Herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Heute habe ich einen angehenden Juristen bei mir und du wirst mir heute erklären, wie das Jus-Studium so aufgebaut ist, was man da lernt und wie das Ganze genau ausschaut. Möchtest du dich einmal kurz vorstellen? Also ich bin der Raffel, ich bin jetzt 21 Jahre alt, studiere im vierten Semester Jus am Iridicum in Wien und das war's.
Später mal Jurist. Ich werde Jurist. Was ist Jus? lernt man im Juriststudium?
Also gerade im Juridikum in Wien hast du eine allgemein juristische Ausbildung, das heißt, du fängst ganz bei dem Beginnen an, du fängst an, römisches Recht zu lernen, dann lernst du Rechtsgeschichte und dann näherst du dich langsam der heutigen Zeit an und lernst Privatrecht und Öffentliches Recht, das sind die zwei großen Rechtsgebiete, die du unterscheiden kannst. Okay, das heißt man fängt bei den Wurzeln quasi an? Ja, genau, dann schaut man sich an, wie sich das entwickelt hat aus den Wurzeln bis heute. Und dann geht es mit dem spannenden Teil los und man fängt an.
Okay, dann wie ist das Studium genau aufgebaut? Also welche Abschnitte gibt es? Also du hast drei Abschnitte.
Zuerst mal den Einführungsabschnitt, da hast du drin die Steop, wie in jedem anderen Studium auch. Wieder die Studieneingangs-und Orientierungsphase. Da lernst du alles mögliche, nur ganz kurz.
Das sind drei dünne Bücher. Einmal ein bisschen Privatrecht, öffentliches Recht und Rechtsphilosophie. Wenn du das abgejagt hast, kommt dann eben römisches Recht und Rechtsgeschichte auch noch in dem Abschnitt. Und nach diesem Abschnitt gehst du in den zweiten Abschnitt über, das ist der privatrechtliche Abschnitt.
Da kommt alles in Richtung Unternehmensrecht, bürgerliches Recht und Arbeitsrecht und auch Verfahrensrecht. Okay, das heißt, ich habe in der Steop schon einen Einblick in alle Abschnitte? Ja, einen ganz oberflächlichen.
Also damit du mal circa siehst. Passt das für mich, passt das nicht für mich. Wie sind die Prüfungsmodi in der Steop?
Sind das Multiple-Choice-Fragen oder Tests? Also Multiple-Choice-Fragen gibt es bei uns nicht. Gibt es gar nicht. Keine Multiple-Choice-Fragen am Predikus. Die Steop ist eine große Prüfung.
Du hast 3 Stunden Zeit, glaube ich. Ich müsste lügen, wenn ich das jetzt genau wissen müsste. 3 Stunden Zeit für die 3 Teilbereiche, jeweils so 20 Minuten. Fragen, teilweise kleine Fälle, teilweise einfach nur kurze Fragen, gerade in Rechtsphilosophie wird es ein bisschen schwer mit den Fällen.
Und da sitzt du halt da und schaust, dass du es gut hinbringst. Okay, das heißt, es sind offene Fragen oder ist es so, dass du, ist es eine schriftliche Prüfung oder eine mündliche Prüfung? Es ist eine schriftliche Prüfung, drei Stunden mündlich wäre ein bisschen zart.
Okay, das heißt aber, es sind nicht... In der SDO-Phase mehrere Prüfungen, sondern eine große für alle? Du hast eine große Prüfung, ja. Okay, gut. Das unterscheidet sich nämlich zu vielen anderen.
Ja, okay. Eine große Prüfung während der SDO. Wie lange dauert das Studium? Das Studium ist angesetzt für acht Semester, das ist die Mindeststudienzeit.
Die Erfahrung zeigt halt, dass die meisten Leute so zwischen... zehn und zwölf bis 13 Semester tatsächlich fertig werden. Ist es prinzipiell machbar in acht Semestern oder gibt es das tatsächlich gar nicht?
Es ist alles machbar. Ich kenne einen Freund von mir, der hat ein Problem mit der Nahrungsarbeit. mir, der hat mit mir studieren angefangen, jetzt auch im vierten Semester und wird wahrscheinlich nächstes Jahr fertig werden. Es ist tatsächlich machbar, aber du musst halt eine Mischung aus Genie und trotzdem wahnsinnig sein. Das heißt, er ist sogar unter Mindeststudienzeit fertig?
Weit unter Mindeststudienzeit, ja. Gut, das heißt, das geht auch. Geht, aber es ist definitiv nicht die Regel und man sollte sich auch nicht das als Ziel setzen, weil zu 90 Prozent verzweifelt man daran.
