Eines der jüngsten Gebirge unserer Erde, die Alpen. Das Gestein hütet ein Geheimnis, das lange Zeit verborgen war, seine Herkunft. Dieses Faltengebirge spannt heute einen 1200 Kilometer langen Bogen durch acht Länder.
Monaco, Italien, Frankreich, die Schweiz. Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien. Doch wie sind die Alpen entstanden? Wir begeben uns auf Spurensuche in eine Zeit, als dieses Gebiet ein riesiges Meer war. Der Urozean Tethys bedeckte vor ca.
100 Mio. Jahren fast ganz Europa. Und der Meeresspiegel war etwa 300 m über dem heutigen.
In der Kreidezeit beherrschten Dinosaurier Meer und Land. Es war wohl eine der wärmsten Zeiten der Erdgeschichte und eine Zeit extremer vulkanischer Aktivität. Der Druck im Inneren der Erde bewegte die Kontinentalplatten und das veränderte Europa völlig. Der Geologe Colin Devey hat dazu geforscht.
Schon damals aber war die Tethys auf dem Ruckzug. Grund dafür ist die Bewegung von Afrika. Afrika kommt nach Norden auf den Weg für eine Kollision mit Europa.
Afrika prallte auf Europa und der Urozean begann zu verschwinden. Das war vor etwa 35 Millionen Jahren. Nach drei Millionen Jahren ist Tethys aus der heutigen Alpenregion verschwunden.
Und nach weiteren 5 Millionen Jahren türmten sich die Alpen auf. Der Geologe Roland Eichhorn will mit einem Experiment zeigen, wie sich die Landmassen bewegt haben. Pistenbullys sollen das machen, was in der Realität Jahrmillionen gedauert hat.
Sie simulieren die Bewegung des afrikanischen Kontinents Gen Norden. Riesige Massen türmen sich auf, so wie einst das Gestein der zwei Kontinentalplatten. Was ist passiert?
Afrika und Europa ist zusammengestoßen und haben den Ozean verschluckt. Er ist jetzt unten, aber nicht da. Nicht überall, bei uns in Deutschland, ist der Ozeanboden bis an den höchsten Bergspitzen zu finden.
Und hier, dieses Stück Ozean ist zum Beispiel auf der Zugspitze ganz oben, macht den Zugspitzgipfel, nennt sich hier Wettersteinkalk, weil es ganz schroff ist. Und das ist das Paradoxe, dass wir jetzt Meeresboden, abgestorbene Tiere, die im Meer gelebt haben, ganz oben auf dem Berg finden, hier bei uns auf der Zugspitze. Meerestiere und Muscheln auf der Zugspitze.
Die Spuren der Kontinentalverschiebungen sind fast überall in den Alpen erkennbar. Ein Blick ins Erdinnere macht den Crash der Kontinente sichtbar. Afrika und Europa haben sich ineinander geschoben. Auch aus der Luft kann man Spuren des Crashs sehen, wenn man genau hinsieht, so wie Colin Davy.
Fantastisch, so muss man Geologie eigentlich machen. Die Unterschiede der Steine werden sichtbar. Wir fliegen auf den Maderons zu. Das Wahrzeichen des Schweizes.
Und diese Berge aus dieser Perspektive zu sehen, das hätte ich mir nie geträumt. Wirklich ein fantastisches... Die Spitze des Matterhorns besteht aus der Gesteinsart Gneis und ist tatsächlich aus Afrika. Die nördlichen Alpen in Frankreich sehen wieder ganz anders aus. Was kann Colin Davy darin erkennen?
Jetzt kommen wir zu den Igri-Rouge. Das sind... Stücke des ehemaligen Meeresbodens, also wirklich das Vulkangestein, der damals unter mehrere tausend Meter Wasser gesteckt hatte.
Meeresboden hoch in den Alpen. Und hier fliegen wir in etwa drei oder vier Minuten zwischen der afrikanischen Kontinent und der europäischen Kontinent. Da ist was anders, das ist rund, das ist bubblig, nicht wie der Matron zerspitzt. Wir haben hier zwei Kontinente genommen, Afrika und Europa, und wir haben sie im Prinzip ineinander geschoben.
Und dieses ineinander geschoben, das ist nicht so, dass die dann nur übereinander oder nebeneinander liegen, das ist wie eine der schlimmsten Karambolage auf der Autobahn, die man sich vorstellt. Eine Kollision, die zu einer ganz besonderen Landschaft geführt hat. Die Alpen wachsen noch immer, jedes Jahr etwa einen Millimeter.
Der Prozess ist also noch nicht abgeschlossen. Wo wart ihr schon mal in den Alpen? Schreibt es uns in die Kommentare.
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