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Mgliche Bestandteile einer Definition von Versicherung
17 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Versicherung
1.1 Definition Versicherung
A 2
Risikoausgleich
Wirtschaftsplan-
absicherung
Angrenzung gegen
andere Transfers
Schtzbarkeit
Entgeltich
Informationstransfer
Gleichartigkeit Zuflligkeit Definition von Alfred Manes (1877 - 1963)
> 18 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Versicherung ist gegenseitige Deckung eines
zuflligen schtzbaren Geldbedarfs zahlreicher
gleichartig bedrohter Wirtschaften.
Definition von Paul Brae (1904 - 1973)
Versicherung ist planmige und
entgeltliche Deckung eines risikobedingten
Eventualbedarfs .
Gleichartigkeit der Risiken ist keine
Voraussetzung fr Versicherung,
sondern eher hinderlich fr guten
Risikoausgleich im Kollektiv
Abgrenzung von Versicherung zu
Wette und Glcksspiel fehlt
1.1 Definition Versicherung Kritik:
Kritik:
Verlustrisiko = maximalrisiko vs. einsatz
Intention = absicherung vs. gamble Definition von
Karl Hax (1901 - 1978)
> 19 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Versicherung ist Deckung eines im einzelnen
Ungewissen, insgesamt aber schtzbaren
Geldbedarfs auf der Grundlage eines durch
Zusammenfassung einer gengend groen Zahl von
Einzelwirtschaften herbeigefhrten
Risikoausgleichs . Definition von
Dieter Farny
(1934 - 2013)
Die Leistung des Versicherers ist das abstrakte
Schutzversprechen, die stndige Bereitschaft, beim Eintritt
des Versicherungsfalles eine Geldleistung zu zahlen.
Kurz, die Gewhrung von Versicherungsschutz.
Die Leistung ist nicht auf den Fall des Schadeneintritts
beschrnkt, sondern eine davon unabhngige
Dauerleistung .
1.1 Definition Versicherung
Risikokollektiv
Viele Zahler
geteiltes Risiko
ggf. lange Dauerleistung
vergl. Rente/ Arbeitsunfhigkeit
Erste Intention: Einmalleistung 20 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Definition von
Wolfgang Mller
(1936 - 1993)
Der Versicherer berlsst dem Entscheider
ganz bestimmte Arten von Informationen ,
die sein Informationsdefizit reduzieren und
ihm dadurch zuverlssige Erwartungen
ber den knftigen Zustand des
versicherten Gegenstands ermglichen.
1.1 Definition Versicherung
Bentigte Informationen
zur Kalkulation,
vergl. Gesundheitsprfung
in PKV, Berufs- / Lebens-
absicherung
Abweichungen/
Verschwiegenes ggf
nicht versichert
und grundstzlich
sind komplikationen
in der Kalkulation
enthalten
Whrend der Laufzeit
erhobene nderungen
Gemeinntzigere Formen eG= eingetragene Genossenschaft, Versicherung auf Gegennseitigkeit
bewusst nicht gewinnorientierte sondern Kostendeckende Rechtsform Definition
Kapitaltransfer = Bezahlung der Versicherungsprmie durch de
Versicherungsnehmer und Zahlung des Versicherers im Leistungsfall
Risikotransfer = Leistungsversprechen des Versicherers fr den Eventualfall
Informationstransfer = Informationsfluss zwischen Versicherungsnehmer und
Versicherung bei Abschluss und whrend Laufzeit des Vertrags
bedingt = zeigt das Risiko an
risikomindernd = grenzt Versicherung von Wette ab
> 21 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Versicherung ist die Verknpfung eines Kapital-,
Risiko- und Informationstransfers .
Der Kapitaltransfer lst eine bedingte Forderung aus,
die beim Versicherungsnehmer risikomindernd wirkt.
Im Versicherungsvertrag verpflichtet sich der
Versicherte, dem Versicherer bestimmte
Informationen zu berlassen.
1.1 Definition Versicherung
> vergl. Wette Risiko stagniert/steigt aber sinkt nie
2.1 Umgang mit Risiken
Begriff des Risikos (=Wagnis)
bezeichnet Gefahren , die negative Ereignisse auslsen (z.B. Feuer, Sturm,
Erdbeben), Wagnisse aus denen negative Ereignisse resultieren knnen (z.B.
