Und jetzt das heute-Journal mit Heinz Wolf und Dunja Hayali. Schönen guten Abend. Kein guter Start für die AfD in diese Woche.
Sie hatte gegen den Verfassungsschutz geklagt und heute verloren. Dem Inlandsnachrichtendienst wurde damit also erneut durch ein Gericht bestätigt, dass er die Partei und auch ihre Jugendorganisation als rechtsextremen Verdachtsfall führen darf. Damit ist die Verschwörungsgeschichte der AfD, der Verfassungsschutz sei politisch gesteuert, mal wieder widerlegt. Dieses Mal durch das unabhängige Oberverwaltungsgericht Münster.
Aber was bedeutet diese Einstufung nun ganz genau? Und was folgt daraus? Thomas Reichert. Es ist ein schwerer Schlag für die AfD und ihre Vertreter. Erneut verliehen sie vor Gericht.
Das Urteil in Münster bestätigt, die Partei darf vom Verfassungsschutz weiter als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet werden. Es entspricht den politischen Zielvorstellungen maßgeblicher Teile der AfD, dass deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund nur ein rechtlich geringerer Status zuzuerkennen ist. Das ist eine unzulässige Diskriminierung aufgrund der Abstammung und mit der Menschenwürde-Garantie des Grundgesetzes nicht zu vereinbaren. In Köln.
Beim Bundesamt für Verfassungsschutz tritt kurz nach dem Urteil ein sichtlich gut gelaunter BfV-Präsident vor das Tor. Die Sonne lacht heute über Köln, die Sonne lacht über Münster, die Sonne lacht für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Das BfV hat heute im Verfahren der AfD gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen der Einstufung als rechtsextremistischer Verdachtsfall auf ganzer Linie...
Vor drei Jahren hat der Verfassungsschutz die AfD vom bloßen Prüffall zum rechtsextremistischen Verdachtsfall hochgestuft. Die Verfassungsschützer sehen konkrete Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen in der gesamten AfD. Damit darf der Verfassungsschutz auch V-Leute einsetzen und Telefone überwachen. Das sei rechtens, sagt jetzt das Oberverwaltungsgericht.
Die AfD reagiert heftig auf das Urteil, spricht gar von einem Zitat. Unrechtsurteil und stilisiert sich selbst zum Opfer. Das Establishment sind gewisse Institutionen in diesem Staate.
Dazu gehören die Gerichte, dazu gehört der Bundesverfassungsschutz, aber auch die Medien werden hier missbraucht, die AfD strukturell vom Parteienwettbewerb gar auszuschließen. Die Bundesinnenministerin wendet sich heute vehement gegen solche Verschwörungserzählungen der AfD. Im Rechtsstaat entscheiden unabhängige Gerichte.
Das unterscheidet unsere Demokratie in Deutschland von den Diktaturen, für die sich manche in der AfD begeistern. Der Verfassungsschutz wird jetzt eigenständig und nach den gesetzlichen Kriterien prüfen. Heißt, die Verfassungsschützer können die AfD-Beobachtung nun fortsetzen und mehr noch.
Insofern ist jetzt die große Frage, wird das Bundesamt für Verfassungsschutz möglicherweise sie hochstufen zu gesichert rechtsextrem? Und auf der anderen Seite sind wir als Politik natürlich gefragt, ob wir unserer Torwächterfunktion beim Bundesverfassungsgericht nun nachkommen wollen und die Tür für ein Verbotsverfahren öffnen. Der Bundestag kann einen solchen AfD-Verbotsantrag beim Verfassungsgericht stellen.
Dass sich dafür eine Mehrheit findet, ist noch unklar. Die Debatte über ein Verbot der AfD ist durch das Urteil aber gerade erst wieder in Gang gekommen. Und die AfD sucht also jetzt auch ihr Heil in der nächsten Instanz, wie ein AfD-Vorstandsmitglied es heute formulierte.
Wir suchen nach Antworten mit Prof. Andreas Zick, der die AfD schon lange beobachtet. Er leitet seit über 10 Jahren das Institut für Interdisziplinäre Konflikt-und Gewaltforschung an der Universität in Bielefeld. Einen schönen guten Abend nach Bremen. Guten Abend, Frau Hayali. Herr Professor, was bedeutet denn jetzt die Einstufung für die AfD?
