[Musik] In diesem und im nächsten Video geht es um die Auseinandersetzung mit Abiturklausuraufgaben und Tipps rund um das Inhaltswert Landwirtschaft, einem von insgesamt fünf Inhaltsfeldern, die im Klerplan der gymnasiellen Oberstufe in NRW implementiert sind und gelernt werden müssen. Es ist eingebettet in eine Videoreihe, die sich mit dem Erdconabitour beschäftigt. Aus dem letzten Video habt ihr erfahren, Landwirtschaft ist ein Thema, das mit Ausnahme von nur wenigen Jahren immer wieder in den Abiturprüfung vorgekommen ist. Aus den drei Abiturprüfungen, von denen ihr eine zur Bearbeitung auswählen könnt, ist also oft eine Landwirtschaftsklausur. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche inhaltliche Akzentuierungen in diesem Inhaltsfeld, die sich vor allem in ihren räumlichen Schwerpunkten unterscheiden. Einmal stehen landwirtschaftliche Prozesse in den Tropen im Vordergrund, einmal in den Subtropen und gemäßigten Breiten. Der letzte inhaltliche Schwerpunkt rund um das Spannungsfeld Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit schwingt unabhängig davon, ob das Raum beispiel in den Tropen oder in den Subtropen oder gemäßigten Breiten lokalisiert ist, immer mit. Die Analyse der Abiturklausuren der letzten Jahre zeigt für den Elker in NRW: dreimal handelte es sich um ein Raumbeispiel in den Truppen, einmal in den Subtropen und dreimal in den gemäßigten Breiten. Ihr werdet im Verlaufe des Videos sehen, dass bei der Landwirtschaft in den Truppen andere Aspekte zu beachten sind, als bei der Landwirtschaft in den Subtruppen oder gemäßigten Breiten. Wie ihr aus den letzten Videos wisst, gibt es trotzdem wiederkehrende Aufgabenstellung in den unterschiedlichen Inhaltsfeldern, auch zur Landwirtschaft. Eine oft vorkommende Aufgabe beim Thema Landwirtschaft ist die naturräumlichen Voraussetzungen, Gegebenheiten bzw. auch schon mal in der ein oder anderen Klausur Rahmenbedingung genannt für einen landwirtschaftlichen Sektor, oft aber auch für den Anbau einer Pflanze zu kennzeichnen. Diese beliebte Aufgabe, das hat bereits dieses Beispiel aus dem letzten Video gezeigt, kann immer durch das gleiche bewährte Schema werden, was auch die Analyse des Erwartungshorizontes zeigt. Man erläutert die naturräumlichen Gegebenheiten des Raumbeispiels, legt die Standortansprüche der jeweiligen Pflanze da und stellt dann eine Verknüpfung her zwischen den Standortansprüchen und naturräumlichen Gegebenheiten. Ihr seht also, wenn Aufgabenstellung ähnlich sind, dann sind dies auch die Erwartungshorizonte. Denk bei der Kennzeichnung der naturräumlichen Gegebenheiten daran, dass ihr nicht nur klimatische Aspekte, also Temperatur, Jahresdurchschnittstemperatur, Temperatur im Jahresverlauf und Niederschlag benennt, sondern auch die Höhenlage bzw. das Relief und gegebenenfalls den Boden. Während in den Truppen durch ganzjährig warme Temperaturen eine permanente Vegetationsperiode herrscht und auch die hohen Niederschläge und damit verbundene Humidität ein Gunstfaktor für die agrarische Nutzung darstellen, ist die Niederschlagsmenge der limitierende Faktor für die landwirtschaftliche Nutzung in den Subtren. Die Niederschläge sind recht gering und wenn die agronomische Trockengrenze unterschritten wird, also die Grenze des Regenfeldbaus, bei der natürliche Niederschlag ausreicht, um Landwirtschaft zu betreiben, dann muss künstlich bewässert werden. Hier ist es also durchaus üblich, dass man erkennt, dass der Niederschlagsbedarf der Pflanze die Niederschlagsmenge aufgrund der Aridität des Klimas deutlich übersteigt. Mit Blick auf das Wasserdagargebot wird jedoch häufig deutlich, dass Möglichkeiten der Bewässerung vorhanden sind. z.B. in Form von Flüssen oder Sehen mit noch höheren Breitengraden in Richtung gemäßigte Breiten nehmen die Niederschläge tendenziell wieder zu. Allerdings ist dort vor allem in kontinental geprägten Gebieten mit ausgeprägten Jahreszeitlich bedingten Schwankungen der Temperatur die Verkürzung