas, was ich in der Hand haben musste, sondern ich spürte plötzlich, es ist ein Boden, der mich trägt. Und ich glaube, es hängt damit zusammen, weil ich plötzlich gemerkt habe, in einer ganz tieferen Weise entsteht dann Vertrauen, nicht mehr, weil ich der Macher war. Das Kreuz als Symbol in der Kirche ist nicht ein Symbol des Todes, sondern sagt in dieser Selbstverständlichkeit von Religiosität hinein, es gehört die Ohnmacht dazu, es gehört die Frage hinein, es gehört hinein, dass man sich selbst entgleitet.
Und erst da ist der Boden, wo in christlicher Weise von Gottes Erfahrung gemacht wird. Christen und andere gläubige Menschen sind also auch nicht vor Lebenskrisen gefeit. Aber wenn eine mögliche Glaubenskrise sogar Suizidgedanken hervorrufen kann, ist es dann nicht besser für meine Kinder, wenn sie von vornherein nur auf sich selbst vertrauen?
Ich besuche Frank Fuchs. Er lebte acht Jahre lang in einem Trappistenkloster. Das ist ein katholischer Orden, der für seine strengen Regeln und das Schweigegelübde bekannt ist. Frank Wuchs verließ das Kloster nach einer tiefen Glaubenskrise.
Jetzt hat er wieder zu Gott gefunden und geht seinen ganz persönlichen, spirituellen Weg. Er lebt in einer Brudergemeinschaft, die durch Gebet und soziale Arbeit die Nähe zu Gott sucht. Ich frage Bruder Frank, ob man sein Leben mit Gott besser im Griff hat.
Das ist ja auch eine Einbildung. So ein Manager meint ja auch, er hat das alles im Griff und dann kriegt er einen Herzinfarkt und dann hat er nichts mehr im Griff. Also was heißt das, im Griff haben?
Oder dass ich vielleicht erkenne, ich habe eben nichts im Griff. Dass so ein religiöser Weg oder spiritueller Weg eröffnet die Möglichkeit zuzugeben, ich habe überhaupt nichts im Griff. Das wäre für mich eine Qualität, wenn ich sage, ich habe gar nichts im Griff. Nichts. Wie könnte ich zweifeln an Gott?
Das ist unmöglich. Das geht nicht. Diese ganzen Zweifel beziehen sich auf eine bestimmte Vorstellung.
Deswegen stoßen sich ja viele an diesen Gottesbildern zurecht, weil Gott dann als Person dargestellt wird. Das ist ja allein schon von der Vorstellung her nicht möglich. intellektuell eines Gottes absurd.
Es gibt keinen Gotteszweifel mehr dann, wenn es kein Gottesbild mehr gibt. Wenn ich Frank richtig verstehe, darf Gott nicht als Person gesehen werden. Gott hat zwar die Welt erschaffen, wir können ihn jedoch nicht für unser Handeln verantwortlich machen. Ob wir Gutes oder Schlechtes tun, liegt alleine in unserer Hand. Findet man eigentlich nur über Religion zu Gott?
Jeder meditiert ja, jeder betet ja, das ist für jeden im Grund zugänglich. Jeder hat da Erfahrungen noch. Das gibt es nicht, dass einer keine Erfahrung da hat.
Die Religiösen stellen das so dar, als wenn das eine Spezialerfahrung ist. Das würde ich nicht sagen. Jeder hat eine Erfahrung. Erfahrung von Gott oder von der Ganzheit, das können wir gar nicht leben, das ist ja unmöglich. Bruder Frank hat mich jedenfalls auf eine neue Idee gebracht.
Meditation als Weg zur Gotteserfahrung. Völlig unabhängig von Religion und Konfession. Das wär's doch.
Ich beschließe den Yoga-Lehrer unseres Tontechnikers zu besuchen. Unter seiner Anleitung versuche ich Gott in aller Stille zu begegnen und frei von religiösem Drumherum. Und wir atmen erst einmal tief ein und wir atmen tief aus.
Ich habe über Yoga Gott gefunden, würde ich sagen. Also ich komme aus dem Christentum und ich habe das dann im Laufe meines Lebens verloren und ich habe über Yoga wieder zurückgefunden zu einem neuen Begriff des Göttlichen und zu eine Erfahrung dessen, was Gott sein kann. Und das war total spannend. Also es geht nicht mehr darum, an etwas zu glauben, irgendein Konzept im Kopf zu haben und zu sagen, ja oder nein, sondern es geht um eine eindeutige Erfahrung, um Gewissheit, dass Gott oder dass diese Kraft existiert.
