Myopathien des Pferdes: Muskelerkrankungen

Muskelbelastung und Muskelkater

• Bei starker Muskelarbeit entsteht durch O2-Mangel mehr Lactat als die Leber abbauen kann.
• Lactat wird im Muskel eingelagert, was zu Übersäuerung führt.
• Muskelkater entsteht durch kleine Einrisse in Muskelfasern, oft schon nach Abbau des Lactats.
• Gut trainierte Muskeln sind weniger betroffen als untrainierte.
• Besonders häufig nach ungewohnter Arbeit oder Pausen.
• Erholung erfolgt durch Abbau des Lactats über Leber und Atmung.
• Bei zu starker Belastung kann es zu Muskelfaser-Einrissen kommen.
• Regeneration normalerweise nach wenigen Tagen.

Muskelverletzungen

• Muskelzerrung: Kleinste Verletzungen, nach 1-2 Tagen wieder belastbar.
• Muskelfaserriss: Stärkere Verletzung, nach 1-2 Wochen belastbar.
• Muskelbündelriss: Tiefer, mit Narbenbildung, 4-6 Wochen Heilung.
• Muskelriss: Vollständige Durchtrennung des Muskels, mit Narbenbildung, 6+ Wochen Heilung.
• Häufige Ursachen: Unzureichendes Aufwärmen, Ermüdung, plötzliche Richtungswechsel.
• Behandlung: Kühlen, Tapen, schonende Mobilisation.

Längenminderung im Muskel

• Muskelversteifung oft durch zentrale Störungen verursacht.
• Muskelschwund durch Ruhigstellung, Nervenlähmungen, etc.
• Aufbau durch Training möglich.

Kreuzverschlag

Symptome und Verlauf

• Beginnt kurz nach Arbeitsbeginn mit steifem Gang, starkem Schwitzen, Schwäche.
• Andere Symptome: Tachykardie, Tachypnoe, rotbrauner Urin.
• Ursachen: Hoher Glykogenspeicher, O2-Mangel, zu viel Lactat.
• Diagnostik durch Urinfarbe, Enzymbestimmung.
• Therapie: Bewegung beenden, Muskulatur wärmen, Medikamente gegen Schmerzen.
• Folgen: Schäden an Muskulatur, vollständige Genesung möglich.

Tying Up

• Mildere Symptome als Kreuzverschlag.
• Kein Myoglobin im Urin, oft erst nach Abkühlen bemerkbar.
• Behandlungsansatz ähnlich wie bei Muskelkater.

Arbeitsbedingte Erschöpfungszustände

• Tritt während oder nach der Arbeit auf, oft bei Distanzpferden.
• Symptome: Lethargie, Futterverweigerung, hohe T.

PSSM (Polysaccharide Speicher Myopathie)

• Erbliche Erkrankung, nicht heilbar, gehört zu häufigsten Muskelerkrankungen.
• Unterscheidung in PSSM I (genetisch nachweisbar) und PSSM II (nicht genetisch nachweisbar).
• Symptome: Neigung zu Kreuzverschlag, Muskelatrophie, Bewegungsunlust.
• Management: Angepasste Fütterung, Physiotherapie, Osteopathie.

PSSM-Schub

• Auslöser: Stress, Umzug, hohe Belastung, Impfungen, etc.
• Symptome: Muskelzittern, Schwitzen, Schmerzgesicht.
• Maßnahmen: Schmerzmittel, Eiweiß- und Vitaminversorgung, Physiotherapie.

Atemwegserkrankungen und Muskelverspannungen

• Atmungsmuskeln: Zwerchfell, Brustmuskeln, Zwischenrippenmuskeln.
• Verspannungen können Atmung beeinträchtigen.
• Einfluss auf Rücken- und Bauchmuskeln kann Bewegung und Atmung verschlechtern.