Grüßt Euch, Leute! In diesem Video geht’s um das Konzept der Tragfähigkeit. Wenn ihr das Konzept einmal verstanden habt, dann könnt ihr es bei ganz vielen Aufgaben zum Thema Landwirtschaft nutzen, gerade bei Klausuren oder in der Mündlichen Prüfung! Also zieht’s euch rein! Ok, worum geht es bei der Tragfähigkeit? Die Tragfähigkeit beschreibt wie viele Menschen in einem bestimmten Raum unter den vorliegenden Umweltbedingungen ernährt werden können. Ok und was soll das jetzt genau heißen? Dröseln wir es mal auf! Ihr habt nen bestimmten Raum. Zum Beispiel ein Feld. Die Tragfähigkeit sagt dann wie viele Menschen ihr mit diesem Raum satt bekommen könnt. Die Grenzen dafür sind die Umweltbedingungen. Ihr habt also nur eine bestimmte Menge an Luft, Sonnenstrahlen oder Wasser zur Verfügung. Auch die Menge an wichtigen Pflanzennährstoffen wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium ist begrenzt. Gehen wir das Ganze mal an einem Beispiel durch. Das ist Anna! Sie hat ein schönes Gemüsebeet im Garten. Damit möchte sie ihre Familie und ihre Freunde ernähren. Jetzt nehmen wir mal an, Anna ist sehr geschickt im Gemüseanbau. Sie nutzt das Sonnenlicht, das Regenwasser und die Nährstoffe aus dem Boden also optimal aus. Sie erntet so viel Gemüse, dass 30 Menschen davon satt werden. Die Tragfähigkeit von dem Beet entspricht dann also 30 Personen. Anna versorgt mit dem Gemüse ihre fünfköpfige Familie und 15 Freunde. Also insgesamt 20 Leute. Den Rest des Gemüses verkauft sie auf dem Wochenmarkt. Davon können also noch 10 weitere Personen essen. Soweit zum Prinzip der Tragfähigkeit. Das war jetzt die Tragfähigkeit von Anna’s Gemüsebeet, also von einem ziemlich kleinen Raum. Im Erdkundeunterricht untersucht ihr aber meistens die Tragfähigkeit der ganzen Erde. Also wie viele Menschen die Erde ernähren kann. Auch hier ist die Anzahl durch die natürlichen Bedingungen begrenzt. Fruchtbarer Boden steht nicht unendlich zur Verfügung. Außerdem gibt es auch hier nicht unbegrenzt Wasser, Nährstoffe oder Sonneneinstrahlung. Ok, auch die Erde hat also eine bestimmte Tragfähigkeit. Sie kann also nur eine bestimmte Anzahl an Personen ernähren. Jetzt haben wir aber das Problem, dass die Bevölkerungszahl in den letzten Jahren stark zu genommen hat. Und sie wird wohl in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen. 2015 lebten etwa 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde. Nach aktuellen Prognosen wächst die Zahl bis 2050 auf knapp 10 Milliarden. Deshalb besteht das Risiko, dass die Tragfähigkeit der Erde überschritten wird. Das heißt dann es gibt mehr Menschen als ernährt werden können. Folgen wären dann Hungersnöte und Kriege um Nahrungsmittel. Wie sähe das in unserem Beispiel aus? Eine steigende Bevölkerungszahl entspricht einer größeren Gruppe, die Anna ernähren muss. Nehmen wir zum Beispiel an, 17 andere Freunde von Anna wollen auch von ihrem Gemüse essen. Anna müsste dann nicht mehr nur 20 Personen ernähren, sondern 32. Das Beet liefert aber nur Gemüse für 30 Personen. Es würden nicht mehr alle Freunde satt werden und es gäbe massiv Beef zwischen den Beteiligten. Ok, wir haben also das große Problem, dass die Ressourcen auf der Welt begrenzt sind, aber gleichzeitig die Bevölkerung zu nimmt. Also mehr Leute satt werden müssen. Es gibt aber noch andere Entwicklungen, die dafür sorgen könnten, dass die Tragfähigkeit Erde überschritten wird. Eine großes Problem stellt der Rückgang an landwirtschaftlich nutzbaren Böden dar. Mehr und mehr fruchtbare Boden werden also so verändert, dass man auf ihnen nichts mehr anbauen