Ich glaube, für die AfD bedeutet es erstmal, dass sie ein tatsächlich massiv klares Urteil bekommen hat, in dem ja im Kern drin steht, sie argumentiert rassistisch, indem sie von zwei Klassen, von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte redet. Das Gericht sagt, der Verfassungsschutz hatte Recht mit dem Einstufung, dass sie massiv mit Herabwürdigung, mit menschenverhaltlichen Vorurteilen operiert. und das Gericht sagt, dass sie dort demokratiefeindliche Einstellungen hat.
Und das bedeutet für die AfD, sie hat eigentlich nur noch zwei Wege, sich damit zu beschäftigen im Kern. Aber wir sehen es nicht. Und zum anderen bedeutet das für die AfD, dass sie jetzt in einer Serie von lauter...
von lauter Einstufung und vor dem Hintergrund von vielen Studien, die das schon seit langem zahlen, nun auch eine rechtliche, klare Grundlage bekommen hat, ein rechtliches Urteil bekommen hat. Und insofern für die AfD... Wenn ich dazwischenfragen darf, wird denn die AfD dann jetzt irgendwas an ihrer Strategie ändern oder zahlt dann diese Einstufung? auch auf dieses AfD-Narrativ ein, also alle gegen einen, Stichwort Opferrolle, wie wir das ja gerade von Alice Weidel schon gehört haben, die jetzt alle als Establishment abstraft und sagt, die wollen uns sozusagen mundtot machen und politisch an den Rand stellen.
Naja, das ist aber eine weitere Stufe der Radikalisierung. Diese Delegitimierung von Institutionen erleben wir ja seit einiger Zeit, seit einigen Jahren, das gehörte mit zur Strategie. Und jetzt wird es offensichtlich.
Wir haben erst die Enthüllung gesehen durch das Rechercheteam Korrektiv. Die hat ja deutlich gemacht, da gibt es konkrete Pläne. Jetzt haben die Gerichte festgestellt, was der Verfassungsschutz beobachtet, ist klar.
Wir werden jetzt sehen, es wird eine weitere Radikalisierung gehen. Das heißt, dass die populistischen Bilder, wir sind das Opfer, jetzt noch deutlich hochgefahren werden. Denn man muss ja sehen, dass man die Reihen jetzt schließt.
Wir sehen in den ersten Umfragen, dass es da an Einbrüche geht. Entscheidend kommt es jetzt darauf an, was machen die eigentlich noch verbliebenen, etwas liberaleren Kräfte in der AfD. Aber dass wir eine weitere Delegitimierung haben, das sehen wir eigentlich so, wenn wir es vergleichen, so ein bisschen beim Trumpismus, wo wir so ähnliche Reaktionen haben. Das ist dann nicht nur einfach extremistisch, sondern da wird dann Populismus mit einer ganz neuen Propaganda hochgefahren. Aber jetzt ja gleichzeitig.
Das entwickelt sich, wird neu. Gleichzeitig. Gleichzeitig fühlen sich aber genau von dieser AfD ja sehr viele angesprochen. Also immer mehr junge Leute fühlen sich angesprochen. Außerdem wird die Partei auch gewählt von allen Bildungs-und Einkommensschichten.
Also wird denn mit diesem Urteil heute ihr der Nährboden entzogen oder eher nicht? Ich glaube, dass der Nährboden nur dann entzogen werden kann, wenn wir das Urteil als Gesellschaft wahrnehmen. Und jetzt deutlich auch sehen, mit dem Urteil wurde ja auch klar gemacht, dass die Gefahr groß ist. Das Urteil macht klar, dass wir Gruppen haben in der Gesellschaft, Minderheiten haben in der Gesellschaft, die mehr Schutz brauchen.
