In diesem Video hier beschäftigen wir uns mit dem Imperialismus. Warum die Europäer die Welt unter sich aufteilen, was es für die Eroberten bedeutet und wie das Ganze gerechtfertigt wird. Alles, was ihr wissen müsst – jetzt! Der Begriff Imperialismus sagt eigentlich schon alles. Er kommt aus dem Lateinischen, von dem Wort „imperare“, und das bedeutet „herrschen“ Über fremde Länder und Menschen wollen die europäischen Fürsten ja schon länger herrschen, seitdem Kolumbus in Amerika gelandet ist. Die Spanier haben ein riesiges Kolonialreich in Mittel und Südamerika gegründet. Auch Portugal, Großbritannien und Frankreich haben dort Gebiete erobert. Auch in Asien und in Afrika setzen sich die Europäer fest. Es ging damals um Rohstoffe, um Handel und um Siedler, die auswandern und ein neues Leben beginnen wollten. Ein Leben ganz woanders. Von den Kolonialreichen Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Britische das bedeutendste. Mittlerweile hat sich die Welt stark verändert. Ich sag nur Industrialisierung. Sie ist die wichtigste Voraussetzung für die Eroberung der Welt durch die Europäer. Die aufstrebenden Industrieländer haben einen gewaltigen Hunger nach Rohstoffen und nach Absatzmärkten. Denn irgendjemand muss das Zeug, das in Massen hergestellt wird, ja auch kaufen. Wirtschaftliche und strategische Interessen befeuern also die Eroberung der Welt. Weniger höflich gesagt: Es geht um Macht, Ansehen und um Gier. Das ist also die wirtschaftlich Strategische Voraussetzung für den Imperialismus. Es gibt auch eine technische, durch die Erfindung, zum Beispiel der Dampfkraft, des Stroms oder vieler chemischer Produkte sind die Europäer den Menschen in anderen Weltgegenden Technologisch weit voraus. Sie sind überlegen und können ihren Willen durchsetzen, wenn nötig mit Waffengewalt. Daraus folgt: Sie fühlen sich auch überlegen, die Menschen ohne Segnungen der Industrie sein unzivilisiert und oft haben sie nichts vom Christlichen Gott gehört. Also will man die Zivilisation und den Glauben verbreiten. Es hört sich wenigstens noch so an, als wolle man den Eroberten etwas Gutes tun. Es geht aber auch anders. Charles Darwin hat Mitte des 19. Jahrhunderts die Theorie entwickelt, dass die am besten angepassten Lebewesen überleben und im Kampf ums Dasein sozusagen obsiegen. Diese Idee wird politisch zweckentfremdet und auf die Menschen angewendet. Dass die Europäer stärker seien als die Afrikaner, beweise demnach, dass sie überlegen und besser seien. Die weiße Rasse habe somit das Recht, die anderen zu beherrschen. Diese Idee nennt man Sozialdarwinismus. Ich sage mal, das ist der weltanschauliche Aspekt bei der Sache. Man meint sogar, dass sich nicht nur die Lebewesen, sondern auch die Staaten in einem Kampf ums Überleben befinden. Das ist auch ein Grund, Wieso jeder versucht, sich so viel Land und Menschen wie möglich unter den Nagel zu reißen. Das Machtstreben im Konkurrenzkampf der europäischen Staaten. Außenpolitische Konflikte und Aktionen dienen wiederum auch dazu, die eigene Bevölkerung ruhigzustellen. Das ist der politische Aspekt bei der ganzen Sache. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts geht es verstärkt los. Die industrialisierten europäischen Mächte, die USA und Japan, teilen die Welt auf, zumindest das, was davon noch übrig ist. So in Asien, wo die Briten unter anderem die Gebiete des heutigen Indien und Pakistan beanspruchen. Auch die Niederländer und Franzosen bedienen sich, Japan und die USA mischen mit. Und dann erinnert man sich daran, dass ja in Afrika, Sozusagen vor der Haustür noch viel unerobertes Land liegt. Als man im 16.Jahrhundert den Handel um die ganze Welt organisierte, da reichten die Stützpunkte, die man an den afrikanischen Küsten errichtet hatte, voll und ganz aus. Von da aus handelte man mit den Einheimischen. Man weiß, dass in diesem riesigen Kontinent