Typografie Der bewusste Umgang mit Schrift ist ein fester Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Wenn du dein Smartphone entsperrst, auf die Filmplakate vor dem Kino schaust oder den Staub von deinem Buchdeckel pustest, überall begegnet dir mal mehr, mal weniger bewusst gesetzte Schrift. Zuerst werfen wir einen kleinen Blick in die Vergangenheit. Erst schrieben die Menschen in Höhlenwänden, meißelten dann Hieroglyphen in Stein. Später schrieben wir mit Tinte auf Papier und setzten schließlich Druckbuchstaben in große Presse. Heute wird unsere Schrift fast immer am Computer, Tablet oder Smartphone gesetzt. Aber wie wird Typografie eigentlich angewendet? Das ist die Titelseite deiner Schülerzeitung. Ganz schön lost. Du hast als Aufgabe, die Titelseite neu zu gestalten. Wir zeigen dir mal, was du wissen musst, damit du das besser hinkriegst. Serifenschriften haben am Ende ihrer Buchstaben kleine Füßchen. Serifenschrift eignet sich besonders gut für den Einsatz bei Büchern und langen Texten. Serifen-lose Schriften hingegen verzichten auf diese kleinen Füßchen. Sie wirken viel cleaner und geradliniger. Aufgrund ihrer guten Lesbarkeit auch auf kleineren Bildschirmen werden sie oft auf Handy-Displays oder im Web eingesetzt. Die gebrochenen Schriften besitzen eine hohe Identität. Sie sehen so aus, weil es typisch war, das Schreibwerkzeug abzusetzen und die Schreibrichtung zu ändern. Heutzutage ist es wieder modern, die Frakturschrift für das Plakatdesign zu verwenden. Display-Schriften sind nicht für lange Texte, sondern für große Überschriften auf zum Beispiel Plakaten gedacht. Es gibt sie in vielen verschiedenen Varianten, mit denen man eine ganz bestimmte Stimmung vermitteln kann. Leider haben Schriften wie Comic Sans mittlerweile einen sehr schlechten Ruf. Das liegt daran, dass diese schon zu oft und vor allem in den falschen Situationen eingesetzt wurden. Schriftarten gibt es oft in verschiedenen Schnitten wie Regular, Bold und Kursiv. Diese kann man zum Beispiel zum Hervorheben benutzen. Woher wissen wir nun eigentlich, welche Information als erstes gelesen werden sollte? Welche Info ist am wichtigsten und welche eine Seiteninformation? Dafür benutzt du die sogenannte Schrift-Hierarchie. Hierbei kannst du die Gewichtung festlegen und entscheiden, wie der Betrachter dein gestaltetes Produkt wahrnimmt. Um dein Design ein wenig aufzupappen, hast du die Möglichkeit auch Schriften zu kombinieren. Wie wäre es mit Bold und Light, Sans Serif und Serif, Dekorativ und Simple? Wähle eine passende Schriftart, die im Kontrast zu deiner ersten erscheint. Und schon hast du eine ästhetische Schriftkombination. So wie deine Schreibschrift sich an den Linien eines Colch-Blocks orientiert, steht auch die Druckschrift auf Linien. Diese Grundlinien haben einen bestimmten Abstand voneinander, mit dem wir den freien Platz zwischen den Zeilen einstellen können. Die Laufweite bestimmt die Abstände zwischen den Buchstaben. Stehen sie zu eng beieinander, überschneiden sie sich und sind kaum erkennbar. Für eine gute Leserlichkeit sollten Laufweite und Zeilenabstand also möglichst ausgeglichen sein. Bei markanter Gestaltung wie beispielsweise Filmtiteln überhöhen wir aber auch gerne mal die Laufweite und nutzen sie so als Stilmittel. Manche Schriften sind zwischen einzelnen Buchstaben unausgeglichen. Um ein gleichmäßiges Schriftbild zu schaffen, verändern wir die Abstände einzelner Buchstaben. Das sieht doch schon viel besser aus. Wenn du nun die gelernten Gestaltungsmöglichkeiten anwendest, dann ergibt sich ein schönes und stimmiges Gesamtbild. Die Hierarchie ist klar ersichtlich, der Inhalt wird richtig vermittelt und das Auge wandert zielgewandt hin und her.