Das Urteil sagt uns eigentlich, dass wir die Anstrengung, den Extremismus ernst zu nehmen, nicht zu verharmlosen, dass wir das sehr viel ernster nehmen müssen. Und eigentlich ist für mich das Urteil ein Signal, wir müssen jetzt genauer hingucken, welche Gruppen in der Gesellschaft sind bedroht. Denn diese Herabwürdigung, die Vorurteile, den Rassismus, die Menschenfeindlichkeiten, die das Urteil ja da bestätigt, wie aber auch die Angriffe auf die Demokratie, das Urteil sagt, der Verfassungsschutz hat es rechtens und richtig eingestuft und jetzt sind wir umso mehr als Gesellschaft gefordert. Und wir sehen in allen Studien dort, wo sich rechtsextreme Strukturen verankern können, dort genau...
separieren sich Gruppen, igeln sich ein. Dort kann es sich weiter und stärker verankern. D.h.
eigentlich müssen wir jetzt Schutz hochfahren, Deradikalisierungsarbeit hochfahren. Und das, was das Gericht dort feststellt, ernst nehmen und viel weiter und stärker noch in politische Bildung und Demokratieförderung investieren. Vielleicht noch ganz kurz nachgefragt, aber im Osten in 3 Ländern, wo die AfD quasi die Zuschreibung... schon hat als gesichert rechtsextrem, verfängt das ja alles nicht.
Also in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das verfängt dort nicht, aber vielleicht sagt jetzt das Urteil auch sehr deutlich, dass wir uns vielleicht nochmal auch neue Möglichkeiten überlegen müssen. Es gibt zum Beispiel in Deutschland nicht so flächendeckend stark Programme, die es ermöglichen, auch Menschen, die dort sich anschließen, in radikalen Gruppen herauszugehen.
Wir haben in der politischen Bildung Nachholbedarf. Und es ist, glaube ich, auch wichtig zu verstehen, dass dort, wo rechtsextreme Strukturen sind, denn im Osten haben wir ja eine Radikalisierung in den Rechtsextremismus, dass wo sich Strukturen bilden, sich dann tatsächlich auch Gewinne, politische Gewinne, in rechtspopulistischen, rechtsradikalen Gruppierungen machen lassen. Und das bedeutet, dass diese rechtsextremen Strukturen sehr viel klarer und deutlicher bekämpft werden müssen.
Das sagt eigentlich das Urteil auch. Und das darf natürlich nicht dazu führen, dass die Politik plötzlich nichts mehr macht und sich dann auf dem Urteil ausruht. Herr Professor Zick, vielen Dank für das Gespräch heute.
Es gibt also den begründeten Verdacht, dass die AfD eine Gefahr für die Demokratie ist. Aber es gibt noch andere Gefahren, die den Rechtsstaat herausfordern, wie beispielsweise die Cyberkriminalität. Die Zahlen, die stetig steigen, belegen das eindrücklich. Allein bei den sogenannten Auslandstaten, wo China und Russland sehr aktiv sein sollen, sind mehr als 190.000 Fälle registriert worden.
Nachzulesen im Lagebericht Cyberkriminalität, der heute vorgestellt wurde. Und eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie das in der Realität aussieht, hat die Stadt Rottgau in Hessen erfahren müssen. Dort wurden vor über einem Jahr die Computersysteme der Stadtverwaltung durch einen Hackerangriff lahmgelegt.
Die Auswirkungen sind bis heute zu spüren. Peter Theissen. Eine E-Mail war das Einfallstor für die Cyberkriminellen ins Rathaus von Rottgau. Ein Mitarbeiter hatte unvorsichtigerweise einen Anhang geöffnet.
Die Schadsoftware legte die Verwaltung der hessischen Kleinstadt wochenlang lahm. Ein Angriff auf die Infrastruktur. Die Auswirkungen waren enorm.
Wir mussten das komplette Netzwerk sowohl von uns als auch von unseren Stadtwerken runterfahren. Wir haben Strom getrennt und das ging dann in den ersten Wochen erstmal wirklich gar nichts. Wir hatten keinen Computer, wir konnten nichts ausdrucken, wir konnten keine Fälle bearbeiten, keine Anträge für Pässe.
Cyberkriminalität, sie wird zu einer immer größeren Bedrohung für Kommunen und Unternehmen. Allein Attacken aus dem Ausland haben im letzten Jahr um 30 Prozent zugenommen. Die meisten kommen aus Russland.
