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Die römische Familie im antiken Rom

Moin! Im heutigen Study History Video schauen wir uns mal die Familie im Römischen Reich etwas genauer an. Viel Spaß! Die römische Familie unterscheidet sich von dem, was wir heute als Familie bezeichnen. Während wir heute darunter die Kernfamilie, bestehend aus Eltern und Kindern und eventuell noch die weitere Verwandtschaft damit meinen, war das in Rom anders. In Rom gehörten zu einer Familia aus der Oberschicht alle, die sich in der Gewalt des Pater Familias, des Familienvaters, befanden. Das waren also die Ehefrau, Töchter, Söhne und deren Familien, aber auch die Sklaven und Freigelassenen und auch der gesamte Besitz dieser Gemeinschaft. Manchmal wird deshalb für Familia auch der deutsche Begriff der Hausgemeinschaft verwendet, um Assoziationen mit der heutigen Familie zu verhindern. Aber es gab auch noch weitere Verständnisse von Familia in Rom, so dass etwa auch die Soldaten eines Stadthalters als seine Familia bezeichnet werden konnten. Die Familia lässt sich als eine soziale Einheit begreifen. An der Spitze stand der Pater Familias, der die sogenannte Patria Potestas, also die hausväterliche Gewalt innehatte. Damit war er die wichtigste Person in einer Familie, er hatte das ganze Vermögen, und war als einziger in der Familie vor dem römischen Recht rechtsfähig. Daneben hatte der Pater Familias auch eine private Strafgewalt über die Angehörigen, vor allem über die Kinder und die Sklaven und je nach Form der Ehe auch über die Ehefrau. Diese Strafgewalt wurde jedoch durch ein Hausgericht, bestehend aus Verwandten und Freunden, eingeschränkt. Der Pater Familias konnte die Kinder oder seine Frau auch aus dem Familienverbund entfernen, und auch Fremde, zum Beispiel durch Adoption, in den Familienverband aufnehmen, was in Rom eine häufige Praxis war. Es wurde erwartet, dass der Pater Familias im Interesse des Familienverbandes handelte, aber zugleich auch im Interesse des Gemeinwesens. Spätestens mit den Ehegesetzen des Augustus wurden dann auch die Fragen der Familie mehr und mehr gesetzlich geregelt. Die zentralen Werte, die in der Familie eingehalten werden sollten, waren ähnlich zu denen, die im Staat gelten sollten. Neben der Hierarchie, die von Auktoritas und Obsequium, Gehorsam, sowie gegenseitiger Fides, Zuverlässigkeit geprägt waren, sollten auch Concordia, Eintracht bei den Ehepartnern, Pietas, Ehrfurcht der Kinder vor den Eltern und Caritas, Wertschätzung der Eltern gegenüber ihren Kindern gegeben sein. Daneben spielten für eine Familia auch die Vorfahren eine zentrale Rolle. So hatte man im Empfangszimmer eines römischen Hauses die Gesichter berühmter Vorfahren als Wachsmasken aufgestellt, die besondere Dinge für die Respublica geleistet haben. Handlungsleitend für eine Familia sollten in Rom die Sitten der Vorfahren sein, die Mores Majorum, die als Vorbilder verehrt und nachgeahmt werden sollten. So, das war's dann auch schon mit diesem Study History Video. Checkt jetzt noch das hier links eingeblendete Video zur römischen Gesellschaft oder die Playlist zum Leben im Römischen Reich ab. Lasst gerne einen Like oder ein Abo da, wenn euch dieses Video gefallen hat. Und dann war's das von unserer Seite. Tschö!