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Krise und Scheitern der Weimarer Republik

Apr 19, 2025

Die Weimarer Republik (1919-1933)

Einführung

  • Zeitabschnitt zwischen 1919 und 1933 in der deutschen Geschichte.
  • Geprägt durch Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, wirtschaftliche Krisen und politischen Terror.
  • Fehlendes Vertrauen in die Demokratie führte zum Scheitern nach 14 Jahren.

Revolution und Gründung

  • Herbst 1918: Erster Weltkrieg verloren.
  • 3. November 1918: Kieler Matrosen verweigern Angriffsbefehl; landesweite Revolution.
  • Arbeiter- und Soldatenräte bilden sich.
  • 9. November 1918: Kaiser Wilhelm II. dankt ab; zweimalige Ausrufung der Republik.
    • Philipp Scheidemann: Parlamentarische Republik.
    • Karl Liebknecht: Sozialistische Republik.
  • Machtkampf zwischen gemäßigtem (Scheidemann) und radikalem Lager (Liebknecht).
  • Januar 1919: Gründung der parlamentarischen Republik.

Weimarer Verfassung

  • 31. Juli 1919: Verabschiedung der Weimarer Verfassung.
  • Freiheits- und Grundrechte, inspiriert von Revolution 1848/49.
  • Mischung aus präsidialem Prinzip und repräsentativer sowie direkter Demokratie.
  • Wichtigkeit des Reichspräsidenten („Ersatzkaiser“); Macht, Grundrechte außer Kraft zu setzen (Artikel 48).

Krisenjahre (1919-1923)

  • Belastet durch Friedensbedingungen des Versailler Vertrags: Entmilitarisierung, hohe Reparationszahlungen.
  • Links- und rechtsextreme Putschversuche gegen Regierung.
    • Spartakusaufstand (Januar 1919) blutig niedergeschlagen.
    • Kapp-Lüttwitz-Putsch (März 1920) scheitert.
  • 1923: Nichtzahlung von Reparationen, Ruhrbesetzung, Hyperinflation.
    • Hitler-Ludendorff-Putsch (November 1923) scheitert.
  • Währungsreform und Dawes-Plan ab 1924 stabilisieren die Republik.

Außenpolitik

  • International isoliert durch Versailler Vertrag.
  • Außenpolitik unter Gustav Stresemann: Aussöhnung und Verständigung.
  • 1924: Einigung über Reparationszahlungen, Dawes-Plan unterstützt Wirtschaft.
  • Locarno-Verträge 1925: Anerkennung der Westgrenze.
  • 1926: Aufnahme in den Völkerbund.

Endphase der Weimarer Republik

  • 1929: Weltwirtschaftskrise leitet Endphase ein.
    • Zusammenbruch von Industrie, Banken, Handel, Massenarbeitslosigkeit.
  • Politische Krise: Keine regierungsfähigen Mehrheiten nach Bruch der großen Koalition (1930).
  • Reichspräsident Hindenburg regiert mit Notverordnungsrecht (Präsidialkabinette).
  • 1932: NSDAP wird stärkste politische Kraft.
  • 30. Januar 1933: Hitler wird Reichskanzler.

Scheitern der Weimarer Republik

  • Verlorener Weltkrieg, Versailler Vertrag, Wirtschaftskrise führten zu Instabilität.
  • Bedrohung durch linke und rechte Putschversuche.
  • Antidemokratische Einstellungen in Reichswehr, Polizei und Justiz.
  • In Verfassung verankertes Notverordnungsrecht schwächt Demokratie.
  • Präsidialkabinette seit 1930 ohne Vertrauen des Reichstags.
  • Propaganda der Dolchstoßlegende begünstigt NSDAP und beschleunigt Scheitern.

Fazit

  • Beginn der nationalsozialistischen Ära 1933.
  • Die Weimarer Republik scheiterte an zahlreichen internen und externen Faktoren.