Die dem russischen Militärgeheimdienst zuzuordnen Cyberangriffe gegen deutsche Unternehmen aus den Bereichen IT, Logistik, Rüstung, Luft-und Raumfahrt, IT-Dienstleistungen zeigen leider auch, wie groß die Bedrohung ist. Ich will es hier nochmal sagen. Wir werden uns vom russischen Regime keinesfalls einschüchtern lassen.
Beim sogenannten Phishing, dem Beschaffen persönlicher Daten über gefälschte Webseiten oder E-Mails, wird die Gefahr durch die künstliche Intelligenz immer größer. Sie wird von Cyberkriminellen immer häufiger umgesetzt, um Texte für ihre Phishing-Kampagnen zu generieren. Und diese Texte enthalten...
Infolge der Anwendung von Chatbots wie ChatGPT kaum noch sprachliche oder formale Fehler. Und das macht es dann für die Angegriffenen schwerer, entsprechende Pishing-Mails und Webseiten auch zu erkennen. Unser größtes Problem sind eigentlich so die kleinen und mittelständischen Organisationen.
Das gilt für Unternehmen genauso wie für öffentliche Institutionen, denn dort sind in aller Regel die Kenntnisse nicht unbedingt da. Die Großen können sich relativ gut schützen, weil sie die Ressourcen dafür haben. Die ganz Kleinen sind nicht besonders attraktiv als Ziele.
Unser größtes Problem ist wirklich der Teil, vor allen Dingen in der Mitte. Die Stadt Rottgau hat nach dem Angriff reagiert und investiert, um sich gegen Cyberangriffe in Zukunft zu verhindern. zu wappnen.
Wir haben unsere Sicherheitssysteme von Grund auf neu gebaut. Wir arbeiten mit der Zwei-Wege-Authentifizierung, um das Sicherheitslevel zu erhöhen. Also im Sinne der Sicherheit ist es wichtig, dass wir jetzt verschiedene Maßnahmen ergriffen haben, die wir nutzen.
Unter anderem auch einen neuen Spam-Filter. Rottgau kämpft immer noch mit den Spätfolgen des Angriffs. Ob die Täter sensible Daten gestohlen haben, das weiß man übrigens bis heute nicht. Und die Gesamtschäden aus Cyberattacken für deutsche Unternehmen belaufen sich laut Branchenverband Bitkom auf über 148 Milliarden Euro.
Und Geld, Heinz, ist ein ganz gutes Stichwort für die Nachrichten. Nachdem die FDP-Spitze ihren Forderungskatalog zur Haushaltspolitik vorgestellt hat, kommt erneut deutlicher Widerspruch von den Koalitionspartnern. Vor allem zu Änderungen an der früheren abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren. SPD-Parteichefin Esken sagte, es gäbe da überhaupt keinen Anlass, neu zu verhandeln.
Von den Grünen heißt es, es gebe bereits einen Rentenbeschluss. Vizekanzler Habeck hält eine stärkere Unterstützung der Ukraine für notwendig. Er sagte bei einer Rede zur Sicherheitspolitik in Berlin, man habe nicht genug getan. Im ukrainischen Kriegsgebiet gibt es nach dem Beginn der russischen Offensive im Nordosten offenbar weiter Kämpfe um die Stadt Wawrzansk. Rund fünf Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
Tausende Bewohner der Region sind vor den neuen Kämpfen in dem Gebiet geflohen. Unbekannte haben das Grab des im Dezember gestorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble geschändet. Laut Staatsanwaltschaft wurde ein etwa 1,20 Meter tiefes trichterförmiges Loch gegraben. Bundestagspräsidentin Baas sprach von einem Zeichen der Verrohung in den Ministerin Faeser von einer widerwärtigen Straftat. In Georgien gehen die Proteste gegen das umstrittene Gesetz zur ausländischen Einflussnahme weiter.
Für morgen ist dessen finale Verabschiedung geplant. Vor dem Parlamentsgebäude harren seit gestern Abend tausende Menschen aus. Bei den Protesten kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Die Demonstranten befürchten, dass mit dem Gesetz kritische Organisationen mundtot gemacht werden. Ein Konflikt, der zunehmend eskaliert, spielt sich in Myanmar ab.
