Wir sind einem Geheimnis auf der Spur. Können Sie mal bitte aufhören zu filmen? Es geht um eine kontroverse Waffe. Streumunition. Geächtet wegen ihrer Grausamkeit.
Eingesetzt im Ukraine-Krieg gegen die Russen. So wie du mir, so ich dir. Was ist diesen Menschen zugestoßen? Und was erzählt uns das über Krieg?
Wo ziehen wir moralische Grenzen, auch bei Selbstverteidigung? Dies ist ein Film über rote Linien in Zeiten des Krieges. Das habe ich nicht zu kommentieren. Weil es geheim ist.
We defend everyone of you. That, my friends, is a lesson we learned from history. Autofahrt an die Front. Ostukraine.
Wo genau, dürfen wir nicht sagen. Im Auto sitzen Journalistinnen, die derzeit in der Ukraine arbeiten. Sie haben dieses Material gedreht und möchten nicht gezeigt werden. Das Thema ist sensibel. You can film this, you can film this, but this doesn't work.
Diese Brigade der ukrainischen Armee erlaubt ungewöhnliche Einblicke. Kommt mit, dann zeige ich es Ihnen. Gebt mir Deckung.
Hier in diesem Wald liegt etwas verborgen. Eine völkerrechtlich geächtete Waffe. In 112 Staaten verboten. US-amerikanische Streumunition.
DPICM. Die Ukraine besaß noch Restbestände an sowjetischer Streumunition. Seit Sommer 2023 bekommen sie die Strafverfügung. auch US-Streumunition. Die Brigade wird vor der Kamera zeigen, wie sie die Munition einsetzt und dabei Regeln einhält.
Denn die Lieferungen waren höchst umstritten. Ukraine has crossed a line that many of its NATO allies wouldn't. We condemn it in the strongest sense. They are too dangerous for the battlefield. Civilians who could be severely injured or they indeed could cause death.
Dann wird es richtig schmutzig. It was a very difficult decision on my part. Die amerikanische Regierung hat eine Entscheidung getroffen, die nicht unsere ist. Der Soldat stellt den Zeitzünder ein. Zwölf Sekunden nach Abschuss explodiert das Geschoss und setzt 72 kleine Sprengkörper frei.
Streumunition kann vom Boden oder aus der Luft eingesetzt werden. Ihre Hülle öffnet sich und setzt die sogenannte Submunition frei. Viele kleine tödliche Sprengkörper.
Sie streut über eine Fläche von bis zu mehreren Fußballfeldern. Sie treffen willkürlich. Das Risiko, Unschuldige zu verletzen, ist viel höher als bei anderen Munitionsarten. Besonders heimtückisch.
Nicht detonierte Sprengkörper werden faktisch zu Minen, die Zivilisten gefährden. Nach Abschuss müssen die Soldaten rennen. Sie fürchten Gegenangriffe der Russen. Der Feind hat große Angst vor Streumunition.
Sobald wir sie einsetzen, kriegen wir direkt die Rechnung, wenn man das so sagen kann. Russen verstecken sich ja unter Zivilisten. Wie stellen sie sicher, dass keine Zivilisten von Streumunition getroffen werden?
Dann verwenden wir keine Streumunition. Wenn es Zivilisten gibt oder irgendeine Bedrohung für Zivilisten besteht und unsere Drohnen, unsere Augen das sehen, verwenden wir sie nicht. Ein verlassenes Wohnhaus dient als Kommandozentrale. Vom Sofa aus koordiniert der Soldat Angriffe auf russische Stellungen.
Er führt vor, wie sie die US-Streumunition auf freiem Feld einsetzen, wo keine Zivilisten sein sollen. Vor dem Abschuss wird das Ziel per Drohne ausgekundschaftet. Hinter dieser dünnen Baumreihe vermuten sie russische Schützengräben. Streumunition im Anflug. Im Anflug Streumunition.
Hier seht ihr, wie die Submunition streut. Ein Infanterieposten der Russen soll getroffen worden sein. Die Ukraine beteuert, alle Angriffe mit Streumunition würden dokumentiert und kartografiert, sodass später Blindgänger gefunden werden können. Die Blindgänger stellen weiterhin eine Gefahr für die Zivilbevölkerung dar und auch für das Militärpersonal. Deshalb dokumentieren wir regelmäßig den Einsatz.
und wissen genau, an welchen Stellen diese Blindgänger und nicht explodierte Submunition verbleiben. Ob das wirklich so geschieht, wird erst die Zeit nach dem Krieg zeigen. Die Folgen der US-Lieferungen sind derzeit nur schwer abschätzbar.
Selbst bei ordnungsgemäßem Umgang. Streumunition ist vor allem wegen ihrer verheerenden Langzeitwirkungen geächtet. Russland soll in diesem Krieg massiv Streumunition einsetzen.
Die Soldaten erlebten solche Angriffe. Oh, wir wurden getroffen. Nicht nur einmal.
Die Raketen schlugen buchstäblich neben uns ein, direkt hinter dem Schutzwall. Hier ist alles voller Splitter. Das ist nicht nur einmal. passiert. Die ukrainischen Soldaten sehen es daher als ihr gutes Recht, sich auch so zu wehren.
Die Russen kamen in unser Zuhause, auf unser Land. Sie schießen mit allem, was sie haben, auf uns. Warum sollten wir nicht das Recht haben, auf sie zu schießen? Die Ukraine steht Russland gegenüber wie David gegen Goliath. Ein stärkerer Gegner, weniger Waffen und akute Munitionsengpässe.