Autofahren, Fliegen) oder Objekte oder Subjekte, die Gefahren in sich bergen
(z.B. Kernkraftwerke, Krankenhuser, bergewichtige) (Grtler 1964)
bezeichnet die Mglichkeit, dass ein Ereignis mit nachteiligen wirtschaftlichen
Folgen eintritt
Risco =altitalienisch =gefhrliche Klippe in der Seefahrt
Risiko ist als mgliches Ereignis nicht sicher vorhersagbar, tritt nur mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit ein
Ereignisse knnen aus menschlichem Handeln hervorgehen:
Ereignisse knnen auch von menschlichem Handeln unabhngig eintreten:
> Prof. Dr. Eidt-Koch 36
> Fn ins Wasser fallen lassen, gegen Baum fahren, mit Zigarette einschlafen
> Hagelschlge beschdigen Autos, Unwetter verursachen berschwemmungen, Marder zerbeit Kabel
2.1 Umgang mit Risiken
Mglichkeiten des Umgangs mit Risiken
in Kauf nehmen vorsorgen vermeiden vermindern versichern
Risiko
teilen
Quelle: in Anlehnung an Fhrer / Grimmer,
Versicherungsbetriebslehre 2009, S. 14-15 Prof. Dr. Eidt-Koch 37
z.B. Verlust von
Taschentuch etc.
z.B in verschlossene
Tasche packen
z.B. nicht ber
rote Ampel gehen
z.B. risikobewusstes
Verhalten
z.B. durch
Rckversicherung
z.B. durch Versicherung 2.1 Umgang mit Risiken
Umgang mit Risiken
a) Kein Getrnkevorrat im Khlschrank
Inkaufnahme:
Vorsorge:
Vermeidung:
Verminderung:
Versicherung:
Quelle: in Anlehnung an Fhrer / Grimme r, Versicherungsbetriebslehre 2009, S. 335 Prof. Dr. Eidt-Koch 38
A 3
Akzeptieren keine Getrnke da zu haben
Vorrat an Getrnken kaufen
berblick des vorherigen Vorrats/ mindestvorrat
Leitungswasser...
nicht wichtig genug
unproblematisch
Einkaufsgemeinschaft/ Bei Nachbarn fragen etc
Subjektiver und immaterieller Schaden
Eintrittswahrscheinlichkeit korreliert mit der Fhigkeit zu angemessener Vorsorge 2.1 Umgang mit Risiken
Umgang mit Risiken
b) Wohnungseinbruch / Einbruchdiebstahl
Inkaufnahme:
Vorsorge:
Vermeidung:
Verminderung:
Versicherung:
Quelle: in Anlehnung an Fhrer / Grimme r, Versicherungsbetriebslehre 2009, S. 335 Prof. Dr. Eidt-Koch 39
A 3
bei geringwertigem Haushalt akzeptabel
Alarm/Sicherungsanlage an T+ren und Fenster, Safe
vollst'ndig nur durch Verzicht auf Hausrat und Wohnung zu erreichen,
ansonste Intensivierung der Verfahren zur Vorsorge
siehe Vorsorge
Meistens sinnvoll, wenn man sich dagegen entschieden hat, das Risiko in Kauf zu nehmen 2.1 Umgang mit Risiken
Umgang mit Risiken
c) Erdbeben
Inkaufnahme:
Vorsorge:
Vermeidung:
Verminderung:
Versicherung:
Quelle: in Anlehnung an Fhrer / Grimme r, Versicherungsbetriebslehre 2009, S. 335 Prof. Dr. Eidt-Koch 40
A 3
in "unterentwickelten" Weltgegenden einzige Option
Baustatische Manahmen, Entwicklung von Fr+hwarnsystemen, Training im Umgang
Wohnsitzwechsel
siehe Vorsorge
In Risikogebieten sinnvoll, grade dort aber auch teuer
Typisches Elementarrisiko -> Eintrittswahrscheinlichkeit regional sehr verschieden
Schadenh*he korreliert h'ufig mit Eintrittswahrscheinlichkeit
--> Massenrisiko und im Versicherungsfall muss R+ckversichert werden aufgrund
hoher Schadenssummen viele Betroffener 2.2 Charakteristika der Versicherung
> 48 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Versicherungsgeschft
Risikogeschft
Spar- und
Entspargeschft
Dienstleistungs- und
Abwicklungsgeschft = Kern des Versicherungsgeschfts;
beinhaltet die bertragung des Risikos
vom Versicherungsnehmer auf das
Versicherungsunternehmen;
Versicherungsunternehmen geben
Risiken hufig an andere
Versicherungsgesellschaften oder
Rckversicherer weiter
In der Lebens-, Kranken- und Unfallversicherung
wird zunchst Kapital angespart , das vom
Versicherungsunternehmen zu einem bestimmten
oder unbestimmten Zeitpunkt zurckgezahlt wird
(z.B. Rentenauszahlung)
wird durch das Risiko- und Spar-/
Entspargeschft erst ermglicht