Das Militär lässt Demonstrierende durch Scharfschützen erschießen. Zivilisten werden verprügelt, vergewaltigt, gefoltert und gequält. Selbst vor Krankenhäusern und Schulen macht das Militär mit Luftangriffen kein Halt. Kaum einer schaut hin, außer China. Das Land schützt die Generäle, weil es wirtschaftlich davon profitiert.
Für das Land besonders bitter startete doch 2012 mit der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ein langsamer Demokratisierungsprozess, der mit dem Militärputsch von 2021 dann aber brutal endete. Aufgeben kommt für die Menschen dennoch nicht in Frage. Diverse Rebellengruppen haben sich gebildet, um den Militärs die Stirn zu bieten. Johannes Hanu hat sich im Grenzgebiet zwischen Myanmar und Thailand bei ihrem Befreiungskampf begleitet. Der Grenzfluss Moai zwischen Thailand und Myanmar.
Am Morgen haben wir ihn heimlich überquert. Den genauen Ort dürfen wir nicht zeigen und nicht nennen zu groß die Gefahr für die, die wir treffen. Wir haben uns verabredet, mit einer Rebelleneinheit, die dabei ist, die letzten Truppen der Militär runter aus der Region zu vertreiben.
Die aber würde antworten mit Vergeltungsschlägen aus der Luft. Sie greifen uns kontinuierlich mit Kampfhubschraubern und Kampfflugzeugen an. Sie werfen 500-Pfund-Bomben ab. Sie feuern mit Raketen und Artillerie auf Orte, an denen sie unsere revolutionären Kräfte vermuten. Und dabei greifen sie auch immer wieder Dörfer an.
Sie haben Angst, dass das Militär anhand unserer Bilder Rückschlüsse auf ihre Positionen ziehen kann. Wir sollen die Umgebung nicht filmen, als sie uns in den Dschungel fahren. Wir sind jetzt auf dem Weg zu einem Treffen mit einem Rebellen-Kommandeur. der für seinen Mut bekannt ist.
Er hat gerade in den vergangenen Tagen an der Basis der Regierungstruppen reingekommen. Die Venom-Gruppe ist Teil der gefürchteten Cobra-Einheit der Rebellen. Alles junge Männer, so um die 20. Alle haben sich freiwillig den Rebellen angeschlossen.
Und sie alle haben ein Ziel. Wir kämpfen für unsere Zukunft. Immer mehr schließen sich uns an, denn wir alle kämpfen für unsere Zukunft.
Sie kämpfen für ein demokratisches Myanmar, drängen die Einheiten der Militärjunta immer weiter zurück. Die Regierung kontrolliert nur noch etwa die Hälfte des Landes. Immer mehr junge Männer aus dem ganzen Land fliehen vor der Zwangsrekrutierung der Militärrunde und schließen sich den Rebelleneinheiten an, wollen nicht für die Regierung kämpfen.
Der Kommandeur der Venom-Einheit, die viele der Armeestellungen in der Gegend eingenommen hat, hat dafür eine einfache Erklärung. All die Jungs, die hierher kommen, sind politisch hochmotiviert und fest entschlossen. Die Militärrunde terrorisiert das ganze Land. Die Lösung ist ganz einfach.
Wir müssen sie bekämpfen und besiegen. Das ist der Grund, warum wir hierher kommen. warum die jungen Leute zu uns kommen.
Sie sind fest entschlossen, unser Land zu verändern. Sie zeigen uns eine Stellung der Regierungstruppen, die sie gerade eingenommen haben. Widerstand habe es so gut wie keinen gegeben, sagt der Kommandeur. Die Soldaten der Junta seien demoralisiert. Wir haben ihnen gesagt, sie sollen sich ergeben oder wir würden angreifen.
Die Soldaten wollten sich ergeben, aber ihr Vorgesetzter hatte sie ihnen verboten. Also haben wir angegriffen und den Stützpunkt eingenommen. Schüsse seien dabei aber kaum gefallen. Auch Tote und Verletzte hätte es nicht gegeben. Denn die Soldaten der Regierung hätten sofort die Flucht ergriffen und sich durch den Dschungel über den Fluss nach Thailand abgesetzt, wo sie sich ergeben haben.
