Jugendsprache und Kiezdeutsch

Einführung

• Jugendsprache: Ein soziales Ausdrucksmittel zur Identitätsbildung.
• Ziel: Abgrenzung von der Erwachsenensprache und Demonstration der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe.

Jugendwort des Jahres

• Jährlich wird ein neues Jugendwort gekürt.
• Beispiele der letzten Jahre: "Ehrenmann", "I bims".

Entwicklung von Kiezdeutsch

• Neben Hip-Hop-Jargon, Studentensprache und Denglisch existiert Kiezdeutsch.
• Kiezdeutsch: Eine Sprachvariante des Deutschen, die in multikulturellen Großstädten entwickelt wurde.
• Ursprünglich als "Türkendeutsch" oder "Kanaksprak" bekannt.
• Neutrale Bezeichnung: Kiezdeutsch ersetzt negative Konnotationen von "Kanaksprak".
• Kiezdeutsch wird von Jugendlichen verschiedener ethnischer Hintergründe gesprochen.
• Multitolekt: Entstand aus dem Zusammenkommen verschiedener Sprachen.

Sprachliche Besonderheiten von Kiezdeutsch

• Artikel, Pronomen und Präpositionen werden oft weggelassen.
  • Beispiel: "Gehst du heute auch Kino" statt "ins Kino".
  • Beispiel: "Weil ich in Türkei geboren bin" statt "in der Türkei".
• Veränderte Wortstellung
  • Beispiel: "Gehe ich einkaufen mit Freunde" statt "Ich gehe einkaufen mit Freunden".
• Verwendung des Wortes "so" zur Hervorhebung.
  • Beispiel: "Er hat so Türkei Trikot an".
• Neue sprachliche Zusammensetzungen
  • Beispiel: "Lass mal Hauptbahnhof raus" statt "Lasst uns am Hauptbahnhof aussteigen".

Einfluss von Fremdsprachen

• Enthält Fremdwörter nicht nur aus dem Englischen, sondern auch aus dem Türkischen und Arabischen.
• Beispiele: "Chillig", "Lan" (vergleichbar mit "Alter"), "Wallah".

Schluss

• Die Jugendsprache, insbesondere Kiezdeutsch, ist ein dynamisches und multikulturelles Phänomen.
• Sie spiegelt die Identität und die sozialen Beziehungen der Jugendlichen wider.