Hast du dich jemals gefragt, wie dein Gehirn lernt und sich anpasst? Oder wie es möglich ist, dass wir im Laufe unseres Lebens neue Fähigkeiten erlernen und unser Verhalten verändern können? Wieso lernen Kinder sehr schnell im Gegensatz zu älteren Menschen?
Wieso fehlt es uns einfacher, eine zweite Sprache zu lernen, wenn wir schon mal davor eine Sprache gelernt haben? Oder wenn wir beispielsweise bilingual aufgewachsen sind? All dies ist dank der neuronalen Plastizität möglich.
Sie ist ein faszinierendes Konzept in der Neurowissenschaft, Das beschreibt, wie sich das Gehirn im Laufe des Lebens verändert und anpasst. In diesem Video werden wir uns genauer mit der neuronalen Plastizität beschäftigen und herausfinden, wie sie das Gehirn beeinflusst und wie sie uns dabei hilft, neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu lernen. Also bleibt bis zum Ende dran und los geht's!
Das Gehirn verändert sich im Laufe der Entwicklung ständig. Dies geschieht durch einen Prozess der neuronalen Plastizität, bei dem neue Verbindungen zwischen Neuronen gebildet werden und bestehende Verbindungen gestärkt. oder abgebaut werden. Im frühen Leben und während der Säuglings- und Kleinkindentwicklung lernen Kinder sehr schnell neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen. Und das ist aufgrund der hohen neuronalen Plastizität im Gehirn von Säuglingen und Kleinkindern.
Im Laufe der Entwicklung wird sie etwas verringert, aber das Gehirn bleibt immer noch in der Lage, neue Verbindungen zwischen Neuronen zu bilden und sich anzupassen. Ein wichtiger Faktor, der die neuronale Plastizität im Gehirn beeinflusst, ist die regelmäßige Stimulation durch das Lernen neuer Fähigkeiten und die Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen. Wenn wir uns immer wieder mit neuen Herausforderungen auseinandersetzen und neue Sachen lernen, kann dies dazu beitragen, die neuronale Plastizität im Gehirn zu erhalten und zu fördern. Das verbessert wiederum die kognitive Funktion und verringert die kognitiven Beeinträchtigungen im Alter. Das Ausüben von Sport beispielsweise.
kann die neuronale Plastizität extrem fördern. Denn durch die körperliche Aktivität werden Botenstoffe freigesetzt, die dazu beitragen, die Verbindungen zwischen Neuronen zu verstärken. Sport kann auch, wie wir alle schon wissen, dazu beitragen, Stress abzubauen und Entzündungen zu verringern, was wiederum die neuronale Plastizität fördern kann.
Nun, was genau verändert sich im Gehirn? Wir haben erwähnt, dass sich die Verbindungen zwischen den Neuronen im Gehirn verstärken. Doch wie funktioniert das genau und wieso ermöglicht uns diese stärkere Verbindung, dass wir neue Fähigkeiten schneller erlernen? Um das herauszufinden, müssen wir uns als erstes den Aufbau der Neuronen unter der Lupe nehmen.
Ein Neuron besteht aus einem Zellkörper und meist viele Fortsätze, die sogenannten Dentriten. Der Zellkörper enthält den Kern und die Zellorganellen, die für die grundlegenden Funktionen der Zelle wie Energieproduktion oder Proteinbiosynthese erforderlich sind. Die Dentriten sind wie schon erwähnt kurze verzweigte Fortsätze, die von der Oberfläche des Neurons ausstrahlen. Sie empfangen Signale von anderen Neuronen und leiten sie zum Zellkörper weiter. Am Zellkörper befindet sich das Axonhügel, der die Funktion hat, die eingehenden elektrischen Signale zu empfangen und zu einem Aktionspotential zu summieren.
Angeschlossen an dem Axonhügel haben wir das Axon. Das ist ein langer, dünner Fortsatz, der von der Basis des Neurons ausgeht. Es leitet das am Axonhügel ausgelöste Aktionspotential an andere Neuronen.
Damit die Neuronen miteinander kommunizieren können, befinden sich am Ende der Axone und an den Dendriten eines Neurons sogenannte Synapsen. Hier wird der elektrische Impuls in einen chemischen übersetzt. Dieser Prozess bezeichnet man als Neurotransmitterfreisetzung. Um zu verstehen, wie dieser Prozess abläuft, sollten wir uns als erstes den Aufbau der Synapse genauer anschauen.