Streumunition soll dieses Ungleichgewicht ausgleichen. Eine Notwendigkeit, um das eigene Land zu verteidigen? Doch es gibt gute Gründe, warum Streumunition geächtet ist.
Streubomben wurden seit dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Unter anderem durch Russland, auch in Bürgerkriegen in Myanmar und Syrien. Doch die meisten Einsätze gehen auf das Konto der USA.
Es hagelte Millionen Sprengkörper auf über 41 Staaten. und zerstörung die amerikaner setzen diese waffe während der luftbombardements ein die wirkung von streubomben gilt als ebenso verheerend wie die von landminen die völkerrechtswidrig sind kinder sind immer wieder unter den opfern blindgänger stellen jahrzehnte nach kriegsende eine große gefahr für die zivilbevölkerung da Sie zu räumen? Extrem gefährlich und langwierig.
Knapp die Hälfte aller Opfer von Blindgängern sind Kinder. Es mussten viele Unschuldige sterben, bis sich etwas bewegte. Die Cluster Munition Convention bei der UN in Genf.
Hier treffen sich die, die für eine Welt ohne Streumunition eintreten. Menschenrechtler, internationale Organisationen und Diplomaten. Diese Aktivistin sieht die US-Lieferungen als Rückschlag im Kampf gegen Streumunition.
Das sind die Momente, in denen ich an meiner Arbeit verzweifle. Du arbeitest wie verrückt und gerade wenn du endlich vorankommst, ist auf einmal Krieg und niemand respektiert mehr irgendwelche Gesetze. Einige der Aktivisten waren selbst in Kriegsgebieten und haben Opfer von Streumunition getroffen.
Wir wissen um die humanitären Folgen, wir wissen, wie es den Menschen geht, die unter diesen Waffen leiden. Es geht darum, dass diese Waffen ihre humanitären Folgen bei Weitem größer sind als die Waffen, die sie haben. als der militärische Nutzen und dass deshalb eben im Kriegsfall und in jedem Kriegsfall diese Waffen nicht zum Einsatz kommen dürfen.
Es waren Menschenrechtler und Opfer, die sich vereinten, um ein Verbot von Streumunition zu erwirken. Sie führten globale Proteste an. Es war ein jahrelanger Kampf. Mächtige Staaten wie die USA nutzten Streumunition.
Sie hatten kein Interesse an einem Verbot. Die US-Regierung soll damals versucht haben, ein völkerrechtliches Verbot zu untergraben. Ganz vorne dabei Frank-Walter Steinmeier, damals deutscher Außenminister.
Wie konsequent Deutschland beim Oslo-Abkommen ist, erfahren wir später. Streumunition galt fortan als geächtet. Bis zum Ukraine-Krieg. Russland, die USA und die Ukraine haben das Oslo-Abkommen nie unterschrieben.
Doch Echtung bedeutet, dass andere Staaten sie vom Einsatz abhalten müssten, zum Beispiel durch öffentliche Kritik, wie hier. Wir sind sehr betroffen mit den riesigen menschlichen Schmerzen, die diese Waffen verursachen. Wir verurteilen unsere starke Verurteilung. Japan verurteilt.
Deutschland verurteilt. Die Diplomaten verurteilen Russlands Krieg und den Einsatz von Streumunition. Gemäß der Oslo-Konvention. Doch was ist mit der US-Streumunition?
Zwei Monate zuvor wurden die Lieferungen an die Ukraine öffentlich gemacht. Wir wollen darüber sprechen und fragen den Vertreter von Laos. Kein anderes Land der Erde ist so verseucht mit Blindgängern von US-Streuemunition.
die Abwehrmissbrauchern in die Ukraine. Was denkst du davon? Es ist kompliziert. Aber warum?
Es ist sehr kompliziert, weil es um die weitere Mitgliedschaft und die weitere Mitgliedschaft geht. Ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich bin es verzeiht. Nein, aber warum?
Weil, wie Sie sich vorstellen können, es eine sehr delizierte Sache ist. Die Diplomaten vermeiden es, sich klar gegen die US-Lieferungen zu positionieren. Die Oslo-Konvention sieht vor, alle Staaten vom Einsatz abzuhalten.
Es ist wie so oft, humanitäre Verträge werden in Friedenszeiten geschlossen. Doch erst in Kriegszeiten zeigt sich, ob sie halten. Wir sind verabredet mit einer Art Lobbyist für Streumunition. Hi Dan!
Dan Rice, er reist von Kiew nach New York. Dan spricht sich öffentlich für US-Streumunition aus. Denn Rice hat im Irak gedient.
Nach Kriegsausbruch reist er in die Ukraine an die Front. Nach eigener Aussage arbeitet er honorarfrei als militärischer Sonderberater des damaligen Oberbefehlshabers Salushny. Dokumente, die er uns zeigt, untermauern das.
Salushny war direkt Selenskyj unterstellt. Dan Rice hat sich intensiv für die US-Lieferungen engagiert. Nach eigenen Angaben auch den damaligen US-Generalstabschef getroffen. Verifizieren lässt sich das nicht. How were the first reactions when you asked for cluster munitions?
