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Nachfragepolitik im Keynesianismus verstehen

Moin Leute! Kennt ihr Yin und Yang? Ja, das ist dieser chinesische Kreis hier. Habt ihr sicher schon mal irgendwo gesehen. Genauso wie Yin und Yang in diesem Kreis sind die Nachfrage-und die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik komplett gegensätzlich, aber gehören trotzdem irgendwie zusammen. Hashtag krasse Überleitung. Los geht's! Heute wollen wir uns die Nachfragepolitik mal etwas genauer anschauen. Die zentrale Annahme dabei ist, dass in einer Volkswirtschaft das Angebot durch die Nachfrage bestimmt wird. Einen Begriff, den ihr in dem Zusammenhang auf jeden Fall mal gehört haben solltet, ist der Keynesianismus. Das ist eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie, die auf John Maynard Keynes zurückgeht. Das ist der Typ hier. Was der Keynesianismus genau beinhaltet, würde dieses Video hier sprengen. Merkt euch am besten einfach, dass der Keynesianismus davon ausgeht, dass die Nachfrage über das Angebot bestimmt. Mit dieser Annahme ist die Nachfragepolitik das komplette Gegenteil zur Angebotspolitik. Die nimmt nämlich an, dass die Nachfrage vom Angebot abhängt. Trotzdem verfolgt die Nachfragepolitik mehr oder weniger das gleiche Ziel wie die Angebotspolitik. Es geht nämlich darum, allgemeine Konjunkturschwankungen der Wirtschaft abzuschwächen und damit einen möglichst hohen Beschäftigungsgrad und ein stabiles Preisniveau zu sichern. Nice, gucken wir uns doch jetzt gleich mal an. wie die Nachfragepolitik konkret in der Praxis funktioniert. Die Nachfragepolitik ist eine antizyklische Konjunkturpolitik. Das bedeutet, der Staat agiert immer genau entgegengesetzt zur restlichen Wirtschaft. Um das mal kurz zu verdeutlichen, folgendes Beispiel. Es kommt in Deutschland zu einem Börsencrash und damit verbunden zu einer Rezession, also einem allgemeinen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Um ihr Überleben zu sichern, entlassen viele Unternehmen zahlreiche Mitarbeiter und tätigen keine Investitionen mehr. Genau das ist der Zeitpunkt, in dem die Bundesregierung die Staatsausgaben stark erhöht und Investitionen tätigt, um damit mehr Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Durch diese gegenläufigen Maßnahmen kann der Staat die Rezession abschwächen und es geht schneller wieder wirtschaftlich bergauf. Auf der anderen Seite ist der Staat in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs sparsamer mit seinen Ausgaben. Allgemein hat der Staat bei der Nachfragepolitik verschiedene Möglichkeiten, um Geld in die Wirtschaft fließen zu lassen. Zum einen funktioniert das über Lohnsteuerentlastungen und Zuschüsse auf der Nachfrageseite. Dadurch haben nämlich die privaten Haushalte mehr Geld zur Verfügung, welches sie dann für Konsumgüter und Investitionen ausgeben können. Eine weitere Maßnahme wären erhöhte Ausgaben des Staates im öffentlichen Sektor, also zum Beispiel für das öffentliche Straßennetz. Auch dadurch kann die Wirtschaft gestärkt werden. Und zum Schluss kann der Staat natürlich für gesetzliche Rahmenbedingungen sorgen, die den Verbrauch innerhalb der Wirtschaft fördern. Solche Maßnahmen fallen dann unter das Stichwort Deregulierung. Neben ihren positiven Folgen erntet die Nachfragepolitik aber auch einiges an Kritik. Die zwei wichtigsten Punkte der Kritiker sind dabei meistens die sogenannten Time Lags und der Crowding-Out-Effekt. Schauen wir uns beides mal kurz an. Mit Time Lags sind Zeitverzögerungen bei den Maßnahmen der Konjunkturpolitik gemeint. Die können dazu führen, dass die Wirtschaftsschwankungen nicht wie geplant gedämpft, sondern sogar verstärkt werden. Wenn es zum Beispiel nach einem Boom sehr schnell zu einer starken Rezession kommt, aber der Staat seinen Haushalt wegen dem krassen Aufschwung davor noch auf Sparflamme hält, fließt kein Geld in die Wirtschaft. Und dadurch wird die Rezession nochmals verstärkt. Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist der sogenannte Crowding-Out-Effekt. Der besagt, dass erhöhte Staatsausgaben zu einer Verdrängung der privaten Nachfrage auf dem Markt führen. Beispiele dafür wären öffentliche Schwimmbäder oder der öffentliche Personennahverkehr. Durch diese werden nämlich private Angebote unrentabel und diese Unternehmen müssen dann dicht machen. So hat am Ende der Staat zwar kurzfristig für mehr Geld im Markt gesorgt, aber damit auch private Unternehmen verdrängt, die dadurch nichts mehr zur Wirtschaftsleistung beitragen können. Fassen wir zum Schluss nochmal kurz und knackig zusammen. Die Nachfragepolitik ist eine antizyklische Konjunkturpolitik, mit der kurzfristig wirtschaftliche Schwankungen abgeschwächt werden sollen. Zentrale Annahme dabei ist, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Die Nachfragepolitik funktioniert vor allem über erhöhte Staatsausgaben. Starke Kritikpunkte sind zeitverzögerte Maßnahmen, kurz Time Lags, und der sogenannte Crowding-Out-Effekt. Hi, hier ist Nico von SimpleClub. Du schreibst bald eine Klausur? 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