Hallo Leute, damals, wisst ihr noch, als die Gummistiefel
noch aus Holz waren, hat ein Mönch, namens Gregor Mendel viel im Klostergarten rumgewerkelt. Genauer gesagt hat er Erbsen gekreuzt und
dabei einiges über den Ablauf der Vererbung herausgefunden. Seine Entdeckungen gingen ziemlich durch die
Decke und haben Mendels Karriere ganz schön gepusht. Deshalb müsst ihr euch den Kram jetzt auch
um die Ohren hauen. Damit ihr im Bio-Unterricht was mitzureden
habt, erklären wir jetzt die wichtigsten Grundbegriffe der Vererbung. Danach zieht euch einfach die Videos über
die drei Regeln rein, die Mendel zu dem Thema aufgestellt hat! Erklärkapitel 1: Grundlagen, Begriffe Der Gregor hat also mit den Erbsenpflanzen
hantiert um einfache Erbgänge zu untersuchen. Womit wir auch schon beim ersten Grundbegriff
angekommen sind. Tadaaa: der einfache Erbgang: beim einfachen
Erbgang ist ein Merkmal nur durch ein einzelnes Gen bestimmt. Ein Beispiel dafür ist, wer hätte es gedacht,
die Blütenfarbe von Erbsenpflanzen. Außerdem werden so auch die Blutgruppen des
Menschen vererbt. Falls ihr vergessen habt, was ein Gen ist,
es ist eine Merkmalsanlage. Genauer gesagt ist es ein Abschnitt auf einem
Chromosom, der für die Ausbildung eines Merkmals verantwortlich ist. Wenn ihr jetzt mehr verwirrt seid als vorher,
zieht euch lieber nochmal das Video über Gene und Allele rein. So, diese Merkmalsausprägung nennt sich auch
Phänotyp. Es ist also das, was man sieht. Der Phänotyp wird vom Genotyp bestimmt. Genotyp ist einfach die Bezeichnung für die
Gene die man hat. Gene/ Allele Weiter im Text: Die 3 Mendel’schen Regeln
gelten nicht für alle Organismen, sondern nur für – Achtung Fachchinesisch- (langsam
sagen) diploide Organismen mit haploiden Keimzellen. HÄÄÄ? Lasst mich raten, ihr fragt euch gerade „was
zum Gärtner ist diploid?“. Eigentlich ganz easy: von jedem Chromosom
sind je zwei vorhanden - wird auch ganz gerne mal mit „2n“ abgekürzt. Da wir außerdem ja alle nahezu fließend
altgriechisch sprechen, erklärt sich auch das Wort „haploid“ von selbst – “haplóos” heißt “einfach” – Es gibt also immer nur ein Chromosomenexemplar. Das wird dementsprechend mit einem „n“
abgekürzt. Ok! Ihr erinnert euch – Mendels Regeln gelten
für diploide Organismen mit haploiden Keimzellen. Keimzelle ist nur nochn anderes Fachwort für
Geschlechtszelle, die die Erbinformation eben nur in einfacher Ausführung tragen. Warum? Damit sie dann nach dem Verschmelzen wieder
diploid sind. Übrigens: fast alle Tiere, darunter der Mensch
und die meisten Pflanzen sind diploide Organismen. Der Mensch hat 23 Chromosomenpaare, also 46
Chromosome - Ein Chromosomensatz von Mami, einer von
Papi. Nur die Geschlechtschromosomen bilden eine
Ausnahme. Denn beim Mann gibts nicht wie bei der Frau
zweimal das gleiche Exemplar, also XX, sondern ein X- und ein *hust* kleines Y- Chromosom. Sou! Chromosomen treten also in Paaren auf daher
gibt‘s auch zweimal das gleiche Gen. Jetzt muss das Gen aber nicht die gleiche
Info enthalten. Dat heiiißt…. es gibt unterschiedliche Varianten, die Allele
genannt werden. Z.B. Gibt‘s Allele für Haarfarbe, Blutgruppe
und auch interessantere Dinge wie die Fähigkeit die Zunge einrollen zu können. Wahrscheinlich hocken jetzt einfach alle vorm
Bildschirm und versuchen die Zunge einzurollen :D Und wer hat’s drauf? Postets in die Comments mit #rollit oder #leiderzweirezessivealleleabbekommen *räusper* Naja! Unsere zwei Möglichkeiten sind jetzt: entweder
die Allele enthalten beide Male die gleiche Info, oder …. eben nich! Um noch ein paar neue Fremdwörter in den
Raum zu werfen: Hat man also zwei gleiche Allele, nennt sich
das reinerbig oder homozygot. Sind se aber verschieden, schimpft sich das