Die Leute sahen, als ob ich verrückt gewesen wäre. Die meisten Menschen hatten Missinformationen oder Uninformationen oder waren einfach nicht sicher, was Klustermunitionen wirklich sind und warum wir sie entwickelt haben. Und man kann nur die Effektivität von Klustermunitionen sehen.
die Stärkung von Stärkerexplosionen, als die Stärkung von hohen Explosionen. Ich würde sagen, dass man 30 oder 40 hohe Explosionen für einen russischen Verstorbenen schießen muss. Versus ein Stärkerexplosionen bekommt man meistens fünf russische Verstorbenen.
Das sind einfach überragende Bedingungen. Denken Sie, dass das Stärkerexplosionen ein verunverstehbarer Waffen ist? Absolut.
Absolut. Ich denke, dass die Stärkerexplosionen-Konventionen einen sehr guten Job gemacht haben, die man mit dem Thema verwendet. Handicap in the West.
More than 100 countries banned this weapon. Don't you think that was for a good reason? No, I think it was very foolish. That's what I think should be evaluated, is how did this happen?
How did 100 countries go down this bad path that weakened the West so much? They didn't know what they were signing, in my opinion. I think most of them are starting to rethink it. I know human rights groups will go crazy when I say that, but the reality is this is war, and in order to win...
Sein Argument, der Zweck heiligt die Mittel. Das Problem, so lässt sich alles im Krieg rechtfertigen. Klar ist, Russland hat die Ukraine angegriffen.
Seit Februar 2022 sind mehr als 11.000 Zivilisten gestorben. 6,7 Millionen Menschen sind geflohen. Immer wieder auch kritische Berichte über den Einsatz von Streumunition durch Russland. Vom ersten Tag der Invasion soll Russland Streumunition eingesetzt haben. Hunderte Tote.
2023 erklärt Zelensky den Einsatz von US-Streu-Munition als Vergeltungsmaßnahme. Ich möchte, dass wir das als Gerechtigkeit betrachten. Russland leugnet vehement den Einsatz und nutzt die Lieferungen von US-Streumunition zur Propaganda.
Wir haben das nicht getan, aber natürlich, wenn sie sie gegen uns anwenden, dann behalten wir uns das Recht vor, dasselbe zu tun. Was bedeutet der Einsatz von Streumunition für die Opfer? Im Winter 2023 reisen wir in die Ukraine.
Meine Mutter kommt aus der Ukraine. Für mich ist es die erste Reise seit Ausbruch des Krieges. In unserem deutsch-ukrainischen Team werden wir zwei Wochen lang in der Ukraine recherchieren und mit Betroffenen sprechen.
Es geht tief in den Osten der Ukraine. Vorbei an militärischen Checkpoints, nach Izium. Im März 2022 nahmen russische Truppen Izium ein. Sechs Monate lang war sie von Russland besetzt.
Dann eroberten ukrainische Streitkräfte die Stadt zurück. Es wurden Berichte über russische Kriegsverbrechen öffentlich. Folter, Erschießungen und Massengräber. Esium wurde zu einem weiteren Symbol für die Grausamkeit des russischen Krieges.
Schon vor den US-Lieferungen 2022 wurde in dieser Stadt geächtete Streumunition eingesetzt. Zivilisten wurden getroffen. Die Munition soll aus alten sowjetischen Beständen sein.
Russland hat sie, aber auch die Ukraine soll sie haben. Was ist damals in Isium geschehen? In dieser Wohngegend soll eine Familie von einem Angriff schwer getroffen worden sein. Sergej führt uns an den Ort des Angriffs.
Es geht nach unten ans Ufer des Flusses Siverski-Donetsk. Folgen Sie mir bitte, wo es einen Weg gibt. Er weiß nicht, ob hier nach den Angriffen mögliche Blindgänger geräumt wurden. Gehen Sie lieber nicht so weit, wenn es hier gefährlich ist. Wir sind da.
Dort, wo die Bäume wachsen. Gegenüber. Die Sprengkörper flogen dorthin.
So war es. Ich lag da. Ich wurde am Bein und am Kopf verletzt.
Aber nur kleine Splitter. Ich habe aber nichts gemerkt. Ich habe zwar geblutet, aber meine Familie wurde sehr stark getroffen. Tja, also, es fällt schwer daran zurückdenken zu müssen. Keine Ahnung, was ihr damit anfangen wollt.
Dem würde das gerade auch leicht fallen. Wenn ihr nur mit eigenen Augen gesehen hättet, was passierte, dann wäre es für euch auch schwer daran zu denken. Streumunition ist keine Präzisionswaffe.
Über Häuser und Spielplätze abgeworfen, wird sie zur Todesfalle für Zivilisten. Der Einsatz in einem solchen Wohngebiet könnte auch als Kriegsverbrechen gewertet werden. Denn zivile Opfer werden billigend in Kauf genommen. Selgeys Frau Tatjana wurde an diesem Tag schwer getroffen.
Und es soll nicht der erste Angriff mit Streumunition in dieser Wohnsiedlung gewesen sein. Tochter Tanja erzählt von täglichen Beschüssen. Wir konnten sie anhand der Laute voneinander unterscheiden. Die erste Explosion der Streumunition ist ein dämpfender Klang. Danach gab es eine zweite Explosion.
Anschließend hörte man bis zu 200 Explosionen. Vielleicht können Sie einmal anfangen zu erzählen, was an dem Tag geschehen ist. Am 25. Juni um 15 Uhr haben meine Tochter und ich den Schornstein sauber gemacht.
Wir waren dementsprechend ziemlich schmutzig und es gab kein Wasser mehr seit März. Wir sind also zum See, um uns zu waschen. Als wir ankamen und ins Wasser eintauchten, haben wir die Streumunition gehört und gesehen.