einiges an Rohstoffen und Arbeitskräften zu holen ist. Und noch bevor man Afrika vollends erforscht hat, einigt man sich auf einer Konferenz in Berlin zwischen 1884 und 1885 darauf, wie man Afrika unter den Europäern aufteilt. Natürlich leben da aber auch Menschen. Es bestehen Dutzende Staaten und hunderte Völker. Das wird alles platt gemacht. Dabei gibt es zwei wesentliche Arten der Kolonialherrschaft: Entweder besetzt man ein Gebiet militärisch und zwingt die Einheimischen, für die neuen Herren zu arbeiten. Oder man lässt den lokalen Herrscher im Amt und zwingt ihn zur Zusammenarbeit. Wobei Zusammenarbeit bedeutet, dass die Europäer praktisch bestimmen, was gemacht wird. „Kolonialismus light“ könnte man dazu auch sagen. Und die Deutschen bekommen auch etwas ab vom Kuchen. Am Beispiel der Kolonie in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, kann man sehen, wie es geht. Da kaufen Unternehmer wie der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz von den Einheimischen in betrügerischer Absicht immer mehr Land zusammen, um die erworbenen Gebiete zu sichern. Verschaffen sich die Unternehmer den Schutzdurch das Kaiserreich und drängen die Einheimischen dazu, diese Schutzherrschaft anzuerkennen. Schutzherrschaft? Das klingt doch gar nicht so schlimm, oder? Von wegen! Die Menschen werden ausgepresst, Sie müssen auf Plantagen schuften. Deutsche Händler hauen sie übers Ohr, nehmen ihnen ihr Vieh und ihr Land weg. Wenn jemand aufmuckt, dann bekommt er die Peitsche zu spüren. Es gibt sogar seltene Postkarten aus deutschen Kolonien, die Gewaltszenen zeigen. Die Einheimischen gelten als Wilde, als Menschen zweiter Klasse. Die deutschen Herren werben auch Soldaten an! So übernehmen dann Einheimische die Unterdrückung der Einheimischen. Leider muss man sagen, dass auch die anderen Europäer sich so unmenschlich benehmen. Da wird geplündert und gemordet. Anders kann man das gar nicht sagen. Und vieles, zu vieles ist bis heute nicht gesühnt, ja manchmal noch nicht mal Anerkannt durch die Europäer. Ich will das gar nicht bewerten, sondern zitiere den damaligen SPD-Chef August Bebel. Der sagt 1894 im Reichstag zur Kolonialpolitik des Deutschen Kaiserreichs, Zitat: Äußerlich Christentum, innerlich und in Wahrheit Prügelstrafe, Weibermisshandlung, Schnapspest, Niedermetzeln mit Feuer und Schwert, mit Säbel und Flinte. Es handelt sich um ganz gemeine Materielle Interessen, ums Geschäftemachen und um nichts weiter. Im Jahr 1904 haben die Herero genug von der deutschen Herrschaft. Sie ziehen in den Kampf, Wobei sie ausdrücklich nur die deutschen Soldaten, deutsche Männer als Feinde betrachten. Natürlich haben die Herero gegen die überlegenen deutschen Truppen Überhaupt keine Chance. Am Ende werden sie in eine Wüste getrieben, wo sie jämmerlich Verhungern und verdursten. Auch Frauen und Kinder. von geschätzt 60 bis 80000 Herero bleiben nur 15- bis 20000 am Leben. Da schwanken die Angaben in der Forschung. 2021, mehr als 100 Jahre nach den Verbrechen, erkennt die Bundesregierung das begangene Unrecht als Völkermord an Erst nach dem Zweiten Weltkrieg befreien sich die afrikanischen Staaten dann von den europäischen Kolonialherren. Aber viele Probleme, die es heute noch in Afrika gibt, die gehen auf diese Kolonialzeit zurück. Und natürlich kommen sich die europäischen Großmächte mit ihren kolonialen Ambitionen beim Wettbewerb des Imperialismus auch ins Gehege. Damit verschärfte Imperialismus die Konflikte vor dem Ersten Weltkrieg. Wer dazu mehr erfahren will, der kann sich ja einfach mal auf diesem Kanal umschauen. Da gibt es diverse Videos zu oder ihr klickt einfach auf abonnieren, dann verpasst die ab sofort nichts mehr. Und wenn ihr Fragen habt zu diesem oder zu anderen Themen, dann postet sie einfach unten in die Kommentare. Wir kümmern uns darum. 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