der Vegetationsperiode der limitierende Faktor für die agrarische Nutzung. Je weiter ein Ort in den gemäßigten Breiten weg vom Meer entfernt ist, desto kontinentaler ist er. geprägt und neben einer hohen jahreszeitlichen Temperaturamplitude sind die Niederschläge deutlich geringer als Orte, die in dieser Klimazone näher am Meer lokalisiert sind und als maritim bezeichnet werden. Egal, ob es sich um Raumbeispielen in den Truppen, Subtropen oder gemäßigten Breiten handelt, bei der Lokalisation sollte im Inhaltswert Landwirtschaft immer auch die Klima sowie die Vegetationszone mit Hilfe des Atlasses benannt werden. In den Abiturklausuren des Grundkurses ist eine solche Aufgabe, die naturräumlichen Voraussetzung für den Anbau einer Pflanze zu kennzeichnen, fast immer Bestandteil der Klausur. Trotzdem gibt es keine Garantie, dass diese Aufgabenstellung vorkommt. In zwei der insgesamt acht Abiturklausuren des Leistungskurses sollten naturräumliche Voraussetzung für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung gekennzeichnet werden. Letztlich unterscheidet sich aber auch diese Aufgabe nicht sonderlich von der eben besesprochenen. nur, dass ihr diesmal mit Hilfe der naturräumlichen Gegebenheiten nicht die Eignung eines landwirtschaftlichen Erzeugnisses, sondern die Eignung für eine generelle landwirtschaftliche Nutzungleiten sollt. Auch hier charakterisiert ihr die klimatischen Gegebenheiten, die Höhenlage bzw. das Relief und die Bodeneigenschaften und leitet Gunst bzw. Ungunstfaktoren für die Landwirtschaft ab. Vor allem in den AK Klausuren erfordert die Aufgabe 1 noch einen zusätzlichen Teilaspekt, z.B. wie die Lage entsprechender Anbaugebiete zu beschreiben. Wie ihr aus dem ersten Video wisst, ist die Aufgabe 2 Erdkunde Abiturklausur immer assoziiert mit der Erläuterung einer Entwicklung bzw. einer Bedeutung. Im Fall von Landwirtschaft soll also immer die Entwicklung und Bedeutung des Kakaoanbaus, des Sojaanbaus, des jeweiligen landwirtschaftlichen Sektors analysiert werden. In Aufgabe 3 geht es immer um die Bewertung eines Sachverhaltes. Im Kontext von Landwirtschaft um die Bewertung der Zukunftsfähigkeit des jeweiligen Agrarsektors. Und noch etwas seht ihr in einer Landwirtschaftsklausur. Die Verknüpfung mit dem Thema globale Disparitäten Entwicklungsstände. In manchen Klausuren wie der aus dem Jahr 2023 gibt es Teilaufgaben, die diesem Inhaltsfeld zuzuordnen sind. Welche Aspekte eine Rolle spielen. Wenn ihr die Entwicklung bzw. die Bedeutung des jeweiligen Anbauproduktes erläutern sollt, ist natürlich abhängig vom jeweiligen Raumbeispiel. Letztlich ist es aber egal, ob die Entwicklung des Kakaoanbaus, des Sojaanbaus oder des Maisanbaus erläutert werden soll. Oft kann die Entwicklung immer anhand derselben Indikatoren festgemacht werden, z.B. gilt durch Abbildung zur Entwicklung der Anbaufläche, der Erntefläche, der Exportmenge, des Exportwertes und der Entwicklung der Weltmarktpreise für den jeweiligen agrarischen Rohstoff. Hier gilt, wie auch in den vorherigen Videos bereits besprochen, eine Entwicklung möglichst detailliert wiederzugeben. Anstatt zu schreiben, dass die Anbaufläche von Avocados im Zeitraum von 1950 bis 2020 gestiegen ist, müsste hier z.B. verwiesen werden auf eine zunächst leichte Zunahme der Anbaufläche, die vor allem seit dem 21. Jahrhundert stark gestiegen ist und ihren Höhepunkt ca. im Jahr 2015 hat, seitdem aber leicht rückläufig ist bzw. stagniert. Ihr müsst also nicht die Entwicklung für jedes Jahr beschreiben, dennoch ist sie auch nicht mit einem Satz abgegoldten. Ebenso detailliert geht ihr mit den anderen Materialien vor, die eine zeitliche Entwicklung wiedergeben. Eine reine Beschreibung der Entwicklung wird dem Operator erläutern. In der Aufgabenstellung allerdings nicht gerecht, der dem höheren Anforderungsbereich zwei zuzuordnen ist und von euch verlangt, Sachzusammenhänge mit Hilfe ergänzender Information zu verdeutlichen. Dieser Teil des Videos ist mit am