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Die Rolle nationaler Hymnen in der Geschichte

Es war ein Aufruf, das Rheinland gegen Frankreich zu verteidigen, das Anspruch auf die deutschen Gebiete links des Rheins erhob. Bei Deutschen und Franzosen entstanden gegenseitige Ressentiments und nationalistische Lieder. Fest steht und träumt die Wacht, die Wacht am Rhein.

Auf beiden Seiten wurde aufgerüstet. Die Spannungen zwischen Frankreich und Polen. Die Kriege in Preußen führten 1870 zum Deutsch-Französischen Krieg, bei dem es um die Vormachtstellung in Europa ging. Der Krieg endete mit der Niederlage Frankreichs.

Paris wurde in den 1870er Jahren in der Nähe von Paris veröffentlicht. wurde von den Deutschen besetzt und in Versailles wurde 1871 das Deutsche Reich ausgerufen. Der erste einheitliche Nationalstaat, der die meisten deutschen Gebiete vereinte. Wilhelm I. wurde deutscher Kaiser.

Otto von Bismarck Reichskanzler. Anstelle einer Nationalhymne sang man die Wacht am Rhein oder Heil dir im Siegerkranz. Neben diesen beiden Hymnen wurde im Kaiserreich auch das Lied der Deutschen immer häufiger gesungen, allerdings unter veränderten Vorzeichen.

Deutschland, Deutschland, über alles, über alles. Aus dem über alles geliebten Deutschland Hoffmann von Fallers Lebens wurde ein Deutschland, das sich über alles in der Welt erheben wollte. bis an den Welt...

Auch Amerikaner und Engländer verstanden den Text als gefährliche Überheblichkeit.... für alles in der Welt... Der spätere britische Ministerpräsident Lloyd George sagte zu Beginn des Ersten Weltkriegs...

Was bleibt übrig? Deutschland, Deutschland über alles. Und dagegen kämpfen wir, gegen diese angebliche Überlegenheit einer Nation, welche, wenn sie wirklich einst die Welt regieren würde, es dahin brächte, dass die Freiheit untergeht und die Demokratie verschwindet. Die erste Strophe des Deutschlandlieds war nun ein nationalistisches Kampflied.

Der Erste Weltkrieg endete 1918 mit der Niederlage des Deutschen Kaiserreichs. Millionen Soldaten hatten auf den Schlachtfeldern ihr Leben gelassen. Das geschlagene Deutschland rang um eine neue, eine demokratische Verfassung. Die Weimarer Republik suchte nach passenden Symbolen.

Unter dem sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert entschied sich die Regierung für die schwarz-rot-goldenen Farben der 1848er Revolution. Und sie besann sich auf den demokratischen Inhalt der dritten Strophe des Deutschlandliedes. Dazu Friedrich Ebert.

Wir wollen Recht. Die Verfassung hat uns dies Grundrecht nach schweren Kämpfen gegeben. Und das Recht soll uns die Freiheit bringen. Wir wollen Einigkeit. Das Recht der Verfassung soll uns einig zusammenhalten.

So soll uns die Verfassung Einigkeit, Recht und Freiheit gewährleisten. 1922 wurde das Lied der Deutschen mit allen drei Strophen zur Nationalhymne. Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit und Regierungskrisen gaben der Geschichte eine dramatische Richtung.

1933 ergriffen die Nationalsozialisten die Macht. Das Hitler-Regime übernahm die Melodie des Deutschlandlieds, aber vom Text nur die erste Strophe. Nationalsozialisten sangen wieder Deutschland, Deutschland, über alles in der Welt. Und auch sie meinten es wörtlich. Auf diese Strophe folgte stets die Parteihymne der Nationalsozialisten.

Die Fahne hoch, die Reihen festgeschlossen. SA marschiert mit ruhig festem Schritt. Kameraden, die Rotfront und Reaktion erschossen, marschieren im Geist in unseren Reihen mit. Die Verbindung der ersten Strophe des Deutschlandlieds mit dem Horst-Wessel-Lied steigert das aggressive Überlegenheitsgefühl noch mehr. Liegt Deutschland in uns, marschiert Deutschland und hinter uns kommt Deutschland.

Adolf Hitler schwor das deutsche Volk, darauf ein, sich über die ganze Welt zu erheben und einen totalen Krieg zu beginnen. 68 mal zu viel! 68 Millionen umfasst unser Volk! Diese 68 Millionen sind unser Auftraggeber! Mit Hitlers Überfall auf Polen beginnt 1939 der Zweite Weltkrieg.

Vier Jahre dauert der Eroberungskrieg der Nationalsozialisten und führt die ganze Welt in ein nie dagewesenes Elend. Als der Wahnsinn zu Ende war, lag Halbeuropa in Trümmern. 60 Millionen Menschen waren an der Front, in ihren Häusern und in den Konzentrationslagern getötet worden.

Der totale Krieg endete 1945 mit der totalen Niederlage. Der Komponist Karl-Heinz Stockhausen, der bei Kriegsende 17 Jahre alt war, setzte sich später in seiner Komposition Hymne. In dieser Komposition drückt sich das gebrochene Verhältnis einer ganzen Generation zu der Hymne aus, die mit dem Makel der Verbrechen des Nationalsozialismus behaftet ist.

Stockhausen zerbrach die Melodie von Josef Haydn, weil ein System des Unrechts sie bereits zerstört hatte.