Was sind die Voraussetzungen, um... im Juridikum am Juridikum anfangen zu können. Was muss ich können?
Gibt es irgendwelche Aufnahmetests? Also du brauchst einmal primär die Matura, optimalerweise mit dem Latinum. Sonst musst du das Latinum nämlich im Laufe deines ersten Studienjahres bzw. im Laufe des ersten Studienabschnittes nachmachen. Okay, das heißt man kann es nachmachen auch bevor man sich angemeldet hat, aber am besten nicht.
Man macht es nach, nachdem man sich angemeldet hat. Ja, habe ich gerade gesagt bevor man sich angemeldet hat? Ja.
Okay. Das heißt, man kann es nachmachen. Ist halt mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Lustig ist das Studium sowieso nicht am Anfang.
Jede zusätzliche Belastung ist halt eine zusätzliche Anstrengung. Wenn man früh genug weiß, dass man Just studieren möchte, am besten direkt das einbinden. Sollte man schauen, dass man Latein lernt.
Ja, dann hast du seit neuestem, seit letztem Jahr einen... Neues Aufnahmeverfahren generell an der Universität Wien. Das besteht aus zwei Stufen. Du schaust mal, was möchte ich studieren, schaust dir online an, was gibt es für Studien.
Wenn du dich entschieden hast und das Studium hat einen Aufnahmetest, dann machst du einen sogenannten Online Self-Assessment Test. Ein Selbsteinschätzungstest, ob deine Erwartungen mit dem Studium übereinstimmen. Ich habe mir das heute angeschaut, der dauert eine halbe Stunde, hat sechs oder sieben Kategorien, die du dann beantworten musst. teilweise Wissensfragen, teilweise einfach nur Fragen über deine Einstellung. Das Ergebnis sagt jetzt nicht aus, dass du studieren darfst oder nicht, sondern es gibt dir nur einen Rat auf den Weg, ob das jetzt das Richtige ist für dich, wie es jetzt aussieht.
Das ist ganz nett gemacht eigentlich, es demotiviert einen nicht. Also mir hat der Tester heute gesagt, ich soll nicht just studieren, aber... Also es sagt auch nichts aus, weil mir macht das Studium wirklich Spaß.
Ja, das heißt, es ist einfach, damit man quasi so circa sieht, was vielleicht auf einen zukommt. und ob einem das vielleicht zusagt oder auch nicht. Okay, und das ist dann quasi der Aufnahmetest?
Jein, also es gibt einen schriftlichen Aufnahmetest, theoretisch, aber den haben sie letztes Jahr eingeführt und letztes Jahr gab es ihn nicht. Dieses Jahr gab es ihn auch nicht, weil sich jeweils zu wenig Leute angemeldet haben. Es ist einfach nur ein bisschen als Abschreckung gedacht.
Ja, okay. Es gibt einfach so viele Plätze, die zu vergeben sind, dass es sich meistens eigentlich eh ganz gut ausgeht mit den Leuten, die sie angemeldet haben. Aber der Aufnahmetest wird sich zusammensetzen aus einem kleinen fachlichen Teil.
Da kriegst du ein 50 Seiten Skript zur Verfügung gestellt online. Das liest du dir durch. Von Anfängen des Privatrechts, was ist überhaupt Recht, Gerechtigkeit, was stelle ich mir unter Menschenrechte vor. Und einen kleinen Test mit logischem Denken.
Logisches Denken war es noch. Und Textverständnis. Und Textverständnis einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch. Das heißt, selbst wenn man den Test tatsächlich machen müsste, klingt er durchaus schockierend. Textverständnis ist 50% gewichtet.
Alle beiden anderen Teile sind 25% gewichtet. Okay, perfekt. Gut, das heißt, jetzt wisst ihr was ich habe. braucht um... Brauchen könntet.
Brauchen könntet, ja. Im schlimmsten Fall ist es das. Gibt es innerhalb des Studiums verschiedene Zweige?
Kann man sich da irgendwie spezialisieren? Wie schaut es da aus? Also grundsätzlich ist es mal so, dass du das Studium von Anfang bis Ende durchziehst ohne irgendwelche Ausreißer oder großartige Spezialisierungsmöglichkeiten, wie jetzt in Medizin zum Beispiel, wo du auch einfach dich erst danach spezialisieren anfängst, aber du hast die Möglichkeit im Rahmen von circa zehn Prozent deines Studiums sogenannte Wahlfläche zu besuchen.