(z.B. Kundenberatung )
Schadenshotline
Hannover Re
Munic Re
Swiss Re
Lebensversicherung,
R+ckkaufswert
Vorzeitige Ausl*se mit
Wertminderung
Vorsicht bei Wechselempfehlung Strategien im Umgang mit Risiken
Risikovermeidung (Risk Avoidance)
Risikominderung (Schadenwahrscheinlichkeit und -hhe)
(Loss Prevention / Loss Reduction)
Risikoberwlzung auf einen Versicherer (Risk Transfer)
Risikoakzeptanz (Risk Retention)
> 49 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen Risiko des Versicherers
Unternehmerisches
Risiko
versicherungs-
technisches Risiko
Risiko des
Versicherers
2. nderungsrisiko
1. Zufallsrisiko
- Kumulrisiko
- Ansteckungsrisiko
- Katastrophenrisiko
3. Irrtumsrisiko
- Diagnoserisiko
- Prognoserisiko
4. Risiko auf Grund asym-
metrischer Informationen
- Moral Hazard
- Adverse Selection
Prof. Dr. Eidt-Koch 50
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
> vgl kein Z'hneputzen bei Zahnzusatzversicherung
> Tendenz nicht zu Verischern da mehr geld
Operationelle Risiken
Prozessrisiken:
Personenabhngige Risiken:
> Prof. Dr. Eidt-Koch 51
A 5
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
falsche Kundendaten im Antragsformular
fehlerhafte Buchung von Inkassobeitr'gen
Einreichung unvollst'ndiger Antragsdaten durch die Vermittler
Unzureichende Harmonisierung von Gesch'tsabl'ufen nach Fusionen
Engp'sse in der Zusammenarbeit mit Outsourcing-Partnern
Sabotage
Bestechung
Mobbing gegen eine Mitarbeiterin in Erziehungsteilzeit
Diebstahl von Hardwarekomponenten
fingierte Schadensabrechung im Innendienst Operationelle Risiken
Systemrisiken:
Externe Risiken:
> Prof. Dr. Eidt-Koch 52
A 5
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
Ausfall der Telefonanlage
Ausfall des firmeninternen Netzwerks
Stromausfall
Komplexit'tsrisiko von EDV-Anwendungen
Systemabsturz durch Datenbankfehlern
Schwelbrand in der Pf*rtnerloge
Terroristischer Angriff
Versicherungsbetrug
Hackerangriff auf das FIrmencomputernetz
!nderung versicherungsspezifischer Gesetzesvorschriften
Schadhafte Antennenanlage durch Gewittersturm Risiko des Versicherers
Unternehmerisches
Risiko
versicherungs-
technisches Risiko
Risiko des
Versicherers
2. nderungsrisiko
1. Zufallsrisiko
- Kumulrisiko
- Ansteckungsrisiko
- Katastrophenrisiko
3. Irrtumsrisiko
- Diagnoserisiko
- Prognoserisiko
4. Risiko auf Grund asym-
metrischer Informationen
- Moral Hazard
- Adverse Selection
Prof. Dr. Eidt-Koch 53
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
> Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Versicherungstechnisches Risiko
Isolierbare Komponenten des versicherungstechnischen Risikos sind:
1. Zufallsrisiko
Schadenzahl: beim Zufallsrisiko treten zufllig besonders viele bzw. wenige
Versicherungsflle ein (z.B. Naturereignisse)
Schadenhhe: es treten besonders hohe bzw. niedrige Einzelschden ein
Ausprgung darber hinaus als
Kumulrisiko: bei einem Kumulschaden erweisen sich mehrere versicherungs-
technische Einheiten (Risiken) aufgrund zuflliger Umstnde als nicht
unabhngig (nicht disjunkt, d.h. korreliert)
Ansteckungsrisiko: durch ein und dasselbe Ereignis knnen nacheinander
Versicherungsflle bzw. Schden bei mehreren (beim gleichen Versicherer
versicherten) Risiken ausgelst bzw. verursacht werden
Katastrophenrisiko: ein Gro- bzw. Katastrophenschaden liegt vor, wenn die
Hhe des Schadens eine bestimmte Grenze bersteigt (beispielsweise
Grobrnde, Flugzeugabstrze und Atomreaktorunflle)
> Prof. Dr. Eidt-Koch 54
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
> Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Gro- bzw. Katastrophenrisiken versus tgliche Risiken
Anzahl
Schadenereignisse (SE)
Schadenhhe je
Schadenereignis (SSE)
Tgliche Risiken
Katastrophenrisiko, z. B.
