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Biotische Umweltfaktoren in der Ökologie

In diesem Video werden wir uns der Frage widmen, was man unter biotischen Umweltfaktoren versteht. Biotische Umweltfaktoren spielen im Themenbereich der Ökologie eine zentrale Rolle. Was sich schon aus der Definition von Ökologie ergibt, die nämlich die Wechselbeziehungen zwischen Organismen mit ihrer abiotischen unbelebten Umwelt einerseits sowie die Wechselbeziehung zwischen Organismen mit ihrer biotischen, belebten Umwelt andererseits erforscht. Eine Wechselwirkung zwischen einem Organismus mit seiner biotischen, belebten Umwelt, das bedeutet eine Wechselwirkung des Organismus mit anderen Organismen. Dabei kann es sich sowohl um Individuen der eigenen Art, in diesem Fall spricht man auch von Intraspiel. interspezifischen bzw. innerartlichen Beziehungen oder um Individuen anderer Arten, sogenannte interspezifische Beziehungen handeln. Es lässt sich also festhalten, biotische Wechselbeziehungen sind Wechselbeziehungen zwischen einem Organismus mit anderen Lebewesen, entweder mit Lebewesen der eigenen Art oder anderer Arten. Bei diesen Beziehungen spielt Konkurrenz eine zentrale Rolle. Konkurrenz ist allgegenwärtig, weil in einem Lebensraum Ressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen. So konkurrieren Organismen intraspezifisch beispielsweise mit anderen Individuen um den Sexualpartner, um Brutplätze oder um das gleiche Nahrungsangebot. Wobei die Konkurrenz um Brutplätze oder das gleiche Nahrungsangebot natürlich auch interspezifisch wirksam ist. Eine Hyäne konkurriert beispielsweise mit einem Löwen um das gleiche Nahrungsangebot wie zum Beispiel Gnus oder Zebras. Sämtliche Wechselbeziehungen zwischen Organismen sind also geprägt von Konkurrenz. Natürlich kann dabei auch um Ressourcen wie Wasser oder Licht konkurriert werden. Diese zählen zwar zu den abiotischen Umweltfaktoren, aber die Konkurrenz um diese Umweltfaktoren ist wiederum die biotische Komponente. Konkurrenz ist ein so entscheidender Faktor, kann so unterschiedlich wirksam sein und zu so unterschiedlichen Konsequenzen führen, dass wir uns diesem biotischen Faktor gesondert in einem weiteren Video widmen werden. Auch die beiden für den Unterricht relevanten Strategien, den Konkurrenzdruck auf sich abzumildern, nämlich über die sogenannte Konkurrenzvermeidung und das Konkurrenzausschlussprinzip, werden dann näher beleuchtet. So viel aber sollte klar sein. Konkurrenz jeglicher Art ist mit einem Energieaufwand verbunden. Es kostet Energie, sein Revier zu verteidigen oder mit anderen Organismen um die gleiche Ressource Nahrung zu konkurrieren. Deshalb verwundert es nicht, dass Organismen danach bestrebt sind, ihren eigenen Konkurrenzdruck auf sich selbst zu reduzieren. Weniger Energie für Konkurrenzsituationen aufbringen zu müssen, heißt zudem, seine Fortpflanzungs- und Überlebenschancen zu erhöhen. Und darum dreht sich alles in der Zeit. in der Biologie ist, geht um die Weitergabe der eigenen Gene. Wenn man sich nochmal die Definition von biotischen Faktoren vor Augen führt und sich daran erinnert, dass es sich dabei um belebte Faktoren handelt, die auf Organismen einwirken, dann ist das erstmal recht unspezifisch. Hier können sämtliche biotischen Wechselbeziehungen aufgelistet werden. Ein Organismus interagiert mit seinem Sexualpartner. Er wechselwirkt mit seinen Nachkommen. Als Räuber steht er in Wechselbeziehungen zu seiner Beute. Wechselwirkungen können zudem geprägt sein von Parasitismus und oder Symbiose. Die Haut eines Büffels ist von parasitischen Zecken befallen. die sich vom Büffel als ihren Wirt ernähren. Von diesen Zecken wiederum ernähren sich beispielsweise Madenhacker. Weil diese Beziehung von beidseitigem Nutzen sowohl für den Büffel, der von den Parasiten befreit wird, als auch für den Madenhacker, der sich einer Nahrungsquelle bedienen kann, ist, spricht man in diesem Fall von Symbiose. Biotische Wechselwirkungen lassen sich nach zwei Kriterien klassifizieren. Erstens kann man sie entweder als interspezifische Wechselwirkung oder als intraspezifische Wechselwirkung charakterisieren, wie eingangs bereits erwähnt. Und diese Unterscheidung muss auch von euch in einer Klausur unbedingt genannt werden. Zweitens können unterspezifische Interaktionen danach charakterisiert werden, wie sie sich auf jede der beteiligten Arten auswirken. Nämlich entweder positiv, negativ oder neutral. Natürlich hat die Interaktion zwischen Individuen anderer Arten zwangsläufig Konsequenzen auf die Beteiligten. Hier einmal ein grober Überblick über die unterschiedlichen Formen von Wechselbeziehungen und deren Auswirkungen. Da auch das ein so spannendes, aber auch wichtiges und komplexes thema in der ökologie ist wird dazu noch gesucht ein Video kommen. Auch anhand des Beispiels mit dem Büffel lassen sich weitere interspezifische Wechselbeziehungen ausmachen. Zum Beispiel die Prädation, also die Wechselbeziehung zwischen Fressfeind und seiner spezifischen Beute. Die Büffel ernähren sich als Pflanzenfresser, sogenannte Herbivoren, von den Gräsern der Savanne. Herbivorie ist die weltweit am häufigsten vorkommende Wechselbeziehung zwischen zwei Arten. Damit nicht genug. Unbeabsichtigt scheucht der Würfel Insekten auf. auf oder zertrampelt sie. Er hat davon weder einen Vorteil noch einen Nachteil. Aber für die weißen Kuhreier in der Nähe ist dies wiederum von Vorteil, weil sie sich davon ernähren. Ein Beispiel für eine sogenannte Probiose. Die Wechselbeziehungen zwischen Insekten und Büffel lassen sich wiederum dem Amensalismus zuordnen. Der Büffel hat von dem Zertrampeln der Insekten weder einen Nutzen, noch wird er dadurch geschädigt. Lediglich für die Insekten sind dieser Auswirkungen klappt.