Ja. Die sind vorgesehen und da kannst du dich auf gewisse kleine Themen spezialisieren, zum Beispiel Mietrecht oder Medizinrecht, internationales Recht oder Strafrecht. Okay, das heißt, es gibt so gewisse Spezialisierungen, aber jetzt keine eigenen Zweige tatsächlich. Aber wenn dich irgendwas brennend interessiert im Rechtssystem, dann ist die Chance wirklich groß, dass du auch eine passende Lehrveranstaltung dafür findest, dass die dir das dann näher bringt.
Zum Beispiel mich interessiert Sport wirklich. Sportrecht gemacht, ich habe nicht mal gewusst, dass es so etwas gibt. Aber es war wirklich sehr interessant.
Okay, das heißt da gibt es verschiedene Möglichkeiten sich eben doch zu spezialisieren. Es gibt endlos große Möglichkeiten. Es ist halt dann nicht wirklich eine fertige Spezialisierung, aber zumindest mal ein Eintauchen in die Richtung, in die man vielleicht später mal will.
Also ein Einblick in eine Materie, die einem sonst verborgen bleibt. Mit der Steop oder so zu vergleichen, dass man da jetzt so den ersten, die erste Begegnung damit hat. Wie schaut es mit den Abschlüssen aus? Was für Abschlüsse kann ich bei Juz machen? Ja, du kannst sie mal kliessen.
Also JUS ist gerade am Juridikum noch ein Diplomstudium, das heißt nach der Studienzeit bist du mal Magister. Und danach nach dem Magister kann ich noch einen Doktor anhängen? Kannst noch einen Doktor anhängen. suchst du dir einen Professor, schreibst eine Dissertation, wirst vielleicht universitärer Mitarbeiter vor deinem Doktorat.
Wie verbreitet ist das tatsächlich, dass man noch den Doktor dranhängt? Also, meiner Information nach würde ich sagen, es ist circa ein Fünftel, die dann noch ein Doktorat in Angriff nehmen. Also nicht wirklich verbreitet, weil man mit Magister auch schon weiterkommt. Da kann man sich vielleicht überlegen, ob man einen Master noch postgradual macht im Ausland, vielleicht auch statt einem Doktor oder zusätzlich zum Doktor.
Das heißt, Doktor ist eine Möglichkeit, aber muss nicht unbedingt sein. Auf welche Dinge muss man denn während des Studiums achten? Sind die Noten sehr wichtig oder Praktika, Erfahrungen? Wie schaut es denn da bei Jus aus?
Also Noten sind so eine Sache. Natürlich könnte man nicht sagen, Noten sind wichtig, aber ich sage einmal, primär ist es wichtig, dass man das Studium durchkommt. Wenn man sich anschaut, dass 2000 Leute anfangen jedes Semester und letztes Jahr 400 Leute fertig geworden sind, kann man sich circa ausrechnen.
Da hat man eh schon so eine Verdünnung an Leuten, dass die Noten jetzt nicht um und auf sind. Viel wichtiger ist, dass man während dem Studium Erfahrung sammelt, dass man sich vielleicht ein oder zwei Fremdsprachen aneignen, also Englisch ist sowieso ein Muss, gerade jetzt in dieser globalisierten Welt. Und vielleicht noch eine zweite Fremdsprache, wenn man die von daheim mitbekommt, umso besser.
Wenn man sie jetzt noch zusätzlich lernt, auch nicht schlecht, weil je mehr man sich abhebt von anderen Menschen... Ja. Willst du noch einmal genau... eingehen, warum es jetzt gerade bei den Fremdsprachen gut ist, wenn man sich da breiter aufstellt? Gerade wenn man sich jetzt anschaut, wie die Kanzleien in Österreich aufgestellt sind, also alle großen Kanzleien sind expandiert eher nach Osteuropa, zumindest die, die wirklich aus Österreich kommen.
Da gibt es natürlich auch Kanzleien, die in Österreich eine Zweig-Niederlassung haben, die sind dann eher englischsprachig. Aber wenn man sich da mit den Zweig-Niederlassungen verständigen kann. Wenn ich in Kroatisch, Serbisch, Bosnisch komme, dann ist das sicher schon ein Vorteil. Okay, gut, das heißt Noten sind nicht sonderlich wichtig, außer vielleicht, wenn man sich bei einer wirklich großen, bekannten Firma... Ja, das kann sein.
Bewerben. Da kann es sein, dass sie einfach vorsortieren nach Noten, aber nichts, was man nicht ausbilden kann mit Erfahrung. Ja, okay. Das heißt prinzipiell eben nicht sonderlich wichtig. Praktiker-Erfahrungen sind eben ratenswert oder...
