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Die faszinierende Geschichte der Erde

Die Erde ist 4,5 Milliarden Jahre alt –  für das Gehirn unmöglich zu begreifen,   also machen wir ein Experiment: Jede Sekunde  vergehen etwa 1,5 Millionen Jahre. Stell dir vor,   du sitzt in einem Zug, schaust aus dem  Fenster und erlebst die gesamte Geschichte   der Erde in einer Stunde. Du kannst  das Video im Hintergrund laufen lassen,   dabei lernen oder einfach die Fahrt genießen.  Von Zeit zu Zeit werde ich ein paar Worte sagen.  Vor 4,5 Milliarden Jahren, gleich nach ihrer  Geburt, war die Erde eine Hölle aus Lava ... Ziemlich früh in ihrer Geschichte kollidierte   die Erde mit einem marsgroßen Objekt  namens Theia, wobei der Mond entstand. Jetzt sieht er noch riesig aus. In  den nächsten Hundert Millionen Jahre   wird er langsam schrumpfen,  weil er sich weiter entfernt. Vor 4,5 Milliarden Jahren  befinden wir uns im ersten   Äon unseres Planeten, dem Hadaikum, benannt  nach dem griechischen Gott der Unterwelt. Die Atmosphäre besteht hauptsächlich  aus CO2 und der Boden aus Lava. Wir   wissen nur sehr wenig über diesen Abschnitt der  Erdgeschichte, weil fast nichts davon übrig ist. 90 Millionen Jahre sind vergangen. Wir sind immer   noch in der Lava-Höllen-Phase. Mach es  dir bequem, das wird eine Weile dauern. Kaum zu glauben, aber man fand Minerale,  sogenannte Zirkone, die darauf hindeuten,   dass es zu dieser Zeit eventuell etwas Wasser gab. Während dieser Phase werden die Erde und  das innere Sonnensystem mehrere hundert   Millionen Jahre lang von einem schweren  Asteroidenbombardement erschüttert. Zu diesem Zeitpunkt strahlt unsere  Sonne 30 % weniger hell als heute,   aber es gibt so viele Treibhausgase, dass  es immer noch heiß und gemütlich ist. Um diesen Zeitpunkt entsteht vermutlich das Leben.  Nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Beginn   von allem, breiten sich die ersten Zellen über  unseren immer noch sehr tödlichen Planeten aus. Die Erde kühlt sich weiter ab und  es regnet wahrscheinlich Millionen   von Jahren lang. Ozeane bilden sich und  bedecken den jungen Planeten mit Wasser. Hydrothermale Schlote, aus denen heiße Minerale  austreten, könnten der Ort gewesen sein,   an dem das Leben entstand, aber  wir wissen es nicht so wirklich. Wir erreichen das Paläoarchaikum. Der Großteil  der Erde liegt immer noch unter Wasser,   während die ersten Superkontinente in den Tiefen   entstehen. Die Tage sind kürzer, da  die junge Erde schneller rotiert. Schön, dass du immer noch dabei bist. Du  hast bereits eine Milliarde Jahre miterlebt. Aus dieser Zeit gibt es noch heute Stromatolithen,  Sedimentgesteine die von Mikroorganismen gebaut   wurden. Sie gehören zu den ersten echten Beweisen  für Leben auf der Erde. Außerdem beginnt das Leben   die Sonne zu "essen" – Photosynthese  könnte ungefähr hier begonnen haben. Vor 3,2 Milliarden Jahren, im Mesoarchaikum,  beginnt das Zeitalter der Kontinente.   Tektonischen Platten kollidieren miteinander  und ziehen und drücken sich tief in die Erde,   wo sie sich auflösen. Das Fundament  für unsere heutigen Kontinente. Die Ozeane sind mit über 40 °C so heiß wie ein  Whirlpool und Mikroorganismen breiten sich überall   aus. Es gibt noch keine Pflanzen die Treibhausgase  konsumieren, daher ist es wirklich, wirklich heiß.   