Wenn die Gedanken dich wegtragen, bemerke es und kehre zurück in die Schönheit des Seins. Man kann das nicht beschreiben. Es passiert in der Stille. Es geschieht dann.
Ich mache die Augen zu, einatme die Wirbelsäule hinauf, ausatme die Wirbelsäule hinunter. Und das mache ich immer weiter. Und dann sitze ich eine halbe Stunde, dann sitze ich eine Stunde, dann sitze ich zwei Stunden und dann geschieht es.
Nach dem nächsten Einatmen halte das Bewusstsein im geistigen Auge in der Mitte der Stirn. Breite dich aus in der grenzenlosen Weite deines Bewusstseins. Dieser Gottesbeweis ist gebunden an dein eigenes Tun, an dein eigenes Bewusstsein. Du musst diesen Schwenk in deinem eigenen Bewusstsein vollziehen, wenn du das nicht machst. wirst du niemals genau wissen, ob es diese Kraft gibt oder nicht.
Das kann kein anderer für einen machen. Der Yoga-Lehrer hat recht. Ich muss versuchen, einen Schwenk in meinem Bewusstsein zu vollziehen.
Wenn wir so etwas Ruhe spüren, das ist damit der Segen der Meditation. Manche spüren diese Ruhe gar nicht, weil sie nur durcheinander sind. Wenn ich ehrlich bin, hat das mit dem Schwenk in meinem Bewusstsein bei meiner ersten Meditationssitzung noch nicht funktioniert. Ich bin einfach zu verwirrt.
Zehn Minuten konzentrierte Stille, ohne an Alltags-und Erziehungsfragen zu denken, das schaffe ich momentan einfach nicht. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Meine Kinder sind ja hoffentlich nicht so konfus wie ich.
Vielleicht ist der Weg der Meditation ja etwas für sie. Angebote wie Kinder-Yoga gibt es in meiner Nachbarschaft jedenfalls immer mehr. Bei den Buddhisten ist Meditieren ein zentrales Element.
Kein Wunder also, dass sie derzeit eine der am schnellsten wachsenden Religionsgemeinschaften in der hektischen westlichen Welt sind. In ihrem Berliner Zentrum hoffe ich auf neue Erkenntnisse über die Welt. über die Zusammenhänge von Meditation und Erleuchtung. Namutas Bhagavad-Gita Sammasambuddhas Duttiyampi Buddhangsara Buddha ist Leben in Dhamma. Dhamma.
Wenn wir Dhamma verstehen, dann Buddha können sehen. Wenn wir Dhamma verstehen, können wir Buddha erkennen. Aber was ist eigentlich Dhamma? Das ist eine Übung und Schulungsmethode, die Dhamma.
Nicht glauben. Glauben hat in Dhamma nichts zu tun. Man erreicht durch diese Übung irgendwann mal einen Zustand, wo man schon merkt, dass man nach vorne geht, dass man eine Entwicklung einfach macht.
Alle Dinge, die wir erfahren, sind Auswirkungen unseres positiven und unseres negativen Karmas. All das Gute, was uns widerfährt, sind die Auswirkungen unseres positiven und unseres negativen Karmas. Auswirkungen der tugendhaften Handlungen aus früheren Leben. Jetzt stell dir mal selber vor, jetzt sitzt da eine Person, die steuert, 6 Milliarden Menschen.
Da muss keiner sitzen und steuern. Wir denken immer so, wenn die Sachen nicht erklären können, da muss jemand sein, wenn wir die Sache erklären können, dann fragen wir nicht, ah da... da ist jemand oder sowas ähnliches.
Sondern erst in dem Moment, wenn wir denken, hey, ich komme hier nicht weiter, also muss da jemand sein, irgendeine Kraft, eine Macht und so weiter. Und es gibt eine Kraft, eine Macht, und die heißt Karma. Und Karma makes a workaround. Die Charaktereigenschaften. die wir mitbringen, die bringen wir aus früheren Leben mit.
Und wenn man die Eigenschaft nicht gesät hat, dann kann man sie jetzt nicht ernten. Kinder haben das ja auch in sich, dieses Ursprüngliche, das Mitgefühl mit den Menschen. Das hat man als Kind ganz tief in sich drin. Also ich kann mich da noch erinnern dran. Und ich denke, dass es ganz besonders bei dir so war.