Und dann hat sie angefangen zu streuen. Tatjana und ihre Tochter versuchen zu entkommen. Sie verstecken sich am Ufer des Flusses, doch die vielen Sprengkörper fallen direkt neben sie und explodieren. Mein Arm tat weh.
Hier war der Bruch. Es fühlte sich an, als hätte mein Arm hier nachgegeben. Ich erinnere mich an die Zeit, als ich in der Klinik war.
Ich habe sie aber nicht gesehen. Als sie zum Auto gebracht wurde, waren auch alle um sie herum Blut überströmt. Sie schrie.
Ich wusste, dass es was Ernstes sein musste. Die Splitter haben mein Bein zerfetzt und die Finger verletzt. Hier sieht man die Naht noch.
Ich wurde fast am Hals, an der Arterie getroffen. Die Kette hat mich gerettet. Ein Splitter hat mich unter der Brust getroffen.
Zu diesem Zeitpunkt ist Isium noch unter russischer Besatzung. Mutter und Tochter erzählen, dass sie von den Russen nach Belgorod, einer russischen Grenzstadt, geflogen worden seien. Tanja hat schwere Verletzungen in der Lunge. Ein großes Fragment trifft sie am Rücken.
Ich wurde dort operiert. Siebeneinhalb Stunden haben sie versucht, mein Bein zu retten. Aber am Ende mussten sie es amputieren. Die Familie lebt offenbar zwischen den Fronten. Sowohl ukrainische als auch russische Positionen sollen in der Nähe gewesen sein.
Wir fragen ukrainische Ermittlungsbehörden vor Ort. Der Fall wird noch untersucht. Russland beantwortet unsere Anfrage nicht.
Tatjana ist sich sicher, es können nur die Feinde gewesen sein. Die Russen. Streumunition gilt ja als sehr grausam. Es bleiben Blindgänger liegen, Menschen verlieren Arme und Beine. Denken sie, man sollte sie einsetzen?
Gegen die Russen? Ja. Gegen sie? Ja.
Sie setzen sie auch gegen uns ein. Sie sollen ihre Rache bekommen. Ich weiß einfach nicht.
Ich habe sehr viel Hass gegen sie. Vielleicht ist das falsch, so zu denken. Aber ich denke, so wie du mir, so ich dir.
Das Prinzip Auge um Auge. Vergeltung ist eine nachvollziehbare Reaktion von Betroffenen. Aber sollte Politik sich davon leiten lassen? Die Münchner Sicherheitskonferenz.
Politikerinnen und Politiker haben den Einsatz von Streumunition stets verurteilt. Deutschland hat vor zehn Jahren die Oslo-Konvention zum Verbot von Streumunition unterzeichnet. Für mich ist diese Konvention von großer Bedeutung.
Und deswegen auch der Verkauf und das Weiterleiten damit nicht erlaubt ist. Es gibt eine Grenze. in der Tat.
Und die sind... Wo ist diese Klasse? Ich sag mal bei Phosphor und Streubohm. Dem fühle ich mich auch verpflichtet. Für uns ist das keine Option.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius klingt heute anders. Herr Pistorius, wie beurteilen Sie denn die US-Lieferung von Streumunition an die Ukraine? Das ist eine alte Geschichte. Wir sind Unterzeichner eines entsprechenden Abkommens.
Die Amerikaner können das liefern und das habe ich nicht zu kommentieren. Wir sehen Pistorius später wieder. Und diese alte Geschichte wird noch aktueller, als ihm vermutlich lieb ist. wenn es ein sehr kontroverses Waffen ist? Was meinst du mit kontrovers?
Klassische Munition ist ein kontroverses Waffen und es wird Konsequenzen für die Ukraine und für die ukrainischen Zivilisten für die nächsten Jahrhunderte mit den Dutzen. Ich sage, bitte, ein sehr wichtiger Punkt. Wir brauchen ein defensives Waffen, weil wir unsere Heimat verteidigen. Und bitte, vergesst nicht, wir verteidigen jeden von euch.
Offiziell hinterfragt kaum einer mehr den Einsatz von Streumunition durch die Ukraine. Man gibt uns das Gefühl, wer hier mit Zweifeln oder dem Völkerrecht kommt, untergräbt die Sicherheit Europas. all wish this would not be possible.
But if we passively let the Russians use cluster munitions, and if the Ukrainians don't... und nicht ermöglicht werden, dann geben wir den Russen unvergesslich eine Vorteile. Aber wir haben die humanitären Rechte und wenn wir sie nicht respektieren, dann können wir nicht mehr. Ich denke, ich bin ziemlich klar.
Am Rande der Sicherheitskonferenz treffen wir Jodie Williams. Sie hat für ihren Einsatz gegen kontroverse Waffen den Friedensnobelpreis gewonnen. Ich liebe es, wie Politiker sich umdrehen.
in die Knöpfe, um Gründe zu machen, warum es eigentlich okay ist. Weil am Ende wird es okay sein. Nein, du bist unmoral.
Du hast keine Angst vor den Leben der Menschen. Du hast Angst vor der Sieg von der Ukraine, für alle die Gründe, die wir bereits wissen. Und es ist nicht so, dass ich Putin, den Lüder, gewinnen will. Es gibt Mittel und Methoden der Kriegsverletzung, die nicht akzeptabel sind. In der Vergangenheit wurden immer wieder unverhältnismäßig viele Zivilisten durch diese Waffe getötet.