In dieser Atmosphäre würdest du praktisch sofort  sterben. Außerdem gibt es noch keinen Sauerstoff. Vor 2,8 Milliarden Jahren beginnt das  Neoarchaikum. Die Erde ist immer noch   ein schrecklich feindlicher Ort, aber  dank Plattentektonik werden neue Stoffe   aus dem inneren der Erde freigesetzt,  womit das Leben Neues erschaffen kann! Irgendwann um diese Zeit beginnen Prokaryoten  wie Bakterien, den Planeten zu besiedeln.   Das Leben diversifiziert sich immer weiter.  Aber trotzdem sind es bisher nur Einzeller. Vor 2,5 Milliarden Jahren, im Siderium, steht  ein massives Ereignis bevor, das den Planeten für   immer ändern wird: Die große Sauerstoffkatastrope.  Sauerstoff, ausgerülpst von Cyanobakterien,   gelangt in großen Mengen in die Atmosphäre  und ebnet den Weg für komplexeres Leben. Der neu entstandene Sauerstoff  in der Luft reagiert mit Methan   und bildet CO2 und Wasser, was  den Planeten schnell abkühlt. Wahrscheinlich zum ersten  Mal friert der Planet ein,   und eine Phase mehrerer Eiszeiten beginnt,  die Millionen von Jahren andauert. Vor 2,3 Milliarden Jahren beginnt das Rhyacium. Viele Vulkane erwärmen die Erde, und die sie  taut langsam wieder auf. Das schmelzende Eis   spült giftige Stoffe in die Ozeane, aber das  Leben schafft es, sich weiterzuentwickeln. Vor etwa 2,05 Milliarden Jahren,  während des Orosiriums, trifft   ein großer Asteroid die Erde und erzeugt die  größte bestätigte Einschlagsstruktur der Erde. Überall auf der Erde kollidieren frühe  Kontinente mit wilden Namen wie Ur,   Nena oder Atlantica zu gewaltigen Gebirgszügen. Im Statherium vor 1,8 Milliarden Jahren  entsteht der Superkontinent Columbia. Und   aus verstreuten Uranvorkommen im Boden erwacht ein  natürlicher, sich selbsterhaltender Kernreaktor. Vor ungefähr 1,6 Milliarden  Jahren, am Rande des Calymmiums,   ein paar hundert Millionen  Jahre mehr oder weniger,   vereinigen sich die ersten eukaryotischen  Zellen, also Zellen mit einem Zellkern,   aus zwei anderen Zellen. Einer der wichtigsten  Momente in der Geschichte des Lebens. Auch wenn   es irgendwie nicht so beeindruckend aussieht. Das  Leben besteht weiterhin nur aus einzelnen Zellen. Die Erdkruste wird dicker, es  entstehen schwere Kontinente,   und die Ozeane werden flacher. Gleichzeitig  strecken die ersten pilzähnlichen Organismen   ihre röhrenförmigen Arme aus  und machen pilz-artige Sachen. Vor etwa 1,4 Milliarden Jahren, irgendwann  im Ectasium, beginnt sich der innere Kern   der Erde zu bilden – komisch, oder?  Man meint, er sollte älter sein.   Aber ungefähr zu dieser Zeit beginnt er  sich zu einem Eisenkristall zu verfestigen,   umgeben von heißem flüssigem Metall. Von  jetzt an wird er immer weiter wachsen. Vor 1,2 Milliarden Jahren, im Stenium,   ist nicht allzu viel los. Außer dass die Rotalge  Bangiomorpha pubescens möglicherweise den Sex   erfunden hat – eine große Verbesserung  der Fortpflanzung aus vielen Gründen. Vor einer Milliarde Jahren beginnt das  Tonium. Weit und breit nur Gestein,   Pfützen und Ozeane. Das Leben  ist für das bloße Auge IMMER   NOCH unsichtbar. Fühlt sich schon  anders an, es so zu erleben, oder? Nicht alle hier haben eine gute Zeit.  Wahrscheinlich tauchen um diese Zeit die   ersten einzelligen Raubtiere auf. Die Dominanz  der Bakterien endet, und die großen Eukaryoten   setzen ihre Fahnen in die Ozeane. Es beginnt  ein Wettrüsten zwischen Mikroorganismen das   eine enorme Vielfalt erschafft. Einige  erfinden sogar winzige Rüstungen. Vor 720 Millionen Jahren, im Cryogenium,  friert die Erde erneut zu. Klar, warum   auch nicht. Wie das Leben überlebt  hat? Wir sind uns nicht sicher. Vor 635 Millionen Jahren bildet sich der   Superkontinent Gondwana. Vieles  davon exisitiert heute noch. Wow, was passiert hier? Plötzlich wird das Leben  groß! Innerhalb eines Augenblicks verbreiten sich   auf einmal mehrzellige Organismen!  