schwere industrielle
Risiken
Isoschadenkurve
Bedingungen fr Katastrophenrisiken
> Prof. Dr. Eidt-Koch 55
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
> Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
aufwand max
schadenh*he max
Geringe Anzahl an Schadensereignissen
Sehr groe Schadenh*he je Schadenereignis
Eine geringe Schadeneintrittswahrscheinlichkeit
Die Risiken +bersteigen die Kapazit't des
betrachteten Versicherungsunternehmens 2. nderungsrisiko
die Wahrscheinlichkeitsverteilung des Gesamtschadens ndert sich in
unvorhersehbarer Weise
nderungen betreffen einzelne, viele oder alle versicherten Einzelrisiken im
Versicherungsbestand
3. Irrtumsrisiko
resultiert aus der Unvollstndigkeit der Informationen ber die wahre
Zufallsgesetzmigkeit der Schden
die Wahrscheinlichkeitsverteilung des Gesamtschadens wurde unzutreffend
geschtzt
Ausprgungen als
a) Diagnoserisiko: in der Vergangenheit geltende Zufallsgesetzmigkeit wird
nicht richtig identifiziert (z.B. Verzerrung, noch nicht regulierte Schden)
b) Prognoserisiko: Unsicherheit, ob die bisherige Zufallsgesetzmigkeit auch in
Zukunft Gltigkeit hat nicht steuerbares Risiko
> Prof. Dr. Eidt-Koch 56
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
> Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
> vgl. Katastrophen GAU etc.
> vgl. Meldefristen
4. Risiko aufgrund asymmetrischer Informationen
Moral Hazard
beim Versicherten sinkt der Anreiz fr Schadenverminderungs- bzw.
Schadenverhtungsmanahmen
Versicherungsbetrug?
fr Versicherer existiert das Problem einer geeigneten Vertragsgestaltung
Adverse Selection
Informationsasymmetrien zwischen Versicherungsunternehmen /
-nehmer
Folge: Negativauslese / Antiselektion
> Prof. Dr. Eidt-Koch 57
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
> "Zahnzusatz - Wieso Z'hne putzen?"
