Die Musikindustrie, wie wir sie heute kennen, ist gerade mal 100 Jahre alt. Ihre Entstehung und ihren Aufstieg hat sie diesem Stück Blech, dem sogenannten Schalltrichter, zu verdanken. Der Erfinders Thomas Alva Edison war der erste, dem es 1877 mit seiner Speaking Machine, der Sprechmaschine, gelang, die eigene Stimme aufzuzeichnen und damit die Ära der Tonträger einleitete. Hallo liebe Freunde des harmonischen Klanges und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Einfachgeschichte.
Ich bin Marty und ich möchte euch in dieser Folge über die Geschichte der Schallaufzeichnung bzw. der Schallplatte etwas erzählen. Alles fing mit Mr. Thomas Alva Edison an.
Hört man den Namen Edison, denkt man sofort an die Glühbirne, behaupte ich mal. Darüber haben wir in der letzten Folge berichtet, aber vielen ist wahrscheinlich nicht klar, dass unzählige weitere Erfindungen auf Kosten dieses umtriebigen Autodidakts... Dieser Typ hatte wirklich überall seine Finger mit drin. Unter anderem auch bei der Erfindung der Schallaufzeichnung. Soll nicht heißen, dass kein anderer Erfinder auf die Idee gekommen war.
Ganz im Gegenteil, der Wunsch, die eigene Stimme zu konservieren, sei es aus Selbstverliebtheit oder aus anderen Gründen, ist sehr alt. Bestrebungen in diese Richtung lassen sich bis ins 10. Jahrhundert zurückdokumentieren. Edison war diesbezüglich nur schneller als alle anderen. Oder wie er selbst sagte. Ich bin ein Schwamm, denn ich sauge Ideen auf und mache sie nutzbar.
Die meisten meiner Ideen gehören ursprünglich anderen Leuten, die sich halt nicht mehr die Mühe gemacht haben, sie weiterzuentwickeln. Thomas Edison hatte sich eine Denkfabrik in Menlo Park bei New York bauen lassen. Und genau in dieser Denkfabrik erblickte der sogenannte Phonograph...
Am 21. November 1877 das Licht der Welt. Kurz zuvor übergab Thomas Edison seinem Mitarbeiter John Creusy, einem nach Amerika ausgewanderten Schweizer, eine Handskizze, nach der Creusy das Gerät baute. Das Gespräch muss ungefähr so abgelaufen sein.
Du John, ich bin mir zwar nicht sicher, ob das funktionieren wird, aber kannst du mir vielleicht das Gerät bauen? Klar Thomas, kein Problem, oder? Die Skizze sah eine Metallwalze vor, die mit Staniolpapier, das ist eine Folie aus Zinn, wie zum Beispiel die Kleidung von Schoko Osterhasen, umwickelt war und durch eine Handkurbel gedreht werden konnte.
Mithilfe eines Schalltrichters wurde dann der Schall gegen eine Membran gedrückt, sodass diese in Schwingung geriet. Die auf der Membran angebrachte Stahlnadel ritzte dann diese Schwingungen in einer spiralförmigen Rille auf das Staniol. Die Sprechmaschine wurde dann am 6. Dezember 1877 einem größeren Publikum vorgestellt.
Alle waren sehr gespannt. Edison beugte sich vor den Schaltrichter und sprach die folgenden weisen Worte. Edison spielte es dann seinen Mitarbeitern vor.
Es war vollbracht. Er war somit der erste Mensch, der seine eigene Stimme auf einer Aufzeichnung hörte. Aber warum ausgerechnet Mary Had a Little Lamb?
Ich hätte an seiner Stelle was viel Geistreicheres gesagt, wie zum Beispiel......oder zum Beispiel......Hallo. Das Patent wurde am 24. Dezember angemeldet und die kommerzielle Herstellung der Speaking Machine begann 1887. Hauptabnehmer waren meist Schausteller, die das Gerät auf Jahrmärkten vorführten. Das Gerät sorgte gleich für große Begeisterung, die aber schnell wieder abklang.
Das hatte mehr... Gründe. Schlechte Tonqualität zum einen, kurze Laufzeit, kaum länger als eine Minute, zum anderen und das damit häufig notwendige Austauschen des Zylinders. Enttäuscht von schlechten Verkaufszahlen ließ Edison erstmal von seiner Sprechmaschine, der er den Namen Phonograph gegeben hatte, ab und widmete sich zehn Jahre lang anderen Erfindungen.
Diese Zeit nutzte ein anderer Erfinder und revolutionierte, beruhend auf Edisons Prinzip, die Technik der Schallaufzeichnung. Das Gerät des aus Deutschland in die USA emigrierten Emil Berliner erfreute sich innerhalb kurzer Zeit großer Beliebtheit und definierte quasi die Grundlage für die Schallplatte, die uns heute allen bekannt ist. Am 26. September 1887 meldet Emil Berliner ein Patent für ein Schallaufzeichnungsgerät an, das den Ton in Scheiben presst. Dieses Gerät nennt er Grammophon.
Als Edison merkt, dass durch diese Erneuerung viel Bewegung in die Technik der Schallaufzeichnung kommt, nutzt er die Gelegenheit und nimmt bis 1890 wesentliche Verbesserungen an seinem Gerät vor, aber Addisons Phonograph bleibt gegenüber der Schallplatte chancenlos. Die grundlegende Neuerung des in Hannover geborenen Emil Berliner bestand darin, dass er statt der Walze, die auch als Edison-Walze bekannt ist, eine runde Platte als Tonträger verwendete. Am 16. Mai 1888, circa ein halbes Jahr nach Edisons Erfindung, führt Berliner seinen Apparat zum ersten Mal öffentlich für ein sachverständiges Publikum im Franklin-Institut in Philadelphia vor. Auch Berliner nutzte zur Aufnahme Schalltrichter, Membran und Nadel.
