Geld, Freiheit und Fantasie sind für erfolgreiche Tüftler seit jeher unerlässlich. Doch bei einigen der bedeutendsten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts war noch ein ganz anderer Faktor mit im Spiel. Der Zufall.
September 1928 im St. Marys Hospital in London. Ein Forscher untersuchte Bakterienkulturen und dabei passierte ihm eine Panne. Eine Kultur war verdorben, vom Schimmelpilz befallen. Also weg damit. Doch etwas weckte die Aufmerksamkeit des Bakteriologen.
Etwas, das ihn dazu bewog, sich die verdorbene Kultur unter dem Mikroskop genauer anzusehen. Da war es. Eine Art Bannmeilung den Pilz herum, in der es keine oder nur tote Bakterien gab. Hier die orangefarbenen Bakterienkügelchen.
Viel freier Raum. Dann erst die Fäden des Schimmelpilzes. Irgendwie hatte sich der Pilz die Bakterien vom Leib gehalten. Er musste, so überlegte der Forscher, einen Stoff abgesondert haben, der die Bakterien tötete.
Ein Antibiotikum. Es war tatsächlich ein Antibiotikum. Für dessen Entdeckung erhielt Sir Alexander Fleming 1945 den Nobelpreis. Das Wundermittel aus dem Pilz heißt Penicillin.
Schon 1941 wurde der erste Mensch damit behandelt und nach ihm viele Millionen. Diese Jahrhundertentdeckung verdanken wir dem Zufall und Alexander Fleming. Er war offen für solche Zufälle, weil er auch scheinbar Nebensächlichem seine Aufmerksamkeit schenkte. Und er verfolgte seine zufällige Entdeckung beharrlich weiter.