Ja, sehr empfehlenswert. Gerade auch nachdem das wirklich nicht eine Berufsausbildung ist, das juristische Studium, du wirst halt wirklich nur allgemein juristisch gebildet, ist es halt super, wenn du einmal in eine Rechtsabteilung reinschnuppern kannst, wenn du einmal in eine Kanzlei reinschnupperst, vielleicht im Ministerium schaust. Ja, ein bisschen Praxiserfahrung. Gibt es beim Juriststudium klassische Vorurteile, die du widerrufen möchtest?
Das Studium ist trocken, du musst nur auswendig lernen. Ist halt nicht so. Du kannst auswendig lernen.
lernen ja hindert dich niemand daran aber du wirst wenn du durch studium kommst definitiv viel länger brauchen mit nur auswendig lernen und ein tiefgreifendes verständnis entwickelt oder zumindest versucht ein verständnis zu entwickeln du sie dir schon leichter im studium zumindest ist das meine erfahrung warum findest du ist das studium nicht wirklich trocken also aus welchem was macht es quasi spannend für dich persönlich jetzt gerade wenn du jetzt irgendwas in den lehrbüchern ließ und dann denkst du dir mal okay was mache ich jetzt damit. Da schaut es auf den ersten Blick natürlich trocken aus. Aber dann überlegst du dir mal, was kann ich damit machen, in welchen Bereichen ist das relevant und dann kriegt das Ganze auch ein bisschen eine Form. Und somit kommst du dann auch von dem Trockenen weg und denkst, ja, dafür brauche ich das eigentlich.
Ist ganz nützlich. Ist ganz nützlich. Ich studiere es jetzt nicht nur damit, dass ich die Prüfung komme. Lernst du viel mit Freunden zusammen oder Studienkollegen?
Nein. Oder bist du eher Einzellerner? Ich sitze. in der Bibliothek, lerne von früh bis spät und rede dabei nicht wirklich mit Leuten.
Okay, das heißt, es macht dir mehr Spaß, die ganzen Sachen und Anwendungsbereiche auch selbst zu überlegen anstatt... Ja. Okay. Gibt es irgendwelche Dinge, die man sich vom Just-Studium nicht erwarten darf?
Also primär darf man sich mal nicht erwarten, dass das Ganze ein Spaziergang wird. Gerade für Leute, die sich in der Schule immer leicht getan haben, ist es eine große Umstellung, weil im Studium, ich kann es nur für mich sagen, ich habe für das Diop mehr gelernt als in acht Jahren Schule. Ja.
dementsprechend leichter auch getan aber es war eine riesige umstellung sich mal an die lernmassen zu gewöhnen weil gerade wenn man es aus der schule nicht kennt das heißt die umstellung darf man nicht unterschätzen? ja genau sonst noch irgendetwas was man sich nicht erwarten sollte? was man sich noch nicht erwarten darf ist dass du jetzt ein gesetz liest und dann liest du einen fall und dann kannst du den fall gleich lösen dann bräuchte ich das jüngste studium nicht Dann hätte es die Gesetzestexte und ja, was brauche ich dann noch anwenden, wenn ich das Gesetz lesen kann und den Fall lösen kann. Es gibt teilweise 20-50-seitige Abhandlungen über drei Zeilen Gesetzestext. Also dementsprechend umstritten sind auch manche Passagen.
Das heißt, es ist vielleicht umfangreicher oder durchwachsener, als man es sich vielleicht am Anfang erwarten würde. Nicht umfangreicher, vielseitiger würde ich sagen. Du kannst...
Du kannst dein Gesetz so und so auslegen, wie du es gerade brauchst. Ja, okay. Das ist gut.
Wieso hast du dich jetzt persönlich für Jus entschieden? Ich muss ganz ehrlich sein, ich habe nach der Schule nicht wirklich gewusst, was ich genau machen möchte. In weiterer Folge. Da habe ich mir gedacht, eine allgemeine Ausbildung wie Jus ist super, weil du danach endlos viele Möglichkeiten hast. Und dich im Studium wirklich irgendwann auf irgendwas fokussieren kannst.
Mhm, okay. Ja, finde ich in dem Fall sehr interessant, weil Jus, würde ich sagen, ein schwierigeres Studium ist. Ja, aber ein Studium, mit dem du auch was anfangen kannst. Ja, nein, gut.
Du kannst auch Profi studieren, aber... Ich werde Taxifahrer, aber ich habe keinen Führerschein von dem her. Das ist ein bisschen blöd. Ich fahre Taxifahrer. Hast du schon einen Plan für nach dem Studium?
