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Die Axiome der Kommunikation verstehen

Sep 4, 2024

Die 5 Axiome der Kommunikation nach Paul Watzlawick

Paul Watzlawick hat fünf grundlegende Prinzipien der Kommunikation formuliert, die erklären, warum Kommunikation unvermeidbar ist und wie sie funktioniert.

Erstes Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren

  • Kernidee: Kommunikation findet ständig statt, selbst wenn keine Worte gesprochen werden.
    • Beispiel: Das Verhalten von Frank im Club zeigt durch Körpersprache und Auftreten eine Botschaft, auch ohne Worte.

Zweites Axiom: Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

  • Kernidee: Kommunikation ist nie nur informativ; sie beinhaltet immer auch eine Beziehungsebene.
    • Beispiel: Der erste Eindruck von jemandem beeinflusst die weitere Kommunikation und kann zu Missverständnissen fĂĽhren.
    • Negative Beziehungen können Kommunikation stören.

Drittes Axiom: Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung zugleich

  • Kernidee: Jede Kommunikation ist sowohl Auslöser als auch Reaktion.
    • Probleme entstehen, wenn man sich in einer Schleife von VorwĂĽrfen "er/sie hat angefangen" bewegt.
    • Beispiel: Diskussionen mit einem Partner ĂĽber alltägliche Streitpunkte.

Viertes Axiom: Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten

  • Kernidee: Kommunikation erfolgt auf zwei Arten:
    • Digitale Modalität: Nutzung von Worten oder Zeichen zur Vermittlung von Informationen (z.B. Sprechen, Schreiben).
    • Analoge Modalität: Einsatz von Körpersprache, Mimik, Gestik.
    • Beispiel: Beschreibung des Geschmacks von Red Bull (digital) und die Reaktion des Freundes (analog).

Fünftes Axiom: Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

  • Kernidee: Kommunikation kann Gleichheit (symmetrisch) oder Ergänzung (komplementär) anstreben.
    • Symmetrische Kommunikation: Ă„hnlichkeit in Interessen, Humor, Verhaltensweisen.
    • Komplementäre Kommunikation: Unterschiedliche Perspektiven und Beiträge, die einander ergänzen.

Zusammenfassung der Axiome:

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren.
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt.
  3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung.
  4. Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten.
  5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär.

Abschluss: Diese Axiome helfen, das komplexe Geflecht menschlicher Kommunikation besser zu verstehen und mögliche Kommunikationsprobleme zu identifizieren.