Doch die Ukraine verspricht einen verantwortungsvollen Umgang mit Streumunition. Kann dieses Waffen, das von 120 Ländern verletzt wird, in einem rechtlichen Weg benutzt werden, oder sind wir hier nur ein Verbrecher? Sie wissen, natürlich ist es Europa.
Aber bitte vergesst nicht, mit wem wir kämpfen. Und warum diese Kriegssache notwendig ist, um die ukrainische Siegstab zu beenden. Dieser ukrainische Politiker forderte 2023 die Regierung in den USA zu vertreten.
öffentlich Streumunition auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Er betont den vorsichtigen Umgang. Wir sprechen über diesen Bericht. Laut Human Rights Watch soll auch die ukrainische Armee Streumunition in Izium eingesetzt haben.
Izium ist zwei Fahrtstunden von Kharkiv entfernt. Die Stadt wurde immer wieder von Russland beschossen. Das ist unser Hotel. Es gilt als besonders sicher. Oft sind Journalisten hier.
Wir gehen den Human Rights Watch Bericht durch. Darin Beweisfotos und detaillierte Angaben zum Streumunitionseinsatz der ukrainischen Armee. Tanja half damals bei den Recherchen in Esion.
Wir haben viele Wichtige gesehen. Wie wir diese Flaschenmunition gefunden haben, wir waren auf der Straße und man konnte auf der Fenster sehen, viele kleine Hände. Dann...
Tanja erfährt erst später von den Ermittlungsergebnissen, dass auch die Ukraine, Struwensysteme, Wir wollen die Fälle aus dem Bericht selbst nachvollziehen, uns ein Bild vor Ort machen. Wir suchen nach Zeugen und Opfern. Viele Bewohner sind wegen des Krieges geflohen. Wir treffen auf diese Bewohnerin und zeigen ihr die Fotos aus dem Bericht. Sie wurde nicht direkt getroffen.
Ja, ja, sie fielen hier und da. Von dort fielen sie nach da. Die Bäume haben die Aufschläge aufgehalten. Wissen Sie, welche Seite sie beschossen hat?
Nein, ich habe keine Ahnung, wer und warum. Es ist Krieg. Wie kann ich sagen, wer es war?
Okay, also die Russen waren da und die Ukraine auf der Seite dort. Wir wissen es nicht. Sie bomben.
Bombardier deine Leute und deine Feinde werden dich fürchten. Auch in dieser Wohngegend soll Streumunition eingesetzt worden sein. Wir werden an diese Bewohnerin weiterverwiesen. Kennen Sie zufällig Menschen, die hier von Streumunition getroffen wurden?
Ja, klar. Ich? Sie? Ja?
Der Angriff fand hier statt und wir merken anhand der Details, das ist ein Fall aus dem Human Rights Watch Bericht. Die Mädels hier recherchieren zur Streumunition, die uns damals getroffen hat. Kannst du gleich alles erzählen.
Also, zieh dir was über, Natascha. Oljas alte Wohnung ist seit dem Angriff nicht mehr bewohnbar. Hier sind die Fenster rausgeflogen, die Decke ebenfalls zerstört.
Aha, hier. Oh, wow. Komm rein, hier sieht man was auch. Die Decke ist uns fast auf den Kopf geflogen. Unser Nachbar ist übrigens auf eine Mine getreten.
Auch andere Bewohner wurden an diesem Tag getroffen. Natascha geht seitdem auf Krücken, sagt sie. Warum hast du nicht deinen Mantel angezogen?
Ich hab dir gesagt, zieh dir etwas Anständiges an. Können Sie einmal erzählen, was passiert ist? Sie standen hier, ja? Ja, genau, am 2. April. Es war hier ruhig und sonnig.
Wir saßen hier, es gab kein Licht. Licht, Gas, Wasser. Wir haben uns da einen provisorischen Ofen gebaut und waren dabei, Kartoffeln zu kochen.
Es hat geknallt. Es kam mir vor, als wäre das Haus auf mich eingestürzt. Mein Kopf wurde getroffen. Ich lag da.
Blut strömte hier runter. Ich merkte nicht einmal, wie mein Bein verletzt war. Dann wurde ich ohnmächtig.
Die Splitter der Submunition sind besonders gefährlich. Sie streuen breit. können viele in einem größeren Radius treffen.
Und sie wirken ähnlich wie Pistolenkugeln, durchbohren sogar Metall. Natascha erzählt, dass sie von großen Fragmenten an den Beinen getroffen wurde. Meine Beine wurden zerfetzt. Der Knochen ist zwar nicht ganz durchgebrochen, aber ich wurde stark verletzt. Das ist ein dicht besiedeltes Gebiet.
Überall Häuser und Zivilisten. In der Nähe ein Kindergarten. Die Bewohner sagen einstimmig, dass es Streumunition war.
Ole ist in der Wohnung vom Bekannten untergekommen. Medizinische Unterlagen legen nahe, dass es Streumunition war. Hier, die weißen Flecken, das sind Splitter. Wurden sie entfernt? Nein, ich bin noch immer voller Splitter.
In den Armen und da und hier. Hier, fass mal an, keine Angst. Oh!
Hier, ein riesiger Splitter. Spürt man richtig. Mein Spitzenarme war sieb.
Hier sind nur Häuser. Wieso hat man euch bombardiert? Die Schule.
Russische Soldaten waren da. Der Angriff ereignete sich etwa 300 Meter von dieser mittlerweile zerstörten Schule. Ukrainische Truppen befanden sich in einem relevanten Radius. Russische Streitkräfte hatten die Schule von März bis Juli 2022 besetzt.
