Einführung in rhetorische Figuren

Nov 17, 2024

Rhetorische Figuren: Definition, Liste, Wirkungen

Einführung

  • Rhetorische Figuren sind sprachliche Gestaltungsmittel, die sich vom alltäglichen Sprachgebrauch abheben.
  • Sie werden auch als Stilmittel, Stilfiguren, sprachliche Mittel oder rhetorische Mittel bezeichnet.
  • Rhetorik bedeutet Redekunst, daher werden rhetorische Figuren besonders für mündliche Vorträge verwendet.

Wichtige Kategorien für rhetorische Figuren

  • Wortfiguren: Weichen von der gewöhnlichen Wortwahl ab.
  • Satzfiguren: Ungewöhnlicher Satzbau.
  • Gedankenfiguren: Abweichung vom üblichen Gedankengang.
  • Klangfiguren: Auffällig durch außergewöhnlichen Klang.
  • Sprachliche Bilder: Veranschaulichen Aussagen besonders gut.

Liste der rhetorischen Figuren mit Beispielen

1. Allegorie

  • Definition: Darstellung abstrakter Begriffe durch ein komplexes Bild.
  • Beispiel: Der Sensenmann steht für den Tod.

2. Alliteration

  • Definition: Gleicher Anfangslaut benachbarter Wörter.
  • Beispiele: Geiz ist geil; Lidl lohnt sich.

3. Anapher

  • Definition: Wiederholung des gleichen Wortes am Anfang von Sätzen oder Satzteilen.
  • Beispiel: Carglass repariert, Carglass tauscht aus.

4. Antithese

  • Definition: Bezeichnung für einen Gegensatz.
  • Beispiel: Harte Schale, weicher Kern.

5. Apostrophe

  • Definition: Direkte Anrede an eine Person/den Leser.
  • Beispiel: Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

6. Assonanz

  • Definition: Gleichklang der Vokale in benachbarten Wörtern.
  • Beispiel: Ottos Mops hopst fort.

7. Asyndeton

  • Definition: Aneinanderreihung von Wörtern und Satzteilen ohne „und“.
  • Beispiel: Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum.

8. Chiasmus

  • Definition: Überkreuzte Anordnung von Satzteilen/Sätzen.
  • Beispiel: Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben.

Weitere Figuren

  • Ellipse: Auslassung eines Satzteils, den man leicht ergänzen kann.
  • Euphemismus: Beschönigende Umschreibung.
  • Hyperbel: Starke Übertreibung.
  • Ironie: Aussage, die das Gegenteil meint.
  • Klimax: Steigerung in einer Aufzählung.
  • Metapher: Bildhafte Übertragung einer Bedeutung.
  • Onomatopoesie: Nachahmung von Lauten durch Wörter.

Wirkung rhetorischer Figuren

  • Allegorie: Verständnismittel, Anschaulichkeit.
  • Alliteration: Betonung und Rhythmus, bleibt im Gedächtnis.
  • Anapher: Strukturierung, Rhythmisierung, Verstärkung.
  • Antithese: Gegenüberstellung und Betonung.
  • Euphemismus: Aufwertung, Abmilderung oder Vertuschung.

Rhetorische Figuren bei der Textanalyse

  • Rhetorische Figuren finden sich in allen Textgattungen: Dramatik, Lyrik, Epik.
  • In Reden dienen sie der besseren Darstellung der Inhalte und der Betonung wichtiger Aussagen.
  • Bei der Textanalyse sollten auch der Inhalt, die Argumente und die Darbietungsform untersucht werden.