Eine Synapse besteht aus drei Elementen. Präsynaptischer Teil, postsynaptischer Teil und dazwischen den synaptischen Spalt. Am Presse-Nap.
Im präsyaptischen Teil gibt es kleine Bläschen, in denen Neurotransmitter gespeichert sind, sogenannte Vesikel. Und an der Membran der Präsynapse findet man spanungsabhängige Calciumkanäle. Nun, wenn das Aktionspotential, welches über das Axon weitergeleitet wurde, an der Präsynapse ankommt, verursacht es, dass die spanungsabhängigen Calciumkanäle aufgehen, damit Calcium in die Präsynapse reinkommt.
Wenn Calcium in der Präsynapse vorhanden ist, dann wandern die Vesikel mit den ganzen Neurotransmittern in sich in Richtung prä-synaptischer Membran und verschmelzen mit dieser und geben damit auch die Neurotransmitter in den synaptischen Spalt ab. Die Neurotransmitter wandern zum postsynaptischen Teil, an dessen Membran sich Rezeptoren befinden, an denen sich die Neurotransmitter andocken und Natriumkanäle aufmachen. Sind Natriumkanäle offen, dann strömt das positiv geladene Natrium in die Postsynapse, die dadurch positiv wird, wodurch sich wieder ein elektrischer Impuls auslöst, der dann zum Zellkörper transportiert wird, und weiter zum Aktionhügel, wo sich viele elektrische Impulse summieren und ein Aktionspotential auslösen.
Umso spannender wird die ganze Sache, wenn wir sehen, dass die Synapsen in verschiedenen Muster und Stärken organisiert sein können, je nachdem wie oft sie verwendet werden. Wenn Neuronen häufig miteinander kommunizieren, werden sie zu Besties. Die Verbindung zwischen ihnen wird stärker und dies wird als Langzeitpotenzierung oder kurz LTP bezeichnet.
Die Art und Weise, wie die Kommunikation zwischen Synapsen verbessert wird, kann über unterschiedliche Wege erfolgen. Es kann dazu kommen, dass die Neurotransmitter in größeren Mengen freigesetzt werden oder dass die Anzahl und Art von Rezeptoren an der Postsynapse verändert wird, sodass sie empfindlicher für Neurotransmitter werden. Die Langzeitpotenzierung spielt eine wichtige Rolle bei der Gedächtnisleistung. und der Lernfähigkeit des Gehirns.
Es ist ein sehr wichtiger Mechanismus, der das Gehirn in der Lage macht, sich an seine Umgebung anzupassen und neue Fähigkeiten zu erlernen. Und jetzt könnt ihr euch denken, lieber Zuschauer, wieso Menschen, die bilingual aufgewachsen sind, einen Vorteil beim Lernen von weiteren Sprachen haben. Es hängt klarerweise unter anderem mit der neuronalen Plastizität zusammen.
Forschungen haben gezeigt, dass bilinguale Menschen eine höhere neuronale Plastizität haben als monolinguale. Was bedeutet, dass ihr Gehirn besser in der Lage ist, sich an neue Informationen und Herausforderungen anzupassen. Dies könnte dann dazu beitragen, dass sie schneller neue Sprachen lernen. Erstaunlicherweise können wir die physischen Veränderungen des Gehirns dann durch bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel mit Hilfe von Magnetresonanztomographie, genau beobachten.
So konnte gezeigt werden, dass der Hipster Hippocampus bei Menschen, die viel Zeit damit verbringen, neue Informationen zu lernen, vergrößert hat. Außerdem konnten Veränderungen in der Dicke von Gehirnschichten beobachtet werden. Das Gehirn besteht aus mehreren Schichten, die aus unterschiedlichen Zellen und Strukturen bestehen. Die Dichte dieser Schichten kann sich im Laufe der Zeit verändern, abhängig von den Erfahrungen und den Aktivitäten, die das Gehirn ausführt. Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass es viele Faktoren gibt.
die dazu beitragen, wie gut eine Person lernt und neue Ideen entwickelt. Und dass die neuronale Plastizität nur einer von vielen Faktoren ist. In der Zukunft werden wir auch auf weitere Faktoren hier auf diesem Kanal eingehen.
Wenn du dich dafür interessierst, dann kannst du gerne meinen Kanal abonnieren und die Glocke aktivieren. Und hier geht es weiter zu einem anderen Video übers Lernen, und zwar wie du das Lernen genießen kannst. Ich hoffe, du hast das Video genossen und du freust dich auf weitere Videos von mir.
Ciao!