Denn andere Kinder reißen Käfer in die Flügel. aus und sind ganz grauenhaft. Ich war auch ganz grauenhaft.
Also es ist dem Kind nicht unbedingt inne, sondern es ist eine Eigenschaft, die du mitgebracht hast aus früheren Leben. Es gibt ganz furchtbare Kinder, die müssen sofort gleich ins Erziehungshalm, weil kein Mensch mit ihnen klarkommt. Religion im Allgemeinen, glaube ich, ist eine gute Erziehungsmethode.
Wir sehen es in Tibet in den Klöstern, wo Männer kleine Kinder, Jungs und so weiter, die auch wieder Mönche werden wollen, erziehen können. Man denkt immer nur Frauen können Kinder erziehen. Und Aber da sehen wir, dass es nicht so ist. Insofern glaube ich schon, dass Religion ein gutes Mittel ist für die Kindererziehung.
Die buddhistische Lehre schließt die Zugehörigkeit zu einer weiteren Religionsgemeinschaft nicht aus. Man könnte also beispielsweise gleichzeitig Buddhist und Muslim sein. Mein Schwiegervater erklärt mir, dass Beten im Islam das oberste Gebot für einen gläubigen Moslem ist. Fünfmal täglich muss das Gebet zu festgelegten Zeiten in Richtung Mekka verrichtet werden. Meinem Schwiegervater ist die Religionszugehörigkeit seiner Enkel nicht so wichtig, aber unsere islamischen Verwandten würden es sicher begrüßen, wenn die Kinder zum Islam konvertierten.
Wie könnten meine Kinder denn Moslems werden? Im Islam gibt es sechs Glaubensaspekte. Und wer an diese sechs Glaubensweiten glaubt, ist automatisch Muslim.
Also es gibt keinen Vertrag oder keinen Mitgliedsbeitrag oder keine Moscheegemeinde. Es läuft nur zwischen mir und Gott. Also man kann auch keinen Menschen ausstoßen aus der Religion, weil es ja nichts Schriftliches gibt.
Wenn ich offiziell das kundgeben möchte, dass ich Muslim bin, dann kann ich das bezeugen, verzeugen und bezeugen. Und dann weiß ich, ich bin Bruder oder Schwester für die dann im Glauben, dann ist da eine Beziehung. Jetzt klingelt sein Handy im Gebet. Also einfach für sich sagen, man sei Moslem, ohne ein offizielles Ritual zu zelebrieren. Was ist es denn als jugendlicher Moslem in Westeuropa?
Wie findet man hier zu seiner religiösen Identität? Bei vielen Jugendlichen, bei mir war das genauso, merken wir, dass es eine Identitätssuche gibt, so in Pubertät und danach. Und dass man sich eben gerade auch diese Fragen stellt. Eine Sache ist, weil auch vielleicht der Lehrer oder die Lehrer sehr oft einen automatisch in die Ecke schieben, dass man sowieso ja Muslim sei. Dabei fühlt man sich vielleicht gar nicht so.
Nun wird man aber damit immer wieder konfrontiert. Und irgendwann fragt man sich das selber auch. Und bei mir war das eben so, dass das nicht, es hätte auch in Frust landen können, was wir übrigens bei vielen Jugendlichen sehen, die keine Antwort da haben. geben können, aber auch nicht forschen, weil sie faul sind, weil sie nichts mit Religion zu tun haben, vielleicht oder nichts zu tun haben wollen, aber dennoch sich in einem Vokabular ausartet, wo es heißt, ja, ich bin Muslim, aber das ist halt dann Frust, das ist dann keine Religiosität.
Der Islam ist eine importierte Religion, aber gilt das nicht auch für das Christentum? Welche Religion gab es denn vorher bei uns? Darüber spreche ich mit dem höchsten Priester des altgermanischen Heidentums, dem Alsherr Jagode.
Wir treffen uns tief im Wald an einer besonderen Stelle, an dem die Heiden ihre Jahresfeste feiern. Heiden heißt eigentlich die Menschen, die auf die Heide in die freie Natur gehen und dort ihre Heiligtümer haben. Im vierten Jahrhundert haben die Goten dieses Wort eingeführt für die noch naturreligiösen Stammesangehörigen. Das Weltbild, das der Mensch über der Schöpfung steht, das haben wir nicht so.