Nach dem Angriff sammelten Ermittler von Human Rights Watch Splitter der Submunition. Es handelt sich um sowjetische Submunition, die sowohl Russland als auch die Ukraine haben sollen. Die Ermittler analysieren Einschlagpositionen und weitere forensische Beweise. Sie schlussfolgern, die Streumunition wurde von ukrainischen Positionen abgefeuert. Die russischen Soldaten in der Schule könnten das eigentliche Ziel gewesen und die Bewohner zwischen die Fronten geraten sein.
Können Sie sich vorstellen, dass die ukrainische Seite auf Sie geschossen hat? Das weiß ich nicht. Warum sollten Ukrainer auf uns schießen? Auf ihr eigenes Volk? Das denke ich.
Versehentlich? Aus Versehen? Ach was! Von der eigenen Armee getroffen worden zu sein.
Für viele hier scheint das unvorstellbar. Wir fragen die ukrainischen Streitkräfte nach den Beschüssen in Isium. Sie antworten uns, die Ukraine nutze Streumunition.
Unter strikter Einhaltung des humanitären Völkerrechts. Streumunition wurde in Isium im Jahr 2022, als es unter russischer Besatzung stand, nicht eingesetzt. Während unserer Zeit in Isium klopfen wir an viele Türen. Wir sprechen mit über 25 Menschen.
Bewohner, Opfer, Zeugen. Sie erzählen. von ständigen Angriffen mit geächteter Streumunition. Auch Kinder wurden getroffen.
Die Menschen aus Esium haben viel durchgemacht. Die meisten Geschichten schaffen es nicht in unseren Filmen. Doch sie ähneln sich.
Die Opfer lebten zwischen russischen und ukrainischen Positionen. Wer sie beschossen hat, wissen sie nicht. Auch die UN hat den Einsatz von Streumunition durch die Ukraine in Esium bestätigt. Und es sind nicht die ersten Fälle.
Die Ukraine versucht seit 2014, besetzte Gebiete zurückzuerobern. Und seitdem gibt es Berichte über den Einsatz von Streumunition in dicht besiedelten Gebieten. Es hat gedonnert und auf einmal hat es Bomben geregnet. Und hier, mein Arm wurde getroffen.
Ukraine soll also schon vor der russischen Invasion Streumunition eingesetzt und Zivilisten getroffen haben. Was sagen die ukrainischen Behörden zu diesen Vorwürfen? Wir sind auf einem Friedhof der Bomben und wurden gebeten, den Ort vertraulich zu behandeln. Hier sollen von Russland abgefeuerte Bomben und Raketen liegen.
Wir sehen sehr viel sowjetische Streumunition. Ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft führt uns herum. Hier, Uragan-Rakete. Aus welchem Jahr?
Ah, das ist nicht ganz klar. 70er, 90er. Die sind also aus der Sowjetunion. Ja, ja. Das ukrainische Militär hat ebenfalls Streumunition aus sowjetischer Herkunft.
Die Ukrainer setzen diese Streumunition nur auf freiem Feld ein oder in Dörfern oder kleinen Ortschaften, in denen es keine Zivilisten gibt. Russland und die Ukraine haben offenbar dieselbe Streumunition eingesetzt, was die Wahrheitsfindung erheblich erschwert. Wir fragen konkret nach den Angriffen in Esium. Bewohner haben uns erzählt, dass sie oft nicht wussten, welche Seite sie beschossen hat.
Was denken Sie darüber? Worüber reden wir? Über Massenbeschuss?
Es gibt konkrete Strafverfahren, die konkrete Fälle und... untersuchen. Um auf die Fakes von den Russen einzugehen, dass die ukrainische Armee Zivilisten attackieren würde, das ist russische Propaganda. In dieser Situation sollte man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Diese Waffen sind hier gesammelt worden.
Hier sind tausende davon. In der halben Stadt sind Fenster zerschmettert worden. Und Sie konzentrieren sich auf einige wenige Beschüsse in Isium?
Ja, dort sind Menschen umgekommen. Das ist schlimm und soll untersucht werden. Angesichts der russischen Bedrohung ist es vielleicht schwer nachvollziehbar, warum wir uns überhaupt mit dem Einsatz von Streumunition durch die Ukraine befassen. Wir teilen unsere Gedanken mit unserem Ukraine-Team.
Tanja hat Freunde an der Front. Ich glaube nicht, dass es falsch ist. Die Wahrheit ist sehr wichtig, aber wir wissen nicht, was für eine Zeit perfekt ist. Denn wenn wir jetzt unser Militär kritisieren, verlieren wir unsere Hoffnung. Sie sind die Einzigen, die uns retten können.
Ich fühle mich selbst schuldig, das zu tun. Aber du kannst es retten und es bewegen. Nein, warum? Nein. Aber ich denke immer noch, dass es wichtig ist, darüber zu sprechen und es transparent zu machen.
Doch warum ist es wichtig, darüber zu sprechen? Die ukrainische Armee hat Esion befreit, womöglich unter Einsatz sowjetischer Streumunition. Auch auf Kosten der eigenen Leute.
Nun nutzt die US-Streumunition. Kann die Ukraine wirklich sicherstellen, dass jetzt keine Zivilisten getroffen werden? Dass künftige Generationen nicht unter Blindgängern leiden werden? Die US-Regierung hat zumindest dafür eine Antwort. Die Streumunition für die Ukraine habe eine besonders niedrige Blindgängerrate.
