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Die Geschichte der Lobotomie

Apr 25, 2025

Lobotomie

Einführung und Definition

  • Lobotomie ist eine neurochirurgische Operation, bei der Nervenbahnen zwischen Thalamus und Frontallappen sowie Teile der grauen Substanz durchtrennt werden.
  • Wird oft synonym mit Leukotomie verwendet.
  • Ursprünglich zur Schmerzausschaltung und bei schweren psychischen Erkrankungen angewendet.
  • Führt zu Persönlichkeitsänderungen mit Antriebs- und Emotionalitätsstörungen.

Geschichte und Entwicklung

  • Entwickelt von António Egas Moniz in Portugal und Mario Fiamberti in Italien.
  • Walter Freeman und James Winston Watts popularisierten die Technik in den USA.
  • Freeman entwickelte die transorbitale Methode, die ohne Narkose ausgeführt werden konnte.

Anwendung

  • Von den 1940er bis 1950er Jahren stark verbreitet, besonders in den USA und Großbritannien.
  • Fast 20.000 Lobotomien in den USA bis 1951 durchgeführt.
  • Mehr Frauen als Männer wurden lobotomiert.

Kritik und Rückgang

  • Wurde als medizinische Barbarei und Missachtung von Patientenrechten angesehen.
  • Mit der Einführung von Psychopharmaka in den 1950er Jahren nahm die Anwendung ab.
  • Freeman führte trotz Kritik an seiner Methode bis 1967 weiterhin Lobotomien durch.

Operationstechniken

Traditionelle Methode:

  • Zwei Personen erforderlich: Neurologe und Chirurg.
  • Bohrlöcher in den Schädel, ein spezielles Instrument schneidet Teile des Gehirns.

Transorbitale Methode:

  • Entwickelt von Freeman, einfacher und schneller.
  • Spitzes Werkzeug wird über die Augenhöhle in das Gehirn eingeführt.
  • Keine vollständige Narkose nötig, oft unter Betäubung oder mit Elektroschocks durchgeführt.

Gesellschaftliche Auswirkungen

  • In der Literatur und Filmen oft als negativ und kritisch dargestellt.
  • Brgerrechtsbewegungen führten ab den 1960er Jahren Kampagnen gegen Lobotomien.

Moderne Alternativen

  • Lobotomie, wie sie früher durchgeführt wurde, wird heute nicht mehr praktiziert.
  • Heute werden mikrochirurgische Techniken oder Hirnschrittmacher zur Behandlung verwendet.

Literatur und Medien

  • Zahlreiche Bücher und Forschungsarbeiten zur Geschichte und Kritik der Lobotomie.
  • Filme wie "Einer flog über das Kuckucksnest" thematisieren die Auswirkungen der Lobotomie.

Hinweis: Diese Informationen ersetzen nicht die fachliche Beratung durch Ärzte.