Das ist auch wichtig, weil man dann anders handelt. Wenn man sich als Herrscher über die Erde sozusagen begreift, dann legt man mal einen Moor trocken oder staut einen Fluss. Das würden wir Heiden nicht machen. Wir sehen uns als einen Teil der Natur und begreifen die Natur als von den Göttern.
Und die ist das Höhere, das Gesamtgefüge sozusagen. Das scheint ja eine sehr umweltfreundliche Religion zu sein. Aber was ist denn so speziell germanisch am Heidentum? Die Hölle im Christentum stellen wir uns üblicherweise als Feuerhölle vor.
Das liegt daran, dass das Christentum ja im Orient entstanden ist, wo es sehr heiß war. Die Hitze war immer das Schlimmste. Die germanische Hölle in der Mythologie ist eine Wasserhölle. Über eine Feuerhölle hätte man sich hier im kalten Norden ja rechtlich überrascht.
Da wäre es mal endlich warm, wenn man nach dem Tode zur Hölle kommt, dann ist es endlich warm. Aber eine Wasserhölle, feucht, kalt, das ist unangenehm, weil es hier sowieso so kalt ist. Das bedeutet doch, dass es durchaus sinnvoll ist, sich eine Religion zu suchen, die regional verankert ist. Ich finde die Idee des Heidentums spannend, aber in meinem Stadtteil gibt es keine praktizierenden Heiden.
Und mir selber fehlt die Zeit, für mich und meine Kinder eine eigene kleine Heidengemeinde zu gründen. Zum Glück wohne ich nicht weit entfernt von einem Hindu-Tempel. Der Priester erzählt mir, dass es bei den Hinduisten kein allgemeingültiges Glaubensbekenntnis gibt. Das gefällt mir. Die meisten Gläubigen gehen jedoch davon aus, dass Leben in der Welt nicht so einfach ist.
Tod ein sich ständig wiederholender Kreislauf ist. Für den persönlichen Glauben haben religiöse Lehrer, Gurus, oft einen großen Stellenwert. Könnten meine Kinder also hindus werden die hinduisten scheinen sich auch nicht ganz einig zu sein was für meine kinder möglich sein könnte vielleicht versuche ich es mal mit dem exakten gegenteil von religionen Ich spreche mit Atheisten, also mit Leuten, für die es keinen Gott gibt. Eine Gruppe von ihnen hat einen Bus losgeschickt, um Deutschland zu erklären, wie man ohne Gott klarkommt. Überall, wo der Bus Halt macht, wie zum Beispiel hier in Regensburg, treten ihnen Gläubige entgegen und versuchen sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Halten Sie die Evolution für falsch oder für richtig? Ich bin Naturwissenschaftler. Wenn Sie Naturwissenschaftler sind.
Ich glaube daran, dass es Evidenzchen gibt, die ganz klar für die Evolution sprechen. Es gibt aber auch wunderbare Evidenzchen, die dagegen sprechen. Evolution wird deswegen abgelehnt, weil man sagt, es ist zu konstruktiv. kompliziert oder es wäre undenkbar.
Aber dass es einen Gott gibt, das komplexeste Wesen von allen, dass es den plötzlich gibt, das ist denkbar. Das ist für mich ein Widerspruch. Großartig. Richtig, ganz genau. Ja, bitte sehr.
Entschuldigung, damit darf ich Ihnen auch was geben. Das ist... Nein.
Nein? Nein, danke. Für mein Fehlverhalten muss ich mich selbst verantworten, und zwar vor meinem Gewissen und nicht, dass da irgendjemand ans Kreuz geht. ...geschlagen worden ist, damit meine Sünden vergeben worden sind. Diese Vorstellung ist für mich entsetzlich.
Von Anfang an alle Sünder. Es gibt Gedankensünden. Ich kann mich mit Gedanken versündigen.
Das ist aber schon ein bisschen beigängig. Das habe ich schon erlebt. Dass ich mich mit dem Gedanken versündigt habe.
Mit dieser Sünde bin ich zu Jesus gekommen und der hat mir es wieder vergeben. Die Katholiken haben eine wunderbare Reset-Taste. Sie können also das Spiel immer wieder an den Anfang zurücksetzen, durch Beichte oder wie immer Sie das machen.
