unserer Erde. Zurzeit leben rund 7 Milliarden Menschen auf 30 Prozent der Oberfläche. Und alle sind abhängig von den restlichen 70 Prozent dem Meer.
Das Meer ist die größte Nahrungsquelle der Welt. Für 1,2 Milliarden Menschen ist Fisch der Hauptbestandteil der Ernährung. Doch immer häufiger kehren die Fischer mit leeren Netzen heim.
Drehen wir die Zeit zurück. Die Fischbestände sind in den letzten 60 Jahren um 90% gesunken. Wissenschaftler warnen vor der völligen Auslöschung aller gefischten Arten in weniger als 50 Jahren. Der Grund? Die industrielle Fischerei.
Die Langleinenfischerei setzt jährlich 1,4 Milliarden Haken ein. 1,4 Milliarden Haken, an denen jeweils noch ein Stück Fisch als Köter hängt. Bei der weit verbreiteten Schleppnetzfischerei werden Netze mit einer Öffnung von bis zu 23.000 Quadratmetern eingesetzt.
Das ist die Fläche von vier Fußballfeldern. 13 Jumbo-Jets würden in dieses Netz passen. Oder tatsächlich 500 Tonnen Fisch. Unter diesen 500 Tonnen Fisch befindet sich viel Beifang. Das Wort Beifang meint zufällig mitgefangene Meerestiere, die gerne in Kauf genommen werden, um hohe Fangmengen zu ermöglichen.
Ein durchschnittlicher Garnelenkutter wirft 80 bis 90 Prozent der gefangenen Meerestiere tot oder sterbend wieder über Bord. Für ein Kilo Garnelen werden also bis zu neun Kilo andere Meerestiere getötet. getötet und ins Meer zurückgeworfen.
Um die freilebenden Fische zu entlasten, werden 47 Prozent unseres Bedarfs in Aquakulturen gezüchtet. Doch Aquakulturen sind mehr Sargnagel als Rettungsring. Viele dieser Zuchtfische sind Raubfische. Auf ihrem Speiseplan steht Fisch.
Für ein Kilo gezüchteten Lachs müssen fünf Kilo wildgefangener Fisch verfüttert werden. Man wandelt in Aquakulturen also eine Art Fisch in eine andere um, aber erzeugt keineswegs mehr Fisch. Es müssen andere Maßnahmen ergriffen werden, um die Zukunft unserer Meere zu sichern. 2008 wurden für den Blauflossentunfisch in Europa Fangquoten definiert.
Wissenschaftler empfahlen eine Fangmenge von 10.000 Tonnen, um die erschöpfte Population wieder aufzubauen. Die EU beschloss jedoch ein Fangvolumen von 29.500 Tonnen, dreimal mehr als gefordert. Trotz dieser Bestimmung fischt die Blauflossenindustrie 61.000 Tonnen.
Das ist das Sechsfache von dem, was vernünftig wäre. Unvernünftig ist auch der weltweite jährliche Fischkonsum von 110 Millionen Tonnen. Wenn wir so weitermachen, wird es bald keinen Fisch mehr geben.
Was können wir tun, um die Überfischung der Meere aufzuhalten? Die Fischerei ist ein Geschäft. Je höher die Nachfrage, desto mehr wird produziert.
Wie wir uns im Supermarkt oder im Restaurant entscheiden, hat eine direkte Auswirkung auf die Vielfalt der Meere. Indem wir uns informieren, welche Fischart aus welchem Fanggebiet nicht gefährdet ist, können wir nachhaltige Fischerei unterstützen. Das Gute ist, eine Lösung ist möglich. Du kannst mit deinen Entscheidungen dazu beitragen, die Überfischung der Meere zu stoppen.