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Germanische Lautverschiebung und Sprachfamilien

Apr 25, 2025

Die 1. oder germanische Lautverschiebung (LV)

Einleitung

  • Weltweit gibt es etwa 6000 verschiedene Sprachen.
  • Die Definition einer Sprache basiert oft auf politischen Kriterien.
  • Sprachen werden typologisch (nach Subjekt, Verb, Objekt) und genetisch (historische Entwicklung) klassifiziert.

Typologische Sprachverwandtschaft

  • Sprachen lassen sich nach der Wortstellung im Satz einteilen (SVO, SOV, OSV, OVS).
  • Deutsch, Englisch, Finnisch sind SVO-Sprachen.
  • Unterscheidung der Sprachtypen:
    • Isolierend: Ein Wort = Eine Info (z.B. Vietnamesisch)
    • Agglutinierend: Mehrere Infos durch angehängte Morpheme (z.B. Finnisch)
    • Flektierend: Infos verschmolzen (z.B. Deutsch)
    • Polysynthetisch: Satzwörter (z.B. Grönländisch)

Genetische Sprachverwandtschaft

  • Sprachen mit gemeinsamer Ursprache sind genetisch verwandt.
  • Beispiel: Indoeuropäische oder indogermanische Sprachfamilie.
  • Entdeckung durch Forscher wie William Jones und Franz Bopp.

Die indoeuropäische (oder indogermanische) Sprachfamilie

  • Grösste Sprachfamilie mit 2 Milliarden Sprechern.
  • Umfasst europäische und einige asiatische Sprachzweige (z.B. Albanisch, Italisch, Indisch).
  • Rekonstruktionen zeigen gemeinsame Merkmale wie Ablaut und Kasus.

Die germanische Sprachfamilie

  • Sprachzweig des Indoeuropäischen.
  • Drei Untergruppen: Ost-, West- und Nordgermanisch.
  • Altnordisch, Gotisch, Althochdeutsch sind frĂĽhe Dialekte.

Das Germanische: Sprache

  • Charakteristika: 1. Lautverschiebung, Wortakzent, schwache Verben, Reduktion von Kasus.
  • Germanische Ursprache durch ältere Sprachstufen rekonstruierbar.
  • Quellen: historische Berichte und Lehnwörter in Nachbarsprachen.

Die 1. oder germanische Lautverschiebung (LV)

  • Beschrieben von Jacob Grimm (Grimm's Law).
  • Umwandlung von indoeuropäischen Verschlusslauten:
    1. p, t, k → f, θ, x (x → h im Anlaut)
    2. b, d, g → p, t, k
    3. bh, dh, gh verlieren Aspiration → b, d, g
  • Vor dem Kontakt mit den Römern abgeschlossen.

Verners Gesetz

  • Unregelmässigkeit in der 1. Lautverschiebung erklärt durch indoeuropäische Akzentverhältnisse.
  • Stimmlose Plosive werden stimmhafte Plosive, wenn Akzent nicht vorausgeht.
  • Beispiele: ziehen - gezogen (f - b, d - t, h - g).
  • Nach Jakob Grimm: Grammatischer Wechsel.

Die 2. oder althochdeutsche Lautverschiebung (LV)

  • Betrifft nur oberdeutsche Dialekte.
  • Entwicklung von stimmhaften und stimmlosen Plosiven zu Frikativen und Affrikaten.
  • Zeitrahmen: 5. bis 8. Jahrhundert n. Chr.
  • Nicht vollständig im gesamten Sprachgebiet durchgefĂĽhrt.