Die 2. oder Althochdeutsche Lautverschiebung (LV)
Einleitung
- Die deutsche Sprache trennt sich von anderen germanischen Sprachen durch die 2. Lautverschiebung.
- Diese betrifft den Konsonantismus, insbesondere die stimmlose Plosive p, t, k und die stimmhaften Plosive b, d, g.
Typologische und genetische Sprachverwandtschaft
- Die deutsche Sprache gehört zur indoeuropÀischen (indogermanischen) Sprachfamilie.
- Innerhalb dieser Familie gehört sie zur germanischen Sprachfamilie.
Die 1. oder germanische Lautverschiebung
- Vor der 2. Lautverschiebung gab es die 1. oder germanische Lautverschiebung.
Die 2. oder Althochdeutsche Lautverschiebung
- Betroffene Laute:
- Stimmlose Plosive: p, t, k
- Stimmhafte Plosive: b, d, g
- Entwicklung der Laute:
- Nach Vokal:
- Im Anlaut und nach Konsonant:
- Beispiel: westgerm. *appla > ahd. apful
- VerÀnderung der stimmhaften Plosive:
- b, d, g werden zu p, t, k
- Im Hochdeutschen setzt sich nur t durch; p und k sind vor allem in altbairischen und teilweise in altalemannischen SchriftdenkmÀlern vorhanden.*
Geografische Auswirkungen
- VollstĂ€ndige DurchfĂŒhrung:
- Hochalemannisch und SĂŒdbairisch zeigen die vollstĂ€ndige Umsetzung der 2. LV.
- Beispiel: Wandel von k > kch / ch
- Teilweise DurchfĂŒhrung:
- Mitteldeutsch: Fehlender Wandel von p > pf
- Nicht betroffen:
- Niederdeutsch wurde von der 2. Lautverschiebung nicht beeinflusst.
- Zeitliche Einordnung:
- Die 2. Lautverschiebung fand zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert n. Chr. statt.
Unterschied zu anderen Dialekten
- Englisch und Niederdeutsch zeigen keine 2. Lautverschiebung im Gegensatz zu oberdeutschen Dialekten.
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