Diese Chance habe ich nicht. Ich weiß, egal was ich tue, ich muss es verantworten, mir selbst gegenüber, den Leuten, die mich kennen gegenüber, der Gesellschaft gegenüber. Es gibt keinen Gott, ist eine Wahrheitsaussage mit einem dogmatischen Anspruch, die auch der Atheist nicht begründen kann.
Er kann es nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Und in diesem Sinne ist eigentlich die andere... der Wurscht von den Theisten oder wie Woody Allen das mal gesagt hat, die loyale Opposition Gottes und die neuen Atheisten, dieser Begriff ist auch so vor zwei, drei Jahren aufgetaucht, das ist eigentlich, wenn die illoyale Opposition, die einfach sagen, wir haben mit den Kirchen auch kein Gesprächsbedarf mehr. Neue Atheisten sehen also keinen Gesprächsbedarf mit der Kirche.
Das beruht aber nicht auf Gegenseitigkeit. Ein Bus mit christlichen Aktivisten verfolgt den Atheistenbus von Stadt zu Stadt. Die Gläubigen wollen den Ungläubigen keinesfalls das Feld alleine überlassen.
Was vielleicht auch manchmal das Problem an uns Christen ist, wir haben eine sehr lebendige Botschaft und leben aber manchmal so, als wäre das nicht so. nicht so und ich denke das ist wichtig dass wir uns da überlegen woran liegt das und dass wir quasi das was die die botschaft der freiheit weitergeben nach außen geben und dass leute ins fragen kommen und den rest macht gott also die argumente vom verfolger bus bleiben eigentlich immer ein zirkelschluss es gibt gott weil es in der bibel steht und die bibel muss richtig sein weil gott sie geschrieben hat das ist ein selbst referenziertes system und von daher wird eigentlich jede diskussion mit denen schnellstens unsachlich Im christlichen Glauben ist es schon so, dass die, die sich an Jesus Christus wenden, dass die gerettet werden. Die anderen nicht.
Die anderen nicht. Das steht so da drin. Bei den Atheisten werden, glaube ich, alle gerettet.
Bei den Atheisten muss man, glaube ich, keinen retten, oder? Glaube verstanden werden und darf nicht als absolute Wahrheit verkauft werden, vor allem nicht an Kinder. Aber was ist denn so gut daran, nicht an Gott zu glauben?
Bei dieser Frage scheinen auch Atheisten in Erklärungsnot zu geraten. haben die Systeme des Sozialismus, die sich als atheistisch verstanden haben, nicht gerade dazu beigetragen, dass der Atheismus als positiv angesehen wurde. Auch durch ihre eigenen Terrorregime.
Es war interessant, eine Weile in den beiden Bussen mitzureisen. Aber der richtige Glaube für mich und meine Kinder war nicht dabei. Ich war bei Jesuiten, Protestanten, Katholiken.
Juden, Moslems, Buddhisten, Heiden, Hindus, Methodisten, Atheisten, Schamanen und Yoga-Lehrern. auseinandersetzt und versucht ihn zu verstehen, desto schwieriger wird es. Ich bin erledigt und will eigentlich aufgeben.
Da erhalte ich die Einladung zur Hochzeit meiner Cousine in Israel. Mit dabei ist natürlich auch meine jüdische Mutter. Musik Man sieht diesem kargen Land gar nicht an, wie heilig es ist. Juden, Christen und Moslems sehen hier die Ursprünge ihrer Religionen.
Das kann doch kein Zufall sein. Jesus ließ sich laut Moslems Testament von Johannes dem Täufer im Fluss Jordan taufen. Deshalb pilgern bis heute gläubige Christen aus aller Welt zum offiziellen Jordan-Taufzentrum.
Wie zum Beispiel eine neuapostolische Reisegruppe aus der Rebekah Maria, ich baptisiere dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Ich glaube nicht, dass ich meine Frau von so einem Taufritual überzeugen könnte. Im Jordan Souvenir Shop nebenan gibt es aber jede Menge schöne Mitbringsel für meine Kinder.
Propheten hatten es schon immer schwer, besonders im eigenen Land. Oft werden Visionäre als geisteskranke abgestempelt. Wobei, wenn Jesus heutzutage zu den Menschen käme, würde er vielleicht auch rauchen und müsste sich viele lästige Fragen gefallen lassen.
Ich habe eine Frage. Kann ich mich anrufen? Warte, wenn du diesen Anrufer nimmst, gibt es keine Kippe? Wer hat gesagt, dass man eine Kippe braucht?
