Hallo, willkommen zu meinem Video zum Thema FIFO-Verfahren. In diesem Video beschäftigen wir uns mit der Vorratsbewertung anhand des FIFO-Verfahrens. Wir sind wieder die Firma Bike4U und verkaufen Fahrräder.
Als Einleitung zu dem Thema Vorratsbewertung gibt es bereits ein Video von mir, in dem ich euch die unterschiedlichen Verfahren kurz vorstelle und wichtige Begriffe kläre. Daraus stammt auch diese Einstiegsfolie. Beim FIFO-Verfahren wissen wir nicht genau, wie viel das Fahrrad gekostet hat, dass wir aus dem Lager entnehmen und dem Kunden verkaufen. Wir treffen dabei eine einfache Annahme. First in, first out meint, dass wir annehmen, dass wir jenes Fahrrad als erstes verkaufen, das wir auch als erstes eingekauft haben.
Das Beispiel dieses Videos legen wir etwas komplexer an. Wir kennen die Preise der unterschiedlichen Zukäufe und die Gesamtanzahl der Abfassungen, aber wissen nicht, von welchem Zukauf wie viele Stück abgefasst wurden. Wir wenden dafür einfach das First-in-First-out-Prinzip an. Wir beginnen bei diesem Verfahren, alle Zukäufe wertmäßig zu erfassen. Wir notieren die drei Zukäufe mit ihren Mengen.
und Einstandspreisen und rechnen Gesamtwerte aus. Unterm Strich erhalten wir damit einen Bestand von fünf Stück mit einem Gesamtwert von 8.420 Euro. Bis hierher sieht die Berechnung genauso aus wie beim Identitätspreisverfahren.
In einem zweiten Schritt erfassen wir auch hier die Abfassungen, also die Mengen, die aus dem Lager entnommen wurden. Wir nehmen an, dass wir begonnen haben, die Waren vom ersten Zukauf zu verkaufen und sagen in einer ersten Zeile, dass alle zwei Stück des ersten Zukaufs mit einem Einstandspreis von 1.800 Euro entnommen wurden. Danach behaupten wir, dass wir mit dem zweiten Zukauf weitergemacht haben und dass eine Stück mit einem Einstandspreis von 1.620 Euro ebenfalls entnommen haben.
Damit haben wir jetzt die drei Stück Abfassungen erfasst. Übrig sein sollten jetzt noch die zwei Stück des letzten Zukaufs mit einem Gesamtwert von 3200 Euro. Da jedoch unser Istendbestand ein Stück beträgt, ist wohl das zweite Stück verschwunden.
Wir erfassen daher ein Stück Schwund mit einem Wert von 1600 Euro, weil es vom dritten Zukauf verschwunden ist. Letztendlich ist nur noch ein Stück Ist-Endbestand übrig und das wird mit dem Preis des dritten Zukaufs bewertet, also mit 1600 Euro. Wir müssen jetzt noch schauen, ob der Preis am Bilanzstichtag unter unserem Bewertungspreis von 1600 Euro liegt.
Wenn ja, müssten wir abwerten. Wenn nicht, dürfen wir den Preis von 1600 Euro für unsere Bewertung behalten. In diesem Beispiel ist das auch so. Der Preis am Bilanzstichtag ist ebenfalls 1600 Euro.
Daher müssen wir nicht abwerten und können ganz unten zum Bilanzansatz noch einmal das eine Stück mit dem Wert von 1600 Euro hinschreiben. Für die Verbuchung müssen wir auch hier das Konto 1600 HW Vorrat auffüllen. Wir haben am Anfang des Jahres keinen Anfangsbestand für dieses Fahrrad auf dem Konto 1600 verbucht. Jetzt haben wir jedoch einen Endbestand und müssen diesen auf das Konto HW-Vorrat zubuchen. Daher buchen wir die 1600 Euro im Soll auf dem Konto 1600 HW-Vorrat und im Haben vom Konto 5010 HW-Einsatz weg.
Schließlich haben wir dort das ganze Jahr die Einkäufe hingebucht. Den Schwund wollen wir jetzt auf einem eigenen Aufwandskonto erfassen. und wollen ihn nicht auf dem Konto 5010 HW Einsatz stehen lassen. Daher verwenden wir ein anderes Aufwandskonto im Soll, nämlich 7800 Abschreibung von Vorräten und buchen im Haben vom Konto 5010 HW Einsatz den Schwundbetrag weg. Schauen wir uns jetzt noch die Wirkung auf die Konten HW Vorrat, HW Einsatz und Abschreibung von Vorräten an.
Auf dem Konto 5010 HW Einsatz stehen die Zukäufe des Gesamt- Jahres im Soll. Von diesen Zukäufen ist etwas übrig geblieben, nämlich unser Endbestand in Höhe von 1.600 Euro, der durch eine Buchung im Haben vom Konto HW1 weggebucht wird. und im Soll auf dem Konto HW-Vorrat landet.
Von diesen Zukäufen auf dem Konto HW-Einsatz ist ein Teil verschwunden. Daher buchen wir wieder im Haben am Konto HW-Einsatz den Schwund weg und buchen im Soll auf dem Konto Abschreibung von Vorräten. Danach bleiben die Salden der Konten übrig.
Am Konto HW-Vorrat bleibt ein Saldo von 1600 Euro. der unserem Bilanzansatz aus der Berechnungstabelle entspricht. Am Konto HW1 verbleiben 5.220 Euro, die unserem Verbrauch und damit den Abfassungen aus der Berechnungstabelle entsprechen. Und am Konto Abschreibungen von Vorräten verbleibt ein Saldo von 1.600 Euro, die wir in unserer Berechnungstabelle als Schwund errechnet haben.
Im Jahresabschluss sieht dies jetzt so aus. In der Bilanz in der Aktiva finden sich die Vorräte in Höhe von 1600 Euro und in der Gewinn-und Verlustrechnung die beiden Aufwandskonten HW1 und Abschreibung von Vorräten mit ihren jeweiligen gewinnmindernden Beträgen. Hier noch einmal die Buchensätze im Überblick. Ist der Anfangsbestand größer als der Endbestand?
müssen wir vom Konto 1600 weg buchen und daher kommt das Konto 5010 HW1 in Soll Ist der Anfangsbestand kleiner als der Endbestand müssen wir auf das Konto 1600 HW Vorrat zu buchen im Soll und holen uns die Differenz vom Konto 5010 HW1 im Haben Die Verbuchung der Abwertung und des Schwunds ist eigentlich nur eine Änderung des Aufwandskontos Daher lautet die Buchung Aufwandskonto an Aufwandskonto und damit immer 7800 an 5010.