> Versicherte die man nicht haben m*chte
> Hochrisiko/ Kostenintensive
Risikokategorien in Versicherungsunternehmen
Mglichkeiten, die Risiken zu klassifizieren , denen ein Versicherungsunternehmen
ausgesetzt ist
orientiert am Entwurf der Internationalen Aktuarvereinigung (lnderbergreifende
Standesorganisation der Versicherungsmathematiker)
Hauptrisikokategorien:
Operationelle Risiken: Betriebsrisiken und uere Risikoeinflsse auf den
Unternehmensablauf (Prozessrisiken, personenabhngige Risiken,
Systemrisiken, externe Risiken)
Versicherungstechnische Risiken: Risiken durch Abweichungen von
kalkulierten Beitrgen und Schadenaufkommen
Marktrisiken: Zufallsrisiko von Finanzgren
Kreditrisiken: Risiken aufgrund unzulnglichen Zahlungsverhaltens von
Geschftspartnern
Liquidittsrisiken: Verlustrisiko aufgrund unzureichender liquider Mittel
> Prof. Dr. Eidt-Koch 58
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen Risikokategorien
Operationelle Risiken:
Versicherungstechnische Risiken:
> Prof. Dr. Eidt-Koch 59
A 6
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
Falsche Kontonummern be der Vertragsdatenerfassung
Fehlerhafte Buchung von Inkassobeitr'gen
Debstahl von Hardwarekomponenten
Fingierte Schadensabrechung im Innendienst
Ausfall der Telefonanlage
Schadhafte Antennenanlage durch Gewittersturm
Falsche Leistungsbarwertformel (f+hrt zu unzureichenden kalkulierten Risikobeitr'gen)
Erh*hte Todesfallrate in der Lebensversicherung durch eine Grippepidemie
Kumulschaden in der Hagelversicherung
Unzureichende R+ckstellungen f+r die Zahlung von Unfallrenten
Anh'ufung schlechter Risiken in der Kaskoversicherung Risikokategorien
Marktrisiken:
Kreditrisiken:
Liquidittsrisiken:
> Prof. Dr. Eidt-Koch 60
A 6
2.3 Risiken in Versicherungsunternehmen
Starker Zinsanstieg am Aktienmarkt
Wertverlust von Dollaranleihen durch Kursanstieg des Euro
F'lligkeit von Hochzinsanlagen in der Niedrigzinsphase (Wiederanlageproblem)
Hoher Anteil von Aktienanlagen in s+dostasiatischen Unternehmen
Ausfall einer Unternehmensanleihe infolge Insolvenz des Emittenten
R+ckstufung der Kreditw+rdigkeit durch eine Ratingagentur
Vorzeitiger Ver'uerungsbedarf bei Zinstiteln zur Regulierung eines Grofeuerschadens
Zu hoher Kassenbestand Kriterien der Versicherungsmrkte nach Geschftsfeldern
1) Sach- und Personenversicherung
Personenversicherung: Risiken, die den Menschen selbst bedrohen
Sachversicherung: Risiken, die das (Sach-)Vermgen bedrohen
Begrenzung der Entschdigungsleistung in der Sachversicherung :
Grundsatz des konkreten Schadenausgleichs , der eine mglichst genaue
Schadenermittlung erfordert und sich aus dem Bereicherungsverbot ergibt
Begrenzung durch die Versicherungssumme , d.h. die
Entschdigungsleistung ist auf die vereinbarte Versicherungssumme nach
oben begrenzt
> 63 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
3.1 Geschftsfelder
z.B. Lebensversicherung, PKV, Unfallversicherung
z.B. Feuerversicherung, Hausrat- oder Gebudeversicherung, KFZ Versicherung
Sachleistung => mglichst identisch und zum Schaden vergleichbare Auszahlung
Begr. Vers. Summe => maximaler Auszahlbetrag i.V.m Kriterien der Versicherungsmrkte nach Geschftsfeldern
2) Schaden- und Summenversicherung
Schadenversicherung: Deckung des tatschlichen Bedarfs (konkrete
Bedarfsdeckung), z.B. Kfz-Haftpflicht, Rechtsschutzversicherung,
Sachversicherungen (Hausrat, Gebude, Feuer) quantitativer Zusammenhang
zwischen Schaden und Versicherungsleistung (=Entschdigung)
Summenversicherung: Deckung des geschtzten Bedarfs (abstrakte
Bedarfsdeckung), nur in Leben, Unfall, Personenversicherung vorab
festgelegter Kapitalbetrag oder Rente zu zahlen
> 64 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
Schadenversicherung
Summenversicherung
Personenversicherung Sachversicherung
Feuerversicherung Private Kranken-
versicherung
Versicherung
ideeller Werte (aber:
Bereicherungsverbot
Lebensversicherung
3.1 Geschftsfelder 3.1 Geschftsfelder
Kriterien der Versicherungsmrkte nach Geschftsfeldern
3) Lebens- und Nicht-Lebensversicherung
Lebensversicherung: nur Lebensversicherung
Nicht-Lebensversicherung: gesamte Schadenversicherung, Unfall- und
Krankenversicherung
4) Sozial- und Individualversicherung
staatlicher / privater Schutz
Pflicht und Kr
Sozialversicherung als Eckpfeiler der sozialen Sicherung: Schutz bei bestimmten
Wechselfllen des Lebens (Krankheit / Arbeitslosigkeit / vorzeitige
Erwerbsminderung / Alter / Tod)
Zweige der Sozialversicherung: Krankenversicherung (seit 1883),
Unfallversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung,
Pflegeversicherung (seit 1995) 5-Sulen-Absicherung
> 65 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis 66 Prof. Dr. Eidt-Koch
3.1 Geschftsfelder
PKV GKV
Relevant fr Wissenstest
Grundlagen/ Grundzugwissen Sozialversicherung versus Individualversicherung
Sozialversicherung Individualversicherung
> Materielle
> Abgrenzung
> Formelle
> Abgrenzung
kraft Gesetz, Sonderregelungen
fr freiwillig Versicherte
durch freie Vereinbarung /
(Sonderregelungen Pflichtvers.)