Ich möchte schauen, dass ich entweder Diplomat werde im höheren auswärtigen Dienst, da ist dann nochmal ein Aufnahmeverfahren und eine weitergehende Ausbildung. Oder halt eben klassisch Anwalt in einer Kanzlei. Gibt es irgendetwas, was dir am Studium besonders gut gefällt?
Gibt es irgendwelche persönlichen Highlights, irgendwelche Vorlesungen, die du absolut spitze fandest? Also ich kann sagen, grundsätzlich gefällt mir das ganze Studium bis jetzt. Ich habe jetzt noch nichts gehabt, was wirklich anstrengend war.
Kann natürlich sein, dass in Zukunft ein Fach kommt, wo ich sage, bitte lass es vorbeikommen und nie wieder zurückkehren. Aber bis jetzt ist mir das noch nicht passiert. Ja, das passiert so.
einfach einmal. Und die Spritzerstände sind auch nett. Spritzerstand, Sturmstand, Bundsstand.
Was gefällt einem im Studium nicht so gut? Also gerade am Juridikum, gerade vor der Corona-Krise hat man gemerkt, dass die Justprofessor und die Lehre an sich nicht wirklich gewillt ist, Innovationen anzunehmen und mit Technik umzugehen. Es hat sich halt darin geäußert, dass du zu den wenigsten Lehrveranstaltungen irgendwelche weitergehenden Materialien hattest, die du online auch nach der Vorlesung abrufen konntest. Im Vergleich ist Studiergeschichte auch noch an der Haupt-Uni.
Und da hattest du die StEOP-Vorlesungen komplett gestreamt. Die konntest du dir vor der Prüfung nochmal in jede einzelne Vorlesung reinziehen. Und wenn du zumindest die Vorlesungsmaterialien, also sprich die...
Literatur, die du empfiehlst, irgendwelche Aufsätze oder die Folien, die du verwendest, zumindest online stellst, damit Studierende sich dazu Notizen machen können, gibt es halt am Juridikum selten. Mittlerweile ist es besser geworden, notgedrungen durch diese Corona-Krise, was ja zeigt, es geht grundsätzlich. Dass es nicht geht, wäre nicht das Problem.
Das Juridikum ist ja auch dafür ausgerüstet, Vorlesungen zu streamen. Es gibt mindestens einen Lehrsaal im Juridikum, wo du Vorlesungen streamen könntest. Da verstehe ich dann nicht, warum sich die Professoren dem trotzdem verwehren.
Wie ist das Studium aufgebaut im Sinne von, wie lernt man im Studium? Gibt es Pflichtveranstaltungen sehr viele oder sind es eher Lehrveranstaltungen, wo du hingehen kannst, aber nicht musst? Und mit welchen Materialien lernt man vor allen Dingen?
Also gerade am Anfang, im ersten Abschnitt, hast du relativ viele Pflichtveranstaltungen, die du wirklich besuchen musst. du hast einmal eine Übung, die noch zu Steop gehört, wo du entweder römisches Recht oder Verfassungsgeschichte lernen musst, quasi. Dann hast du noch eine Anfängerübung bürgerliches Recht, eine Anfängerübung Strafrecht, das alles jetzt im ersten Abschnitt. Das sind Übungen, die du brauchst, damit du den ersten Abschnitt abschließen kannst. Aber danach brauchst du keine weiteren Übungen mehr, die du wirklich besuchen musst.
Du hast die Möglichkeit, Übungen zu besuchen. Du kannst dich dafür anmelden, kriegst dafür dann auch eine Note. aber du brauchst sie nicht für deinen weiteren Studienfortschritt.
Okay, das heißt, wenn ich diese Übung nicht besuche, wie lerne ich dann? Dann gehst du in Vorlesungen. Wenn du nicht in Vorlesungen gehen möchtest, dann setzt du dich hin und liest die empfohlenen Lehrbücher. Okay, das heißt prinzipiell könnte ich das Studium auch im Ausland studieren und immer nur zu den Prüfungen herkommen?
Könntest du natürlich. Ob das jetzt wirklich so ratsam ist, weil ich lerne gerne aus den Büchern. aber das Problem ist halt, die Bücher sind teilweise schwierig geschrieben und teilweise erschließen sich dir gewisse Sachen erst, wenn du sie, zumindest war es bei mir so, wenn du sie wirklich vorgetragen bekommst von einem Professor, mit Beispielen vielleicht noch und in anderen Worten gefasst auf einmal. In anderen Worten gefasst, okay.
Das heißt, die Vorlesungen sind auch tatsächlich häufig sehr hilfreich. einfachen oder veranschaulichen die Beispiele. Man sollte sich halt anschauen, wer vorträgt, dementsprechend sind sie sinnvoll oder sind sie nicht sinnvoll.