Für die Venom-Gruppe geht es weiter in den Kampf, denn der ist noch nicht gewonnen. Ein Konvoi der Militärrunde mit Verstärkungstruppen ist auf dem Weg über die Berge, um die Stellungen zurückzuerobern. Den wollen sie jetzt aufhalten.
Didaktisch klug soll man ja mit gutem Feedback, mit guten Nachrichten anfangen und dann die schlechten hinterher schicken. Also, die gute ist, die Bedingungen für den deutschen Wald sind besser geworden. Mehr Regen im Herbst und Winter haben dem Wald gut getan.
Aber, und jetzt kommt die schlechte, die Schäden sind nicht mehr zu kompensieren. Der Wald erholt sich nicht, vier von fünf Bäumen sind krank. Und das sind bedrückende Zahlen, denn was wären wir denn ohne die stille Schönheit des Waldes und ohne den erzeugten Sauerstoff? Marlin Ilau.
Kahle Bergflanken im Harz, tote Fichten. Der deutsche Wald erholt sich nicht von den Folgen des Klimawandels. Hitze, Trockenheit und Käferschädlinge. Förster Michael Rudolph hat ihn schnell entdeckt, den Borkenkäfer, der 90 Prozent der Fichten im Nationalpark Harz an der Grenze zu Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zerstört hat. Dass der Klimawandel hier so massiv zuschlägt, ist auch für uns Forstleute eine ganz neue Erkenntnis.
Dass Wälder kränkeln, dass es immer mal gute und schlechte Jahre gibt, ist bekannt. Aber auch die älteren Kollegen, soweit wir zurücksehen können, haben ein solches Ereignis nicht in ihrer langjährigen berufslichen Zeit erlebt. Der Wald in Deutschland ist in einem schlechten Zustand.
Ob Buche, Eiche, Kiefer oder Fichte, vier von fünf Bäumen sind krank. Viele Bäume mit starken Schäden in den Baumkronen. So steht es im Waldzustandsbericht von 2023, den der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir in Berlin vorgestellt hat.
Es sind keine guten Nachrichten. Der Wald konnte sich von der Trockenheit der letzten Jahre nicht erholen. Auch der Regen im Herbst und Winter kompensierte kaum die Schäden.
Die Nachrichten sind alles andere als... Zufriedenstellend, auch wenn wir Regenfälle hatten in letzter Zeit über den Winter, kann das die Lage maximal übertünchen. Aber es ändert nichts an der grundsätzlichen Feststellung, dass unsere Wälder massiv von der Klimakrise getroffen sind. Die langanhaltende Trockenheit, die große Hitze der letzten Jahre haben die Widerstandsfähigkeit unserer Bäume massiv geschwächt.
Der Wald sei ein Dauerpatient, so der Minister. Die Klimafolgen hätten ihn fest im Griff. In diesem Jahr sind 250 Millionen Euro für die Waldförderung eingeplant. Den Wald fördern, Neues ausprobieren. Hier im Harz wollen sie weg von der Monokultur, hin zu Mischwäldern.
Mit der robusteren Rotbuche werden neue Flächen bepflanzt. Damit wird das Risiko gestreut. Das heißt, wenn einzelne oder mehrere Baumarten ausfallen, habe ich noch genug Reserven. Es kann ja immer mal sein, dass der Klimawandel noch andere Überraschungen bringt als vielleicht den Borkenkäfer, als Wassermangel. Und so habe ich eine Vielzahl verschiedener Arten.
Wenn dann einzelne ausfallen, habe ich noch genug hier auf der Fläche, die weiter wachsen können. Mischwälder sind die Zukunft, denn sie sind widerstandsfähiger und haben dadurch eine bessere Überlebenschance. Die Elektromobilität gehört zu den großen Zukunftsthemen.
