Neue Sachlichkeit
Historischer Kontext
- Entstehung: Parallel zur ersten deutschen Demokratie in den 1920er Jahren
- Weimarer Republik: GrĂŒndung nach dem Ersten Weltkrieg 1918 in einer Zeit der politischen und wirtschaftlichen Krisen
- Versailler Vertrag: Belastete die junge Republik
- Hyperinflation 1923 und Weltwirtschaftskrise 1929: Wirtschaftliche Herausforderungen
- Goldene 20er: Kulturelles und wissenschaftliches AufblĂŒhen
Merkmale der Neuen Sachlichkeit
- Zeitlicher Rahmen: 1918 bis 1933
- Abgrenzung zu VorgÀngerepochen: Ablösung des Avantgarde und Expressionismus
- Kernelement: Sachliche Abbildung der RealitÀt
- Thematisierung aktueller gesellschaftlicher Themen (soziale MissstÀnde, wirtschaftliche Probleme, Alltagssorgen, Technik, Industrie)
- Nachwirkungen des Krieges und Militarismus
- Sprache:
- Klare, einfache Sprache, die fĂŒr die breite Masse verstĂ€ndlich ist
- Verzicht auf ausgeschmĂŒckte Sprache und sprachliche Mittel
- Leser in der Rolle eines distanzierten Beobachters
- Techniken:
- Montagetechnik: Kombination von Zeitungsartikeln, Liedtexten
- Berthold Brechts episches Theater:
- Episodische Struktur mit offenen Enden
- Verfremdungseffekte zur Reflexion der Zuschauer
- Kritisches Volkstheater: Auseinandersetzung mit MissstÀnden
Literarische Gattungen
- Lyrik:
- Gebrauchspoesie mit direktem RealitÀtsbezug und praktischem Nutzen
- Epik:
- Reportageliteratur mit journalistischen ZĂŒgen
- Zeitroman: PrÀzise historische Darstellungen (z.B. "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque)
Bekannte Vertreter
- Hermann Hesse (âDer Steppenwolfâ)
- Thomas Mann (âDer Zauberbergâ)
- Erich KĂ€stner
Zusammenfassung
- Neue Sachlichkeit: GröĂte literarische Bewegung der Weimarer Republik
- Kerngedanke: Sachliche und prÀzise Abbildung der gesellschaftlichen RealitÀt
- Ziel: Aktivierung der Leser zur kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen
Diese Notizen fassen die Hauptpunkte der Neuen Sachlichkeit zusammen und bieten einen Ăberblick ĂŒber deren Merkmale, historische Einbettung und literarische Ausdrucksformen.