Bildungsressourcen, also Educational Resources,
wie Texte, Abbildungen, Videos, Lernobjekte werden nur dann zu offenen Bildungsressourcen
also OER wenn sie entsprechend offen lizenziert wurden und damit ausdrücklich festgelegt
wird, wie und dass die Materialien für die Lehre verwendbar sind. OER kann man auch ausdrucken, verändern,
wiederveröffentlichen. Beispielsweise verwendet man hier
Creative-Commons-Lizenzen, diese sind im deutschsprachigen Europa weit verbreitet. Im Folgenden wollen wir Ihnen zeigen wie diese
Lizenzen funktionieren: Ausgangspunkt ist im deutschsprachigen Raum
das geltende Urheberrecht, welches Ihnen als Urheberin oder Urheber automatisch und ohne
weitere Schritte zusteht. Dies hat zur Konsequenz, dass jede interessierte
Nachnutzerin oder –Nutzer Sie um Erlaubnis fragen muss, ob ihr Werk genutzt werden kann. Oft ein mühseliger Prozess, wie wir ihn alle
kennen, da wäre es doch viel einfacher, wenn es von Haus aus geregelt wäre, was man mit ihrem Werken machen darf und was eben auch nicht. Und genau da setzen die CC-Lizenzen an. Die Creative-Commons-Lizenzen sorgen also
für klare, eindeutige und vor allem auch rechtlich saubere Regelungen wie mit den erstellen
Lehrmaterialien einer Person umgegangen werden darf, indem jede Lizenz über:
- einen rechtlichen und juristischen Text verfügt unter Berücksichtigung
der landeseigenen Gesetzeslage, - einen für Laien lesbaren Text hat, der
erklärt was die juristischen Texte praktisch bedeuten und die auch jeder einfach verstehen kann, - und auch über Metadaten verfügt, die maschinell
verarbeitet werden können, sodass die Materialien zum Beispiel über Suchmaschinen
gefunden werden können. Es gibt nicht nur eine, sondern mehrere CC-Lizenzen, die sich aus unterschiedlichen Modulen kombinieren lassen. Allerdings werden nicht alle CC-Lizenzen zu
den offenen Lizenzen gezählt. So nehmen wir an, dass diese Lehrende namens
Isabel ein Bild des Elefanten Elli gemalt hat und sie stellt dieses nun unter eine
CC-Lizenz zu Verfügung, um die Nachnutzung durch andere zu erlauben. Ein Grundbestandteil der CC-Lizenz ist das
BY, welches für die Nennung der Autorin, des Autors bzw. der Urheberin, des Urheber
steht – übernehmen wir also den Elefanten Elli in unser Lernmaterial, müssen wir den
Namen der Urheberin Isabel nennen. Isabel hat nun die Idee gehabt, dass ihr Bild
von Elefanten Elli zukünftig immer mit der gleichen Lizenz veröffentlicht werden soll. Sie fügt daher noch die Option SA,
das steht für Share Alike, hinzu. Dies bedeutet, dass auch Modifikation ihres
Elefanten oder der Materialen die ihren Elefanten nutzen immer unter dieser Lizenz, sprich der
CC BY-SA Lizenz, veröffentlicht werden müssen. Die CC BY-SA Lizenz wie auch die CC BY Lizenz
zählen zu den offenen Lizenzen. Isabel kommt aber nun darauf, dass ihr das
eigentlich zu mühselig ist oder andern zu mühselig sein könnte, das Material immer
unter der gleichen Lizenz sprich CC BY SA veröffentlichen zu müssen. Und sie möchte eigentlich das ihr Bild von
jedem genutzt verwendet werden kann und es ist ihr auch nicht wichtig, dass ihr Name darunter steht. Sie entscheidet sich daher ihr Bild unter
„Public Domain“ zu veröffentlichen. Dazu wählt sie die Variante Creative Commons
Zero also 0. Allerdings muss man beachten, das CC O im
deutschsprachigen Raum eigentlich nicht möglich ist, ein Rücktritt vom Urheberrecht ist eigentlich
gar nicht gesetzlich vorgesehen und auch die Nutzung von CC O ist derzeit noch in einem Graubereich wie oft bei Regelungen rund um das Urhebergesetz. CC O gehört wie die Variante CC BY und
CC BY-SA zu den offenen Lizenzen. Creative Commons kennt aber
noch weitere Optionen für Lizenzen. Zum Beispiel das NC, das steht für non-commercial,
nicht kommerziell. Dann dürfte man das Bild von Elli nur verwenden, wenn es völlig ohne kommerzielle Interessen genutzt wird. Beispielsweise dürfen auch keine kleinen
Honorare fließen oder eine Werbung auf dem Weblog platziert sein, die das Bild von Elli
den Elefanten nutzen. Ein weiteres Attribut ist noch ND, das steht für non-derivation, keine Änderungen sind möglich. Isabel würde also die Nutzung des ihres Bildes
erlauben, aber sie möchte auf keinen Fall eine Veränderung des Bildes erlauben. Beide Varianten, also das NC für non-commercial
und das ND für non-derivation, sind Varianten von Lizenzen die nicht als offene Lizenzen
bezeichnet werden. Materialien die mit diesen beiden Optionen
versehen werden, zählen auch nicht im engere Sinne als offene Bildungsressourcen.