mischerbig oder heterozygot. Gehen wir jetzt mal davon aus, dass wir ein
heterozygotes Merkmal haben … dann bedeutet das für einen (langsam)„dominant-rezessiven“
Erbgang, dass ein Merkmal das andere unterdrückt. Das stärkere Merkmal nennt man deshalb dominant
– höhö – während man beim unterdrückten von einem
rezessiven Merkmal spricht. Daher kommt – Oh Wunder - auch der Name
für den „dominant-rezessiven“ Erbgang. Beispiele: Erbgänge Soweit so gut. Damit ihr den ganzen Kram nicht umsonst in
euch reinschaufelt, schauen wir uns Mendels ersten Test an. Er hat erstmal Erbsenpflanzen mit grünen
und gelben Samen gekreuzt. Heraus kamen ausschließlich Pflanzen mit
gelben Samen. Als Mönch hätte Mendel es als gottgegeben
einstufen können, (Soundeffekt) - hat der alte Banause aber nicht! Er hat herausgefunden, dass das Merkmal der
gelben Samen das dominante ist, während die grünen Samen rezessiv waren und deswegen
bei den Erbsenkindern nicht auftauchten. Hatten wir ja eben schon: Sowas nennt dann
dominant-rezessiven Erbgang. Weiter ins Detail geht’s nachher im Video
über die erste Mendel‘sche Regel. Dominante Merkmale werden übrigens mit nem
Großbuchstaben dargestellt. Z.B.steht bei Blütenfarben ein großes R
für ein dominantes Allel für rote Blüten. Die rezessiven sind schlauerweise an einem
kleinen Buchstaben zu erkennen. Hier ein kleines w, weil die rezessive Blütenfarbe
weiss ist. Das mit den Gross- und Kleinbuchstaben sieht
man besonders hübsch auf dieser Mendel-Jubiläumsbriefmarke. Aber nich wundern, hier haben sie sich’s
einfach gemacht und für das Allel für weisse Blüten einfach auch ein “r” genommen,
aber dann natürlich ein kleines. Neben diesem Erbgang gibt es übrigens noch
den intermediären und den kodominanten Erbgang. Beim intermediären Erbgang entsteht bei heterozygotem
Merkmal eine Mischform aus beiden Merkmalen. Das findet ihr z.B. bei der Wunderblume, bei
der aus den Blütenfarben weiß und rot rooooosa wird. Beide Allele sind also gleich stark für die
Merkmalsausprägung verantwortlich. Keins ist wirklich dominant und setzt sich
ganz durch. Daher gibt’s nur Kleinbuchstaben. Zu guter Letzt: der kodominante Erbgang. Hier treten ganz einfach beide Merkmale parallel
auf, ohne, dass eine Mischform entsteht. Diesen Vorgang findet ihr unter anderem bei
den menschlichen Blutgruppen. Hier sind beide Merkmale dominant und können
nebeneinander auftreten. Daher gibt es hier nur Großbuchstaben. So, dat wars auch schon mit den Fakten. Jetzt nochmal das Wichtigste zusammengefasst: Ein Paar Sachen solltet ihr euch wirklich
gut merken: Der einfache Erbgang ist nur durch ein einzelnes
Gen bestimmt. In menschlichen Zellen gibt’s von jedem
Chromosom zwei. Nur bei den Keimzellen gibbet das Erbgut in
einfacher Ausführung. Allele sind die Varianten eines Gens. Sind im Erbgut zwei gleiche Allele vorhanden,
nennt man es reinerbig oder homozygot, sind‘s verschiedene Allele nennt man es mischerbig
oder heterozygot. Ein dominantes Merkmal setzt sich gegenüber
dem rezessiven Merkmal durch und wird mit großem Buchstaben dargestellt. Beim dominant-rezessiven Erbgang setzt sich
ein Merkmal durch. Im intermediären Erbgang entsteht eine Mischform
aus beiden Merkmalen, z.B. Blütenfarbe bei einem Allel für Rot und einem für Weiss
ergibt dann Rosa. Während im kodominanten Erbgang beide Merkmale
parallel auftreten, wie bei den Blutgruppen. Der Genotyp ist das Erbbild, also die Gene
eines Organismus. Last but not least, der Phänotyp ist das
Erscheinungsbild, das sich aus dem Genotypen ergibt, z.B. die Blütenfarbe. Mehr zu den verschiedenen Erbgängen und weiteres
Fachgeschwafel findet ihr im Video über die 1. Mendel’sche Regel, die Unabhängigkeitsregel. So, dat reicht jetzt,
haut rein und ciao!