Die politische Rolle von Hindenburg 1932

Oct 26, 2024

Deutschland 3345, Folge 33.4: Die Totengräber der Republik, Teil 2 – Reichspräsident Paul von Hindenburg

Historische Einordnung

  • Sommer 1932: Höhepunkt der Popularität der Nationalsozialisten, jedoch keine absolute Mehrheit erreichbar.
  • Paul von Hindenburg: Schlüsselrolle als Reichspräsident mit der Macht, Hitler zum Kanzler zu ernennen.
    • Geboren 1847, preußischer Adel, Offizierslaufbahn, beteiligt in Kriegen 1866 und Erster Weltkrieg.
    • Mythos als "Russenschreck", Feldmarschall, Chef der obersten Heeresleitung zusammen mit Erich von Ludendorff.
    • Nach dem Ersten Weltkrieg Rückzug aus dem öffentlichen Leben.

Politische Entwicklungen

  • Reichspräsidentenwahlen 1925: Hindenburg als Symbolfigur der nationalen Einheit gewinnt.
  • Politischer Wandel 1930: Einführung der Präsidialkabinette, Abkehr vom Parlamentarismus.
    • Young-Plan 1929: Innenpolitische Spannungen wegen Kriegsentschädigungen.
    • Verfassungsjuristische Gutachten: Stützen Hindenburgs Entscheidungen.
    • Öffentliche Debatte um Kriegsentschädigungen: Schädigt Hindenburgs Image im nationalen Lager.

Hindenburgs Ziele

  • Einheit der Nation: Ziel, die Deutschen zu einer "Volksgemeinschaft" zu formen.
  • System der Präsidialkabinette: Ausschaltung der republikanischen Parteien, insbesondere der Sozialdemokraten.
    • Keine effektive Einigung innerhalb der politischen Rechten.

Nationalsozialistische Bewegung

  • Hitlers Strategie: Massenmobilisierung, jedoch keine realisierbare absolute Mehrheit.
  • Verhandlungen mit Hindenburg: Hitler fordert Kanzlerschaft, Hindenburg lehnt ab.
    • August 1932: Geheime Sondierungsgespräche, keine Einigung mit Hindenburg.
    • November 1932: Zweite Verhandlungen scheitern, politische und organisatorische Krise innerhalb der NSDAP.

Parteikrise

  • Gregor Strasser: Zweitwichtigste Figur, drängt auf Regierungseintritt, gerät in Konflikt mit Hitler.
  • Hitlers Reaktion: Umbau der Parteistrukturen, stärkere Betonung des Führerprinzips.
  • Politische Schwäche: Vertrauensverlust intern und extern, Mitgliederverlust.

Ausblick

  • Januar 1933: NSDAP am politischen Scheideweg.
  • Hindenburgs Rolle: Trotz anfänglichem Widerstand, wird Hitler im Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt.

Fazit

  • Quasi-magische Theorie der politischen Willensbildung: Hindenburg und Hitler handeln, basierend auf ihrem Verständnis des nationalen Interesses.
  • Letztliche Machtübernahme Hitlers: Nicht primär durch eigene Taten, sondern durch das Umfeld Hindenburgs ermöglicht.

Zusatzinformationen

  • Podcast-Infos: Möglichkeiten zur Unterstützung des Podcasts, nächste Folge thematisiert die Rollen von Kurt von Schleicher und Franz von Papen.