Wo hat Moshe eine Kippe geschrieben? Wo hat Abraham eine Kippe geschrieben? 1555 haben sie euch eine Kippe gegeben. Die Rabbinen haben gesagt, Leute, beachtet den Himmel.
Das sogenannte Jerusalem-Syndrom bezeichnet eine psychische Störung, eine Störung, die sich in der Welt verursacht. an der jährlich ca. 100 Besucher und Einwohner der Stadt Jerusalem erkranken.
Der Betroffene identifiziert sich vollständig mit einer heiligen Person aus der Bibel und gibt sich als diese aus. Kann religiöse Erziehung bei Kindern Psychosen auslösen? Ich frage Dr. Moshe Kalian, den Amtspsychiater der Stadt.
Er ist der Spezialist für das Jerusalem-Syndrom. mental disease in teaching religion to kids. I think it mainly depends on the personality of the parents and of the atmosphere they create at home. How would the kids grow up? If they'll be too neurotic or normally neurotic?
Ich Ich bin an der Klagemauer, dem wichtigsten Heiligtum der Juden. Es wird Chanukka, das Lichterfest, gefeiert. Das Judentum ist zwar keine missionarische Religion, aber theoretisch kann jeder Jude werden. Der Aufnahmeprozess ist allerdings langwierig. Am einfachsten ist es, man hat eine jüdische Mutter, denn dann gehört man automatisch dazu.
Wir stehen an dem Ort, an dem jeder Juden in der ganzen Welt auf diesen Ort aufsteht und betet. Wir beten und bitten den Herrn, dass er die Menschen von Kriegen und Schäden retten. Wir bitten die Kinder von Israel, die Tora und die Heer zu lernen. Wir bitten, den Herrn zu nähern, um zu wissen, dass das der Grund ist.
Und mit der Hilfe von Gott, mit der Hilfe von Gott, werden wir noch ein Jahr leiden. Meine Familie in Israel wäre sicher erfreut, wenn ich meine Kinder im jüdischen Glauben erziehen würde. Wann müsste ich mich denn zu diesem Schritt entschließen?
Bei einem kleinen Kind muss das nicht vor der Geburt entschieden sein. Also ich denke bis zum Alter von zwei, drei ist das für das Kind auch nicht eine Erfahrung, die es als Erfahrung, also als tatsächlich ich bin übergetreten erlebt, sondern das ist dann was Harmonisches. Ich würde allerdings, wenn es ein Junge ist, sehr dafür plädieren, die Beschneidung gleich zu machen. Also einfach eine medizinische Beschneidung erstmal zu machen, damit das nicht später ein Thema wird.
Weil ich habe hier schon elf-, zwölfjährige Jungs sitzen gehabt, die nicht beschnitten sind und Barmherzigkeit machen wollen. Ich habe auch schon welche gehabt, die sich dann haben beschneiden lassen. Aber das ist schon eine arge Zumutung.
Das klingt eindeutig so, als würde bei der jüdischen Variante die Zeit drängen. Das Beschneidungsproblem hätten meine Kinder als Moslems allerdings auch. Bevor ich mich endgültig entscheide, muss ich noch einmal mit meiner Mutter über ihr Gespräch sprechen. Verhältnis zur Religion sprechen.
Wir sind auf dem Weg zum Friedhof, um das Grab meiner Großmutter zu besuchen. Und ich frage nochmals nach. Ich würde nie freiwillig dir jetzt sagen, ich bin Jüdin, weil ich bin im Grunde überhaupt nichts. Die Religion ist mir nur nicht egal, weil man... sie angreift, weil durch diese Religion sind sechs Millionen Menschen umgekommen.
Und um das geht es. Weil wenn das nicht passiert wäre, dann würde ich jetzt dir nicht erzählen, dass ich dazu gehöre. Dann wäre es mir völlig egal.
Aber ich gehöre dazu, weil ich auch wegen dem in einem Lager gesessen bin. Aber wenn du im Lager warst, dann müsstest du doch noch viel weniger an Gott glauben. Ich sage doch, dass ich nicht an Gott glaube.
Ich glaube nicht an Gott, ich glaube an diese Gemeinschaft, die verurteilt ist, dass sie an diesen Gott glaubt. Und ich gehöre nicht auch dazu. Das musst du selber entscheiden, das weiss ich nicht.