Dabei ist in der Umsetzung vieles noch offen. Schauen wir konkret auf den Autobauer Mercedes-Benz. Valerie Haller, was ist da zu hören zu den Planungen für Verbrenner und Elektroantriebe? Ursprünglich wollte Mercedes ab 2028 nur noch vollelektrische Autos bauen. Doch dazu kommt es nun doch nicht.
Man wolle bis in die 2030er Jahre sowohl Elektroantriebe als auch Verbrenner produzieren. Laut Handelsblatt stampft Mercedes-Benz auch Pläne für eine reine Elektroplattform ein. Der Autobauer äußert sich nicht dazu, sagt aber, man wolle flexibel für Verbrenner und Elektroantriebe aufgestellt sein.
Tatsächlich verkaufen sich die Stromer bei weitem nicht so gut wie erhofft. Von Januar bis März sind die Verkäufe von reinen E-Autos sogar geschrumpft, um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach wie vor sind neun von zehn Neuwagen Diesel oder... Benziner.
Laut Handelsblatt ist die Plattform angesichts der schwachen Umsätze bei E-Autos zu teuer geworden. Die frei werdenden Milliarden sollen demnach auch in die Weiterentwicklung von Verbrennern fließen. Mercedes will also nun doch erstmal zweigleisig fahren und beide Antriebe anbieten. Und wie entwickelt sich der E-Automarkt in Deutschland insgesamt?
Nicht besonders gut. Im März waren die E-Auto-Verkäufe in Deutschland um 30 Prozent eingebrochen. Und auch im April waren sie weiterhin schwach.
Und ein ganz wichtiger Grund dafür dürfte immer noch der Wegfall der Umweltprämie sein. Dadurch ist der ohnehin größtenteils eher hochpreisige Stromer wieder teurer geworden. Also die Transformation auf das E-Auto zieht sich offenbar länger als gedacht.
Valerie Haller, vielen Dank. Vor dem Hintergrund der gescheiterten Tarif... für die rund 900.000 Beschäftigten am Bau.
Es ist heute zum ersten bundesweiten Warnstreik seit 22 Jahren gekommen. In Niedersachsen haben nach Angaben der Gewerkschaft IG Bau etwa 1.000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Ab morgen soll auch punktuell in weiteren Bundesländern gestreikt werden. Laut Arbeitgeberverbänden könnten neben Straßenbau und Großbaustellen auch private Hausbauer betroffen sein.
Die großen Sportverbände wollen gezielt gegen Hassrede im Internet vorgehen. Das haben der Deutsche Olympische Sportbund, Deutscher Fußballbund und die Deutsche Fußballliga angekündigt. Sie würden künftig eng mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten und konsequent Anzeige erstatten, wenn zum Beispiel rassistische oder diskriminierende Sprache gegen Athleten verwendet werde. Zudem sollen Angriffe auf Social Media Kanäle mit künstlicher Intelligenz vor der Veröffentlichung herausgefiltert werden.
Gustav Düsing und Max Hacke. Zwei junge Männer, deren Namen Sie sich merken sollten. Nicht nur, wenn man was mit Architektur am Hut hat, sondern auch, wenn man sich für Nachhaltigkeit und Fortschritt interessiert.
Die beiden haben als erste Deutsche seit langem und als jüngstes Architekten-Team überhaupt den renommierten Mies van der Rohe Award gewonnen. Und das mit einem Gebäude, das so überhaupt nicht in den Trend dieser Zeit zu passen scheint. Also nicht öko-zirkulärer Holzbau, sondern eine Stahl-Holz-Hybrid-Konstruktion. Nichts ist da verklebt, nichts ist verschweißt. Svenja Domeyer stellt sie uns und die beiden Gewinner vor.
Transparent und offen. Geradlinig und klar. 160 Lernplätze auf 1000 Quadratmetern bietet das Studierendenhaus in Braunschweig. Der Austausch, das Zusammensein auf dem Unicampus haben wieder.
einen Platz. Wir sehen das Studierendenhaus gewissermaßen als einen Das Wohnzimmer dieses Campuses, also das soziale Interagieren zwischen den Studierenden, die Kommunikation zwischen den Studierenden in den Vordergrund stellt und ein bisschen weggeht von diesem Frontalunterricht. Das Gebäude will eigentlich ein anderes Modell sein und auch gewissermaßen ein Gegenmodell zu der Bibliothek als auch der Vorlesungshalle. Das preisgekrönte Gebäude eine Leichtbaukonstruktion mit Stützen und Trägern aus Stahl. Mit sechs Metern Raumhöhe verströmt es Loft-Charakter.