Okay. Gibt es da irgendwie so etwas wie einen Prof-Check oder so von der ÖH zum Beispiel? In dem Sinne glaube ich nicht. Es gibt für die Prüfungen an sich, für die mündlichen Prüfungen, gibt es Prüferchecks. Okay.
Da haben die Profs einen A4-Zettel ausgefüllt und das kannst du dann online abrufen auf der Seite von der Fakultätsvertretung. Dieser Prüfercheck, das ist von den Professoren organisiert? Nein, von der Studienvertretung. Schon auch von der ÖA?
Für die mündliche Prüfung. Ja, okay. Damit du siehst, ob sie einzeln oder in Gruppen prüfen, auf welche Bücher sie wertlegen, auf was sie generell wertlegen bei einer Prüfung, wie sie prüfen, wie lange sie prüfen, was sie fragen.
Ja, okay. Das variiert halt dann von super ausführlich zu ein Wort antworten, zu ein ganzes Institut beantwortet standardisiert den Fragebogen gleich. Also da führt dann wieder die Sinnhaftigkeit ab, weil nicht alle gleich prüfen.
Studium noch? Könntest du noch nebenbei arbeiten oder wird es da eng? Also ich würde sagen, so gering wie geht sich sicher aus. 20 Stunden könnte man arbeiten, wenn man das Studium jetzt ein bisschen zurückschraubt würde ich sagen. Alles darüber hinaus ist halt dann machbar, aber da muss schon sehr viel, sehr viel, sehr, sehr dahinter sein, sage ich mal so.
Ja, und jetzt auch die Frage, ob es dann überhaupt sinnvoll ist, das jetzt während dem Studium zu machen. Ja, wenn es nicht anders geht, hast du halt, manche Leute müssen halt arbeiten, weil sie Kinder zu versorgen haben und wollen aber trotzdem studieren. Das ist halt auch ein Problem, weil das ist im Juridikum relativ schwer.
Jetzt nicht nur vom Aufwand her, sondern auch, weil es relativ wenige Vorlesungen am Abend gibt, obwohl es immer heißt, Gerade die Pflichtübungen wären gut, wenn es zumindest geblockt welche gibt, die am Abend stattfinden, aber das sind leider viel zu wenige. Okay, das heißt, arbeiten ist prinzipiell möglich. Kommt darauf an, wie man sich das einteilt und wie ambitioniert man sich ist.
Ja, das kann ich über meine Freizeit nicht beklagen. Gab es zu Studienbeginn größere Herausforderungen oder was waren deine größten Schwierigkeiten? Ich zeige einmal, wie vorhin schon angesprochen, die Umstellung von Schule auf Uni.
Von jetzt auf gleich zehnmal mehr Selbstverantwortung. dann musst du eigentlich alles selbst organisieren. Niemand trägt es dem hinten nach, niemand zwingt dich dazu irgendwelche Aufgaben zu machen, du bist wirklich selbst dafür verantwortlich, was du tust. Bei mir kam noch dazu, ich habe Zivildienst gemacht, dementsprechend habe ich ein Jahr keine Lernunterlagen angegriffen und war komplett draußen aus dem Lernflow. Da dann wieder reinkommen ist schon anstrengend.
Gab es neben dem noch irgendwie besondere Schwierigkeiten mit speziellen Fächern zum Beispiel? Ja, was ich bei anderen Leuten beobachte, gerade viele, die im ersten abschnitt dann wirklich leider aufhören die zeit ist die op gut schaffen quasi und sie die materie auch halbwegs interessiert was sie dann später machen könnten und die dann halt an rechts geschichte oder einem römischen recht verzweifeln ist halt einfach schade weil das hast du den ersten abschnitt kommt nie wieder so einfach eine große hürde gaben damit geschichte nichts am hut hast und da muss ich da trotzdem durchbeißen durch zahllose seiten rechtsgeschichte die wirkt das ist wirklich trocken Aus welchen Gründen ist das so schwierig? Weil es so viel Stoff ist? Oder weil es eben nicht so viel...
Wenn das Interesse fehlt, ist es grundsätzlich immer mal schwieriger, nehme ich an. Ich habe es leicht gehabt, ich mag Geschichte. Und selbst ich habe mir schwer getan, weil das Buch und die Lernunterlagen, die du zur Verfügung gestellt kriegst, sind jetzt nicht wirklich ansprechend und modern didaktisch verfasst.
Ja. Und gerade gibt es Leute, die meinen, Geschichte interessiert sie einfach komplett nüsse. Und die haben es dann doppelt und dreifach schwer.