Es sind immer noch seltsame Aliens,   aber kannst du dir vorstellen, dass es SO  lange gedauert hat, bis das passiert ist? Vor 539 Millionen Jahren beginnt  die kambrische Explosion. Wir sehen,   wie das Leben vor Vielfalt nur so  strotzt . Vorfahren fast aller heute   existierenden großen Tiergruppen tauchen  hier auf, während die Pflanzen beginnen,   das Land zu erschließen. Das Leben wird  endlich aufregend! Aber natürlich kommt es   gleich danach zu einem großen Massenaussterben,  das die meisten Arten im Ozean nicht überleben. Pflanzen breiten sich über den Planeten aus,   bilden den Boden und verändern die  Atmosphäre, indem sie CO2 aufnehmen. Alles eskaliert. Flora und Fauna passen  sich immer besser an das Leben an Land   an. Wir bekommen Bäume und Wälder, Fische  und die ersten Wirbeltiere entscheiden,   dass sie dieses Ding mit dem Land  unbedingt mal ausprobieren müssen! Vor 359 Millionen Jahren, im Karbon, erreichen  die Wälder und üppigen Marschländer ihren   Höhepunkt. Sie werden zu der Kohle, die die  Menschheit heute verbrennt um sich warmzuhalten. Alles geht jetzt so schnell! In  geologischen Zeiträumen gesehen,   verändert sich das Leben rasant. Vor etwa 299 Millionen Jahren im Perm, bildete  sich Pangea, der letzte Superkontinent. Und nach   ein paar Dutzend Millionen Jahren ereignet sich  das größte Massenaussterben in der Geschichte,   bei dem der Großteil aller Arten  ausgelöscht wird. Danke, Vulkane. Vor 252 Millionen Jahren beginnt die Trias. Oh hey, ein Dinosaurier! Wir befinden uns nun wirklich im  Zeitalter der Reptilien. Dinosaurier   sind überall! Die Vorfahren der Vögel machen  Vogel-Sachen. Das Leben ... findet einen Weg. Die Erde wird immer vertrauter. Ein wahres Paradies. Das Leben gedeiht. Es  kann nichts schiefgehen... Moment, was ist das? Und ein Asteroid hat die Dinosaurier und die  meisten Arten auf der Erde gekillt. So ein Pech. Vor 66 Millionen Jahren, im Paläogen, sehen  die Kontinente ungefähr so aus wie heute,   und Säugetiere übernehmen das  Ruder. Jetzt ist unsere Zeit! Wir sind fast zuhause. Bloß nicht blinzeln, sonst verpasst  du die gesamte Menschheitsgeschichte! Und das war es. Die Erde ist  uralt. Wir sind neu. So neu.  In diesem Projekt steckt so viel Leidenschaft!  Seit 2019 haben wir mal mehr, mal weniger an   diesem Video gearbeitet, aber jetzt haben wir es  endlich geschafft! Wenn du experimentelle Videos   wie das hier unterstützen möchtest, bitte  like, teile oder abonniere unseren Kanal.  Du kannst deine Reise durch die Zeit auch mit  unserem neuen Evolutionsposter fortsetzen. Hier   siehst du, wie lange es gedauert hat, bis sich  die ersten Zellen zu Fischen, zu Dinosauriern und   schließlich zu Säugetieren entwickelten – und  begegne entlang des Weges den erstaunlichsten   Kreaturen, von denen du noch nie gehört hast.  Dieses Poster ist Teil unserer Bildungsreihe, in   der komplexe Themen durch umfangreiche Recherche  und aufwändige Illustrationen lebendig werden.   Perfekt geeignet für Lehrer, Schüler und Fans der  Wissenschaft. Bekommst du alles in unserem Shop!  So, du hast es bis zum Ende geschafft. Vielen Dank  dafür! Wir hoffen, du hattest eine schöne Zeit.