Moin zusammen! Kommt ihr mit der Zunge an euren Ellbogen? Nein, ihr müsst nicht ausprobieren, ohne Kettensäge oder Magie wird das nicht funktionieren. Wie das jetzt der Übergang zum eigentlichen Video wird, weiß ich auch nicht, aber auch bei diesem Thema scheitert die perfekte Umsetzung. Das magische Viereck beinhaltet die vier Hauptziele der Wirtschaftspolitik.
Die Ziele, die da wären, Vollbeschäftigung bzw. ein hoher Beschäftigungsgrad, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, Wirtschaftswachstum und Preisstabilität, wurden 1967 im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft, kurz Stabilitätsgesetz, festgehalten. Ziel des Ganzen ist das Erreichen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts. Es soll für Stabilität und Wirtschaftswachstum und damit für Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand sorgen.
Der Grad der Beschäftigung wird anhand der Arbeitslosenquote gemessen. Haben wir in Deutschland eine Arbeitslosenquote von unter 3%, so sprechen wir von Vollbeschäftigung. Ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht liegt vor, wenn sich Importe und Exporte auf der Waage austarieren.
Der Indikator hierfür ist die Außenbeitragsquote. Berechnet durch Exporte minus Importe geteilt durch das nominale Bruttoinlandsprodukt mal 100. Das Wachstum der Wirtschaft soll langsam und stetig vonstatten gehen, Schwankungen sollten am besten vermieden werden. Gemessen wird das Wirtschaftswachstum durch die Zunahme des realen Brutto-Nationaleinkommens bzw. des realen Bruttoinlandprodukts. Diese sollte bei über 2% liegen.
Preisstabilität wird durch die Inflationsrate gemessen. Dafür gucken wir uns die Preisentwicklung eines Warenkorbs mit verschiedenen Gütern an. Bei einer positiven Veränderung des Preisniveaus spricht man von Inflation. Wenn es nach der Europäischen Zentralbank geht, sollte die Inflationsrate bei knapp unter 2% pro Jahr liegen. Dann wird auch das Ziel der Preisniveaustabilität erreicht.
Ja, und all diese Ziele sind nun miteinander verknüpft. Und wäre es möglich, all diese wirtschaftspolitischen Ziele gleichzeitig zu erreichen, ja, dann ginge es uns maximal gut. So gut, wie wenn wir auf einmal magische Fähigkeiten bekommen und zum Superhelden werden. Dat wäre schön fett, erstmal schön chillig die Welt retten und die Titelseiten der Zeitung füllen. Ja und damit ab zur Magie des Vierecks.
Denn genau wie ihr nicht mit der Zunge an euren Ellbogen kommt, kann man auch nicht alle vier Ziele des magischen Vierecks gleichzeitig erreichen. Es gibt Ziele, die sich zusammen ergänzen, man spricht von Zielharmonien. Aber auch Zielkonflikte bei Zielen, die nicht gemeinsam erreicht werden können.
Dazu ein Beispiel. Fangen wir mit den Zielharmonien an. Die Ziele Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung bzw.
hoher Beschäftigungsgrad unterstützen sich gegenseitig. Wenn es der Wirtschaft gut geht, die Konjunktur im Aufwind ist, dann liegt das daran, dass es den Unternehmen gut geht, sie viele Aufträge haben und investieren. Um die steigende Nachfrage zu bedienen, werden auch neue Mitarbeiter eingestellt. Somit sinkt die Arbeitslosenquote, der Beschäftigungsgrad steigt. Wir stoßen so aber auch auf einen Zielkonflikt.
Durch das Wirtschaftswachstum wird der Wohlstand gefördert, die Menschen können sich mehr leisten, dadurch steigt die Nachfrage. Am Markt bedeutet das, dass auch die Preise steigen. Wir haben also einen Zielkonflikt zwischen Wirtschaftswachstum und Preisstabilität, denn diese beiden Ziele vertragen sich nicht besonders gut zusammen. Jetzt seid ihr dran!
Seht ihr noch eine andere Zielharmonie oder einen Konflikt zwischen anderen Zielen? Dann schreibt's mal in die Kommentare! Ansonsten sage ich haut rein Leute, wir sehen uns im nächsten Video und bis gleich!