Gibt es da einen Tipp deinerseits? Einfach durchbeißen. Und sich nicht unterkriegen lassen. Okay. Du hast vorhin noch gemeint, dass wenn einem der Stoff aus der Diop halbwegs zusagt, dass es sich dann erst recht lohnt.
wenn man sich durch diesen Abstand einmal durchbeißt, weil es dann eben ziemlich spannend wird. Ja, natürlich kann es sein, dass dir es bei der Steop gefällt, aber dir es danach dann zu ausführlich ist, weil die Steop ist ja wirklich nur ein... ganz kleiner, promillgroßer Bereich von dem, was du nachher mal machst. Also wenn es dir dann zu ausführlich und zu kompliziert wird, dann kann man immer noch sagen, na, war nix, aber wenn du da schon mal die Veranlagung hast, das gefällt mir circa, dann kann es auch sein, dass es dir wirklich gefällt.
Wenn du jetzt sagst, Rechtsgeschichte ist das, was ich unbedingt machen wollen würde, dann bist du vielleicht auch im falschen Stuhl. Soll ich jetzt vielleicht Geschichte studieren? Würdest du dich nachher mal für diese Studie entscheiden?
Ja. Ja, sehr schön. Das ist immer wieder schön zu hören.
Gibt es besondere Tipps oder Tricks, die man von Anfang an kennen sollte? Also was ich jedem empfehlen würde, gerade am Anfang, ist die verschiedenen Veranstaltungen von der Studienvertretung zu besuchen, sei es ein Welcome Day, sei es ein Kaffeestand, sei es einfach nur ein Informationsabend, wie man sich das Studium planen kann. Erstens lernt man was dabei und zweitens lernt man neue Leute kennen. Gerade im...
Im Just Studium ist es ziemlich schwierig neue Leute kennenzulernen, weil es einfach so viele Leute anfangen zu studieren und die Chance ist, dass du jemanden einmal siehst und dann nie wieder, gerade im Just Studium ist das sehr groß. Okay, das heißt gerade am Anfang diese Möglichkeiten nutzen, neue Leute kennenzulernen. Ja, mit dem Alkohol kommen die Leute zusammen, da sind sie immer gleich viel entspannter.
Also von dem her, na, es ist einfach eine nette Atmosphäre, da sitzt jetzt nicht... in einem gezwungenen Ambiente, in einem gezwungenen Setting, wo du vielleicht sogar aufpassen solltest. Du kannst jetzt auch nicht wirklich tratschen.
Wenn du jetzt draußen stehst und einen Kaffee trinkst oder was auch immer trinkst, kommst du halt viel leichter ins Gespräch. Und es sind ja trotzdem alle Leute mit dem gleichen Ziel, nämlich am Anfang des Studiums durch dieses Studium zu kommen. Ja, okay, das heißt gerade am Anfang schon Kontakt erknüpfen?
Ja, das ist gerade am Anfang wirklich. Eine gute Möglichkeit, weil gerade am Anfang sind alle noch wirklich im selben Rhythmus drinnen, sage ich jetzt einmal. Die einzige Gefahr ist, dass die Freunde dann früher von der Uni abgehen. Sei es durch Abschluss, sei es durch, hat mich nicht mehr zart.
Genau. Na, was noch? Moment.
Ja, ja, ich will weiterhören. Es gibt noch mehr Tipps und Tricks. Was man noch beachten sollte, ist, dass man wirklich gezielt sich für eine Prüfung vorbereitet. Und nicht jetzt einfach nur den Stoff in sich reinschaufeln. Es kann dir passieren, dass du der größtmögliche, größtbeste Theoretiker bist, der dieses Fach je gesehen hat und du dann trotzdem mit Pauken und Trompeten durch die Prüfung rasselst, weil du jetzt einfach nicht darauf vorbereitet warst, so gefragt zu werden, wie du gefragt wurdest.
Das heißt, mit gezielt vorbereiten meinst du wirklich, sich anzuschauen, was wird genau geprüft, wie wird es geprüft? Wer prüft mich? damit fangen wir mal an. Schaust du an, wer prüft dich, dann schaust du dir mal an, finde ich dazu einen Fragenkatalog online, gibt es auch auf der Homepage von der Studienvertretung, ich glaube zu fast jedem Professor, außer ganz neuen. Für die, die es interessiert, kann man das auch noch in die Infobox schreiben, da könnt ihr mal reinschauen.
