Otto von Bismarck: Reichsgründer und "Eiserner Kanzler"

Einleitung

• Otto von Bismarck ist eine der prägendsten Personen des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
• Sein Leben und seine Wirkung sind umstritten.

Frühes Leben

• Geburt: 1. April 1815, aus einer Gutsbesitzerfamilie ("Junker").
• Bildung: Studium der Rechts- und Staatswissenschaften ab 1832; Mitglied im Studentencorps Hannovera; konservativer, königstreuer Korpsstudent.

Politischer Aufstieg

• 1840er Jahre: Politisches Engagement gegen die Ideen der bürgerlichen Revolution 1848/49.
• Realpolitik: Strebt das Machbare an, ist ein guter Redner mit diplomatischem Geschick.
• 1852: Duell mit einem liberalen Abgeordneten; keine Verletzten.

Ministerpräsident und Außenminister Preußens

• 1862: Ernennung zum preußischen Ministerpräsidenten und Außenminister.
• Politik: Kämpft für die Macht der Krone gegen Parlament und Demokratie.

Deutsche Einigung

• 1866: Konflikt mit Österreich um Schleswig und Holstein; Sieg bei Königgrätz.
• 1871: Gründung des Deutschen Kaiserreichs; Wilhelm I. wird Kaiser.

Außenpolitik und Bündnissysteme

• Bismarck baut ein europäisches Bündnissystem auf, isoliert Frankreich diplomatisch.
• Deutscher Kolonialbesitz nimmt zu, vor allem in Afrika und Südostasien.

Innenpolitik

• Kulturkampf: Bekämpfung der katholischen Kirche und Zentrumspartei.
• Sozialistengesetze: Verbot sozialistischer und kommunistischer Aktivitäten, Einführung von Sozialversicherungen.
• Ergebnis: Sozialdemokraten gewinnen an Einfluss, SPD wächst.

Ende der Karriere

• 1890: Bismarck wird von Kaiser Wilhelm II. entlassen.
• Rückzug auf seinen Landsitz, stirbt 1898.
• Kult um Bismarck entsteht, zahlreiche Denkmäler werden errichtet.

Bewertung

• Bismarck vereinigte Deutsche in einem Nationalstaat, trennte sie jedoch durch seine feindliche Politik.
• Führt Kriege, sorgt gleichzeitig für Frieden.
• Fragen zur Bewertung: Zwiespältige Ansichten über seinen konservativen Ansatz und seine Wirkung.