Die sowjetische Streumunition hat dagegen eine Blindgängerrate von bis zu 40 Prozent. 2,35% Blindgängerrate. Das klingt erstmal gut.
Doch stimmt diese Zahl? In den Irakkriegen kamen neue Streumunitionen, sogenannte DPICM, zum Einsatz. Es hagelte mehr als 30 Millionen DPICM-Sprengkörper. Die DPICM-Projektile wurden von den Irakischen Truppen als Stahlrein genannt.
Unter anderem kamen auch die Submunitionen M42 und M46 zum Einsatz, die jetzt in die Ukraine geliefert werden. Die US-Armee hat inzwischen zugegeben, dass sie eine neue Art von Streubomben eingesetzt hat. Die mörderische Waffe hat ihre volle Zerstörungskraft entfaltet. Die Opfer sind von Bombensplittern entstellt.
Bush sagt, er will uns von der Diktatur Saddams befreien. Aber warum bombardiert er uns dann hier mit diesen Streubomben? Im benachbarten Stadtviertel hat ebenfalls eine Clusterbombe eingeschlagen. Sie hat diese drei Mädchen getötet.
Hi John, can you hear me? Hi. John Ismay ist Journalist bei der New York Times.
Er ist Experte zum Thema Streumunition. Früher war er bei der Navy in der Kampfmittelabwehr. Im Irak erlebte er die Folgen von Streumunition. Lange sah es aus, als habe die USA aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, so John. Die USA sind wirklich weg von der praktischen Anwendung von Klusterwaffen.
Sie funktionieren nur nicht so gut wie vertreten. Und wenn sie von den Tens oder Hunderten von Tausenden oder Millionen verwendet werden. Just do the math and you can get an idea of how big that problem will be for people who won't even be born 100 years from now.
Das Pentagon verweist wiederholt auf Tests, die die niedrige Blindgängerrate bestätigen sollen. Interessant ist, diese Tests sind geheim. Was wir wissen, sie finden auf US-Militärgelände, zum Beispiel in der Wüste von Arizona oder Nevada statt. Die Blindgängerrate basiert somit nicht auf tatsächlichen Erfahrungen aus Kriegen wie im Irak, sondern auf geheimen Tests in der Wüste.
Sie liegen da auf dem Boden, warten auf ein 8-jähriges Kind, das sich fragt, was ist das? Und werden verletzt, was mit großer Frequenz passiert. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine haben die USA 182 Millionen US-Dollar ausgegeben, um Minen und Blindgänger zu räumen.
Benutzen wollen sie ihre Streumunition trotzdem weiterhin. USA haben bisher fünfmal die PICM an die Ukraine geliefert. Das ist Halssache der USA, könnte man sagen.
Doch wir haben mehr damit zu tun. Bei unserer Recherche stoßen wir auf ein altes Dokument der US-Armee. Daraus geht hervor, dass in den 80ern und 90er Jahren US-Streumunition vom Typ M483A1 in Deutschland gelagert war. Also der Typ, der aktuell in die Ukraine transportiert wird.
Und die Streumunition lagerte in Miesau, mitten in Rheinland-Pfalz. Kann es sein, dass die USA immer noch Streumunition in Deutschland lagern und diese von hier aus in die Ukraine schicken? Das Misau-Army-Depot ist das größte US-Munitionslager außerhalb der USA.
Welche Waffen hier lagern, ist nicht öffentlich. Unsere Drehanfragen bleiben unbeantwortet. Und auch vor Ort bekommen wir direkt eine Abfuhr. Wenn Sie mal wieder aufhören zu filmen. Warum ist es überhaupt wichtig, ob in Deutschland US-Streumunition lagert?
Wir erinnern uns, da war ja mal das Oslo-Abkommen. Und Deutschland war damals sehr stolz darauf. Dies ist ein Meilenstein und wir wollen, dass diese Konvention ein weltweites Verbot errichtet.
Eine zentrale Verpflichtung war die Zerstörung eigener Bestände. Deutschland vernichtete über die Welt. über 60 Millionen Submunition. Außerdem verboten Produktion, Einsatz und Lagerung. Andere Oslo-Vertragsstaaten forderten die USA deshalb auf, ihre Streumunition aus den Ländern zu entfernen.
Mit Erfolg. Und was wurde aus der US-Streumunition in Miesau? Vertrauliche Gesprächsprotokolle aus 2008 zeigen, dass die USA offenbar besorgt um ihre Streumunition in Deutschland waren. Der Vertreter Deutschlands hat betont, dass die USA weiterhin Streumunition in Deutschland lagern und transportieren können. Er merkte an, dass sich unsere amerikanischen Kollegen darüber keine Sorgen machen sollten.
Das deutet hier nicht gerade darauf hin, dass es Deutschland wichtig war, dass die USA ihre Streumunition wieder mitnimmt. Wer könnte uns denn einen Hinweis über den Verbleib geben? Vielleicht er. Franz Josef Jung. Hier ist das Sektfest in der Elbweiler jetzt in ein paar Wochen.
Hier unten am Rhein, das ist ganz schön. Jung war damals Bundesverteidigungsminister und auch er fand das Oslo-Abkommen super. Das ist ein wichtiger Meilenstein unter der Berücksichtigung des humanitären Völkerrechts.
So, Herr Stadler. Wir haben doch mal kurz Ihren Platz geändert. Ich nehme heute den Chefsessel. Es sind ja damals schon einige vertrauliche Dokumente öffentlich geworden, aus denen hervorgehoben wurde. dass die USA auch ziemlich viel Druck ausgeübt hat.