Entstehung des
Versicherungsverhltnisses
versicherte Risiken Alters- und Hinterbliebenenver-
sorgung, Krankheit, Berufsunfall,
Invaliditt, Arbeitslosigkeit, Pfle-
gebedrftigkeit
alle versicherbaren Gefahren
Bemessung der
Gegenleistung
nach der Hhe des Einkom-
mens, Sachleistungsprinzip
und/oder Geldleistungen bei
Eintritt bestimmter Schadener-
eignisse
nach Risiko und vereinbarter
Leistung
Gewhrung der Versicherung Sozialversicherungstrger private und ffentlich-rechtliche
Versicherungsunternehmen
Rechtsgrundlagen Sozialversicherungsgesetze Versicherungsvertragsgesetz,
Allgemeine Versicherungsbedin-
gungen.
Entscheidung ber
Streitigkeiten
Sozialgerichte ordentliche Gerichte
> Prof. Dr. Eidt-Koch 67 Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
3.1 Geschftsfelder Entwicklung der Altersvorsorge
3-Sulen-Modell 3-Schichten-Modell
> 1. Sule:
> Gesetzliche Rente
Damals Heute
> 2. Sule:
> Betriebliche Altersvorsorge
> 3. Sule:
> Private Altersvorsorge
3. Schicht:
Private Altersvorsorge
2. Schicht: Zusatz
Betriebliche Altersvorsorge
1. Schicht: Basis
Gesetzliche Rente
Prof. Dr. Eidt-Koch 68 Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
3.1 Geschftsfelder
Schichten als
Erweiterungen
nicht als alleinstehende
Optionen
AN/AG Anteil variiert je
Modell Versicherungsmarkt und -bedrfnisse
a) Was haben Sie selbst fr Versicherungen aktuell?
b) Welche Lebensereignisse knnen dazu fhren, dass jemand zustzlichen
/ neuen Versicherungsbedarf hat?
c) Was fhrt dazu, dass Versicherungen verndert / gewechselt werden?
> 69 Prof. Dr. Eidt-Koch
A 7
3.1 Geschftsfelder
Hausrat, Haftpflicht
Riskante Hobbys, Riskanter Job, Kinder, Erwerb Haus/Auto,
Absicherung Lebenspartner
I.d.R. Preisvergleich
Einkommensvariation (vgl. PKV),
Vernderung des Risikos (Kinder, Familie, Versicherungshhe),
KFZ Vernderung (wg. Kosten / Nutzen)
Spontanversicherungen (vgl. Reisercktritt)
Rckkaufswerte der Lebensversicherung (vgl. Riesterrente) Kriterien der Versicherungsmrkte nach Geschftsfeldern
5) Privatkunden- und Firmenkundenversicherung
Privatkunden
Firmenkunden
6) Erst- und Rckversicherung
Teilbereiche in der Individualversicherung: in der Individualversicherung wird in
eine Flle von Versicherungszweigen und -sparten aufgegliedert
Erstversicherung: Versicherungsschutz wird zwischen Versicherer und
Versicherungsnehmer als Endverbraucher gewhrt
Rckversicherung: bezieht sich auf das Verhltnis zwischen
Versicherungsunternehmen
> 70 Prof. Dr. Eidt-Koch Quelle: Schulenburg, J.-M./Lohse, U. (2014): Versicherungskonomik Ein Leitfaden fr Studium und Praxis
3.1 Geschftsfelder