Schallgedämpfte Decken und Vorhänge ermöglichen den Studierenden zusammen und für sich sein. Gleichermaßen. Es war wichtig, dass man das Gebäude von allen Seiten betreten kann. Sodass die Studierenden von außen zu ihrem Arbeitsplatz hingehen können.
So gibt es keine guten und schlechten Bereiche. Es ist alles hierarchiefrei und gleichmäßig bespielt. Aber was macht das Haus so besonders? Die Jury würdigt das flexible Modulsystem.
Alles ist verschraubt, nichts verklebt oder geschweißt. So werden sämtliche Bauteile wiederverwendbar, weil die Macher das Ende des Gebäudes von Anfang an mitgedacht haben. Zuallererst muss man sich natürlich die Frage stellen, warum Gebäude überhaupt abgerissen werden. Und das hat oft damit zu tun, dass sie eben nicht flexibel sind. Da haben wir eine Art demontierbares Tragwerk entwickelt, das eben in seine Einzelteile zerlegt werden kann, wie ein Baukastensystem.
Es kann durch diese Modularität, weil es auf einem einfachen biometrischen System basiert, in einer anderen Form, in einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Die Studenten genießen v.a. Licht, Luft und Naturnähe beim Lernen. Und die Architekten? Sie glauben, dass ihre Bauweise Potenzial hat, auch im großen Stil.
Ich glaube schon, dass das eine Antwort sein kann auf unsere Wohnungsfrage und auch übertragbar auf andere Bauvorhaben. Wir haben diese Idee, dass wir... einfach bauen müssen, das ist sehr zukunftsfähig, denke ich.
Nachhaltige Architektur, die das Miteinander der Menschen fördert, das wäre doch mal eine schöne Vision. Helmut Schmidt hat mal gesagt, wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Aber das sind schöne Visionen, oder?
Ja, und um 23.55 Uhr gibt es dann unser heute schnell Update mit Nazan Göktemir. Ohne Vision. Machen Sie es gut, wo auch immer Sie sind. Tschüss.
Da sind wir. Schönen guten Abend und herzlich willkommen zum Wetter. Ja, dieses Hoch hier ist regelrecht festgetackert und lässt keine Tiefs durch.
Das aktuelle Tief ist auf dem Atlantik und hier haben wir eine stark meridionale Strömung, also von Nord nach Süd und von Süd nach Nord. Und hier kommt in den nächsten Tagen eine feucht-warme Suppe an. Und so entwickeln sich zahlreiche Schauer und Gewitter, teils im Unwetterbereich.
In der kommenden Nacht ist erst einmal... Nichts mehr los. Es klart größtenteils auf.
Der Wind kommt aus südöstlichen Richtungen. Vor allem an den Küsten ist er recht kräftig. Sonst gibt es hier ein paar Wölkchen nach Westen und Süden hin.
Bei tiefsten Temperaturen zum Beispiel 8 Grad an den Alpen, aber auch im Osten 8 Grad. 15 Grad warm ganz im Westen Deutschlands. Und morgen viel Sonne nach Norden und Osten hin, aber auch Richtung Bayern.
Zum Nachmittag gibt es in den Bergen einzelne Schauer und Gewitter können mal kräftiger ausfallen. Kein Vergleich mit den Gewittern der nächsten Tage. Temperaturen dazu Maximalwerte von 22 Grad an der Ostsee, sonst deutlich wärmer am Niederrhein, 28, ähnlich auch am Oberrhein, häufig über der 25-Grad-Marke.
Die nächsten Tage also, es bleibt warm und vor allem in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag teilweise kräftige Schauer und Gewitter und kräftiger Regen dazu, teils im Unwetterbereich bis 27 Grad. Donnerstag auch tagsüber dann... Viel Regen und auch am Freitag ist das der Fall. Und damit einen schönen Abend.