wichtigsten, weil ich euch jetzt zeige, welche Sachzusammenhänge im Kontext von Landwirtschaftsklausuren besonders relevant sind und auch entsprechend oft im Erwartungshorizont auftauchen. Natürlich gibt's einen Sachzusammenhang zwischen der Anbaufläche und der Erntemenge. Auf mehr Anbaufläche kann tendenziell auch mehr geerntet werden. Dennoch unterliegen vor allem die jährlichen Erntemengen deutlichen Schwankung. Die Gründe dafür sind oft in anderen Materialien zu finden. Beispielsweise könnte gerade in den Tropen Naturkatastrophen wie z.B. Zyklone zum Missernten einzelner Anbaujahre führen, wohingegen in den gemäßigten Breiten vor allem klimatische Schwankung, erntebedingte Ausfälle evozieren. Beispielsweise Dürrejahre, Extremwetterereignisse wie z.B. Hagel, späte Nachtfröste und so weiter. Von dem, was geerntet wird, kann auch etwas exportiert werden. Anhand des Verhältnisses von Erntemenge und Exportmenge lassen sich wichtige Zusammenhänge ableiten. Wenn nur wenig von dem, was geerntet wird, exportiert wird, wird überwiegend für den heimischen Markt produziert. Dann wird es nur innerhalb des Landes exportiert oder aber es dient zur Subsistenzwirtschaft, wird also für den Eigenbedarf genutzt. Hauptsächlich werden agrarische Produkte aus den Tropen und auch in den Subtropen für den Weltmarkt produziert. Fast alles an produzierten Kakao oder Avocados wird auch exportiert. Oft ist im Verlauf einer zeitlichen Entwicklung eine zunehmende Exportorientierung erkennbar, indem ein immer größerer Anteil der Produktion auch exportiert wird. Hier sollte man unbedingt die Bedeutung im Hinterkopf haben, dass es sich um einen Cashcrop handelt mit Hilfe dessen der Staat Deviseneinnahmen generiert. Zwischen der Exportmenge und dem Exportwert bzw. Exporterlös gibt es natürlich auch eine Korrelation. Je mehr exportiert wird, desto höher sind tendenziell auch die Einnahmen durch den Export. Trotzdem, es kann auch vorkommen, dass trotz steigender Exportmenge der Exporterlös sinkt. Der Grund hierfür lässt sich oft in einer weiteren Abbildung finden und zwar die Entwicklung der Weltmarktpreise. Weltmarktpreise für ein jeweiliges agrarisches Erzeugnis unterliegen oft starken Schwankung. Fällt der Weltmarktpreis in einem Jahr stark, kann es sein, dass trotz steigender Exportmenge der Exporterlös sinkt, weil man für 1 kg Kaffeebohen beispielsweise weniger bekommt. Schwankende Exporterlöse sind also die Konsequenz von schwankenden Produktionsmengen und ebenso volatilen Weltmarktpreisen. Vor allem die zuletzt aufgezeigten Sachzusammenhänge können vor allem in Raumbeispielen der Truppen oft entwicklungs- und Schwellenländern angewendet werden. Grafiken zu Weltmarktpreisen gibt es hier, weil diese Länder auf das Rohprodukt wie z.B. Kakaobohnen exportieren, welche dann in den Abnehmerländern weiter verarbeitet werden zur Schokolade und so weiter. Insofern insofern nichts gegenteiliges dem Material zu entnehmen. Es kann davon ausgegangen werden, dass es nur selten eine nachgelagerte Beschäftigung gibt aufgrund fehlender Industrien zur Weiterverarbeitung. Dies führt zu einem geringen Anteil an der innländischen Wertschöpfungskette. Trotzdem schafft der Anbau des jeweiligen landwirtschaftlichen Erzeugnisses Arbeitsplätze und diese Bedeutung ist oftmals direkt aus dem Material mit Informationen der jeweiligen Pflanze ableitbar. Oft steht dort, dass z.B. die Ernte der Frucht oder die Bestäubung mit Hand erfolgen muss, was bedeutet, dass dieser Bereich kaum mechanisiert werden kann. Wenn die hohe Qualität der Ernte nur durch Pflücken per Hand gewährleistet werden kann, dann sichert das Beschäftigte. Diese Aspekte sind so wichtig, sie tauchen immer wieder im Erwartungshorizont auf. Welche Aspekte bei der Entwicklung in der landwirtschaftlichen Produktion in den Subtropen bzw. gemäßigten Breiten von Bedeutung sind, dann im nächsten Video. Ebenso welche Aspekte bei der Bedeutung und auch bei der Bewertung des Sachverhaltes wichtig sind. [Musik]