Allerdings entwickelte er ein anderes Tonaufzeichnungsverfahren. Nach Berliner wird nicht, wie bei Edison, der Schall senkrecht in die Walze eingeritzt, sondern die Nadel schreibt die Aufnahme rechts und links ausschlagend in eine waagerechte Rille auf einer Mäuse. mit Ruß versetzten Metallplatte. Dieses Berliner Schrift genannte Verfahren verbesserte die Tonqualität erheblich. Direkt nach der Aufzeichnung wurde die Rußoberfläche gehärtet, sodass man die Platte abspielen konnte.
Die Platten hatten durchschnittlich einen Durchmesser von 25 bis 30 cm und drehten sich mit einer Geschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute. Allerdings ergab sich durch dieses Verfahren ein großer Nachteil. Man konnte Töne nur abspielen und nicht mehr aufnehmen.
Die Platten konnten also nicht beliebig vervielfältigt werden, sondern mussten einzeln hergestellt werden, was für die Interpreten unzumutbar war, dieselbe Aufnahme wieder und wieder und wieder und wieder und wieder aufzunehmen. Berliner experimentierte weiter und fand 1895 die Lösung. Er ersetzte die Rußschicht durch eine massive Wachsplatte, die er elektrisch leitend machte. und daraus durch Elektroplattieren eine Kupferplatte herstellen konnte. Elektroplattieren ist ein physikalisches Verfahren, das auf den italienischen Physiker Luigi Galvani zurückgeht und bezeichnet die elektrochemische Abscheidung von metallischen Überzügen auf Substrate, also Gegenstände.
Die hergestellte Kupferplatte konnte man schließlich beliebig vervielfältigen. Für diese kopierten Platten verwendete Berliner ein Material, das zu 70% aus feinem Gesteinsmehl und zu ca. 30% aus Shellac mit Zusätzen bestand. Daraus entstand die sogenannte Shellac-Platte.
Apropos, für alle, die nicht wissen, was Shellac ist, das ist die harzige Ausscheidung der Lackschildlaus. Ein Parasit, der in Burma, Indien und Thailand zu Hause ist und sich am liebsten vom Saft des Lackbaums ernährt. Diese raffinierten Parasiten schützen ihre Brut dadurch, indem sie ganze Äste mit einer 3-10mm dicken Shellac-Schicht voll kacken oder...
Anders wie überziehen. Die Äste mit diesem Harz werden dann abgesägt und weiterverarbeitet. Ihre vollendete Form erhielt die Schallplatte schließlich, als der aus Ungarn nach Amerika ausgewanderte Physiker Peter Karl Goldmark eine Platte aus Vinyl bastelt.
Goldmark gilt somit als Erfinder der modernen Langspielplatte. Er entwickelte eine Schallplatte aus Kunststoff auf Vinylbasis, die man auf beiden Seiten bespielen kann. Am 21. Juni 1948 stellte er auf einer Händlertagung in Atlantic City seine Entwicklung, die unter dem Namen LP, also Long Playing Record, patentiert ist, der Öffentlichkeit vor. Seine Schallplatte hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern mit 33 ein Drittel Umdrehungen pro Minute, Mikrorillen, 100 Rillen pro Zentimeter und eine Spieldauer von 23 Minuten pro Seite. Obwohl die Shellac-Platte sich fast 60 Jahre lang auf dem Markt hielt und noch nicht als ausgereift galt, leitete sie doch den Siegeszug der Tonaufzeichnung ein und begründete gleichzeitig die Entstehung einer ganzen Branche, nämlich der Unterhaltungsindustrie.
Ihre Fertigung wird Ende der 70er Jahre beendet. Alle weiteren Entwicklungen beruhen auf dem gleichen Prinzip, nur mit anderen Zutaten. Die Entwicklung vom ersten Schallaufzeichnungsgerät bis zum ersten massenkompatiblen Tonträger dauerte circa 60 Jahre.
Weder die Edison-Walze noch die Shellac-Platte konnten sich durchsetzen. Erst die Vinylplatte konnte zu einem massentauglichen Produkt werden. Und obwohl Vinyl nicht alle Wünsche des Musikliebhabers erfüllen konnte, ist die Langspielplatte heute angesagter denn je. In den USA wurden 1993 nur etwa 300.000 Vinylplatten verkauft. 2014 waren es 9,2 Millionen.
Der Ansatz hat sich somit verdreißigfacht. Verrückt, oder? Woran das wohl liegen mag?
Gehört ihr auch zu den Fans der Schallplatte oder denkt ihr, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie endgültig vom Markt verschwindet? Schreibt uns das in die Kommentare. Wie es mit der Entwicklung weitergeht und warum die nachfolgenden Tonträger wie Kassette und die CD mehr zu bieten hatten, könnt ihr in unserer nächsten Folge Teil 2 der Geschichte des Tonträgers erfahren. Und wenn ihr mehr über einen der Vordenker des freien Marktes erfahren wollt, der dann auch für die Musikindustrie eine wichtige Rolle spielen sollte, dann schaut euch unser Video zu Adam Smith an. Vergesst nicht, unseren Kanal zu abonnieren und wir sehen uns.
Ich höre jetzt noch ein bisschen lustige, schöne Musik. Wissen wer der Babo ist, Haftiabi ist der, der im Lambo und Ferrari sitzt und ihr Arabi Mani Rich. Wissen wer der Babo ist, Artitude mach bloß keine Haare, Kitz, bevor ich komm und dir deine Nase brech.
Wissen wer der Babo ist...