Anfallsformen und Epilepsie

Apr 23, 2025

Anfallsformen und Epilepsie

Einleitung

  • Epileptische Anfälle sind vorübergehende Funktionsstörungen des Gehirns.
  • Unterschied zwischen einem Anfall (akute Reaktion) und der Erkrankung Epilepsie (Neigung zu wiederholten Anfällen).
  • Klassifikation der Anfallsformen hilft bei der Diagnose und Behandlung.

Bedeutung der Anfallsklassifikation

  • Bestimmt die individuelle Einbuße an Lebensqualität.
  • Erlaubt Rückschlüsse auf die zugrunde liegende Epilepsieform.
  • Dient als gemeinsame Sprache für Betroffene, Betreuer und Ärzte.

Klassifikationsgrundlagen

  • Unterscheidung zwischen fokalen und generalisierten Anfällen.
  • Fokale Anfälle: Entstehen an bestimmter Stelle im Gehirn.
  • Generierte Anfälle: Betreffen weite Bereiche beider Hirnhälften.

Fokale Anfälle

Bewusst erlebte fokale Anfälle

  • Keine Bewusstseinsstörung.
  • Symptome: Muskelzuckungen, Sinnesempfindungen, starke Gefühle.
  • Beginn eines Anfalls wird als Aura bezeichnet.

Nicht bewusst erlebte fokale Anfälle

  • Häufigste Anfallsform im Erwachsenenalter.
  • Gehen mit Bewusstseinsstörung einher.
  • Können unwillkürliche Bewegungen verursachen.

Generierte Anfälle

Nichtmotorische Anfälle: Absencen

  • Typische Absencen: Starres Verharren, reagieren nicht auf Ansprache.
  • Atypische Absencen: Längere Dauer, deutliche Bewegungsphänomene.

Motorische Anfälle: Myoklonien

  • Plötzliche, beidseitige Muskelzuckungen.
  • Typisch bei juveniler myoklonischer Epilepsie.

Tonisch-klonische Anfälle

  • Früher Grand Mal genannt, dramatischste Form.
  • Verlust des Bewusstseins, Körper verkrampft.
  • Dauer selten länger als 3 Minuten.

Status Epilepticus

  • Anfall, der nach 5 Minuten nicht endet, wird als Status epilepticus bezeichnet.
  • Generalisierte tonisch-klonische Status ist lebensbedrohlich.

Statistik und Organisation

  • 5-10% der Menschen erleben einen Anfall im Leben.
  • In der Schweiz sind etwa 80.000 Personen betroffen.

Aktivitäten der Epilepsie-Liga

  • Forschung, Unterstützung und Information seit 1931.
  • Ziel: Verbesserung der Lebensqualität von Epilepsie-Betroffenen.