Das kann ich dir nicht sagen. Buddy, guck wie das aussieht. Was ist das?
Das ist schon der Friedhof. Deine Großmutter liegt hier irgendwo. Das ist so riesig. Man muss wissen, wo man da rein geht. Das ist alphabetisch.
Sonst findest du das. Schau mal, was du in solchen Gräbern kannst. Für was braucht man das?
Ich frage dich. Schau mal, Atraize, Yud Bima. Yud Gebel für Yud Aleph. Atraiz? Okay, Yud Aleph.
Schamaya Yudale, Fani Lowei. Kennt ihr mich? Was wollt ihr mir vorstellen? Für mich alles, was mit Religion zu tun hat, ist ein Horror. Ist Unterdrückung, schlechtes Gewissen, Lieblosigkeit.
Was ist jetzt los? Ja, es ist eine andere Beerdigungsgesellschaft, überhaupt nicht diese. Links und rechts und dann wieder links und nochmal rechts.
Kannst du dich noch an irgendetwas erinnern? Ich kann mich nur erinnern, das war wirklich so ein, weisst du, grosses Feld, und dass man runter stand. Habt ihr es gefunden? Meine Mutter hat das Grab gefunden. Wir haben meiner Großmutter gedacht und sind dann wieder zurück nach Deutschland gefahren.
Für mich hat das neue Fragen aufgeworfen. Wie ist das eigentlich in einer gemischt religiösen Familie, wenn es zum Todesfall kommt? Welche Probleme können auftreten?
Ich treffe mich mit Volkan Koşkun. Er arbeitet in der Kirche. Er arbeitet in einem großen Bestattungsinstitut und leitet die Abteilung Tod und Glauben.
Ein Mensch kriegt ja das mit, was seine Kultur ist. Die anderen lassen sich nur Erdbestattung, die anderen Feuerbestattung, die anderen Seegestaltung. Weil die Kultur es dem nicht macht. Es ist eingefleischt, es ist gespeichert im Kopf. Dann wünschen natürlich die Angehörigen, die aus dem Kulturkreis kommen, dass es so gemacht wird, weil sie der Meinung sind, das gehört einfach dazu.
Wie vor dem Essen die Hände waschen, vor dem Zu-Bett-Gehen die Zähne putzen, weil es mitgegeben wurde. Da entstehen ja auch die meisten multikulturellen Konflikte. Die Reibungspunkte entstehen nicht, weil der eine dies und das möchte, sondern die entstehen, weil die eine Gruppe die Tradition nicht weiter erzählen kann an die andere.
Ich frage Volkan Koşkun nach seiner Meinung zur Erziehung meiner Kinder. Meint er, sie müssten in einer bestimmten Religion aufwachsen? Und im Mischehen, wenn sich beide Parteien einig sind, die Eltern, und dies so weitergeben, dann kann das Kind irgendwann mal entscheiden, ob es vielleicht Christ wird, Moslew wird, Jude. Wieso denn nicht? Was habe ich von einem Menschen, der unter Zwang zum Christen, unter Zwang zum Juden, das ist doch nicht Sinn und Zweck des Glaubens.
der Religion. Aber wie beweisen Sie, dass es Gott gibt für sich selber? Ich muss es ja nicht beweisen.
Wie beweisen Sie, dass Sie geliebt werden? Alle Jahre wieder. Weihnachten. Unsere religiös bunt gemischte Familie feiert einträchtig das christliche Fest der Liebe. Als gäbe es ihn tatsächlich.
den einen Gott. Und für die Kinderzellen ohnehin, da mache ich mir nichts vor, vor allem die Geschenke. Welcher Glaube für meine Kinder?
Ich weiß es immer noch nicht. Ich habe viele Menschen getroffen, die felsenfest an Gott glauben und ich kann ihren Glauben jetzt viel besser verstehen als vorher. Aber ich werde wohl ein Ungläubiger bleiben, denn Gott ist ein Glauben.
selbst ist mir nicht begegnet. Doch sollte in meinen Kindern eines Tages das Interesse für Gott erwachen, dann werde ich sie unterstützen. Ich werde sie in Kirchen, Synagogen, Moscheen und Selbsterfahrungsgruppen begleiten und mir bissige Kommentare verkneifen.
Und ich würde mich nicht wehren, wenn Erziehung mal andersrum funktioniert. Vielleicht stecken mich ja meine Kinder eines Tages mit ihrem Glauben an. Musik