kann. Ein Grund dafür ist die Versiegelung von vorher landwirtschaftlich genutzten Böden durch Straßenbau oder andere Bauvorhaben. Ein anderes Problem ist die Desertifikation, also die Verwüstung von Flächen. Die Wüsten können dann nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden. Ok, wie sähe ein Flächenrückgang in unserem Beispiel aus? Zuvor könnte Anna ja noch 30 Personen mit ihrem Beet ernähren. Jetzt möchte Sie ihr Haus mit einem Anbau erweitern. Dafür braucht sie ein Stück von dem Beet. Deshalb kann sie nicht mehr so viel Gemüse anbauen. Sie erntet jetzt nur noch Gemüse für 20 Personen. Ok, wir haben also das Problem, dass die Bevölkerung zunimmt und die Ackerfläche abnimmt. Leider gibt es noch eine Sache, die dazu beiträgt, dass die Tragfähigkeit der Erde überschritten werden könnte. Der Flächenbedarf pro Person nimmt zu. Das hat wieder mehrere Gründe. Insgesamt essen die Menschen auf der Erde mehr und mehr tierische Produkte. Also zum Beispiel Wurst oder Käse. Wenn ihr Fleisch oder Käse herstellen wollt, müsst ihr die Tiere ja mit irgendetwas füttern, zum Beispiel mit Getreide. Die Tiere verbrauchen selbst Energie. Deshalb könnt ihr wenn ihr Fleisch esst, nicht die ganze Energie aus dem zuvor gefütterten Getreide nutzen. Insgesamt könnte man also mehr Menschen mit dem zuvor verfütterten Getreide ernähren als mit dem erzeugten Fleisch. Ein anderer Aspekt ist die Nutzung von Ackerfläche für die Herstellung von Biokraftstoffen. Auf solchen Flächen können dann ja keine Nahrungsmittel mehr angebaut werden. Okay, das dritte Problem ist also der steigende Bedarf an Ackerfläche, die eine einzige Person braucht. Wie könnte man das auf das Beispiel von Anna’s Garten übertragen? Anna’s Familie und Freunde haben keine Lust mehr nur Gemüse zu essen. Sie wollen mal so ein richtig schönes Steak grillen. Deshalb verfüttert Anna das angebaute Gemüse an ein kleines Schwein bis es groß und fett geworden ist. Das Schwein wird dann geschlachtet und das Fleisch auf den Grill geschmissen. Aber vom dem Fleisch werden dann keine 30 Leute mehr satt wie von dem Gemüse, sondern nur noch 15. Die restliche Energie hat das Schwein vorher verbraucht. Es werden also nicht alle satt. Ok, gehen wir nochmal durch, was ihr euch zur Tragfähigkeit merken solltet! Die Tragfähigkeit eines Raums beschreibt die Anzahl an Personen, die mithilfe dieses Raums unter den vorliegenden Umweltbedingen ernährt werden können. Wichtig für den Erdkundeunterricht ist die Tragfähigkeit der Erde. Wenn diese überschritten wird, ist grob gesagt nicht mehr genug zu Essen für alle da. Es gibt drei Faktoren, die dafür sorgen, dass die Tragfähigkeit der Erde in Zukunft überschritten werden könnte: Auf die drei Faktoren könnt ihr in ganz vielen Hausaufgaben und Klausuren zurück kommen, wenn’s um Landwirtschaft geht. Erstens steigt die Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich stark an. Außerdem sorgen Prozesse wie Bodenversiegelung und Desertifikation für ein Schrumpfen der weltweiten Anbaufläche. Dann gibt’s noch den dritten Faktor: Der Flächenbedarf pro Person nimmt zu. Das liegt zum Beispiel an einer höheren Nachfrage nach tierischen Produkten oder der Nutzung von Pflanzen zur Energieerzeugung. Insgesamt ist also wichtig, dass die Landwirte es schaffen auf den gegebenen Flächen so viel zu produzieren, dass alle satt werden. Die Bewirtschaftung muss dabei so sein, dass der fruchtbare Boden und die Umwelt auch für folgende Generationen erhalten bleiben. Stichwort Nachhaltigkeit. Aber mehr dazu in den nächsten Videos! Und das war’s, Leude! Bis bald!