Genossenschaften sind wesentliche Bestandteile der Wirtschaft und zeichnen sich durch eine besondere Struktur und Merkmale aus.
Sie basieren auf Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung.
Mitglieder sind sowohl Eigentümer als auch Kunden der Genossenschaft und profitieren direkt von ihrem Erfolg.
Definition und Merkmale von Genossenschaften
Eine Genossenschaft ist ein Unternehmensform, die von ihren Mitgliedern getragen wird, um wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Bedürfnisse zu fördern.
Jedes Mitglied hat ein Mitspracherecht, unabhängig von der Kapitalbeteiligung.
Genossenschaften sind in vielen Sektoren zu finden: z.B. Finanzsektor, Landwirtschaft, Wohnungsbau.
Rechtliche Struktur von Genossenschaften
Genossenschaften sind juristische Personen des privaten Rechts und entstehen durch Eintragung ins Genossenschaftsregister.
Mindestens drei Mitglieder sind zur Gründung notwendig.
Das Genossenschaftsgesetz regelt Gründung, Organisation, Mitgliedsrechte und Pflichten sowie Haftung.
Eingetragene Genossenschaft (eG)
Klassische Rechtsform der Genossenschaft; erhält Rechtspersönlichkeit durch Eintragung ins Genossenschaftsregister.
Genossenschaftsvermögen haftet für Schulden, nicht das Privatvermögen der Mitglieder.
Mindestkapital von 18.000 € erforderlich, bei kleinen eG 1.000 €.
Genossenschaftliche Prinzipien
Freiwillige und offene Mitgliedschaft.
Demokratische Mitgliederverwaltung: Ein Mitglied - eine Stimme.
Mitgliederförderung und Selbsthilfe sind zentrale Prinzipien.
Förderauftrag einer Genossenschaft
Zweck der Genossenschaft ist es, die wirtschaftlichen oder sozialen Interessen ihrer Mitglieder zu fördern.
Genossenschaften entwickeln Produkte/Dienstleistungen gemäß der Bedürfnisse ihrer Mitglieder.
Rolle und Wert der Mitglieder
Mitglieder tragen finanzielle und operative Verantwortung.
Sie haben Rechte wie Teilnahme an Generalversammlungen und Stimmrecht.
Pflichten umfassen Zeichnung von Anteilen und Förderung der Genossenschaftsgeschäfte.
Vorteile der Rechtsform Genossenschaft
Demokratische Entscheidungsfindung unabhängig von Kapitalbeteiligung.
Haftungsbeschränkung für Mitglieder.
Stabilität und Nachhaltigkeit durch langfristige Ausrichtung auf Mitgliederinteressen.
Praktische Beispiele
Kreditgenossenschaften: Volks- und Raiffeisenbanken bieten Finanzdienstleistungen.
Landwirtschaftliche Genossenschaften: Gemeinsamer Einkauf und Vermarktung.
Wohnungsbaugenossenschaften: Bereitstellung von Wohnraum.
Genossenschaften sind ein wichtiger Bestandteil in der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen und bieten eine nachhaltige und mitgliederzentrierte Alternative zu traditionellen Unternehmensformen.