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Lebenszyklusstrategien und Umwelt

Jun 28, 2025

Überblick

Die Vorlesung thematisiert die Unterschiede zwischen K- und R-Strategien bei Lebenszyklen von Organismen und deren ökologische Bedeutung.

Lebenszyklusmerkmale von Organismen

  • Lebenszyklen variieren stark in Wachstum, Fortpflanzung und Überlebensdauer zwischen Arten.
  • Beispiele: Grönlandhai wird sehr alt, Endtagsfliege lebt nur wenige Stunden.
  • Zeitpunkt der Geschlechtsreife und Anzahl der Nachkommen variieren stark zwischen Arten.

K-Strategie

  • K-Strategen leben in konstanten, vorhersehbaren Umwelten (z. B. Mensch, Pferd, Eisbär).
  • Wenig Nachkommen, dafür intensive und lange Brutpflege.
  • Hohe Überlebenswahrscheinlichkeit der Nachkommen.
  • Geringe Fortpflanzungsrate und meist hohe Lebenserwartung.
  • Populationsgröße nahe der Umweltkapazität und wenig Schwankungen.

R-Strategie

  • R-Strategen bewohnen variable, schwer vorhersehbare Umgebungen (z. B. Ratten, Fliegen, Frösche).
  • Viele Nachkommen und kurze Lebensspanne.
  • Frühe und häufige Fortpflanzung, geringe Brutpflege.
  • Hohes Sterberisiko und starke Populationsschwankungen.
  • Populationsgrößen können exponentiell wachsen und dann auch schnell zurückgehen.

Einflussfaktoren auf Lebenszyklusstrategien

  • Lebenszyklusstrategien entstehen durch genetische Faktoren und Umweltbedingungen.
  • Die meisten Arten lassen sich nicht strikt einem Extrem zuordnen, sondern liegen dazwischen.
  • Veränderungen in Umweltbedingungen können die Strategie innerhalb einer Art beeinflussen.

Beispiel: Guppies auf Trinidad und Tobago

  • Unterschiedliche Feinddruck-Situationen führen zu unterschiedlichen Lebenszyklen innerhalb einer Art.
  • Bei hohem Prädatorendruck: frühere Geschlechtsreife, häufigere Fortpflanzung, mehr Nachkommen.
  • Anpassung an Umweltbedingungen zeigt, dass Strategien flexibel sein können.

Kompromisse (Trade-offs) bei Lebenszyklusmerkmalen

  • Energie kann nur begrenzt auf Wachstum, Fortpflanzung und Überleben verteilt werden.
  • Beispiel Douglasie: Erhöhte Zapfenproduktion geht auf Kosten des Wachstums.
  • Lebenszyklusstrategien bedeuten immer einen Kompromiss zwischen verschiedenen Merkmalen.

Schlüsselbegriffe & Definitionen

  • K-Strategie — Lebenszyklusstrategie mit Optimierung des Lebens an der Kapazitätsgrenze und stabiler Populationsgröße.
  • R-Strategie — Lebenszyklusstrategie mit sehr hoher Reproduktionsrate und schnellen Populationsänderungen.
  • Trade-off — Kompromiss, bei dem Ressourcen auf verschiedene Lebenszyklusmerkmale verteilt werden müssen.
  • Umweltkapazität — Maximale Populationsgröße, die ein Lebensraum langfristig tragen kann.

Aufgaben / Nächste Schritte

  • Wiederhole Beispiele für K- und R-Strategen.
  • Überlege, wie Umweltbedingungen Lebenszyklusstrategien beeinflussen können.
  • Lese weiterführende Kapitel zu Populationsdynamik.