Da hast du halt zu jedem Prüfer einen Fragenkatalog, der letzte, der ich... angestellt habe von meiner Professorin, die mich im Oktober prüft, sind über 40 Seiten, da kommst schon mal weit, wenn du den durcharbeitest. Die Fragen wiederholen sich bei den meisten Prüfern. Man sollte sich auch informieren, ob der Prüfer nach dem Fragenkatalog prüft, weil es gibt auch Leute, deren Fragen nicht so gut sind.
aktuelle zusammenhänge prüfen da ist der ganze franken aber du kommst du ein gespür wie du die informationen wiedergeben muss und wie du diese informationen jetzt auch im endeffekt dann vorbereitet welche schwerpunkte besetzen sollte sind dann werden ja okay das ist ein sehr wertvoll tipp denke ich okay was du zu diesem punkt sagen möchte ja was ich noch anmerken könnte was mir sehr Ich bin kein Mensch, der zu Hause lernen kann. Da mache ich immer alle möglichen anderen Sachen. Ich setze mich dann halt gern in die Hauptbibliothek. Schaut aus wie Hogwarts, ist ganz gemütlich und schön schummrig. Was ist wichtig, um später einen Job zu finden?
Kontakteknüpfen. Ja, es ist halt so eine Mischung. Mit Kontakten tust du dir im Leben halt immer leichter. Kannst du das ja auch sagen?
Nein, ich meine jetzt auch nicht Kontakteknüpfen zu irgendwelchen Vorgesetzten oder sich bei irgendjemandem in den Arsch kriechen, sondern einfach, wenn du jetzt irgendjemanden im Studium kennst, lernen, der wird dann vielleicht ein Jahr vor dir fertig, du hast eine gute Beziehung zu dem, der arbeitet in einer guten Kanzlei, Chef fragt dort herum, ich habe dort zehn Bewertungen, kennt da irgendwer irgendwen und der sagt dann, ja, der ist leihwund, ist schon mal ein guter Eindruck, weil der wird das jetzt nicht einschätzen können. Ja, okay, das heißt, um einen Job zu finden, Kontakt zu knüpfen kann man immer. Ja, Erfahrungen sammeln.
Das Übliche. Welche Uni ist empfehlenswert? Also in Wien hast du mal die Uni Wien. Meiner Ansicht nach sehr zu empfehlen.
Die WU soll auch nicht schlecht sein. Was man so hört, gerade mit den teilweise recht jungen Vortragenden, die innovative Lehrkonzepte reinbringen. Die sind auch sehr... Jetzt habe ich noch was zu...
Gibt es besondere Tricks? Aber die Vortragenden auf der WU sind... Kommt halt immer drauf an, aber sind teilweise auch sehr empfehlenswert. Wenn du jetzt über den Tellerrand hinausblickst, kannst du in Österreich noch studieren, in Graz.
Salzburg und Innsbruck. Ja. Okay. Dazu kann ich jetzt aber keine qualifizierte Meinung abgeben, außer dass in Wien das beste Studium stattfindet. Vielleicht, wenn man in Wien studieren möchte, gibt es eben die zwei Möglichkeiten.
Das Juridikum ist vielleicht das vollwertigere Studium, kann man das so sagen? Würde ich jetzt nicht so sagen. Kommt drauf an, was man machen will.
Du lernst ja, so viel weniger lernst du auf der WU ja nicht. nicht allgemein juristisch ist. Du vertiefst die, also was ich so höre von Freunden, ich habe mir das Curriculum jetzt nicht durchgelesen im Vorfeld, aber so viel weniger lernst du nicht.
Du lernst halt kein Erbrecht im Privatrecht. Es gibt halt auch Sachen, die du ausführlicher lernst, aber nicht viele. Okay, das war's jetzt auch schon mit dem Interview.
Vielen Dank für deine Zeit, vielen Dank, dass du die ganzen Fragen wieder beantwortet hast. Solltet ihr noch irgendwelche Fragen haben, die jetzt nicht beantwortet wurden, könnt ihr das sehr gerne in den Kommentaren schreiben. Raffi wird wahrscheinlich auch nochmal ab und zu drüber schauen. Das heißt, die Chance ist groß, dass ihr eine Antwort bekommt.
Hoffentlich eine qualifiziert. Ja, das hoffe ich auch. Genau, und ansonsten, solltet ihr sonst irgendwelche Fragen rund um das Thema Matura, Abschluss, Studium haben, könnt ihr die auch sehr gerne in den Kommentaren stellen oder mir eine E-Mail schreiben, beziehungsweise auf Instagram, dann versuche ich euch da auf jeden Fall zu helfen.
Ansonsten, wenn euch das Video gefallen hat, könnt ihr sehr gerne einen Daumen nach oben da, da lassen und abonnieren. Genau, und ansonsten sehen wir uns beim nächsten Video. Vielen Dank!