Wie haben Sie das damals wahrgenommen? Also aus geheimen Gesprächen sage ich nichts. Ich kann nur Folgendes sagen, dass wir... Die sind ja schon öffentlich.
Dass wir nachher... Daher nicht mehr geheim. dass die Amerikaner akzeptiert haben, dass wir das unterschrieben haben.
Aus diesen Gesprächen geht ja auch hervor, dass die USA noch Streumunition in Deutschland gelagert hat. Was meinen Sie? Aus den Dokumenten ging ja auch hervor, dass die USA noch Streumunition in Deutschland gelagert hat.
Was wurde aus dieser Streumunition? Wurde sie entfernt oder ist sie immer noch da? Dazu kann ich nichts sagen.
Warum nicht? Weil es geheim ist. Also ist es geheim, dass die Streumunition in Deutschland lagert? Oder generell sind solche Formationen geil? Es ist geschickt gefragt von Ihnen, aber ich sage dazu nichts.
Wir suchen monatelang nach Hinweisen zur Lagerung in Deutschland und den Transfer in die Ukraine, führen Telefonate und schreiben E-Mails. Sehr viele E-Mails. Wir bekommen einen Kontakt zu einem Kommando der US-Armee, das sich um die Munitionen kümmert. Wir glauben, es ist wenig erfolgsversprechend, direkt nach Streumunition in Misau zu fragen.
Also entscheiden wir uns für eine kleine List. Erinnert ihr euch an die Tests zur Blindgängerrate? Wenn in Miesau US-Streumunition lagert, müsste sie auch getestet worden sein. Und hier pokern wir, tun so als wüssten wir bereits, dass die Streumunition in Miesau lagert.
Wann wurde die Streumunition vom Typ M483A1 und M864 in Miesau zuletzt getestet? Dann die überraschende Antwort. Die letzten Tests für die Chargen, die sich derzeit in Miesau befinden, wurden im Fiskaljahr 2017 durchgeführt.
Bingo! In Miesau lagert US-Streumunition. Wir schreiben viele E-Mails, fragen uns bis zum Pentagon hoch.
Es kommen Antworten. Es kommt raus, die USA transportieren ihre Streumunition von Miesau in die Ukraine. Ob die Transporte mit der Bundeswehr koordiniert werden, fragen wir.
Das ist korrekt. Wir wollen Boris Pistorius wiedersehen. Ein Interview bekommen wir nicht.
Aber eine Einladung für dieses Marine-Event. Hier warten alle auf Boris Pistorius. Musik Nach der U-Boot-Fahrt hat Vistorius Zeit für uns Journalisten. Herr Vistorius, ich habe mal wieder eine Frage zur Streumunition. Deutschland lehnt Streumunition ja ab, hat sogar eine Konvention unterschrieben, die Streumunition auf ewig bannt.
Wieso lassen Sie es trotzdem zu, dass die USA in Deutschland Streumunition lagert und diese zum Einsatz in die Ukraine liefert? Weiß ich das nicht, woher geliefert wird. Zweitens würde ich es auch nicht kommentieren.
Wenn es amerikanische Streumunition ist, können die Amerikaner damit so umgehen, wie es ihre Vertragslage zulässt. Wusste Deutschland wirklich von nichts? Die US-Armee schreibt uns, die Amerikaner informieren deutsche Stellen über jeden Transport und den Inhalt.
Also US-Streumunition. Das Verteidigungsministerium widerspricht. Die Transporte würden der Bundeswehr zwar gemeldet. Jedoch nicht deren genauer Inhalt. Doch spätestens jetzt, durch unsere Recherche, weiß die Bundesregierung, dass die US-Armee Streumunition durch Deutschland in die Ukraine transportiert.
Frau Baerbock, werden Sie jetzt mit den Amerikanern sprechen, um das zu verhindern? Ich bin nonstop im Austausch mit den Amerikanern, kann zu dem aktuellen Fall aber jetzt an dieser Stelle nichts sagen. Aus der einst lauten Ablehnung von Streumunition scheint nun ein leises Schweigen geworden zu sein. Wir verlassen den Krieg.
In diesem Moment des Abschieds ahnen wir nicht, wie viel Glück wir am Ende hatten. In Kharkiv sind durch russische Raketenangriffe mindestens 28 Menschen verletzt worden. Getroffen wurde auch ein Hotel, das vorwiegend von Journalisten genutzt wurde.
Unser Hotel, wenige Wochen nach unserer Abreise. Vergeltung für einen angeblichen Angriff mit Streumunition auf die russische Stadt Belgorod, so Russland. Mittlerweile kämpft die Ukraine auch auf russischem Territorium.
Was, wenn dort auch US-Streumunition zum Einsatz kommt? Im Krieg verblassen die roten Linien von gestern schnell. Das Bedürfnis nach Vergeltung ist menschlich. Und es ist mächtig.
Das Völkerrecht soll dieses Bedürfnis überwinden. Und es wurde immer gestärkt, wenn Kriege besonders finster waren. Zum Wesen von Kriegen gehört es wohl auch, dass schnell vergessen wird. Und dass im Angesicht der Bedrohung humanitäre Verträge plötzlich naiv wirken können. Was gewiss ist, die Folgen dieses Einsatzes treffen nicht nur die Menschen heute, sondern auch die nächsten Generationen.
Egal wer gewinnt.